Smarter Rasenmäherroboter Ecovacs Goat G1 im Test

Ecovacs, vielen sicher als Hersteller von (Saug-)Wischern in Erinnerung, ist kürzlich mit seinem Ecovacs Goat G1, einem Rasenmäherroboter in neue Gefilde vorgestoßen. An den trockenen Tagen durfte der smarte Mäher bei mir recht regelmäßig seinen Dienst verrichten.

Der Mähroboter Goat G1 eignet sich für Flächen bis zu 1.600 m² und setzt dabei auf kabellosen Betrieb, denn anstelle von Führungsdrähten setzt Ecovacs auf kleine „Funktürme“, die dem Mähroboter Goat G1 den Weg durchs Gelände weisen sollen, nachdem kartiert wurde.

Nachdem diese Beacons im Garten aufgestellt worden sind, wird der Mähroboter per App einmal über die Fläche manövriert. Anschließend können in der App virtuelle Grenzen und Bereiche festgelegt werden.  Die intelligente Pfadplanung mit dem Ortungssystem TrueMapping Multi Fusion sorgt für effizientes Mähen. Eine logische Mähwegführung und gleichmäßige Streifen sorgen für ein gutes Schnittbild. Steigungen von bis zu 45 % sind für den Goat G1 laut Hersteller machbar, durch flache, ebene Wiese konnte ich diesen Part nicht berücksichtigen.

Fangen wir gleich einmal an. Der Ecovacs Goat G1 ist größtenteils in weißer Farbe gehalten. Da habe nicht nur ich mich gefragt, warum man diesen Weg gegangen ist. Bei Staubsaugerrobotern oder so kann ich das verstehen, nicht aber bei einem Rasenmäherroboter.

Das passt für mich absolut nicht in das Gesamtbild, da hätte ich es lieber unauffälliger gehabt. Ähnlich sieht es mit den Beacons aus, die sind nämlich ebenfalls Weiß. Unschön. Immerhin hat der Hersteller graue Klebefolie mitgeliefert. Cameo ist nicht dabei, ebenso nicht die Option, den ganzen Beacon zu bekleben, sondern nur einen Teil von ihm. Ich habe aus diesem Grunde den Goat G1 seine Arbeit machen lassen und nicht gereinigt, damit ihr das mal auf den Fotos seht.

Ansonsten ist das Gerät sehr robust, ebenso die Beacons und die Station. Alles top verarbeitet, wenn auch der Mähroboter selbst durchaus als wuchtig zu bezeichnen ist – und er wiegt über 23 Kilogramm mit Station (13,4 Kilogramm der Roboter an sich).

Der Aufbau ist eigentlich flott erledigt. Die meiste Zeit wird sicherlich dabei draufgehen, Kartonage kleinzureißen und in die Tonne zu bekommen. Letzten Endes versorgt man die Funktürme mit Batterien, man baut die Station auf und richtet den Roboter ein. Je nach Gartenbeschaffenheit muss dabei anders vorgegangen werden, die App hilft meines Erachtens aber gut dabei. Grundsätzlich werden die Beacons im Abstand von bis zu 45 Metern entfernt positioniert, damit der Roboter zwischen ihnen hin und her gondelt.

Zum Einrichten benötigt der Ecovacs Goat G1 eine Bluetooth- oder Wi-Fi-Verbindung. Wer da nichts zu bieten hat, kann ein SIM-Modul käuflich erwerben. Kurzform: Beacons platzieren, Station anklemmen und den Infos in der App folgen. Wirklich nur wenige Minuten Aufwand. Danach kann man die Karte erstellen. Das macht der Goat G1 mitnichten allein, ihr fahrt ihn durch euren Garten.

Dafür habt ihr einen virtuellen Joystick in der App. Seit ihr um die Grenzen gefahren, so könnt ihr No-Go-Bereiche oder andere Hindernisse auf der Rasenfläche definieren. Trotz seiner Bulligkeit ist der Ecovacs Goat G1 äußerst wendig, kommt aber nicht wirklich in jede Biegung meines Rasens rein. Da kann er nichts für, das ist bautechnisch so – an 1 bis 2 Ecken scheiterte auch der bisherige Roboter mit Begrenzungsdraht.

Zu erwähnen ist auf jeden Fall das mittige Mähwerk, sodass ihr bei der Einrichtung schauen müsst, wie ihr das am besten erledigt. Schlecht ist das natürlich bei Begrenzungsmauern, denn da wird etwas Rand bleiben. Nach dem Einrichten der Rasenfläche fährt der Goat G1 die Fläche selbständig ab, um sich mit ihr vertraut zu machen.

Die Funktionalität der App ist meines Erachtens sehr gut, viele Mitbewerber bieten da nicht die Funktionen an, die Ecovacs dem Kunden in die Hand drückt. Irgendwo muss der Preis natürlich herkommen, weshalb man die Schnitthöhe nicht in der App justieren kann, stattdessen muss man am Mäher selbst aktiv werden. Was die App so kann, das zeige ich am besten mal anhand von einigen Screenshots, da sagen Bilder sicher mehr als Worte:

Unterm Strich:

Lieferumfang:

  • Goat G1
  • Ladestation mit Netzteil
  • 8 Bodenanker nebst Inbus, um die Ladestation zu befestigen
  • 9 Ersatzmesser
  • Verlängerungskabel
  • Bedienungsanleitung
  • 2 Beacons nebst 6Batterien

Interessierte sollten schauen, dass der Garten keine verwinkelten Ecken hat, da wird der über 23 Kilo schwere Ecovacs Goat G1 mit seinen 90 cm Länge vielleicht schwer manövrieren können. Die Ladestation hat einen großen, blauen LED-Streifen. Der ballert richtig, auch in der Nacht. Lässt sich derzeit nicht deaktivieren und würde mir wirklich in der ersten Etage dauerhaft ins Schlafzimmer blinken, wenn ich keine Jalousien nutzen würde.

Dass die Schnitthöhenverstellung am Mähroboter selbst justiert werden muss, passt nicht so ganz ins smarte Gesamtbild. Seine Arbeit hat der Ecovacs Goat G1 zumindest auf meinem Rasen sehr gut gemacht – ich werde ihn in diesem Sommer mal weiterhin stressen und dann mal schauen. Ist der Akku des Mähers leer, so muss er gut 150 Minuten ans Dock (Akku bietet 5,2 Ah).

Die in der App eingestellten Präferenzen wurden eingehalten und auch Gegenständen auf dem Rasen wurde nicht der Garaus gemacht. Das passt schon. Über die App des Robos kann man gar beim Mähen zuschauen, die Verbindung zu der Kamera klappte allerdings nicht immer, stabiler wurde es wohl mit einem Firmware-Update, welches am 3. April kam, ich aber im Test nicht rechtzeitig berücksichtigen konnte. Dies meldete sich übrigens bei mir bestimmt 20x, obwohl es angeblich immer korrekt installiert wurde. Witzig ist, dass man den Ecovacs Goat G1 auch durch den Garten fahren lassen kann und er auf Personen achtet – das Ganze nennt sich Spot-Überwachung.

Der Verbrauch richtet sich nach eurem Grundstück. Das kann unter Umständen dauern: 35 % Akkuverbrauch hatte ich bei einer Fläche von rund 70 m². Ich schaute während des Testens ab und an in die App, um das zu testen. Sagt aber nichts aus, das kommt ja immer auf Ecken und Kanten, Steigungen und andere Dinge an. Ecovacs spricht davon, dass man bestenfalls 600 m² schaffen kann pro Tag.

Zumindest bisher sind mir neben den erwähnten Kleinigkeiten keine großen Störer aufgefallen. Neben der Tatsache, dass die App gut bedienbar ist, sie einige Möglichkeiten bietet, aber auch keine Dinge, die mich in Jubelstürme ausbrechen lassen. Ja, er ist smart, aber in einem Bereich, den ich seltenst smart benötige.

Mit einem Preis von 1.599 Euro ist der Goat gar nicht mal so teuer, wenn ich da andere mehr oder weniger smarte Geräte anschaue. 2 Beacons sind im Setpreis enthalten, jeder weitere kostet 100 Euro. 12 Ersatzmesser liegen im Handel preislich bei 15 Euro.

Angebot
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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Ein Foto der Beacons wäre hilfreich gewesen.

  2. Wenn der nach 70m2 schon 35 Prozent Akku verbraucht frage ich mich, woher die 1600m2 des Herstellers her kommen.

    • Das hat mich jetzt auch gewundert.

      Herstellerangaben:
      Akku-Kapazität 5200 mAh.
      Gärten mit einer Größe von bis zu 1.600 qm.

      Interessant wäre die benötigte Zeit für die 70 m2.
      Ladezeit ist ja erwähnt.

      ich habe einen 850m2 Garten hinter dem Haus und nochmal 250m2 vorne. Das erledigen derzeit ein Husqvarna 310 und ein 415x. aber leider ist der 415x für das was der gekostet hat eine Enttäuschung.

      Das Gewicht ist schon enorm. da geht ja schon jede Menge Akku drauf nur um das Teil zu bewegen.

      • Eventuell inkl. erste Kartenerstellung. Quasi erstes einschalten bis Ende erster Schnitt.
        Was mich persönlich stört ist das gemäß dev videos die ich bisher gesehen habe anscheinend normale Batterien in die Bacons kommen.

        • Normale Batterien in den Beacons. SOLLEN 1 Jahr halten. Akkuverbrauch ist immer unterschiedlich. Ich versuch noch mal mit nem Timer zu schauen, ob man das irgendwie halbwegs umrechnen kann. Die rechnen natürlich so: Mähen, laden, mähen, laden, mähen laden, um auf die Quadratmeter zu kommen.

  3. Hi, ich sehe auf einem Foto eine Garage . Meine Frage: hat das rein fahren funktioniert ? Wegen den Sensoren. Und wenn ja, kannst du die Maße sagen.
    Vielen Dank Jürgen

    • Moin Jürgen. Das ist wie folgt: Das ist die Garage meines alten, kleineren Gardena-Roboters. Da passt er von der Höhe nicht rein. Für meinen Test habe ich deshalb Steine unter die alte Garage gepackt, damit diese höher ist. Grundsätzlich müsstest du also nach einer schauen, die die Maße des Ecovacs unterstützt. Von der Sensorik habe ich keine Probleme, der fährt normal rein und wieder raus.

  4. Christian says:

    Und wie ist die Genauigkeit, also wie genau fährt er den Rand ab, bis auf 1cm oder wie?

  5. Wie müssen die Beacons positioniert werden, bzw. nach welchen Voraussetzungen? Unser Haus steht „mittendrin“, muss es immer Sichtkontakt geben, erhöhen mehr Beacons die Genauigkeit, oder…?

    • Carsten Gelhard says:

      Auf der verlinkten Amazon Seite im Artikel stehen die Herstellerempfehlungen. Bei bis zu 45M Gartenbänke bzw. Breite empfiehlt der Hersteller bei Bereichen rund ums Haus 4 Stationen

  6. Immerhin ein Anfang ohne Draht. Wird trotzdem keine Chance gegen der Worx Vision haben, wenn er denn mal kommt. Preislich kann ich das nicht nachvollziehen. Gute Akkumäher sind ab ca. 300€ zu haben. Nur weil die Dinger jetzt smart sind über 1000€ extra zu berechnen finde ich etwas übertrieben.

    • Wir haben für unseren Husqvarna (>2.000€) vor 13 Jahren bezahlt. Wenn ich das Gerät mit Edelstahlscheine unterhalb der Messer, Kunststoff der auch nach 13 Jahren nicht porös ist, sauber abgedichteten Display etc. mit den heute günsigen Mährobotern vergleiche, dann liegen da bezüglich der Bauteilequalität Welten dazwischen und so ein Ding wird sicherlich keine 13 Jahre halten. Aber klar, da kann man natürlichg sagen, kauft man halt alle 5 Jahre einen neuen. Ist preislich eventuell sogar günstiger und passt halt auch besser zum heutigen Konsumwegwerfverhalten.
      Ansonsten: Mit reiner Kamera wird das meiner Meinung nach aber eh nichts werden. Ich sage nur letztes Jahr, als es so trocken war und wir teilweise größere Bereiche Steppe hatten. Da bin ich mir recht sicher, dass der Mäher dann keinen Rasen mehr erkennen würde, sondern irgendwie versuchen würde die angeblichen Hindernisse zu umfahren. Auch bin ich gespannt bei schlechtem Wetter, wie dann noch die Kamera funktioniert, wenn sie langsam mehr und mehr verdreckt. Ich drücke die Daumen, dass es anders kommt, aber glaube nicht dran.

  7. Also ich verfolge das Thema aufmerksam. Gerne würde ich den Rasen automatisch schneiden lassen, da ich beruflich viel unterwegs bin. Allerdings würde ich niemals wieder was von Ecotech kaufen. Wir besitzen einen 8 plus Aivi als Saug-/Wischroboter. Der macht ständig nur Probleme auf der Software Seite. Karten verschwinden ständig und wiederholt mehrfach aus der App und müssen neu erstellt werden. Geschlossene Türen verändern häufig die Karte und selbst wenn die Raumkarte völlig in Ordnung ist, bricht der Roboter nach halben Zimmern plötzlich ab und meldet: Reinigung abgeschlossen. Häufig kommt es auch vor dass sich der Roboter verfährt und nicht mehr weiter weiss oder Kringel dreht.

    Freunden mit anderen Produkten aus dem Haus geht es genauso. Niemals würde ich soviel Geld für ein Produkt aus dem Haus mehr ausgeben. Dann lieber auf ein teureres Haus aus anderer Produktion setzen.

  8. Gespannt bin ich da auch, ob das nur mit einer Kamera funktioniert. Aber bei Regen sollte er auch eher nicht fahren. Ich gehe auch davon aus, dass es eine Meldung wie beim Handy gibt, wenn die Kamera verdreckt ist.

    • Also es gibt einen Regensensor, der den Mäher bei Regen nach Hause schickt. Im Weiteren gibt es in der Ladeeinheit ein Bürstensystem, das die Kamera reinigt. Raus fahren soll er dann erst 3 Stunden nach Ende des Regens wieder, damit der Rasen etwas abtrocknen kann. Eine wie auch immer Garage sollte deswegen den Regensensor auf dem Mäher nicht abdecken, sonst führst du das Sensorsystem ad absurdum.
      Soweit die Theorie der Bedienungsanleitung. Ausprobieren konnte ich es bisher leider noch nicht, sorry, Rasen ist noch nicht so weit hier oben im hohen Norden der Republik, dass er den Mäher braucht.

  9. Hallo ,
    Ist der Ecovacs auch in der Lage ( wie es der Navimow kann ) über einen Pflasterweg als angelegte Gasse bei der Kartierung zu fahren um auf ein gesondertes Rasenstück zu gelangen ?

  10. Der fährt einfach drüber. Schau mal diese Video an:
    https://youtu.be/oayUPszC1sw

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