Samsung-Feature „Remaster“ zaubert Baby Zähne in den Mund

Gut, ich muss gestehen, dass ich beim Lesen der Meldung schon etwas lachen musste. Man kann Unternehmen bei ihren Features ja sicher viel vorwerfen, vor allem wenn es um KI-Funktionen geht, die irgendwelche Bilder aufbessern sollen und dann, wie im Falle von Samsung zuletzt, beispielsweise Mond-Aufnahmen verfälschen können. Aber die Story, die ein Leser von TheVerge dem Medium nun hat zukommen lassen, ist meiner Meinung nach deutlich unterhaltsamer.

Da griff man nämlich zur Galerie-Funktion „Remaster“ auf dem neu erworbenen Galaxy S23 Ultra, um das Foto der kleinen Tochter von der KI noch einmal aufbessern zu lassen. Bei dem gezeigten Foto wäre mir zwar nichts eingefallen, was man daran noch hätte hübscher machen müssen, aber Remaster entschied sich, die Zunge des Kindes flugs zu einer Partie Zähne umzuwandeln, was in Anbetracht des Alters – 7 Monate – dann doch etwas ungewöhnlich ist.

Bei TheVerge konnte man das Beispiel nicht reproduzieren, wenngleich dort auch „nur“ ein Galaxy S22 dafür  genutzt worden ist. KI ist eben KI und noch lange nicht vollends ausgereift noch fehlerfrei. Solange werden wir uns wohl damit abfinden müssen, dass solche Ergebnisse dabei herauskommen können. Alternativ nutzt man gar nichts und lässt ein Foto so, wie es sein sollte: Unverfälscht.

Die Funktion „Remaster“ in der Galerie-App auf Samsung-Smartphones ist eine Option, um die Qualität der Fotos zu verbessern, die man im Speicher hat. Die App analysiert die Fotos nach verschiedenen Parametern wie Auflösung, Helligkeit, Farbe und Schärfe und schlägt Verbesserungen vor. Remaster ist seit dem Update der Galerie-App auf Version 12.1.06.x verfügbar.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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15 Kommentare

  1. MeinNametutnichtszurSache says:

    Danke für den letzten Absatz, bin schon fast vom Glauben abgefallen…

  2. Ich mag Originale. Unverfälschte Fotos ist mein Ding. Kein Lightroom oder Ähnliches im Einsatz. Wenn ein Foto schlecht ist wird es neu gemacht und das schlechte einfach gelöscht. Nachbearbeitung ist für mich ein NoGo.

    • Dann darfst du keine Fotos mit heutigen Smartphones machen, denn alle Fotos werden vom Smartphone nachbearbeitet.
      Um ohne Nachbearbeitung Fotos zu machen, ist die Optik in Handys unzureichend.
      Das Handy schießt im Hintergrund mehrere Fotos, kombiniert sie, entfernt das Rauschen, passt die Farben an, erhöht die Auflösung und macht dir daraus eine Datei.

      • Außer man deaktiviert das alles oder macht RAW Bilder.

        • Auch die sind bearbeitet. Und wenn es nur die Objektivkorrekturen sind.
          NIEMAND baut mehr Consumer Produkte ohne solche Korrekturen, weil der Kunde 1:1 Fotos einfach nicht schön findet.

          • RAWs sind nicht bearbeitet, deshalb heißen sie doch RAW 🙂 die Objektivkorrekturen kommen durch die Software, die man danach zum Entwickeln nutzt anhand passender Objektiv-Profile.

            Du meinst vielleicht die JPGs, die aus der Kamera kommen.

            • Sebastian Reiprich says:

              Auch RAW ist nicht so RAW wie die Hersteller einen gern glauben lassen möchten. RAW Dateien bieten dir in erster Linie mehr Flexibilität bei der Bearbeitung, die Hersteller können jedoch auch hier schon Korrekturen vornehmen. Schau gern mal die große Objektivreihe von Krolop und Gerst auf Youtube. Da wird zum Beispiel angedeutet, dass auch in RAW Dateien schon leichte Vignettierungskorrekturen erfolgten (und zwar unabhängig von dem was man im Kameramenü für JPEG Dateien deaktivieren kann), damit die Objektive in Tests besser abschneiden konnten.
              Ich besitze selbst eine Canon R5. Hier wurde zum Beispiel auch nachgewiesen, dass Canon auch in den RAW Dateien eine leichte Entrauschung vornimmt.
              Und wenn RAW wirklich genau das wäre, was auf den Sensor an Informationen gelangt, dürfte man auch ohnehin nur Bilder mit dem Basis ISO machen können, weil die Erhöhung des ISO allein ja schon gewisse zusätzliche Signalverarbeitung (digitale Aufhellung) darstellt.
              Versteh mich nicht falsch – für mich geht das absolut in Ordnung, aber RAW ist halt nicht unbearbeitet sondern nur weniger bearbeitet.

    • Es gibt keine „unverfälschten“ Fotos. Jedes digitale Foto ist bearbeitet, du belässt es halt nur bei der default-Bearbeitung, die dein Smartphonehersteller für richtig hält.
      Das gilt übrigens auch für die alten Rollfilme. Ein „Original“ auf Agfa-Film sieht anders aus, als mit der gleichen Kamera auf Kodakfilm belichtet.
      Ich persönlich finde, Fotografie ist Kunst, wer nur das nimmt, was der Algorithmus des Herstellers ausgibt, knipst einfach nur.

      • Genau. Ich „knipse“ dann. Sowohl mit Smartphone als auch einer Digitalkamera. Und auch damals mit analogem Fotoapparat. Was ich meine mit Nachbearbeitung vor allem Gegenstände weg zaubern wie Mülleimer oder Personen etc. Belichtungskorrektur in Programmen mache ich aber auch nicht. Ich nehme das was ich am Smartphone oder Kamera eingestellt habe. Ist das Resultat gut bzw. gefällt mir wird es genommen.

        • Immer noch falsch. Du kannst keine 1:1 Bilder machen. Digital unmöglich, weil es dir die Technik nicht erlaubt. Und selbst auf Film und selbst entwickelt wirst du IMMER das Endergebnis an deine Erwartungen anpassen. Selbst wenn du meinst das nicht zu tun. Es liegt in unserer Natur uns, unsere Umwelt und alles was wir erschaffen nach unseren Vorstellungen zu manipulieren. Und nein, du bist keine ganz tolle Ausnahme der Natur. Niemand…

        • Du verlässt dich also auf die automatische Nachbearbeitung im Smartphone, die der Smartphone-Hersteller oder der Entwickler der Foto-App programmiert hat.
          Und die haben das programmiert, was aus ihrer Sicht den meisten Menschen gefallen wird.

  3. Richtig so. Und bei den alten analogen Fotos am besten auch nur die Negative angucken, damit auch sowas wie Belichtung o. ä. nicht verfälscht werden kann …

  4. Ich konnte das zum Teil reproduzieren bei meinem S23 Ultra.

    Ich habe ein Bild genommen, wo man etwas „Zähne“ und die Zunge sieht und dort wurden die Zähne entfernt und die Zunge ein Stück verlängert. Kurios!

  5. Viel schlimmer als das mit den Zähne (offensichtlich falsch und und eher lächerlich) finde ich die Anpassungen in den Augenpartien. Da wird nicht „nachgebessert“, die werden regelrecht ersetzt.
    Aber gut, wer über 1k für ein Telefon ausgibt, der wird das sicher verkraften können 😉

  6. Habe das jetzt an meinem S23 (kein Ultra) mal getestet mit einem Bild von mir und es stimmt. Habe meine Zähne mit der Zunge abgedeckt und leicht die Lippen geöffnet. Auf dem Originalbild sieht man nur die Zunge und auf dem „remasterten“ Bild wird die Zunge als Zähne versucht darzustellen.

    Bilder verbessern per KI (Rauschreduzieren, Belichtung anpassen,…) alles gut, aber Inhalte ersetzen ist ein NoGo.

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