Roborock Qrevo MaxV: Saug-Wisch-Roboter mit rotierenden Mopps im Ersteindruck

Im Rahmen der CES 2024 hatte Roborock mit dem Qrevo MaxV und dem Q Revo Pro neue Saug- und Wischroboter vorgestellt. Diese Modelle sind etwas unter der S-Reihe angesiedelt, kommen aber als Besonderheit mit rotierenden Wischmopps. Die Neuvorstellungen bringen aber doch einige Features der Flaggschiff-Reihe mit. Und auch im Vergleich zum Qrevo aus dem vergangenen Jahr gibt es einige Neuerungen. Grund genug für mich, den Roborock Qrevo MaxV etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Zuvor war in meinen Räumlichkeiten unter anderem der Roborock S8 unterwegs.

Auf dem Papier protzt der Qrevo MaxV mit einer Saugleistung von 7.000 Pa. Navigiert wird per Laser, die Hinderniserkennung erfolgt per RGB-Kamera (Reactive AI). Zum Wischen sind zwei Mopps verbaut, die sich mit bis zu 200 Umdrehungen pro Minute drehen, und die auch angehoben werden können. Einer der Mopps lässt sich beim MaxV-Modell zudem zur Seite hin ausfahren, um die Kanten besser zu reinigen. Auch die Bürste lässt sich beim gehobenen Revo-Modell anheben.

Der Qrevo MaxV kommt mit einer Docking-Lösung. Die fasst 2,7 Liter Staub, 4 Liter Frisch- und 3,5 Liter Schmutzwasser. Beim Reinigen der Mopps werden diese mit 60 Grad Celsius heißem Wasser gewaschen und bei 45 Grad Celsius mit warmer Luft trocken gepustet. Durch die Erkennung des Verschmutzungsgrades wird (optional) entschieden, ob ein weiterer Reinigungsvorgang durchgeführt wird. Neu mit dabei ist erstmals auch Rocky, der Sprachassistent von Roborock.

Da Roborock mit der Reactive AI bei diesem Modell auf der Front wieder auf eine Kamera-Lösung setzt, sind zusätzliche Features vorhanden. Darunter die Möglichkeit für Echtzeit-Videoanrufe mit Zwei-Wege-Interaktion sowie eine automatische Haustier-Erkennung, die ich aber in Ermangelung eines Vierbeiners nicht ausprobieren konnte. In der Theorie sollte der Roboter beim Nähern an Haustiere seine Hauptbürste abschalten und zur Seite ausweichen, um Stubentigern keine Angst einzujagen.

Qrevo MaxV und Qrevo Pro: Die technischen Daten im Vergleich

Q Revo MaxV Q Revo Pro
Abmessungen Robot: 350 x 353 x 102 mm
Dock: 340 x 487 x 521 mm
Robot: 350 x 353 x 96,5 mm
Dock: 340 x 487 x 521 mm
Farbe Weiß Weiß/Schwarz
Hauptbürste Floating All Rubber Brush Floating All Rubber Brush
Saugleistung 7.000 pa 7.000 pa
Hindernisvermeidungssystem Reactive Al Reactive Tech
Navigation LDS LDS
Wischfrequenz bis zu 200 U/min bis zu 200 U/min
Wischmodul Auto-Lifting bis zu 10 mm bis zu 10 mm
Kapazität Staubbehälter Kapazität 2,7 L 2,7 L
Volumen Frischwasser 4 L 4 L
Volumen Schmutzwasser 3,5 L 3,5 L
max. Laufzeit (eine Reinigungssession) 180 min 180 min
Batterie 5.200 mAh 5.200 mAh
max. Reinigungsfläche (eine Session) 300 m² 300 m²
Mopping-Fläche im Default Mode 400 m² 400 m²
Ladezeit < 4 h < 4 h
Kletterfähigkeit 2 cm 2 cm
Geräuschpegel (Ausgeglichener Modus) 63 dB 63 dB
Filtrationseffizienz des Staubbehälters E11 E11

Roborock Qrevo MaxV: Ausgepackt und eingerichtet

Die Einrichtung des Saugroboters klappt wie gewohnt über die Roborock-App. An einigen Ecken und Enden hat man die App (optisch) etwas aufgebohrt, das macht einen stimmigen Eindruck. Zudem hat man einige Optionen vereinfacht und mit Symbolen versehen.

Weiterhin Voraussetzung ist ein Roborock-Account. Nach einer Erkundungsfahrt durch die Wohnung, um die Räumlichkeiten zu scannen, war der Qrevo MaxV startklar zum Putzen. Positive Überraschung: Auch einige Möbel (Bett, Couch) wurden in der Kartierung erkannt. Ist aber eher Spielerei. Bei den Untergründen bzw. Fußbodentypen geht das übrigens nicht automatisch.

Hinderniserkennung: Jetzt wieder kamerabasiert

Navigiert wird auch beim Qrevo MaxV per LiDAR. Auf Laser-Basis wird eine Karte erstellt, welche euch den Saugroboter live, auch unterwegs, auf einer Karte verfolgen lässt. Bei der Hinderniserkennung setzt man auf eine RGB-Kamera („Reactive AI“).

Hierauf verweist auch der Zusatz „MaxV“ im Produktnamen. Die hat den Vorteil, dass der Roboter Hindernisse auf der Karte auf expliziten Wunsch hin (Standard: ausgeschaltet) per Bild auf der Karte vermerkt. 62 Arten von Objekten soll der Roboter so erkennen.

Zumindest im Falle von Kabelsalat kann ich da eine erfolgreiche Erkennung feststellen. In dunkleren Bereichen oder unter Möbeln schaltet der Sauger seine eingebaute Beleuchtung hinzu. Das funktioniert flott, noch bevor er überhaupt im dunklen Bereich angekommen ist, wird alles ausgeleuchtet.

Zudem lässt sich auf die Kamera auch zur Videoüberwachung zurückgreifen. Ist standardmäßig ausgeschaltet und erfordert zum Aktivieren der Funktion erstmalig einen Tastendruck und damit physischen Zugang. Ein hochauflösendes Bild sollte man da nicht erwarten, aber um sich einen Eindruck zu verschaffen, tut das seinen Zweck.

So schlägt sich der smarte Reinigungshelfer beim Saugen und Wischen

Alles lässt sich minutiös genau über die App einstellen: Wie lange die Trocknung der Wischmopps dauern soll, wie oft, wo, wann, was (Sperrzonen, virtuelle Wände, etc.), welcher Raum gereinigt wird. Die Vielzahl an Einstellungen könnten manche gar überfordern.

Auch wenn hier 7.000 Pa Saugleistung stehen, merkt man im Alltag kaum einen Unterschied zu Modellen mit 4.000-5.000 Pa. Ich war angenehm überrascht, wie leise der Sauger bei hohen Saugstufen unterwegs war. In puncto Saugleistung kann ich keine sichtbaren Unterschiede zum S8 im Alltag feststellen. Mit der Vollgummi-Bürste ist der Roboter gegen starkes Verwickeln langer Haare gefeit. Diese können recht einfach von der Unterseite befreit werden. Die früheren Bürstentypen machten mir da mehr Probleme.

Der Flexi-Arm klappt den Mopp aus, um bis an die Kanten zu reinigen.

Anders sieht es beim Wischen aus. Das neue FlexiArm-Design fand ich so simpel, wie genial. An Kanten und beim Umfahren von Hindernissen wird der Wischmopp auf der rechten Seite ausgefahren. So kommt der Qrevo MaxV recht nahe an Kanten und in den meisten Fällen klappte das hervorragend. Trotz erweiterter Abmaße manövriert der Roboter elegant und fährt beim Drehen und Wenden den Mopp ein.

Der Mopp wird nach einiger Zeit in der Station ausgewaschen. Da dies mit warmem Wasser erfolgt, dauert das und geht mit Geräuschen einher. Bei der Rückkehr zur Reinigung werden die Mopps angehoben. Bedenkt: Hinterher werden die Mopps zwischen 2 und 4 Stunden (einstellbar) trocken geföhnt, was zwar in einem leisen, aber dauerhaften Surren resultiert. Das Geräusch selbst ist aber noch am wenigsten störend. (Tipp: Das Büro ist aber wohl eher weniger ein geeigneter Aufstellort.)

Logisch, auch die verbesserte Wischfunktion ist nichts gegen hartnäckige Flecken. Aber die eine oder andere angetrocknete Hinterlassenschaft war nach dem Reinigungsvorgang verschwunden – so soll das sein. Ich habe das Gefühl, dass Menschen mit Fliesenboden und vielen Fugen mit den rotierenden Mopps besser bedient sind als mit dem Sonic-Mopp der S-Reihe. Da bin ich dann aber noch auf einen Direktvergleich gespannt.

Die Station meldet euch übrigens, wenn das Wasser leer ist oder das Dreckwasser entsorgt werden muss, weil die Behälter leer, bzw. voll sind. Das Dreckwasser würde ich aber ohnehin spätestens alle paar Tage mal abgießen. Roborock setzt in der Station auf einen Staubbeutel. Da genügt es, den alle paar Wochen zu wechseln. Der Reinigungsaufwand des Schmutzwasserbehälters hält sich in Grenzen, da hier ja lediglich das Putzwasser der dreckigen Mopps landet und dieses nicht mit Haaren vermengt ist.

Ab und an würde ich den Tank zur Geruchsneutralisierung dann dennoch mal mit etwas Spülmittel sauber spülen. Der Reinigungsaufwand, den man hier selbst betreibt, hält sich in Grenzen. Die Mopps machten, wenn ich am Mittag nach einer Reinigung heimkam, einen trockenen und sauberen Eindruck.

Übrigens: Die Station lässt einige Teile, wie die Wasserauffangschale, separat herausnehmen, was praktisch zur weiteren Reinigung ist.

Verzahnung mit Smart-Home-Plattformen

Wie bisher setzt Roborock auf eine Verknüpfung mit Alexa und der Google-Home-App. Wer auf Siri setzt, der muss sich derzeit mit den Kurzbefehlen begnügen, denn eine Unterstützung für Matter und eine damit einhergehende Integration in die Apple-Home-App ist bislang (anders als beim S8 MaxV Ultra) nicht angekündigt. Für Nutzer des Apple-Ökosystems gibt es aber Widgets sowie die Bedienung per Apple-Watch-App.

Neu mit von der Partie ist Sprachassistent Rocky („Hello Rocky“). Der ist direkt in den Saugroboter verbaut und erlaubt beispielsweise das Auffordern zur Reinigung in einzelnen Räumen. Hat problemlos funktioniert, wenn auch nur auf Englisch (Deutsch sollte aber zum Start auch funktionieren, da habe ich extra nachgehakt.)

Unterm Strich?

Das neue Roborock-Modell macht richtig Spaß und bringt als Allrounder Funktionen, wie den ausfahrbaren Mopp, mit. Die Docking-Station erlaubt ein vollumfängliches Reinigungserlebnis mit Saugen und Wischen, bei dem ihr kaum noch Hand anlegen müsst. Die Saugleistung und Navigation sind auf gewohnt hohem Roborock-Niveau.

Alles in allem: Solides Gesamtpaket und ein gelungenes Upgrade für den Qrevo aus dem vergangenen Jahr. Mit 999 Euro muss man aber auch tief in die Tasche greifen.

Highlight für mich: Die FlexiArm-Funktion der rotierenden Mopps sowie die Möglichkeit diese Mopps (heiß) auszuwaschen. Das gibt es in der Form nicht überall. Und ich bin gespannt, wie der S8 MaxV dieses Gesamtpaket toppen möchte. Etwas schade: Matter hätte ich gerne gesehen, mal schauen, was sich da Update-technisch tut. Da war Roborock bisher vorbildlich für Bestandsmodelle unterwegs.

Wer die Station nicht benötigt, der kann auch gutes Gewissens zum S7 oder S8 greifen, da geht es ab 500 Euro los. Falls die Wischfunktionalität nicht die Priorität hat, bewegen sich Geräte von Dreame und Co mit Absaugstation auch oftmals unter 400 Euro.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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12 Kommentare

  1. Niemals käme mir so eine Spionage Maschine ins Haus.
    Ein guter Staubsauger und ein Wischmopp machen den Job ohnehin besser und billiger.
    Ich halte es für dekadent so ein Gerät zu haben, oder zu wollen.

    Die frequente Berichterstattung bestärkt mich dabei: BS

    • Über besser und billiger kann man streiten. Wie billig ist denn deine Freizeit? Also ich lasse lieber so ein Gerät für mich wuseln und bin ganz normal im Büro arbeiten und finde eine gereinigte Wohnung vor als abends nach der Arbeit den Wischmop zu schwingen.
      Und ob man es jetzt besser macht…naja auch das ist Definitionssache. Ein Saugroboter der täglich über die Wohnung saugt wird vielleicht nur 95% dessen schaffen was du von Hand schaffst. Aber dafür macht er das ständig. Eine Wohnung die ansonsten nur einmal oder alle zwei Wochen gewischt/gesaugt wird, ist nicht sauberer.

      • Genau so ist es.
        Manche Menschen werden wohl nie verstehen, dass es kein guter Ansatz ist seine eigene Zeit als wertlos zu betrachten bei solchen Überlegungen.
        Selbst mit einem durchschnittlichen Einkommen rechnet sich so eine Anschaffung sehr schnell. Außer natürlich man betrachtet das putzen seiner Wohnung als erfüllende Freizeitbeschäftigung.

  2. Ein chinesischer Saugroboter mit Kamera und Mikrofon. Sorry, so begeistert ich vom Roborock S7 bin, aber wenn die neuen Versionen das alle haben kommen sie mir nicht ins Haus.

    • Merkwürdig, bei Smartphones liest man sowas irgendwie so gut wie nie. Aber naja, jedem das Seine.

      • Und dabei kommen 99% der Smartphones aus China… Menschen sind echt heuchlerisch.

      • Da ist nicht die Hardware, sondern die Software wichtig.
        Und ja, ich würde auch kein China-Smartphone kaufen, egal ob Huawei, Xiaomi, BBK oder was auch immer.
        Entweder ein iPhone oder wenn es Android sein muss, dann Samsung oder Sony oder, noch besser, ein Fairphone oder Google Pixel mit CalyxOS.

  3. Das Konzept der Wischmops sieht mir etwas zu umständlich aus. Da mag ich lieber die Mikrofaser-Lappen die z.B. unter meinem S7MaxV hängen. Die nehmen den Dreck super auf, sind ratzfatz abmontiert und getauscht und kosten fast nix.

    • Das Konzept der Vibra-Mops sieht mir etwas zu umständlich aus. Da mag ich lieber die drehenden Mikrofaser-Lappen die z.B. unter meinem Q-Revo hängen. Die nehmen den Dreck super auf, sind ratzfatz abmontiert und getauscht und kosten fast nix. Hmm… 😉

    • Bei den Wischmops muss man diese quasi nie anfassen, außer einmal in ein Paar Monaten vielleicht in die Waschmaschine zu werfen, beim Wischlappen musst du den Wischlappen zweimal am Tag austauschen.
      Mein QRevo fährt jeden Morgen durch die ganze Wohnung und abends nach dem Essen durch die Küche, das Esszimmer und den Flur.
      Mit dem alten Roborock mit dem Lappen habe ich am Anfang auch jeden Tag den Lappen ausgetauscht, irgendwann habe ich aber aufgegeben.
      Mit den Wischmops wird der Boden jeden Tag gewischt.

  4. Mich würde ein Vergleich zum alten QRevo interessieren.

    > Roborock setzt in der Station auf einen Staubbeutel. Da genügt es, den alle paar Wochen zu wechseln.

    Paar Wochen? Ist der Staubbeutel wesentlich kleiner als beim alten QRevo?

    > Ab und an würde ich den Tank zur Geruchsneutralisierung dann dennoch mal mit etwas Spülmittel sauber spülen.

    Ich tue immer einen Tropfen Spülmittel in die beiden Tanks. Nicht zu viel ins saubere Wasser, weil es sonst schäumt.

    Ich bin mit der QRevo sehr zufrieden, mir fehlt allerding eine Wasserstand-Anzeige, denn oft fährt der Roboter los und ich denke, er hat noch genug Wasser, das Wasser ist aber nach dem Start schon alle und die ganze Bude wird mit ohne Wasser gewischt.

  5. Danke für den Review! Was ist denn der Unterschied Reactive Tech zu Reactive AI? Erkennt erstere zum Beispiel auch Kabel?

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