Roborock Q Revo im Test

 

Roborock hat mit dem Q Revo sein erstes Modell mit rotierenden Mopps auf den Markt gebracht. Ich hatte die Gelegenheit, das Modell über einen Monat lang zu testen. Mittlerweile wird Portfolio mit dem sehr ähnlichen S7 Max Ultra eher unübersichtlich. Beide kommen mit einer Dockingstation, die absaugen, waschen und trocknen kann. Ich selbst hatte vorher den S7 MaxV ohne Dockingstation. Die Verarbeitung ist genauso gut wie bei den anderen Modellen des Herstellers.

Technische Daten des Q Revo
Farben Schwarz & Weiß
Abmessungen – ohne Dock (L × W × H) 350 × 353 × 96,5 mm
Abmessungen – mit Dock (L × W × H) 340 × 487 × 561 mm
Bürstenart Voll-Gummibürste
Automatische Anhebung der Bürste
Max. Saugkraft 5500 Pa
Staubbehälter (Dock) 2,7 L
Mopp-System Rotierende Doppel-Mopps
Mopp-Frequenz (Rotation) bis zu 200 Mal/min
Automatische Anhebung der Mopp bis zu 7 mm
Wassertank 80 ml
Akkuleistung 5.200 mAh (180 min)
Geräuschentwicklung (Balanced Modus) 67 dB
Navigation LiDAR
Hindernisvermeidung Reactive Tech
Schwellenhöhe 2 cm
Dock Immer dabei
Frischwassertank 5 L
Schmutzwassertank 5 L
Angebot
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Der Roborock Q Revo hat mit 5.500 Pa eine höhere Saugleistung als mein S7 MaxV mit 5.100 Pa, wobei die Reinigungsleistung beider Modelle vergleichbar ist. Was beim Q Revo aber besonders positiv auffällt, ist die Lautstärke beim Saugen, die mit 67 dB zwar gleich angegeben ist, aber deutlich leiser wirkt. Bei einer Messung in 1 m Entfernung vom Roboter konnte ich sogar nur 60 dB messen. Der S7 MaxV erreichte an der gleichen Stelle tatsächlich 67 dB. Den Q Revo konnte ich im Nebenraum nicht mehr wahrnehmen. Bei beiden habe ich die meiste Zeit mit maximaler Saugleistung gearbeitet. Es gibt vier Stufen, wobei die erste Stufe nur für die Nacht gedacht ist. Ansonsten gibt es hier zu der S-Serie keine Unterschiede in der Funktionalität.

Aber wie sieht es mit dem Wischen aus? Auch das erledigt der Q Revo einwandfrei, zumal die Dockingstation mit 5 Litern ausreichend Wasser zur Verfügung stellt. Die rotierenden Wischmopps sind immer feucht genug. Die Wassermenge lässt sich, wie die Saugleistung, in der App in vier Stufen einstellen. Die vierte Stufe ist benutzerdefiniert und reicht von 1 bis 30 ml. Teppiche wurden im Test nicht nass, der Roboter hob die Mopps bis zu 7 Millimeter an. Das reichte hier für die üblichen Ikea-Mittelflorteppiche. Wer höhere Teppiche hat, kann in den Einstellungen Teppiche ignorieren lassen. Die Wischleistung ist tatsächlich etwas schlechter als beim VibraRise-System. In einem kleinen Testaufbau mit Currysoße und Mayo konnte der S7 MaxV die Flecken mit weniger Wischzyklen entfernen. Der S7 MaxV benötigte vier Zyklen, der Q Revo zwei mehr.

Das Routing hatte sich meiner Meinung nach mit dem S7 MaxV tatsächlich noch einmal verbessert, hauptsächlich das Kartieren war schneller und genauer. In der App gibt es auch die Möglichkeit, eine schnellere Route zu wählen, diese soll bei Bedarf auch Raumgrenzen überschreiten, so richtig was verändert hat dies aber nichts bei mir. Stellt man den Sauger nur auf Wischen, kann man zusätzlich den Routenmodus „Gründlich“ aktivieren. Hier fährt der Q Revo den gewählten Bereich zweimal in einem Z-Muster ab. Wer es noch genauer haben will, erreicht mit „Gründlich+“ die höchste Stufe. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Modi ist, dass bei „Gründlich+“ die Fahrgeschwindigkeit auf 20 cm/s reduziert ist. Eine ähnliche Option gibt es im Modus „Nur Saugen“. Auch hier fährt der Roboter sehr langsam, verbraucht aber noch mehr Strom.

Die Objekterkennung ist ohne Kamera nicht so genau wie beim S7 MaxV. Vor allem Kabel werden nicht erkannt. Hier zeigt sich auch ein Nachteil der rotierenden Mopps. Da die beiden Mopps nach innen zum Sauger drehen, ziehen sie Kabel und andere Gegenstände zur Bürste, die sich dann verheddern. Die ersten Firmware-Versionen hatten auch die Angewohnheit, vor Teppichen oder in engen Räumen rückwärtszufahren. Die beiden Mopps haben dann bei mir immer wieder Kabel aus NoGo-Bereichen gezogen. Ab der Version 02.14.36 konnte ich dieses Verhalten nicht mehr nachvollziehen. Übrigens merkt man der App an, dass sie noch für die anderen Modelle optimiert ist. Es kamen immer wieder Meldungen über das hier gar nicht vorhandene VibraRise System, welches blockiert sei.

Etwas Großes steht noch im Raum: die Dockingstation. Sie ist auffallend schlank, braucht nicht viel mehr Platz als der Roboter, außer natürlich in der Höhe. Mit ihr wird der Staubbehälter entleert, die beiden Mopps werden gereinigt und getrocknet. Die Absaugung ist sehr gründlich, auch der Filter im Staubbehälter zeigt kaum Staubreste. Allerdings ist die Absaugung sehr laut und erreicht eine Lautstärke von ca. 75 dB. Das ist durch geschlossene Türen in 1–2 Räumen hörbar. Der Staub wird in einen 1,8 Liter großen Staubbeutel gesaugt. Er soll 7 Wochen halten. Bisher musste ich ihn noch nicht wechseln und er ist halb voll.

Anders sieht es beim Wasser aus. Die Station hat 2 Tanks mit je 5 Litern Fassungsvermögen. An der Station werden die beiden Mopps vor dem Saugen gewaschen und je nach Einstellung alle 15 Minuten oder pro Raum erneut gereinigt. Das scheint viel Wasser zu verbrauchen, das Maximum waren bei mir bisher 10 Tage ohne Nachfüllen. Außerdem riecht das Schmutzwasser sehr streng. Der Tank hat aber noch nie von außen gerochen. Ich habe etwas Reiniger in den Schmutzwassertank gegeben, damit der Geruch minimiert wird. Ein Reiniger kann auch in den Frischwassertank gegeben werden. Er sollte wenig schäumen und dient in erster Linie dazu, das Wasser sauber zu halten, nicht euren Boden.

Ich habe den Reiniger Omo von Roborock verwendet. Die Dosierung sollte aber unbedingt eingehalten werden. Die Mopps haben übrigens nie angefangen zu riechen. Sie werden von der Dockingstation mit 45 Grad warmer Luft getrocknet. Man hört es nur im Raum. Man kann sie auch ganz einfach abnehmen und austauschen.

Die Anwendung unterscheidet sich übrigens nicht von den anderen Geräten. Als Tipp sei nur erwähnt, dass die mit der Station verbundenen Funktionen wie Absaugen, Waschen und Trocknen der Mopps manuell über den Button „Andocken“ ausgelöst werden. Ansonsten gibt es auch hier die üblichen Funktionen wie No-Go-Zonen, Pläne und Wartungsintervalle.

Die Q-Serie stellt die Mittelklasse der Saugroboter von Roborock dar. Verwirrenderweise unterscheidet der Revo sich aber kaum vom S7 Max Ultra. Die beiden unterscheiden sich hauptsächlich in vier Punkten: Der S7 Max Ultra verfügt über das VibraRise-System der ersten Generation. Zusätzlich hat er zwei Bodensensoren an der Rückseite des Roboters, sodass er auch beim Rückwärtsfahren nicht von der Treppe fallen kann. Außerdem hat er eine frei schwebende Bürstenaufhängung. Der Vorteil dieser ist mir im Vergleich allerdings nicht aufgefallen (der S7 MaxV hat diese auch). Der Preis des Q Revo ist zum Zeitpunkt des Tests um ca. 150 Euro niedriger und liegt bei 749 Euro.

Fazit

Der Q Revo vereint die Stärken von Roborock: Zuverlässigkeit, ein effizientes Routing und eine benutzerfreundliche App, mit einem einfach zu wartenden Wischsystem. Die Reinigung der Mopps und des Docks verlaufen einfach. Der Staubbehälter muss eigentlich nie entfernt werden. Wer wenig Wasser zum Wischen nutzt, kommt mit den 5-Liter-Tanks locker auf über 2 Wochen Laufzeit. Damit ist der Q Revo perfekt für diejenigen geeignet, die sich nicht um ihren Saugroboter kümmern wollen. Besonders die Lautstärke beim Saugen überrascht positiv.

Nur die fehlende Kamera ist ein Manko, aufgrund der schlechteren Kollisionserkennung. Zu VibraRise konnte ich nur einen minimalen Unterschied feststellen, deswegen bleibt für mich festzuhalten: Der Roborock Q Revo ist derzeit wohl das beste Alltagsmodell des Herstellers. Mit 749 Euro kostet er auch deutlich weniger als seine Brüder aus der S-Serie.

Wer mehr will, sollte sich den Roborock S8 Pro Ultra mal anschauen. Den hat Caschy bereits getestet. Er kommt mit recht vielen Neuerungen, wie zwei Bürsten und VibraRise 2.0. Im Test schnitt er gut ab. Den gibt’s übrigens auch ohne Dock, dann als Roborock S8 und für aktuell nur 549 Euro. Der S8 Pro mit Dock kostet immer noch 1.499 Euro.

Vor ein paar Tagen hat Ecovacs wiederum den Deebot X2 Omni vorgestellt. Durch das quadratische Design kommt er besser in Ecken. Auch ersetzt er den LiDAR-Turm und nutzt eine neue Art von „Solid-State LiDAR“. Das Wasser zum Waschen der Wischmopps wird hier zu dem auf 55 Grad erhitzt.

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15 Kommentare

  1. Danke für den Test. Kann man die Mopps (Moppen? Möpse?) auch abnehmen und in der Waschmaschine waschen?

    • Ja, kann man einfach abnehmen und waschen. Der Mopp hält mit Klett an der Scheibe und die hält magnetisch am Roboter

    • Mike Leitner says:

      Die Mopps sind abnehmbar und können in die Waschmaschine. Mehr als 40 grad würde ich aber nicht machen

  2. Mike Leitner says:

    Hinweis zum Preis: die 749€ waren ein Angebotspreis. Aktuell kostet er 799€

  3. Echt jetzt?
    Schon wieder ein neuer Saug-Wischer..
    .Die Inflation dieser Geräte lässt vermuten, dass noch reichlich Entwicklungsbedarf besteht und dass die Verdienstspannen enorm sein müssen.
    Wer kauft so etwas, das vermutlich kurzlebig wie ein Smartphone ist?

    • Ich, verrichtet seit über einem Jahr klaglos seinen Dienst und nimmt mir ne Menge Arbeit ab. Die Erkennung von Gegenständen funktioniert mit Lidar und Kamera perfekt, die Reinigungsleistung auf Teppich und auf Fliesen ist für mich ausreichend gut, eine weitere Steigerung ist für mich nicht mehr notwendig.

  4. Ich mache jetzt immer in beide Tanks ein paar Tropfen Essig, so stinkt es auch nicht und es werden auch gleich die Schläuche etwas damit gespült.

  5. Wie regelt ihr das mit mehreren Stockwerken und dem Wischen?
    Schleppt ihr die Station mit?
    Oder gibt es eine Einstellung, dass nur initial die Wischer nass gemacht werden und dann nicht erneut ausgespült werden (da die Station ja nicht erreichbar ist?).

    • Einfach vorher per App die Möppe waschen lassen, danach in die Etage tragen und los. Das Gerät erkennt selber in welcher Etage / Raum es sich befindet, vorherige Kartierung aller Etagen / Räume vorausgesetzt. Wenn man dann auch noch nur einen bestimmte Raum per App reinigen lassen will, dann vorher halt noch gespeicherte Karte der Etage laden und dann Auswählen. Nach der Reinigung in die Station stellen bis man die Stimme hört, dass die Ladung beginnt. Dann per App wieder den Staubbehälter absaugen lassen und Möppe waschen. Trockung macht er dann wieder automatisch. Station umhertragen, na klar 🙂

    • Beim MaxV stelle ich ihn mit frischen Lappen in das neue Stockwerk und dann macht er da seinen Job, wenn er fertig ist, meldet er in der App dass er die Station nicht findne konnte und fährt dahin zurück wo er im Stockwerk begonnen hat. Dann trage ich ihn wieder runter. Ich habe hier 20 von diesen Lappen und ich ziehe für jedes Stockwerk nen frischen Lappen drauf. Bei 3x die Woche fällt da auch nicht viel Dreck an. Das ist mir lieber als diese teure Reinigungsstation für Wischlappen usw.

      • Jenny Langner says:

        Daniel welchen hast du? Mir ist der Roborter ansich und die Hinternisserkennung eigentlich wichtiger als das automatische Waschen der Lappen. Die Stationen sind einfach so krass teuer. Frage mich ob es das Wert ist.

  6. Björn Betong says:

    Erkennt der Q Revo trotz fehlender Kamera auch niedrige Schwellen?
    Wir haben Stühle und einen Esstisch mit ca 2 cm hohen Querstreben zwischen den Beinen. Daran scheitert unser Deebot regelmäßig.

    Ein Hochstellen der (schweren) Stühle kommt nicht in Frage.

  7. > Das Routing hatte sich meiner Meinung nach mit dem S7 MaxV tatsächlich noch einmal verbessert

    Ist da tatsächlich S7 MaxV gemeint oder der Q Revo?

  8. Jenny Langner says:

    Hat jemand Erfahrung ob der Q Revo ob es wirklich ein Nachteil ist das er keine Kamera besitzt? Mein jetziger Roboter frisst regelmäßig die Kabel wenn ich sie mal vergesse. Kommt eigentlich nicht mehr in Frage, aber die mit Kamera sind einfach so krass teuer.

    Und ist denn die Station wirklich notwendig wenn man nur ab zu wischt?

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