PlayStation VR2: Die bisherigen Top-Spiele

Ende Februar 2023 ist die PlayStation VR2 auf den Markt gekommen. Auch ich hatte da einen Testbericht veröffentlicht. Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich die Hardware zum gebotenen Preis erstklassig finde, aber bezüglich des Spieleangebots skeptisch bleibe. Dennoch gibt es schon einige Perlen, die sich an Sonys Virtual-Reality-Headset absolut lohnen. In diesem Beitrag möchte ich euch daher meine persönlichen Tipps mitgeben.

Bedenkt dabei: Auch ich habe nicht jedes einzelne Game an der PlayStation VR2 ausprobiert. Außerdem hat jeder seinen eigenen Geschmack: Ein Spiel, das ich unterhaltsam finde, bringt jemand anderen eventuell zum Einschlafen – und umgekehrt. Somit sind meine Spiele-Empfehlungen natürlich völlig subjektiv.

Entsprechend bin ich auch auf eure Alternativvorschläge gespannt. Wenn ihr Lust habt, gebt also gerne einen Kommentar ab und erzählt mal von euren bisherigen Erfahrungen mit der PS VR2. Ohne weitere Vorrede hier mal meine persönlichen Tipps – ohne spezielle Hierarchie in der Reihenfolge.

Gran Turismo 7

Ja, es darf nicht fehlen: VR-Fans würden mich in Stücke reißen, würde ich hier nicht „Gran Turismo 7“ nennen. Dank eines VR-Patchs kann die Rennsimulation komplett in VR gespielt werden. Das ist so komfortabel gelöst, dass ihr sogar mitten im Spiel wechseln könnt. Und ähnlich wie Flugsimulationen, ist so ein Rennspiel ganz besonders gut für Virtual Reality geeignet, da der Spieler statisch in einem Cockpit verweilt.

Ich hatte dabei sogar das Gefühl, dass ich in Kombination mit der PlayStation VR2 in „Gran Turismo 7“ noch etwas mehr Übersicht erhalte. Normalerweise zocke ich Rennspiele ungern aus der First-Person-Ansicht, weil ich das Gefühl habe zu wenig von der Strecke und zu viel vom Innenraum des Fahrzeugs zu sehen. Dieser Effekt tritt aber in VR nicht auf. Cool ist vielmehr, dass man sich sogar umdrehen und so abseits des Rückspiegels zur Seite und nach hinten auf Rivalen luschern kann.

Technisch gibt es zwar Abstriche, die man im direkten Vergleich auch sieht, doch ich kann fast garantieren, dass ihr sie im normalen Gameplay nicht wahrnehmen werdet. Es bleibt somit zwar für mich dabei, dass ich die Mikrotransaktionen und das Grinding in „Gran Turismo 7“ extrem skeptisch sehe. Aber in VR kann die Rennsimulation dermaßen punkten, dass es auf dem Markt eigentlich keine immersivere Erfahrung auf der Piste gibt.

Resident Evil Village

„Resident Evil Village“ ist ein Spiel, das man eigentlich nicht in VR spielen will: Der Schockfaktor ist extrem erhöht und wer schwache Nerven hat, lässt von diesem Erlebnis lieber direkt die Finger. Da gebe ich zu, dass ich in Capcoms Survival-Horror-Titel nur in sehr kleinen Dosen einsteigen kann. Dabei muss man grafisch erstaunlich geringe Abstriche machen. Ok, Ray-Tracing fehlt bei der VR-Version und es ist klar erkennbar, dass die Auflösung leidet. Aber es handelt sich hier um ein echtes Triple-A-VR-Erlebnis.

Sehr schade: Man kann allerdings seinen bisherigen Spielfortschritt nicht übernehmen und Trophäen lassen sich ebenfalls nicht gewinnen. „Resident Evil Village VR“ ist quasi wie ein Spiel im Spiel und muss zum Start gewählt werden. Der Spielfortschritt wird dann völlig getrennt vom „normalen“ Game behandelt.

Fans der Horror-Reihe kommen hier jedoch voll auf ihre Kosten und die Begegnung mit Lady Dimitrescu nimmt hier nochmals ganz andere Ausmaße an.

Horizon Call of the Mountain

Im Grunde ist „Horizon Call of the Mountain“ das einzige reine VR-Zugpferd der PlayStation VR2. Alle anderen Titel gibt es entweder auch ohne VR für die PlayStation 5 oder sie stehen für andere Plattformen wie das Vorgängermodell oder die Meta Quest zur Verfügung. Dabei erweitert „Horizon Call of the Mountain“ das „Horizon“-Universum sinnvoll und selbst Aloy hat einen Gastauftritt. Allerdings stößt man hier noch nicht ganz in die Must-Have-Dimensionen vor, die Valves „Half-Life: Alyx“ erreichen konnte.

Wer sich etwa eine offene Spielwelt, bombastische Kämpfe gegen mechanische Dinosaurier und RPG-Gameplay erhofft hatte, wird schwer enttäuscht sein. Denn das Gros des Gameplays erinnert vielmehr an Cryteks „The Climb“. So gibt es nur wenige recht anspruchslose Kämpfe und auf eine offene Welt müsst ihr komplett verzichten. Vielmehr habt ihr sehr wenig Bewegungsfreiheit.

Dafür ist „Horizon Call of the Mountain“ grafisch das bisher hübscheste Spiel für die PlayStation VR2 und weiß über ca. 8 Stunden gut zu unterhalten. Zumal man alle Vorzüge der Hardware gekonnt nutzt – Eye-Tracking, haptisches Feedback, adaptive Trigger – alles wird einbezogen. Schon aus technischer Sicht muss ich hier deswegen eine Empfehlung aussprechen.

No Man’s Sky

König der Monotonie: So konnte man „No Man’s Sky“ lange beschreiben. Die Planeten konnten noch so bunt sein, die Ressourcen noch so vielfältig und die Flora und Fauna noch so exotisch: Irgendwie empfand ich dieses Weltraum-Spiel dennoch stets als unheimlich trist. Den prozedural generierten Welten merkt man ihre Austauschbarkeit einfach zu sehr an. Viele Patches und umfangreiche Content-Updates haben den Titel extrem aufgepeppt. Mit der desaströsen Launch-Version ist „No Man’s Sky“ keineswegs mehr zu vergleichen. Und die Entwickler haben so lange durchgehalten, dass für das 2016 erschienene Spiel auch ein Patch erschienen ist, der es voll kompatibel zur PlayStation VR2 macht.

Ich selbst bleibe immer noch dabei, dass zu lange Ausflüge in die galaktische Welt von „No Man’s Sky“ sich zu trist bzw. generisch anfühlen. Doch das ändert nichts daran, dass die VR-Umsetzung sehr einnehmend und rundum gelungen ist. Wer also eine PlayStation VR2 besitzt und ein vollwertiges AAA-Spiel ausprobieren möchte, der solle sich den Science-Fiction-Titel mit auf die Liste setzen.

Unplugged: Air Guitar

Das habe ich gerne mitgenommen: „Uplugged: Air Guitar“ habe ich mir gekauft, da ich früher sehr passioniert „Rock Band“ gezockt habe. Dieses Spiel von Anotherway gibt es zwar schon lange für andere Plattformen wie die Meta Quest, es hat mir aber als kurzweilige Abwechslung nach Feierabend viel Spaß gemacht. Bonuspunkte vergebe ich zudem, weil „I Think I’m Paranoid“ von Garbage mit von der Partie ist – eines der ersten Lieder, das ich anno dazumal in „Rock Band“ meisterte.

Das Gameplay ist denkbar einfach: Mit der linken Hand müsst ihr hier am virtuellen Gitarrenhals von links nach rechts rutschen und richtig greifen. Mit der rechten Hand schrubbt ihr quasi hoch und runter. Heraus kommt ein sehr spaßiges Luftgitarren-Erlebnis. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad meines Erachtens recht hoch, zumal es sehr diffizil ist, die passende Latenz einzustellen, damit Bild und Ton wirklich synchron sind.

So kann es sein, dass ihr in der Kampagne hängen bleibt, weil die Songs für euch zu schwer werden. Zumal auch visuell etwas mehr hätte drin sein dürfen, denn irgendwie starrt man meistens nur auf den virtuellen Gitarrenhals und bekommt sonst wenig mit. Da „Unplugged: Air Guitar“ aber schon für 24,99 Euro zu haben ist, kann ich das Anspielen nur allen Musik- bzw. vor allem Rock-Fans empfehlen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Es gibt schon einige nette Spiele. Wie André aber auch schon schreibt… das wirklich überzeugender lineup an großen Spielen fehlt nach wie vor.
    Habe bisher auch erstmal mit GT7 <3 und Call of the Mountain begonnen.

    Als interessante weitere spiele kann man sicherlich noch folgende nennen:

    Moss 1 & 2
    Pavlov
    Kayak VR Mirage
    The Light Brigade

    Freue mich auf:
    Aces of Thunder
    Ghostbusters VR

  2. Wenn du erwartest, dass ein Spiel dich (irgendwo hin) führt, wirst du von „No Man‘s Sky“ zwangsläufig enttäuscht werden müssen. Wenn du dich aber umschaust, ist es sehr spannend zu sehen, wie viele verschiedene Arten es gibt, das Spiel zu spielen – füllt ganze Twitch-Streams und YouTube-Kanäle. No Man‘s Sky ist eher, was du daraus machst – man kann es aber auch Trist machen… 😉

  3. Wenn die PSVR2 nicht auf die PS beschränkt wäre und ich sie auch am PC nutzen könnte, würde ich sie mir auch direkt kaufen. So ist mir das einfach zu eingeschränkt.

  4. Für die PSVR1 gab’s mit der Zeit Treiber für PC, vielleicht wird’s jemand auch für die PSVR2 tun.

    Derzeit kann man ganz ohne Treiber die PSVR2 nur in Cinema-Mode, also als einen großen Monitor, am PC betreiben, ohne Tracking und Controller, und nur wenn man eine passende GraKa mit USB-C hat.

  5. Die psvr1 kann man auch mit Treiber quasi nur im cinemamode am PC nutzen. Kein tracking, keine motion Controller- Fazit: cool aber nutzlos.

  6. BigBlue007 says:

    In dieser Auflistung fehlt definitiv das fantastische „Zombieland Headshot Fever Reloaded“! Ein absolutes Muss für Fans der Filme und Menschen, die alt und cool genug sind, dass sie früher Lightgungames gezockt haben…

  7. Hab nur Resident Evil Village (zu anstrengend auf Dauer), GT7 (Super cool) und Switchback VR (Cooler Railshooter). Bin gespannt was sonst noch kommt…

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