Paketlieferungen bis zur Haustür könnten unter Umständen bald Geld kosten

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sieht man sie noch häufiger als sonst an allen Ecken in der Nachbarschaft: Paketdienste wie DHL, Hermes, DPD und so weiter. Das Online-Shopping boomt mehr denn je und fordert von den Lieferanten alles ab. Ausgesprochen oft hört und liest man dann, dass die Boten nicht einmal mehr an der Tür klingeln, sondern einfach nur eine Karte hinterlassen, dass niemand anzutreffen war und das Paket nun bitte am Folgetag in der nächstgelegenen Filiale abzuholen ist.

Geht es nach den einzelnen Paketdiensten könnte sich die persönliche Abholung der Pakete in Zukunft zum Standard entwickeln. Das Anliefern an die Haustür würde dann beispielsweise gegen eine geringe Gebühr weiterhin erfolgen.

Grund hierfür sei nicht nur der florierende Onlinehandel, sondern vor allem auch die Tatsache, dass das Anliefern an die Haustür im Vergleich enorm zeitaufwendig ist. Boten könnten so nur relativ wenig Lieferungen in einer Tour erledigen.

Frank Rausch, Geschäftsführer von Hermes in Deutschland argumentiert „Die Zustellung an die Haustür muss angesichts des hohen Aufwandes teurer werden. Die Abholung von Sendungen direkt vom Paketshop oder vom Paketkasten wird hingegen weiter an Bedeutung gewinnen.

Hermes fordere demnach eine Lösung in Form von gemeinschaftlichen Paketshops, die sämtliche Anbieter gleichermaßen nutzen können. Rausch meint „Was wir dringend brauchen, sind große Paketshops oder Mikrodepots in den urbanen Räumen, die alle Paketdienste nutzen können.“ Die Verantwortung hierfür liege ganz klar bei den Städten und Kommunen, so Rausch.

Die Idee der gemeinschaftlichen Paketshops finde ich durchaus sinnvoll, auch wenn sich dadurch nicht das Problem der Selbstabholung löst. So oft wie aktuell keine Zustellungen erfolgen und Kunden verärgert am Folgetag ihren Frust auslassen, habe ich allerdings meine Zweifel, dass eine Gebühr für die Nach-Hause-Lieferung überall auf Verständnis stoßen wird.

(via WirtschaftsWoche)

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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72 Kommentare

  1. Bei uns ist der Happyshop 1 km weg der hat immer von 6 bis 21 uhr auf. Aber das Thema packstation ist so ne Sache die nächstgelegene funktioniert ft nicht. Habe gerade die Woche wiedr 46 Pakete für die Nachbarn im flur bei mit stehen gehabt.

  2. als ex-zusteller wäre es mal interessant die beschäftigungszahlen heute und nach umstellung auf selbstabholer zu sehen. es werden nur leute ihre arbeit verlieren, preise steigen dann später trotzdem und der kunde wird einen teil der arbeit selbst machen. selbst in meiner statt (knapp 400000 einwohner) ist eine abholung dermaßen nervig, dass ich viel über packstation und postfiliale außerhalb mache. in der innenstadt oder supermarktpost ist es dermaßen nervig einen parkplatz zu bekommen. als berufstätiger schafft man es dann nur zur filiale wenn alle hingehen. gleichzeitig ist es ja selten nur die post die dort ist. fotoläden, telekom, schreibwaren,etc und ständig eine schlange weil der mitarbeiter oma erna kurz noch bei einer nicht post-sache helfen muss. und was für leute heute die postbearbeiten. unglaublich. als ich kind war, dachte ich, was sind das doch für träge beamte auf dem POSTAMT. aber die wussten was sie tun und es lief. heute hört man dinge wie „einschreiben? sorry aber ich weiß nicht wie das geht. “ ich bin einigermaßen entspannt weil ich nich ständig was bestelle oder verschicke und dann das oben beschriebene durchmachen muss. aber die post is unterirdisch geworden beim thema service

  3. Markus Licht says:

    Bitte kein Thema Post anfangen…

    Warum kann man Briefmarken nicht in jedem Supermarkt, jedem Kiosk und jeder Tankstelle kaufen?!!
    Mit Zeitungen und Snickers geht das doch auch! Und die sind nur begrenzt haltbar.

    Wenn ich für jede Briefmarke zur Post latschen muss, dann kann ich meine Briefe auch selbst austragen …

    Alle Chefs von Post und DHL rausschmeißen und durch Leute ersetzen, die ihren Hauptschul-Abschluss zuende gemacht haben! Es kann nur besser werden!

  4. Das System Paketauslieferung ist kaputt. Es war nie für die Mengen gedacht, die heute durch die Straßen transportiert werden. Es ist ineffizient und teuer. Die Kunden sind meist nicht da, jeder Dienst hat seine eigenen Auslieferer und der Zugang der Pakete lädt geradezu zu Unzufriedenheit und Lohndumping ein.

    Deshalb ist eine Extragebühr für die persönliche Zustellung sogar förderlich. Es zwingt die Anbieter und die Kunden ein Geschäftsmodell zu entwickeln, bei dem zentrale Depots zur Selbstabholung entwickelt werden.

    Das Argument, dass dabei die Auslieferer die Dummen sein werden, weil ihre Jobs eingespart werden, lasse ich nicht gelten. Schon heute sind diese Jobs so miserabel bezahlt, dass der Staat am Ende sowieso subventionieren muss. Entweder direkt oder später, wenn die Rente nicht reicht.

  5. @Ermic: Bei mir „Liefert“ fast ständig Amazon Logistics, also der eigene Paketdienst. Da bringen Beschwerden nichts! Ich habe mich schon mehrfach über auf die Türschwelle gestellte Pakete oder einer erwartete Reaktionszeit von unter einer Minute beschwert.
    Die kuriosesten Erlebnisse, Lieferant ist bis zur für Klingel gefahren und ein anderer hat das Paket aufs Vordach geworfen.
    Beschwerden bringen nichts, Standard E-Mail mit der Aussage der Transporteur hat die Lieferung als abgegeben markiert.
    Naja, es gibt noch andere Versandhändler.

  6. Wurde ja alles geschrieben, sodass ich mich bei den nicht sauber funktionierenden Packstationen, schlechten Öffnungszeiten und schlecht bezahlten (Sub-Sub)-Ausliefermenschen. Sollen die doch die Lieferzeiten auf Abends verlegen, dann wäre die Chance größer einen Abnehmer anzutreffen. Oder man bietet ein Auswahlfenster an. Drei Möglichkeiten oder zur Packstation (die dann hoffentlich funktioniert). Dann könnte man sich die besten Lieferrouten Dank der aktuellen IT-Dienste ausrechnen lassen.

    Ich sehe in erste Linie jedoch die Einsparung von Arbeitskräften, die man derzeit braucht. Ganz klar. Damit die Dividende noch besser ist und man Kohle im Ausland investieren kann.

    PS: ich würde mein Zeug nicht online bestellen, wenn es in der Stadt das geben würde, was ich suche. Gibt’s fast nie! Außerdem wird dann wieder wegen Feinstaub und Umwelt gemeckert…

  7. Ein „kann“ fehlt in meinem ersten Satz. 🙂

  8. finde ich gut!

    Man bestellt heute immer mehr und man muss auch nicht jedes Kleinteil, was man früher im Laden gekauft hätte, im überdimensionierten Paket nach Hause schicken lassen.

    Also bitte Versand möglichst in OVP im Mehrweg Container an Sammelstellen mit Öffnungszeiten fürs “arbeitende Volk“ also länger als nur 9-18 Uhr

  9. Wie wie Bahn- und Stromprivatisierung brauchte auch die Postprivatisierung für den Kunden rein gar nix!
    Nur um’s Geld scheffeln geht es den Verantwortlichen. warum wir wird die Lieferung an eine Filiale nicht billiger? Dann kann der Kunde bzw. der Markt entscheiden! So ist das einfach nur (schon wieder) eine Preiserhöhung.

  10. Das größte Problem mit der ganzen Paketarien ist doch erstens :Man weiß man nicht ob Dhl, Dpd oder Hermes liefert (Amazon) Wie will man dann wissen ob man es zur dhl Filiale oder zur Packstation schicken kann?!?!?

    Dann Paketmaße bei der Packstation: Mag zwar meißtens ausreichend sein aber nicht immer je nach Produkt…

  11. Deliberation says:

    Naja, Privatunternehmen müssen Geld verdienen, darum geht es ja beim Betrieb einer Firma hauptsächlich. Alles andere (Wirtschaftsethik, gerechte Entlohnung etc.) ist doch nur Geschwafel.

    Dass die Gewinnmaximierung der DHL immer mehr zu Lasten der Qualität geht, ist letztendlich nur ein Problem, weil der Kunde es akzeptiert. Und damit meine ich nicht nur den Endkunden, sondern auch Anbieter wie auch Amazon, die bei der DHL Dienstleistungen einkaufen. Wie oft habe ich schon moniert, dass der Kurier (!) nicht einmal vor Ort war, dennoch behauptet hat, er habe niemanden angetroffen. Wenn Amazon das wichtig gewesen wäre, hätten sie etwas ändern können. Aber auch dort trifft man nur auf taube Ohren. Denn auch Amazon drückt die Preise und die DHL schaut dann, wo sie die Differenz wieder reinbekommen.

    Aktuell bei den Zusteller-Subunternehmern, die Leute beschäftigen, die kaum Schreiben können und Deutsch nur zum Teil verstehen. So einen Paketzusteller habe ich kürzlich beobachten können. Er hatte einen Lieferwagen, in dem hinten keine Regale für Pakete wie im DHL-Wagen waren, sondern nur eine leere Ablagefläche. Auf die warf (!) er die Pakete, die einem Müllberg gleichend, kreuz und quer hinten im Transporter auf besagter Ablagefläche lagen. Man bekommt halt, wofür man zahlt.

    Isoliert betrachtet finde ich aber die Reduktion der Dezentralisierung von Paketzustellungen nur wünschenswert. Wegen jedem kack Lippenstift, den sich Susi bequem im Onlineshop bestellt hat, mit einem Paketwagen quer durch die Stadt zu gurken, halte ich für nicht unendlich skalierbar. Dann soll das Paket lieber zusammen mit zahlreichen anderen an einen Ort gekarrt werden. Damit sich das für Verkehr und Umwelt auszahlt, müssen die Abholstationen aber auf dem üblichen, täglichen Weg liegen. Z.B. auf dem Arbeitsweg. Denn sonst gewinnt man nichts, wenn also statt der DHL-Transporter der Individualverkehr zur Postfiliale die Straßen verstopft. In diesem Fall gewinnt tatsächlich nur die DHL.

  12. Es gibt Möglichkeiten genug, und von mir aus kann das an die Haustür liefern (nicht in den Paketkasten, den man selbst aufstellen kann) gerne was kosten.

    Ich erhalte viel in die Packstation. Selten was an den Arbeitsplatz. Bei Nachbarn oder in der Filiale kommt kaum etwas an.

    Hier um die Ecke ist eine 24h-Tanke. Immer geöffnet. Da liefert Hermes hin. Sollen die anderen wie DHL oder GLS halt auch dorthin liefern.

  13. Da muss ich Brot recht geben. Hab am Mittwoch 2 Sachen im gleichen Shop bestellt und bezahlt. Das Erste kam in der früh mit DHL das Zweite Mittag mit Hermes. Toll ist auch ich zahl Versandkosten und muss dann noch durch die Gegend fahren um etwas abzuholen wofür ich auch schon die Zustellung bezahlt habe. Macht sich auf dem Land besonders gut.

  14. Michael Seelmann says:

    Unglaublich witzig, viele Shops erlauben nicht die Lieferung an eine DHL Wunschfiliale / Packstation, teils kann man noch nicht einmal wählen, wer die Zustellung übernimmt und schon verbleibt nur noch die Heimatadresse zur Anlieferung.
    Und DHL schiesst mittlerweile den Vogel ab, keine Zustellung, noch nicht einmal eine Anfahrt, 2 bis 3 Tage später kommt die Benachrichtung per Post. Und die Sendung ist oft zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht in der angegebenen Filiale !

  15. Die Lieferung kostet schon heute was. Von „kostenlos bis zur Haustür “ zu reden, ist daher eine Verdrehung von Tatsachen.

  16. als Berater find ich Packstationen ziemlich geil. Klar ist es assi, dass die Pakete nie da hin kommen. aber in 90% der Fälle klappt es ja.

  17. Das ist einfach nur eine Ausrede um noch mehr Kohle auf den Rücken der zur scheinselbstständigkeit gezwungenen Zulieferer rauszuquetschen..

    Schließlich verdienen die durch mehr Pakete auch mehr Kohle und garantiert sieht der Zusteller davon nicht einen Cent!

  18. @MR

    Genau, Lieferungen auf Abends verlegen…weil, dann ist der Kunde da und glücklich? Nicht!

    Ich war bei Hermes, vor 2 Jahren, als man dort noch Deutsch sprach :/ wie sich Kunden gefreut haben, wenn man gegen 20uhr geklingelt hat und doch noch das wertvolle Paket gebracht hat.
    – ein Teil: ausfallend, was man sich da um die Uhrzeit erdreistet
    – ein Teil machte garnicht auf, ging nicht an Tür, obwohl nachweislich jemand zuhausr
    – einige waren voller Mitleid, dass da noch wer um die Zeit arbeitet

    Etc.pp

    Ich bin mittlerweile bei DHL, es gibt keinen anderen Paketdienst mit einigermaßen akzeptablen Bedingungen!
    Wir haben mittlerweile einige deutschsprachige Hermesfahrer übernommen. Das sind die fähigen Überbleibsel.

    Hermes is hinüber, niemand mit Verstand sollte dort noch arbeiten, gilt auch für DPD (bei den anderen kenne ich mich zu wenig aus)

    Nun nochmal zur Abendlieferung, da sind ja die Kunden heime von der Arbeit. Nette Idee, ich würde sogar zu solche Zeiten arbeiten. Viell. von 13-20/21 etwa?
    Wen der Lohn stimmt….

    Ich bin mir aber fast sicher, die Mehrzahl der Kunden würde das nicht begrüßen.

    Btw gibts sowas schon, nennt sich Terminzustellung, zu bestimmtem Tag und Uhrzeit. Kostet dich halt extra 😉

  19. Hans Günther says:

    Es wird Zeit, dass diese Gratis-Versand und -Retouren-Kultur in Deutschland aufhört!
    Jeder bestellt sich jeden Furz online und schickt die Hälfte nochmal zurück.
    Leidtragenden sind die Amazon Mitarbeiter und MarketPlaceBetreiber sowie die Zusteller…
    Und viele Leute sind noch so blöd und stellen sich 30 Minuten im Paketshop an anstatt sich einfach das Zeug im stationären Handel zu besorgen.
    Das ist doch vollkommen Banane.

  20. Hab ich was verpasst? Für was sind eigentlich die 6,99€ die ich bezahle wenn ich etwas versende? Anscheinend nicht für die Lieferung an die Haustür oder?
    Ich kaufe seit Jahren nur noch im stationären Handel und habe Amazon noch nicht vermisst

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