Oppo erringt in China vor Gericht einen Sieg über Nokia

Oppo, sowie auch vivo, realme und OnePlus, bieten ihre Produkte aufgrund rechtlicher Niederlagen gegen Nokia aktuell nicht mehr in Deutschland an. Auch in Frankreich hat es deswegen ähnliche Konsequenzen gegeben. Stein des Anstoßes sind Patente rund um 5G und mehr gewesen, für welche die Marken des BBK-Konzerns nicht die von Nokia geforderten Lizenzgebühren gezahlt haben. Doch in China trägt Oppo nun zur Abwechslung einen Sieg davon.

So hat Oppo zu einem neuen Urteil des Chongqing First Intermediate People’s Courts eine Stellungnahme veröffentlicht. Man zeigt sich zufrieden. Das verwundert nicht, denn zwar soll Oppo laut dem Urteil sehr wohl Lizenzgebühren an Nokia für dessen Standard Essential Patents (SEPs) rund um die 2G- bis 5G-Standards zahlen, allerdings in deutlich geringerer Höhe, als von Nokia gefordert. Im Wesentlichen gibt das Gericht damit also Oppo recht. Letztere hatten sich selbst als zahlungswillig deklariert, Nokia aber überhöhe Gebühren vorgeworfen.

Oppo hofft nun, dass Nokia sich jetzt wieder an den Verhandlungstisch setzt, damit man zu einer konstruktiven Einigung gelangt. Wiederum hat Nokia bereits mitgeteilt (via South China Morning Post), dass man vielmehr Berufung einlegen werde. Ohnehin habe das Urteil nur für den chinesischen Markt Gültigkeit. Damit könnt ihr also auch davon ausgehen, dass sich an der Lage in Deutschland erst einmal gar nichts ändern wird.

In China sieht man das im Übrigen grundsätzlich etwas anders und unterstellt, die Gerichte hätten die Möglichkeit auch internationale FRAND-Lizenzgebühren (Fair, Reasonable and Non-Discriminatory) festzulegen. Nokia verlangt aktuell offenbar bis zu 3 Euro Lizenzgebühr pro 5G-Smartphone. Das chinesische Gericht hat aber festgelegt, dass umgerechnet ca. 1,05 Euro in Europa angemessen wären. Zudem sollten die 5G-Lizenzgebühren insgesamt nur maximal 5,273 % der gesamten Lizenzgebühren pro Smartphone ausmachen.

Da Nokia schon Berufung angekündigt hat, ist wohl erst einmal aber kein Ende dieser rechtlichen Auseinandersetzung absehbar.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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7 Kommentare

  1. Hühner-Hubert says:

    Ein chinesisches Gericht gibt Oppo Recht, wer hätte das gedacht 😀 Da lachen ja die Hühner.

  2. Ich wäre sehr froh über eine Einigung. Ich besitze derzeit das Realme GT2 Pro und bin sehr zufrieden damit. Denn ich finde das Realme GT5 Pro extrem gut und würde es schade finden wenn dieses oder auch die Nachfolger bei uns nicht auf den Markt kommen würden.

    • Du hast ja noch weiterhin Ruhe davor. Die Netze werden ja nicht abgestellt sondern neue Geräte dürfen nicht in Deutschland vertrieben werden.

  3. Ja, wie sich die Zeiten ändern!
    Früher hatte Nokia noch richtig gute Handys produziert, nun verdienen Sie nur noch durch Patentstreit ihr Geld.
    Was für ein Armutszeugnis von Nokia.
    Und schade für Oppo / Oneplus, das diese Geräte nicht mehr in DE verkauft werden dürfen.

    • Das ist ein generelles Problem. Nokia ist nicht die erste und auch nicht die letzte Firma die selbst nichts mehr produziert, sondern nur noch als IP Rechteverwerter agiert.
      Real gebaut wird fast nur noch in Asien und Co..
      Und die sind dort auch nicht blöd. Die wissen schon das wir hier in Europa immer weniger selbst fertigen können. Und dementsprechend groß sind die Hebel.
      Irgendwann kommt der Tag da China gleichwertige Eigenentwicklungen vorweisen kann und das Portfolio der Rechteverwerter fällt in sich zusammen.
      Und hier weiß dann keiner mehr wie man was selbst zusammenbaut.
      Der Handyman lacht schon (wer die Southparkfolge gesehen hat, weiß bescheid 😉 )

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