Nintendo: Wohl keine Mario-Spiele mehr auf Smartphones

Shigeru Miyamoto, der legendäre Videospielentwickler und Schöpfer von bekannten Franchises wie Super Mario, The Legend of Zelda und Donkey Kong, hat in einem Interview mit Variety bekannt gegeben, dass Nintendo in Zukunft neue Spiele veröffentlichen wird. So weit keine Überraschung. Auf neue Mario-Titel angesprochen, sagte er kichernd, man solle zukünftige Nintendo-Direct-Präsentationen im Auge behalten. Aber: Im Gespräch sagte Miyamoto mit Nachdruck: »Mobile Apps werden nicht der primäre Weg für zukünftige Mario-Spiele sein.« Wer da also auf neue iPhone-Spiele gehofft hat, der wird sicherlich enttäuscht sein.

»In erster Linie ist Nintendos Kernstrategie ein integriertes Hardware- und Software-Spielerlebnis«, sagte Miyamoto, der unter anderem eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Wii-Konsole spielte. »Die Intuitivität der Steuerung ist Teil des Spielerlebnisses. Als wir die Möglichkeit untersuchten, Mario-Spiele für Mobiltelefone zu entwickeln – die ja ein weit verbreitetes, allgemeines Gerät sind – war es eine Herausforderung zu bestimmen, wie dieses Spiel aussehen sollte. Deshalb habe ich bei Super Mario Run die Rolle des Regisseurs übernommen, um die Nintendo-Hardware-Erfahrung auf die intelligenten Geräte übertragen zu können.«

Nach zwei mäßig erfolgreichen iOS-Spielen und einem weiteren, das nach zwei Jahren eingestellt wurde, zieht Nintendo Mario also aus dem mobilen Markt zurück. Das 2016 veröffentlichte Super Mario Run spielte im ersten Jahr 60 Millionen Dollar ein, während das 2019 erscheinende Mario Kart Tour 300 Millionen Dollar einbrachte (im Vergleich zu den 3 Milliarden Dollar von Mario Kart 8, Tendenz steigend). Ohne Erklärung hat Nintendo Dr. Mario World 2019 zwei Jahre nach seiner Veröffentlichung aus den App-Märkten entfernt.

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10 Kommentare

  1. Schade. Mario Run ist das einzige Spiel, das ich in den letzten Jahren fürs iPhone gekauft habe und immer wieder spiele. Das ist ein idiales Spiel für die Warteschlange und so.

  2. Hier vergleicht Miyamoto Birnen mit Äpfeln. Würde man ein vollwertiges Spielerlebnis auf dem Smartphone schaffen, hätte man bestimmt auch mehr Umsatz mit den Spielen gemacht. Diese Single-Touch Games haben vielleicht für 1-2h Spaß gemacht und das war‘s dann auch gewesen.
    Lieber behält man die alten japanischen Produktstrategiemethoden bei. Wenn es wirklich um Umsatz geht, weiß ich immer noch nicht, weshalb Retro Spiele wie Pokemon noch nicht im AppStore sind. Damit könnte man Geld scheffeln ohne Ende.

    • Dann wird ja keiner ihre Konsolen kaufen.

      • Ob da jetzt wirklich eine Neuigkeit rauszulesen ist? Ich denke mal Mobile Games waren nie die Kernstrategie von Nintendo – mehr sagt er dazu ja nicht.
        Denke schon, dass die Spiele so konzipiert sind (und auch noch weiterhin so erscheinen werden), um Spieler in das Nintendo-System zu ziehen.

      • Die Retro-Titel bieten sie auf den Konsolen auch bloß nicht an, das ist ja der Witz. Generell pflegt keine Branche in der Medienwelt ihre Altbestände so schlecht wie die Videospielindustrie – gefühlt 80 bis 90 % eines Konsolenportfolios verschwinden quasi für immer mit dem Tod der zugehörigen Konsole oder schon mit der Schließung des jeweiligen Onlinestores, falls sie nur dort vertrieben wurden, so wie man jetzt wieder bei 3DS und Wii U. Gibt zudem die alte Hardware irgendwann mal den Geist auf und es kann kein Ersatz beschafft werden, da sie nicht mehr produziert wird, ist die Spielsammlung wertlos und auch nicht mehr ohne gewisse Fachkenntnisse, technische Mittel und den Willen, Gesetze zu übertreten (Kopierschutz) auf moderner Hardware ausführbar. Will man Titel alter Konsolen, von denen es keine modernen Ports gibt (trifft auf den Großteil des Nintendo-Angebots zu), zocken, muss man mitunter exorbitant hohe Gebrauchtpreise sowohl für die Hardware als auch die Kopien abdrücken. Hardwareseitige und damit uneingeschränkte Abwärtskompatibilität zu Spielen der Vorgängergeneration war bei Konsolen auch nur mal eine relativ kurze Modeerscheinung. Währenddessen schicken dir dieselben Firmen, die kein Interesse daran zeigen, mit ihren alten Beständen auf neuen Systemen weiter Geld zu verdienen und dafür mal einen Finger krumm zu machen, Abmahnungen, wenn du dir die ROMs „illegal“ ziehst oder sie verbreitest, um sie wenigstens irgendwie am Leben zu halten (ohne dass es ein Geschäft gäbe, das du diesen Firmen damit kaputtmachen könntest).

        Und bei all dem ist Nintendo eins der schlimmsten Beispiele, die du in der Branche finden wirst: Kein anderer Hersteller könnte mit seiner Bibliothek an Retro-Titeln auf modernen Systemen so leicht Kasse machen (denn kein anderer Hersteller hat so viele Jünger, die blind alles kaufen und verteidigen, wo sein Name draufsteht, und sei es noch so schlecht). Kein anderer Hersteller weigert sich so konsequent, das zu tun, die Spiele damit am Leben zu halten und auch jüngeren Generationen zugänglich zu machen. Keiner tut das aus so hanebüchenen Gründen (Wortlaut von Nintendo: „Dadurch würden diese Spiele an Wert verlieren.“). Und so gut wie kein anderer Hersteller ist so berüchtigt dafür, gegen „Piraterie“ dermaßen skrupellos vorzugehen, selbst Fair Use (ein Begriff, der im Vokabular japanischer Unternehmen generell nicht vorkommt) wie das Zeigen von Spielpassagen auf YouTube darunter zu subsumieren und zumindest den Ablass (zeitweise mit so Fantasiezahlen wie 60 % der Einnahmen) dafür einzufordern.

    • Ich finde es gut. Die haben halt noch Integrität und setzen nicht Geld scheffeln an oberste Stelle.

      • Doch setzen sie, aber mit einer anderen Methode

      • Bei Nintendo ist das eher ein Resources Problem das ist ein mittelständisches Unternehmen mit 7000 Mitarbeitern wovon wahrscheinlich 2000 reine Gameentwickler sind, das hat man ja jetzt schon gesehen das die Mitarbeiter nicht wirklich den Output der Frühren Jahre generieren konnten, weil die Maschinen / Engines heute viel mehr Aufwand bedeuten. Zum Vergleich bei einem GTA 5 was für die X360/PS3 konzepiert waren haben über 8 Jahre über 1000 Menschen gearbeitet. Für mich eines der spannenden Themen wie Nintendo den Sprung in die nächste Generation schaffen will. wenn man davon ausgeht das man dann für so ein Marion 250 Leute für 4 Jahre binden muss …

      • Und von dem neusten Pokemon Titel hast du gehört? *lach*

        • SlasherMcGurk says:

          Pokemon wird nicht von Nintendo entwickelt, nein Nintendo diktiert nicht wie Game Freak zu arbeiten hat. Aber auf dieser Website ist Hopfen und Malz verloren wenn es um Videospielentwicklungswissen geht, weil die meisten hier Null Ahnung haben.

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