Neues Feature: Robocopy und Windows 7
Wer hier länger mitliest, der weiß dass ich großer Fan von Robocopy bin. Dem Kopier-Tool aus dem Hause Microsoft. Schon wirklich alt, das allerbeste was es so gibt – aber trotzdem wird es in meinem Umfeld kurioserweise nicht so oft genutzt. Wer Robocopy noch nicht kennt, der sollte sich diese Beiträge mal durchlesen: Backup und Synchronisation mit Robocopy, FTP-Server mit Laufwerksbuchstaben und Sichern via Robocopy und FTP-Server mit Laufwerksbuchstaben – Variante II.
Wie ihr seht zerre ich also regelmäßig ein Backup meiner Daten, die auf dem FTP-Server liegen. Des Weiteren nutze ich Robocopy um Daten von meinem NAS auf eine lokale Platte zu kopieren. Obwohl die NAS ja ein Raid-System ist mache ich dies. Denn Raid ist ungleich Backup. Lösche ich aus Versehen Daten auf dem NAS, so würden diese logischerweise auch auf der zweiten Mirror-Platte verschwinden.
So, nachdem ihr nun entweder selber Robocopy einsetzt (oder die Anleitungen erst einmal gelesen habt) nun ein kleiner Tipp um den ganzen Kopiervorgang noch schneller zu gestalten. Robocopy ist auch in Windows 7 im Lieferumfang standardmäßig mit dabei. Funktioniert wie eh und je. Hat allerdings einen möglichen Schalter mit hinzu bekommen.
/MT nennt sich dieser Schalter und er steht für Multi-Threading, also paralleles Kopieren. Geht definitiv schneller als das bisherige „serielle“ Kopieren von Robocopy, wo eine Datei nach der anderen abgefrühstückt wurde. Ihr könnt also quasi Happen bis 120 angeben, wobei ich den Standard von acht Threads benutze.
Der Schalter wird ganz einfach gesetzt: während eine normaler Kopiervorgang zum Beispiel so aussah:
Robocopy „c:\DeineQuelle“ „x:\DeinZiel“ /MIR
wird er nun zu
Robocopy „c:\DeineQuelle“ „x:\DeinZiel“ /MIR /MT:8
Kein Witz – ich habe Unmengen an Fotos und Filmen und so weiter: der Switcht rockt richtig. Klar, wird man nicht so häufig brauchen, schließlich kopiert man ja eh nur Sachen, die man geändert hat. Wer aber mal „eben“ ein paar Hundert Gigabyte kopieren möchte, der wird den Geschwindigkeitsunterschied merken.
Robocopy ist echt irre, vor allem mit dem /MT Switch^^
Mit nem kleinen Trick kann man sogar geöffnete Dateien kopieren, was Robocopy von sich aus ja nicht kann.
Das ist z.B. nützlich, wenn man wie ich sein Benutzerverzeichnis kopieren will:
http://ithelp.cveg.uark.edu/backup/backup.pdf
Aber vergesst beim Benutzerverzeichnis kopieren auf keinen Fall den /XJ Switch.
Gruß
Hannes
Aye. Der XJ Switch.
Exclude Junctionlinks. 😉
Hier gibts alle Versionen im Bundle und hier eine Übersicht über die Befehle
XP010
• genaue Version: 5.1.1.1010
• Größe: 79.872 Bytes
• Erscheinungsjahr: 2003
• enthalten im Windows Server 2003 Resource Kit
• lauffähig unter NT4/2000/XP/2003/Vista
• die schnellste Version
XP026
• genaue Version: 5.1.2600.26
• Größe: 212.992 Bytes
• Erscheinungsjahr: 2005
• enthalten in Robocopy GUI v.3.1.2
• lauffähig unter NT4/2000/XP/2003/Vista.
• mehrere zusätzliche Funktionen zu XP010.
• gibt ausschließlich den Exitcode 0 zurück (Bug)
XP027
• genaue Version: 5.1.10.1027
• Größe: 97.280 bytes
• Erscheinungsjahr: 2008
• direkt enthalten in Windows Vista
• nachrüstbar mit dem Tool RobocopyGUI von MS selbst(UtilitySpotlight2006_11)
• läuft nur unter Vista und Windows 7
• eine zusätzliche Funktion zu XP026
XP028
• genaue Version: 5.1.10.1027 (leider keine Unterscheidung zur Vorversion)
• Größe: 111.104 Bytes
• direkt enthalten in Windows Vista SP1, Windows Server 2008 und Windows 7
Wenn man in Win7 x64 nach robocopy.exe sucht, so findet man zwei Versionen irgendwo in Windows Unterordnern (32bit/64bit). Ich habe keine weiteren Infos über diese x64 Version gefunden. Nur die Byteanzahl (125.440 Bytes) ist unterschiedlich
Was sind Junctionlinks? 😀
Hallo,
danke für den Tipp mit robocopy!
Habe das Problem dass der Zielordner versteckt wird. Was kann man dagegen machen?
Zitat: ( … ) Synchronisation mit Robocopy ( … )
Robocopy kann nicht synchronisieren ! Der Begriff ist hier irreführend.
Robocopy arbeitet nicht bidirektional – es werden Daten immer nur von A nach B kopiert, niemals in beide Richtungen gleichzeitig.
Synchronisation (ohne Zusatz) heisst, dass nach dem Vorgang die Quelle identisch zum Ziel ist.
Was ist von YARCGUI zu halten?
Du solltest aus den ähnlichen Artikeln die Bilder entfernen… das bläht die Beiträge sonst zu sehr auf…
Beim nächsten mal bastle ich in einem Testblog – ich bin gerade jetzt dabei 😉
Den Effekt von /MT kann ich kaum glauben: intutiv ist es doch andersherum: parallele Zugriffe auf ein physikalisches Medium verlangsamen, weil der Schreiblesekopf ständig hin und her gejagt wird… oder sortiert Win7 die Zugriffe vorher wieder sinnvoll?
@Martin: Das Problem ist weniger das „seeken“ auf der Festplatte sondern vielmehr, dass für jede zu übertragende Datei ein neuer Vorgang gestartet werden muss und das viel Zeit benötigt. Durch das „parallele“ Kopieren sind immer genügend Aufträge vorhanden, um die volle Geschwindigkeit ausnutzen zu können.
Ich habe jetzt Robocopy auch ausprobiert. Zum Sichern lässt es sich wunderbar einsetzen. Wenn ich allerdings zwei Ordner auf zwei Rechnern synchron halten will, kann ich Robocopy nicht einsetzen oder? Bisher nutze ich dafür Sync Toy 2 von MS.
Kann ich eigentlich Robocopy irgendwie dazu bringen, dass es sich nach der Arbeit nicht selbst schließt sondern offen bleibt, so dass ich nochmal schauen kann, was alles kopiert wurde?
Log erstellen 😉
@redbull80
Das Problem hatte ich auch, lässt sich aber glücklicher Weise ganz leicht lösen.
Wenn die Datei nur versteckt ist führst du nach dem Copy-Befehl einfach das aus:
attrib -h „Zielverzeichnis“
Falls du den Zielordner gar nicht siehst:
attrib -s -h „Ziehlordner“
Pack das am besten mit dem Copy-Befehl in eine Batch-Datei.
Gruß
Hannes
Robocopy hat zwar ein paar Bugs (http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Robocopy&oldid=320849501#Known_flaws , insbesondere das NTFS Deny ACL Problem nervt) und ist lahm, weil es kein queuing und multithreading nutzt, aber gegenüber anderen Kopierprogrammen häufig das geringste übel wegen der ansonsten guten Features.
Guter Tip, aber du hast einen Schreibfehler in deinem Syntax Beispiel: RoboPcopy . . .
Gruß Ben
Gibt es denn mittlerweile die Möglichkeit, FTP-Server unter Windows 7 einen Laufwerksbuchstaben zuzuweisen?!
Ja. 😉
Computer doppelklicken => Netzlaufwerk verbinden => „Verbindung mit einer Website…“; im Assi „Benutzerdefiniert…“ anklicken und auf der nächsten Seite den FTP-Server eintragen.
Lieber Jörg,
damit ist das Laufwerk zwar verbunden, was ich selbst scho gelöst hatte, es besitzt aber keinen Laufwerksbuchstaben.