Microsoft: Apples App-Store-Regeln sind ein Schritt in die falsche Richtung

Apple hat umfangreiche Änderungen für den App Store unter iOS für die EU bekannt gegeben, mit denen man dem Digital Markets Act (DMA) entsprechen will. Das ist für den Endnutzer hierzulande prinzipiell erst einmal gut, da man zukünftig wohl die Wahl bekommen wird, aus welchem App Store man eine App installieren möchte. Epic hat bereits angekündigt, dass man Fortnite und einen eigenen Store anbieten wird.

Apple steht in der Kritik

Doch man steht auch in der Kritik. Epic Games CEO Tim Sweeny und Spotify hatten bereits erwähnt, dass die Implementierung nicht wirklich freundlich ist, denn man erhebt unter anderem eine sogenannte Core Technology Fee. Diese Gebühr in Höhe von 50 Cent wird für alle Apps erhoben, die mehr als 1 Millionen Mal jährlich aus einem fremden App-Store installiert werden. Hinzu kommt, dass Apple auch von fremden App-Stores eine Gebühr von 17 Prozent kassieren möchte.

Nun stößt auch die neue Xbox-Präsidentin Sarah Bond in dasselbe Horn und sagt, dass Apple hier (wieder) einen Schritt in die falsche Richtung macht. Sie hofft, dass der Konzern aus Cupertino auf Feedback hört und über eine verbesserte Integration nachdenkt. Am Ende geht es wie immer darum, wer mehr Geld in die Tasche stecken kann, denn auch Microsoft plant einen eigenen Xbox-Mobile-Store. Apple versucht den Regeln der EU zu entsprechen und trotzdem das Maximale für sich selbst herauszupressen. Mal schauen, ob man hier tatsächlich noch nachbessern wird. Vermutlich eher nicht.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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25 Kommentare

  1. Wie sieht das bei der XBox aus?
    Da gibt es doch auch nur den einen Store um Spiele erwerben zu können, oder sehe ich das falsch?

    • Xbox bzw. Microsoft vertreibt seine digitalen Keys auch über andere Stores/Plattformen (Amazon zum Beispiel). Das macht Sony nicht, da gibt es nur den Weg über deren Store.

      • Das ist immer noch derselbe Store, nur kaufst du es nicht direkt im Store, sondern holst dir woanders so zu sagen einen Gutschein, den du dann im Xbox Store einlöst.

        Wie wäre es mit einem Epic Game Store auf der Xbox? Und Steam? Oder gar GOG mit DRM-freien Games?

    • Konsolero Amciklekker says:

      Zumindest gibt es die Möglichkeit günstige Gamekeys zu erwerben, diese Freiheit gibts beim blauen Konkurrenten nicht. Das sage ich als PS5ler

      • Das ist nicht die Freiheit, sondern Marketing, um Marktanteile zu gewinnen.
        Genauso wie der subventionierte Game Pass. Hätte ich etwas mehr Zeit fürs Zocken, würde ich zur Xbox wechseln, das sage ich als PS5ler.

        Freiheit wäre, wenn es Epic Game Store und Steam für Xbox gäbe und man so wie unter Windows beliebige Software installieren könnte, und zwar ohne, dass man die Konsole in den Entwickler-Modus versetzt, indem dann andere Games nicht mehr laufen.

  2. Hoffentlich kommen auch fremde App Stores in XBOX oder in die PS5 rein

  3. Sagt Microsoft? Die, die immer noch einen erheblichen Teil für Inhalte auf der Xbox nehmen und sonst nichts zulassen? Was darf Satire?

    • Ach, man kann auf der XBox also keine Spiele spielen, die man als Disc im Laden oder als Key in anderen Online-Stores gekauft hat? So ist es nämlich bei Apple und ihrem Store aktuell.

      • Dein Vergleich hinkt so stark, dass es eigentlich kein Vergleich mehr ist. Das was du für die Xbox beschreibst, geht heute auch beim IPhone schon. Du kannst jetzt schon dein Spotify Abo auf dem iPhone nutzen, dass du woanders abgeschlossen hast (auf der Website von Spotify, offline als Gutschein etc.). Das ist das Äquivalent zu deinem Beispiel, den Key woanders kaufen.

        Was auf der Xbox nicht geht, aber vergleichbar wäre: Downloade ein Spiel aus dem Xbox Store, gebe in Spiel die Zahldaten an den Developer und der rechnet direkt mit dir ohne Microsoft als Mittelsmann ab.

        • Sehe ich anders. Dass man In-game auch den Zahlungsdienstleister der Konsole nutzen muss ist eine Sache (die in dem Artikel gar nicht thematisiert wird), aber was hier an Apple kritisiert wird ist eher vergleichbar damit, als wollte Microsoft von MediaMarkt (oder Amazon für Download-Codes) einen Umsatz-Anteil an den verkauften Spielen haben.

          • Dein Beispiel war aber doch, dass man Spiele außerhalb des Konsolen-Stores kaufen kann. Und das war auch bei Spotify bisher schon immer so.

            Du konntest ein Abo abschließen mit Gutscheinkarten oder über Spotify.com und dieses über die Spotify-App auf dem iPhone nutzen, ohne das Apple auch nur einen Cent davon abbekommt.

            • Stimmt, mein Beispiel bezog sich auf Spiele. Beim iPhone wären das dann Apps. Um In-game Abos, die du als Gegenbeispiel anführst geht’s ja eben genau nicht. Aber eigentlich auch egal. Gegen alternative Vertriebswege für Konsolen hätte ich auch nichts. Wenn ich ein Gerät kaufe, sollte ich auch damit tun können, was ich möchte.

        • Ähm doch das geht auch. Du kannst auch an dem gleichen Beispiel sehen was du gebracht hast, dass das möglich ist. Du kannst Spotify gratis herunterladen und das Abo nutzen, dass du woanders abgeschlossen hast. Geht ohne Probleme.
          Auch bei Spielen steht dem nichts im Wege. Wird auch zu genüge gemacht indem man „Guthaben“ kauft für ein bestimmtes Spiel um dort dann etwas freizuschalten.

          Vielleicht hat jemand mehr Infos, dass sich irgendein Store-Anbieter beschwert hat, dass er nicht auf der Xbox veröffentlichen durfte. Würde mich interessieren weil mir da bisher nichts zu Ohren gekommen ist. Ich persönlich hab auch nicht das Bedürfnis, der Game Pass regelt alles was ich brauche für einen fairen Preis.

          • Nein, mit dem Guthaben musst du wieder im Store einkaufen und Microsoft bekommt seine entsprechende Provision. Von dem extern abgeschlossenen Spotify-Abo, bekommt Apple hingegen nichts.

            • Nein es ist identisch. Auch Microsoft bekommt von dem Spotify-Abo nichts ab.

              • Du hast es nicht verstanden… Wenn du für den Microsoft Store zehn Euro Guthaben erwirbst und damit ein Spiel für zehn Euro erwirbst, erhält der Entwickler eben nicht diese zehn Euro, sondern einen Betrag abzüglich der Provision von Microsoft.

                Das Spotify Beispiel läuft komplett extern, die Zahlung wird dann nicht über Apple/Microsoft abgewickelt.

  4. Noch mal für alle – wie Tim schon erwähnt hat.
    Die XBOX ist offen und es können digitale Keys von jedem Store gekauft werden.

    • Dies sind Keys für den Xbox Store, wo sie auch eingelöst werden. Die Spiele werden im Xbox Store veröffentlicht und von dort heruntergeladen. Da ist überhaupt nichts offen. Das ist nur ein anderer Vertriebsweg.

      Da wird selbst Apple mit seinen dreisten Regeln viel offener, wenn die EU-Regelung in Kraft tritt.

      • Danke das es mal jemand gesagt und erklärt hat. Zudem sollte man sich auch mal die Preise anschauen. Denn günstiger ist auf den anderen Vertriebsseiten bei Microsoft ja auch nichts – eher im Gegenteil.

      • Scheint für manche sehr schwer verständlich zu sein, aber du beschreibst es genau richtig.

        Damit will ich auch gar nicht das Vorgehen von Apple verteidigen. Es ist nur ironisch, dass sich hier ein Unternehmen äußert, dass von einem ähnlichen Vorgehen profitiert und auch heute (Beispiel: Bündelung von Programmen in der Office Suite) sowie in der Vergangenheit eher mit wettbewerbsfeindlichen Vorgehensweisen aufgefallen ist.

  5. Der DMA zeigt wieder einmal wie ungenau formulierte Gesetze unterlaufen werden können und somit letzlich das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich sollten.

  6. André Westphal says:

    Wo es hier schon um den Microsoft Store geht: Was auch sehr cool ist: Bei einigen Spielen ist es so, dass man zudem mit dem Kauf der Xbox-Version automatisch auch die PC-Version besitzt. Das ist schon eine sehr feine Sache.

  7. Oliver Müller says:

    Apple steht nicht „auch in der Kritik“, sonder ausschließlich. Das, was Apple da abliefert, ist eine ausgestreckter Mittelfinger an alle ihre Kunden. Wer heute noch Apple kauft, hat echt den Schuss nicht gehört.

  8. Also wenn ich ein Geschäft aufmache soll man meine Angebote nicht nebenan kaufen können. Ich müsste ja mit dem Hammer beschlagen sein, wenn ich dies zulasse.
    Anders ausgedrückt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Soll doch jemand anders ein vergleichbares Geschäft aufmachen und dort seine Sachen verkaufen.
    Noch anders ausgedrückt: Der DMA ist nicht korrekt. Hier mischt sich der Staat zu sehr in Geschäfte ein.

    • Oliver Müller says:

      Es geht nicht darum, deine Produkte nebenan zu kaufen. Es geht darum, die Produkte anderer nebenan kaufen zu können. Du verkaufst Äpfel? Kann der Laden neben dir auch! Natürlich kann er das! Und natürlich kann der Laden nebenan auch Birnen verkaufen, selbst wenn die bei dir nicht verkaufen magst.

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