Lenovo IdeaPad Gaming Chromebook – 16-Zoll-Gerät für das Cloud-Gaming angeschaut

Drei neue Chromebooks hat Google im Herbst letzten Jahres vorgestellt. Das ist per se nichts Ungewöhnliches, doch die drei Geräte sollen vordergründig Gamer oder zumindest diejenigen ansprechen, die sich für das Thema Cloud-Gaming interessieren. Stadia hätte da ein passender Service von Google selbst werden können, doch das ist bekanntermaßen nach hinten losgegangen. Eines der drei „Gaming-Chromebooks“ kommt aus dem Hause Lenovo und besitzt den Beinamen IdeaPad Gaming Chromebook.

Lenovo baut hier ein Gerät, das wie die anderen Kandidaten nicht mit den riesigen Specs auftrumpfen kann. Das ist ja auch nicht die Aufgabe eines Chromebooks. Denn die Idee besteht ja darin, möglichst viel Last eben nicht auf dem Gerät, sondern in der Cloud auszuführen. Dazu gehört in diesem Fall natürlich auch das Gaming. Das Notebook muss also gerade so viel können, dass man den Gaming-Ansatz entsprechend unterstützt.

Dazu gehört in dem Fall unter anderem eine Tastatur mit RGB-Hintergrundbeleuchtung und der Bildschirm, der mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz ausgestattet ist und somit flüssige Bewegungen ermöglicht. Fassen wir mal in aller Kürze zusammen, was drinsteckt.

Als Prozessor kommt hier ein Intel Core i3-1215U zum Einsatz, der im unteren Leistungssegment angesiedelt ist. Er wird kombiniert mit 8 GB LPDDR4X-RAM und einer internen Festplatte von 256 GB (PCIe Gen 4). Das Display ist ein 16 Zoll großes Panel mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln, 120 Hz Bildwiederholrate, einer maximalen Helligkeit von 350 Nits und einer Abdeckung von 100 Prozent des sRGB-Farbraums. Es gibt eine Webcam mit einer Auflösung von 1080p, die für etwaiges Streaming oder Videotelefonie verwendet werden kann. Gefunkt wird im neuen Wi-Fi-6E-Standard und mit Bluetooth 5.1.

Das Design ist wenig aufregend und man setzt auf ein seichtes Blau mit einem metallischen Look. Links findet man einen USB-C-Anschluss, einen USB-A-Port, den Kopfhörer-Anschluss und einen SD-Kartenleser. Rechts wurden ein Kensington-Lock-Slot, ein weiterer USB-C-Port und ein weiterer USB-A-Anschluss verbaut. Mehr gibt es hier nicht zu sehen.

Direkt nach dem Anschalten und dem ersten Probieren von Spielen fällt auf, dass das Display einen sehr guten Eindruck macht. Es ist entspiegelt, damit stören euch also keine nervigen Reflexionen beim Zocken. 350 Nits sind zwar nicht besonders hell, aber meiner Meinung nach ist das ausreichend für den Alltag, wenn es nicht gerade das Arbeiten in der prallen Sonne sein muss. Auf der Anzeige sehen Videos und Spiele wirklich gut aus und die 120 Hz helfen dabei, dass alles wirklich flüssig aussieht. Bis auf Nvidia GeForce Now unterstützen die aktuellen Streaming-Dienste wie Amazon Luna oder Xbox Cloud Gaming ohnehin nicht mehr als 1080p.

Das Leistungsvermögen des Gerätes ist angemessen für den Alltag an Office-Programmen und mit den besagten Streaming-Diensten. Schwerere Kost wie Foto- oder Videobearbeitung oder das Spielen von Play-Store-Titeln, die anspruchsvoll sind, könnt ihr euch mit diesem Chromebook jedoch abschminken. Das machte zumindest mir aufgrund des Ruckelns keinen Spaß. Bleibt man in dem Kontext des Gerätes – also Cloud-Gaming – reicht das Gebotene jedoch gut aus.

Die Tastatur des Chromebooks gehört meiner Meinung nach zu den besseren da draußen. Der Widerstand der Tasten ist meines Empfindens nach sehr angenehm und Lenovo hat hier gerade so das maximal Mögliche an Travel eingebaut, dass es noch in Ordnung ist. Ich mag es lieber mit etwas weniger Weg. Der Druckpunkt ist aber einwandfrei und die Tastatur ist auch beim härteren Tippen ein Leisetreter. Was im Vergleich zu den anderen Kandidaten jedoch weniger gut ist: das Trackpad. Wenn man mit den Fingern über das Trackpad geht, findet man relativ zügig heraus, dass gerade am oberen Rand relativ viel »toter Bereich« ist, der keine Reaktion des Cursors hervorruft.

Der Sound des Gerätes könnte auch besser sein. Die Lautsprecher werden zwar relativ laut, bleiben in puncto Volumen aber relativ dünn. Das erzeugte Klangbild ist ziemlich eng und klingt ein wenig blechern. Die Leiste über der Tastatur, hinter der sich die Lautsprecher verbergen, suggeriert da mehr Power. Das Lenovo-Chromebook ist aber der beste Kandidat im Bereich der Akkulaufzeit. Bei gemischter Nutzung bin ich bei knapp 11 Stunden herausgekommen. Je nach Anwendungszweck kann das auch mal mehr, mal weniger sein.

Alles in allem ist das Chromebook von Lenovo ein guter Kandidat, der viele gute Eigenschaften in einen Preis von knapp 550 Euro packt. Sicher bleiben hier und da Wünsche offen, aber am Ende muss man sich überlegen, was man möchte und was genau man mit dem Gerät eigentlich vorhat. Sound-Probleme? Vielleicht hat man beim Spielen sowieso ein Headset in der Benutzung. Trackpad nicht so toll? Beim Zocken nutze ich sowieso eine Maus oder ein Gamepad.

Kann man sich mit den Potenzialen anfreunden und reduziert das Gerät auf das wirklich gute Display und das Gesamtpaket, macht man sicher keinen Fehler. Man muss jedoch bedenken, dass für Cloud-Gaming dann eben noch ein monatlicher Preis dazukommt, der je nach Anbieter stark variiert.

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