Jackery Solargenerator 1000 Plus im Test: Endlich auch mit LiFePO4 unterwegs

Vor allem im letzten Jahr, als die Energiepreise immer weiter gestiegen sind und gen Winter niemand mehr so richtig sicher gewesen ist, ob er ausreichend vorgesorgt hat: Da kamen sie aus allen Ecken, die mobilen Powerstations. Unternehmen wie Bluetti, EcoFlow aber auch Jackery warfen immer neue Geräte auf den Markt. Das einst vor allem für Camper und Outdoor-Fans geeignete Gerät wurde vielerorts omnipräsent – auch bei uns.

Jackery Explorer 1000 Plus Tragbare Powerstation, 1264Wh LiFePO4 Batterie mit 2x...
  • Sicherheit geht vor: Dank der fortschrittlichen ChargeShield-Technologie, langlebigen Lithium-Eisenphosphat-Batterien und bis zu 62...
  • Nachhaltiger Generator der nächsten Generation: Jackery wird von über 200 Medien/Organis. empfohlen und ist der erste Generator der...

Mittlerweile haben sich die Energiepreise ein wenig beruhigt, die große Panik scheint abgeflacht. Aber die Powerstations haben seither einen festen Markt etablieren können, der auch immer noch nach neuen Produkten ruft. So hat Jackery zuletzt die neuen Lösungen Jackery Solargenerator 1000 Plus und 300 Plus vorgestellt. Bei letzterer handelt es sich um eine besonders handliche Alternative für unterwegs. Ich durfte nun nach meinem Test des Solargenerators 1000 Pro auch den neuen 1000 Plus ausprobieren.

Der Explorer 1000 Plus ist eine Powerstation mit einer Kapazität von 1,26 kWh (Lithium-Eisenphosphat-Akku mit 4000 Ladezyklen). Sie kann flexibel mit bis zu drei Battery Packs auf 5 kWh erweitert werden. Die Powerstation verfügt über eine Ausgangsleistung von 2.000 Watt und bietet sieben Anschlussmöglichkeiten für Steckdosen, USB-C, USB-A und 12-Volt-Geräte. Der Geräuschpegel soll laut Jackery im sogenannten Silent Charging Mode bei 30 Dezibel liegen. Das entspricht in etwa einem Flüstern neben euch.

Der Explorer 1000 Plus ist für 1.299 Euro zu haben, ein Battery Pack 1000 Plus für 799 Euro und der Solargenerator mit Powerstation plus zwei SolarSaga-100-Watt-Solarmodule für 1.799 Euro. Als weitere Highlights nennt Jackery, dass sich die Station über das Netzkabel binnen 100 Minuten auf 100 % Ladekapazität bringen lässt. Via Solarpanels (4x 200 Watt) soll dank erweiterter IBC-Technologie nach knapp 2 Stunden der Zähler bei 100 % stehen. Außerdem lässt sich die Station per App überwachen und steuern, das war mit der 1000 Pro noch nicht möglich.

Über die App bekommt ihr quasi Echtzeitinformationen über die Leistung. Was steckt drin? Was geht raus? All so etwas. Nett, aber im harten Alltag eher eine Spielerei (wenn man vorher alles eingestellt hat). Pluspunkt der App ist aber: Man kann flotter Einstellungen vornehmen und muss sich keine Knöpfe merken. Falls ihr euch schon jetzt fragen solltet, wie lange eure jeweiligen Geräte überhaupt am Solargenerator 1000 Plus hängen können, bis jenem der Saft endgültig ausgeht: Jackery hat da auf der Produktpage einen kleinen Rechner vorbereitet, der zumindest theoretische Werte ausspuckt, wenn ihr ihn mit den Leistungsangaben eurer Geräte füttert.

 

Kann ich 1 Stunde lang eine Leistung von 1,26 kW erbringen, beträgt die Kapazität (oder Energie) 1,26 kWh. Kann ich 1,26 Stunden lang eine Leistung von 1 kW erbringen, beträgt die Kapazität (oder Energie) 1,26 kWh. Leistung x Zeit = Kapazität. Jackery gibt aber lediglich den Faktor 0,85 an, weshalb man etwas anders rechnen muss. Angenommen, die Leistungsaufnahme eines Verbrauchers liegt bei 60 Watt. Bedeutet: 1.264 Wh * 0,85 : 60 Watt = rund 18 Stunden. Klingt gut? Man stelle sich nun wieder einen günstigen Elektrogrill mit 800 Watt vor: 1.264 Wh * 0,85 : 800 Watt = 1,3 Stunden.

Das gleichzeitige Aufladen der Station und parallele Anzapfen mit Verbrauchern funktioniert zwar auch, ergibt aber nur dann Sinn, wenn die Station grün, also mit ausreichend Solarstrom, geladen wird und eure Verbraucher nicht mehr Watt verbrauchen als parallel zugeführt werden.

Die ChargeShield Schnell-Ladungstechnologie im Gerät nutzt einen Algorithmus zum stufenweisen Laden mit variabler Geschwindigkeit. Das soll zum einen die Sicherheit erhöhen, aber auch die Lebensdauer des Akkus um 50 % verlängern. Selbst bei einer hohen Temperatur von 45 Grad kann die Powerstation so angeblich in etwa 5,5 Stunden vollständig aufgeladen werden. Letzteres konnte ich (Gott sei Dank) in meinem Test nicht überprüfen.

Am Design hat sich auf den ersten Blick wenig verändert. Noch immer bekommt ihr eine robust wirkende, aber auch robust verarbeitete Powerstation im Jackery-Design. Im Gegensatz zum 1000 Pro sind am Kfz-Anschluss und an der LED-Lampe nun aber keine Gummiklappen mehr montiert. Die Bedienung der Station hat sich hingegen nicht geändert, ihr schaltet die jeweiligen Anschlüsse noch immer über die danebenliegenden Schalter ein oder aus. Am Display ist zu erkennen, wie der Ladezustand der Station aussieht und wie viel Verbrauch die aktuell angeschlossenen Geräte erzeugen.

Das Aufladen der Station funktionierte im Test zumindest direkt über den AC-Anschluss so schnell, wie es der Hersteller mit maximal 100 Minuten versprochen hat. Das Aufladen per Solarmodul konnte ich zwar testen, aufgrund des mittlerweile gar nicht mehr so großartigen Wetters Ende August/Anfang September, sind die Idealbedingungen für „in 2 Stunden bei 4x 200 Watt ist die Station voll“ nicht mehr gegeben. Stattdessen dauerte es hier 4,5 Stunden und das auch nur, weil die Sonne immer mal wieder hinter den grauen Wolken hervorgeblickt hat.

Nun hat mir Jackery aber noch ein zusätzliches Battery Pack mit ins Testpaket gelegt, welches weitere 1.264 Wattstunden Kapazität mitbringt, die Ladezeiten dabei aber natürlich entsprechend verdoppelt. Im Test kam das dann auch ziemlich akkurat hin: 3,3 Stunden via AC-Netzstecker, von morgens 8 Uhr bis frühen Abend 18 Uhr über die vier Solarpanels mit je 200 W. Dafür habt ihr natürlich aber auch deutlich länger etwas von der Batterie. Bis zu drei dieser Erweiterungen könnt ihr mit dem Solargenerator 1000 Plus verbinden, um damit auf insgesamt 5 kWh zu kommen.

Dabei sollte aber klar sein, was für ein Paket ihr dann auch mit euch herumschleppen müsst. Da vor allem die Zielgruppe Camper doch im Normalfall sehr bedacht darauf ist, nicht zu viel unnötiges Gepäck mitzunehmen, dürfte hier vermutlich maximal ein einzelner Zusatzakku eingeplant werden. Aber das ist natürlich alles rein subjektiv zu bewerten.

In den vergangenen Tagen klemmten hier immer mal wieder Ventilatoren, Ladekabel für Smartphones und MacBooks, ein Beamer mit 150 Watt Leistung und mehr an der Station – alles kein Thema. Dank maximaler Ausgangsleistung von 2.000 W können sogar die kleine Mikrowelle oder der Föhn wieder mit dem Gerät verwendet werden, ohne dass die Station ihren Dienst verweigert. Doch kaum steigt der Verbraucher mal über die 2.000 W, ist es ganz schnell vorbei mit Stromabgabe. Dann nämlich schaltet die intelligente Steuerung den Anschluss ab, damit keine Schäden entstehen. Das heißt auch, dass unsere alte Mikrowelle, die ich genau für solche Tests überhaupt noch im Keller verstaut habe, an der Station angeschlossen, gar nicht erst den Betrieb aufnimmt. Jene arbeitet nämlich mit 2.100 W.

Der Solargenerator 1000 Plus wird hier auf jeden Fall den 1000 Pro beerben, allein schon wegen der LiFePO4-Akkutechnologie. Doch auch die Tatsache, jederzeit die maximale Kapazität durch Zuschalten eines Battery Packs erhöhen zu können, ist ein willkommener Bonus. Ich bin Fan vom Jackery-Design, Schwarz und Orange und habe mittlerweile in so gut wie jedem Urlaub, Ausflug, etc. die Station dabei.

Ja, die Station ist nicht unbedingt leicht und auch nicht klein. Dennoch mag ich auf den Luxus nicht mehr verzichten, jederzeit ausreichend Strom für diverse Geräte zur Verfügung zu haben und die Station optional unterwegs auch noch grün laden zu können.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. Mal eine Frage in die Runde, gibt es hier abseits von Leuten mit Wohnmobil oder Camper jemanden, der so ein mobiles Solar-Batterie-System nutzt? Also nicht nur als Notfalllösung im Keller stehen oder zum Zelten mitnehmen und dann feststellen, dass der Campingplatz ja sowieso Steckdosen hat. Wofür nutzt ihr sowas?

    • Das hab ich mich auch schon gefragt. Gefühlt werden die Geräte sonst hauptsächlich nur für Technikblogs und Youtube-Kanäle hergestellt.

      Also im Baumarkt stehen die Kisten auch rum. Aber kann mir nicht vorstellen, das da so viele verkauft werden. Und wenn dann aus welchem Grund? Blackoutangst? Rein finanziell lohnt sich so ein Speicher für den Solarstrom auch nicht.

      @Benjamin: der Faktor von 0,85 ist der Wirkungsgrad. Der Abschnitt da könnte auch einfacher geschrieben sein 🙂

    • Ich bin auf ein CPAP-Gerät angewiesen weil ich eine schwere Form der Schlafapnoe habe. Deswegen habe ich eine Powerstation als Backup. Im Alltag nutze ich sie mehr als Spielerei um mal im Garten ein Notebook zu laden oder eine Kühlbox dran zu hängen. Wirtschaftlich macht so ein Ding keinen Sinn. Aber es beruhigt zu wissen, dass es im Notfall da ist.

  2. In der Realität ist da gar nichts omnipräsent. Die Dinger werden den Bloggern und Youtubern zahllos vor die Füße geworfen werden, um diese angebliche Omnipräsenz und den Bedarf für Jedermann zu suggerieren.

  3. Die hat ja auch einen 230V Eingang, kann man das Teil als USV benutzen? Könnte ich mir im Arbeitszimmer hinstellen, PV-Module auf den Balkon und dann Rechner, Monitore, Soundbar, Xbox usw über an die Jackery hängen. Wie ist das, wenn das Ding voll geladen ist, am Strom angeschlossen und ich über die Steckdosen an der Powerstation Strom ziehe? Dreht der Akku däumchen, wird der Strom durchgeleitet oder geht die Leistung durch die AC-DC und DC-AC-Wandler? Kann man einen maximalen Ladestand einstellen, ab dem nur noch PV-Energie angenommen wird damit auch immer Platz im Akku ist falls die Sonne scheint?
    Mein Traum wäre ja eine Box mit Akku an der ein Balkonkraftwerk hängt und die am Netz angeschlossen ist, den Akku nur auf zuruf aus dem Netz lädt und sonst den Netzstrom 1:1 durchschleift falls nicht grade PV-Energie im Akku ist, die vorrangig verbraucht wird. Mein Arbeitsplatz zieht ~100-120 Watt, sonst verbraucht hier nichts Strom. Kühlschrank usw habe ich nebenan in einem anderen Stromkreis hinter einem anderen Stromzähler… dort würde ein konventionelles Balkonkraftwerk wohl Sinn machen, aber hier würde ich im Sommer die meiste Leistung ins Netz verschenken und als Nachteule vor allem mit Netzstrom arbeiten… 🙁

    • Hast du dir das mal durchgerechnet? In den Speicher bekommst du eine Kilowattstunde rein. Sofern du die also komplett aus deinem Balkon-Kraftwerk ziehst und nicht aus dem Netz sparst du ca. 25 Cent Strom.

      Das Ding hat 4000 Ladezyklen, du hast also 1000€ für Strom gespart bis der Akku platt ist, im besten Fall. Und das Gerät kostet 1299€.

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