iRobot-Übernahme durch Amazon: Kartellverfahren der EU steht im Raum

Wir berichteten bereits im Sommer 2022 über die geplante iRobot-Übernahme durch Amazon. Hinter iRobot stehen unter anderem die bekannten Roomba-Staubsaugerroboter. Der Deal wird mit 1,7 Mrd. US-Dollar beziffert. Mit Blink und Ring hat Amazon neben seinen Smart-Speakern bereits einen erheblichen Einfluss im Bereich Smart Home, welchen man mit der Einverleibung durch iRobot weiter ausbauen könnte.

Das sieht die nordamerikanische Federal Trade Commission (FTC) kritisch, weshalb man die potenzielle Übernahme einer Prüfung unterzieht. Die Argumentation: Amazon werde im Smart-Home-Markt zu mächtig und erhalte zu umfassende Datenmengen, bei denen die Missbrauchsgefahr durch das Unternehmen enorm sei.

Kritisch unter die Lupe nehmen wird auch die EU den 1,7-Milliarden-Dollar-Deal. So hat man nach jüngsten Medienberichten ein Kartellverfahren gegen Amazon eingeleitet. Das Handeln der Brüsseler Regulierungsbehörden steht bekanntlich derzeit ohnehin unter dem Credo, Geschäfte der großen Tech-Player kritisch zu beäugen und stärker zu kontrollieren.

Die Europäische Kommission hat nach Interna vor allem Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes angemeldet. Kritisch sehe man insbesondere die Fähigkeit einiger Staubsauger-Modelle, Bilder von einer Wohnung zu machen. In Kombination durch die durch Sprachassistentin Alexa gesammelten Daten könne sich Amazon so einen bedenklichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Amazon wird, so die Quelle der Financial Times, gegen die Bedenken mit eingebauten Beschränkungen argumentieren. So werde die Kamera beispielsweise nur zum Sensor-Mapping eingesetzt. Angesichts der umkämpften Situation im Bereich der Staubsaugerroboter werde Amazon zudem darauf verweisen, keinen Marktvorteil zu haben, da einige Konkurrenz-Produkte am Markt vertreten sind.

Während bislang nur interne Berichte zu diesem Fall vorhanden sind, soll es noch einige Wochen dauern, bis die EU-Regulierungsbehörden offiziell eine Untersuchung der Phase 1 einläuten sollen. Dieser Zeitpunkt stehe unterdessen noch nicht fest. Wie üblich wird eine umfassendere Untersuchung (Phase 2) angeordnet, sollten die Bedenken nicht zerstreut werden. Amazon und die Europäische Kommission haben sich bisher nicht zur möglichen Untersuchung öffentlich geäußert. In Anbetracht der doch umfassenden Übernahme dürfte eine Involvierung der Kartellbehörden jedoch als sehr wahrscheinlich gelten.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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