Innocn 27M2U: 4K-Monitor mit Mini LED im Test

Monitore mit einer Auflösung von 4K rücken mehr ins Zentrum. Der hier vorgestellte 27M2U platziert sich jedoch nicht nur für den Durchschnittsnutzer, sondern kommt mit einer Reihe professioneller Features zu einem vergleichsweise erschwinglichen Preis. Aber was kann der Monitor zur UVP von 699 Euro alles und wofür sollte man ihn nicht nutzen?

Das IPS-Panel dieses LCD-Bildschirms kommt mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln, bei bis zu 60 Hz Bildwiederholrate und 27 Zoll Diagonale. Beliefert werden, können diese Pixel über zwei HDMI-2.0-Anschlüsse, einen DisplayPort-1.4-Anschluss und einen USB-C-Anschluss, der ebenfalls DisplayPort 1.4 im Alt-Mode bietet. Damit sollte jedes Gerät via USB-C mit USB 4.0 oder Thunderbolt 3 Unterstützung nutzbar sein. So kann auch ein Laptop mit 90 Watt via USB Power Delivery geladen werden. Dazu gesellt sich ein 3,5-mm-Klinkenanschluss.

Die Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung liefert 384 Zonen. Dazu kommt von der VESA die Zertifizierung für DisplayHDR 1000, die eine reguläre Helligkeit von 700 Nits garantieren will, in Spitzen sogar bis zu 1.000 Nits. Die werksseitige Farbkalibrierung garantiert (zumindest auf dem Papier) eine hundertprozentige Abdeckung des sRGB- und AdobeRGB-Farbraums und, sowie 99 % im Falle von DCI-P3.

Quasi das Sahnehäubchen stellt ein Lichtsensor dar, der optional die Helligkeit und den dynamischen Kontrast an die Umgebungsbeleuchtung anpassen soll. Das spart – in der Theorie – Energie und wirkt müden Augen entgegen.

Display-Größe 

27 Zoll 

Bildschirmauflösung 

3.840 x 2.160 Pixel

Panel-Technik

IPS-LCD mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung 

Bildwiederholrate 

60 Hz 

Schnittstellen 

2x HDMI (2.0), 1x DP(1.4), 1x USB-C(90W), 1x 3,5 mm Klinke 

Seitenverhältnis 

16:9 

HDR 

HDR10, für DisplayHDR 1000 zertifiziert 

Farben 

10 bit; 99 % Adobe RGB; 99 % DCI-P3. 

Farbgenauigkeit 

delta E >

Produktabmessungen 

Mit Ständer 61 x 52 x 23 cm / ohne Monitor-Ständer 61 x 37 x 6 cm 

Zubehör 

HDMIKabel, DPKabel, USB-CKabel, Stromkabel

Ergonomie & Design

In Sachen Ergonomie ist der 27M2U nichts Besonderes. Neigen, Schwenken und Pivot-Modus sind alle möglich mit dem mitgelieferten Ständer, und meiner Meinung nach ausreichend. Wer mehr will, nutzt die vorhandene VESA-Halterung, sollte aber das Gewicht beachten.

Designtechnisch nimmt der Monitor vermutlich niemandem die Wurst vom Brot: Silber und Schwarz stechen nicht aus der Masse hervor. Ersteres wirkt immerhin erfrischend in einem Meer aus schwarzen Bildschirmen. Die rückseitigen LEDs sind ein Gimmick. Ein bisschen Kabelmanagement wird durch eine Durchführung im Ständer gewährleistet.

Verbesserungswürdig hingegen ist aber die Steuerung des Einstellungsmenüs. Hier gibt es nur fünf identische Tasten an der Unterseite des Geräts, jedoch keinen Joystick. Auch scheint das Gerät so manche Einstellung gelegentlich zu vergessen. Ärgerlich.

Mehr als reine Tauglichkeit

In Sachen Leistung lässt es der 27M2U in seinem Preissegment allerdings gewaltig krachen: Subjektiv konnte in den Farben kein Unterschied zwischen dem 27M2U und dem Pantone Zertifizierten Monitor im Aero15X erkannt werden. Jedoch liefert das Mini-LED-Backlight eine deutlich höhere Helligkeit, sodass HDR-Inhalte sehr gut zur Geltung kommen. Natürlich ist hierbei viel dem neuerdings recht gut arbeitenden Auto-HDR von Windows zuzuschreiben; doch die Wiedergabe stimmt allemal.

Das Local-Dimming-Feature des Geräts verbessert den Kontrast allerdings so sehr, dass es schon fast ein Pflicht-Gimmick ist. Der Preis hierfür ist jedoch gerade im Office-Bereich recht hoch: Es entstehen schnell Lichthöfe, vor allem im Bereich um die Maus herum – je nach Hintergrund mal mehr, mal weniger.

Die werkseitige Kalibrierung des Bildschirms kann subjektiv zwar mit einem sauberen Gesamtbild überzeugen, doch leider fehlt mir für eine ordentliche Messung der Werte (noch) das richtige Werkzeug. Nicht in Vergessenheit geraten sollten die Lautsprecher: Das Klangbild war überraschend satt und die Speaker wirkten hochwertiger als die meisten Pendants auf dem Markt. Zwar nicht mit den Boxen hiesiger MacBooks vergleichbar, doch da muss man auch realistisch bleiben.

Auf der anderen Seite wird jedoch schnell klar: Der Innocn 27M2U ist nicht wirklich Videospiel-tauglich. Langsame Reaktionszeiten bescheren ein unschönes Verschmieren des Bildes bei schnelleren Bewegungen, was den Bildschirm für alles ungeeignet macht, was eine halbwegs schnelle Reaktion benötigt. Höchstens Echtzeitstrategie-Titel, wie etwa Anno oder vergleichbare Genres, fühlen sich auf der Scheibe wohl; denn gerade die lebendige Farbwiedergabe lässt so manche Titel in sprichwörtlich neuem Licht erstrahlen.

Im Test konnte der Bildschirm via CRU auf 80 Hertz übertaktet werden, was mit nur minimalem PWM-Flicker erstaunlich gut funktioniert hat. Sobald allerdings die 90 Hz angesteuert wurden, traten Artefakte auf. Vermutlich könnte das Panel selbst bessere Werte erreichen, doch der Controller kommt nicht hinterher.

Weiterhin ist ärgerlich gewesen, dass der Monitor im Test bei Verwendung des USB-C-Ports zum Aufladen eines Huawei Matebooks immer wieder das Bild verloren hat und untypische Knacks-Geräusche von sich gab. Mit einem MacBook via Thunderbolt 3 trat dies jedoch nicht auf, und ein Fehler des Matebooks konnte ausgeschlossen werden – denn via Docking-Station hat alles problemlos funktioniert.

Fazit

Letzten Endes platziert sich der Innocn 27M2U als semiprofessioneller Bildschirm für Content-Creator oder Nutzer mit gehobenen Ansprüchen an die Bildqualität in einem sehr kompetitiven Preissegment. Gerade für Filme und HDR-Content ist die Helligkeit herausragend. Natürlich befinden sich die Schwarzwerte nicht auf einem OLED-Niveau, doch das macht das Modell mit einem soliden Preis-Leistungs-Verhältnis wieder wett.­

LCDs mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtungen sind noch nicht so verbreitet, und diese Technik zu einem überschaubaren Preis, gepaart mit tollen Gimmicks, wie etwa 90-W-PD-Charging für externe Geräte, ist durchaus eine zufriedenstellende Ansage. Zumindest, wenn man über ein müdes Design und die nervige Menüführung hinwegsehen kann.

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Timo – per Definition ein nachtaktiver Vater, Ehemann und Content Creator. Betrat das Metaverse schon, bevor Meta überhaupt verse war. Schreibt hier, dort und überall. Status: Unregelmäßiger Gastautor.

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3 Kommentare

  1. Alles unter 120Hz kann ich heutzutage nicht mehr ernst nehmen.

    • Ole Wels says:

      Ok, ich möchte es ernsthaft wissen: Welchen Vorteil bringt dir der Sprung von 60 Hz auf (mindestens) 120 Hz?

  2. 60 Hz ??? WTF

    Minimum 144hz , in 2023 !!!!

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