EU will mit neuen Regeln gegen Verpackungsmüll kämpfen

Foto von Ariungoo Batzorig auf Unsplash

In der EU könnten bald neue Verpackungsregeln gelten. Das EU-Parlament stimmte im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit für neue EU-Verpackungsregeln, um stetig zunehmenden Müll zu bekämpfen und Wiederverwendung sowie Recycling voranzutreiben. Der Bericht, der als Verhandlungsbasis mit den EU-Regierungen dient, wurde mit 426 zu 125 Stimmen bei 74 Enthaltungen gebilligt.

Die Abgeordneten fordern umfassende Verpackungsreduktionsziele – 5 % bis 2030, 10 % bis 2035 und 15 % bis 2040. Für Kunststoffverpackungen sollen diese Ziele höher sein: 10 % bis 2030, 15 % bis 2035 und 20 % bis 2040.

Es besteht ein Bestreben, den Verkauf von sehr leichten Plastiktüten (unter 15 Mikrometer) zu verbieten, es sei denn, sie sind aus Hygienegründen notwendig oder dienen als primäre Verpackung für lose Lebensmittel. Außerdem schlagen die Politiker vor, die Verwendung bestimmter Einwegverpackungen stark einzuschränken, wie z. B. Hotel-Miniaturverpackungen für Toilettenartikel und Schrumpffolie für Koffer in Flughäfen.

Die Abgeordneten fordern zudem ein Verbot für »ewige Chemikalien« (PFAS) und Bisphenol A in lebensmittelberührenden Verpackungen. Die Abgeordneten streben auch Klarheit hinsichtlich der Anforderungen für die Wiederverwendung und Neubefüllung von Verpackungen an. Sie fordern, dass Gastronomieeinrichtungen wie Hotels, Restaurants und Cafés ihren Kunden gestatten, ihre eigenen Behälter für Take-away-Speisen und -Getränke zu nutzen.

Die neuen Regeln verlangen, dass alle Verpackungen wiederverwertbar sein und strenge Kriterien erfüllen müssen. Vorübergehende Ausnahmen, wie Holz- und Wachsverpackungen für Lebensmittel, sind vorgesehen. Die Abgeordneten verlangen auch von EU-Ländern, dass sie bis 2029 sicherstellen, dass 90 % der in Verpackungen enthaltenen Materialien (Kunststoff, Holz, Metalle, Aluminium, Glas, Papier und Pappe) separat gesammelt werden.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Hoffentlich gehen sie auch gegen „verpackte Luft“ vor. Gerade beim Thema Shrinkflation doch sehr beliebt; Verpackungsgröße bleibt, Inhalt wird weniger.

    • Tom Buchenacker says:

      Manchmal bringen schon die einfachen Lösungen einen Fortschritt ohne das sich jemand einschränken muss. Aber das ist ja leider nicht die Arbeitsrichtung der Politik.

  2. Sie fordern, dass Gastronomieeinrichtungen wie Hotels, Restaurants und Cafés ihren Kunden gestatten, ihre eigenen Behälter für Take-away-Speisen und -Getränke zu nutzen.

    Finde ich gut. Solange ich mein Zeugs nicht selbst mitbringen _muss,_ kann ich sehr gut damit leben. Ändert sich ja nichts. Mal sehen, wer in der Schlange mit seinem eigenen Camping-Geschirr ansteht. Das wird ein Anblick für die Götter! 🙂

    • Dann so jemand vor sich haben wie den ehemaligen Kollegen, der in seiner nie gespülten Tasse noch die Reste von in kaltem Wasser aufgelösten Kaffeepulver hatte. Hat am Ende ca. die Hälfte der Tasse eingenommen

  3. einfach die Verpackungsgrößen wieder standardisieren: Cornflakes = 750/1000g; Tafel Schokolade=100g; Packung Käse = 250/500g; Butter= etc. …

    würde schon helfen

  4. Blöd ist es nur, solange die Mehrheit es blöd findet. Schade, dass scheinbar null Verständnis vorhanden ist in der Bevölkerung, endlich mal damit anzufangen den Planeten weniger zu beschmutzen.

  5. Auf der einen Seite ist die EU für weniger Verpackungsmaterial – was ich sehr gut finde.
    Und auf der anderen Seite ist da Deutschland, wo es seit 01.07. diesen Jahres untersagt ist Shisha-Tabak in größeren Packungen als 25g zu verkaufen.
    Konsumenten sind dadurch gezwungen anstatt einer 200g- oder 1000g-Packung jetzt 8x bzw. 40x einzeln verpackte Einheiten zu kaufen. Aus steuerlichen Gründen…

    Wie kann das zusammenpassen?..

    • Ja das größte Problem beim Verpackungsmüll ist….die Größe des Shisha Tabaks….genau

      • Stimmt gar nicht! Es sind die Strohhalme aus Plastik! Die wurden zum Glück in der EU verboten, genau wie abnehmbare Deckel an den PET-Flaschen. Betrachte den Planeten als gerettet.

      • Es ging mir nicht darum hier das größte Problem herauszustellen, sondern anhand eines Beispiels aufzuzeigen wie inkonsequent manche Themen angegangen werden.
        Gerade bei dem genannten Beispiel war es absolut unnötig und es hätte leicht erreicht werden können dass Verpackungsmüll eingespart werden kann. Stattdessen wurde das Müll-Problem jedoch vergrößert.

        Um den Plastikmüll zu reduzieren muss natürlich an vielen Stellen angesetzt werden und es reicht nicht hier nur einzelne Bereiche anzugehen. Aber jede Einsparung ist grundsätzlich positiv zu betrachten.

  6. Schade das eine Nachricht seinen Weg findet und andere nicht. Da läuft soviel Schief in dem Moment, aber Verpackungen sind deren großes Ziel.

    • Ich finde es aber auch schade das immer nur auf die Negativen Nachrichten die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Es läuft nämlich auch sehr vieles richtig.

  7. Wenn ich mir überlege, wie viele verpackte Lebensmittel täglich gekauft werde und damit vergleiche, wie viel Shisha-Tabak, dann kann zumindest ich nachvollziehen, warum der Tabak keine Priorität genießt 😉

    Eine perfekte Lösung wird es nur schwer geben, da macht es schon Sicht, Prioritäten zu setzen.
    Stichwort 80/20-Regel

    • Mir erschließt sich aus deinem Beitrag leider nicht, weshalb man die Verpackungen einzelner Artikel von Gedanken Plastikmüll einzusparen ausschließen soll (oder aufgrund von Gesetzesänderungen in dem Fall sogar noch mehr Müll zu generieren), nur weil andere Artikel häufiger verkauft werden.

  8. Macht die EU auch noch was anderes, als sich Regeln ausdenken?

  9. Was sind denn das für wachsweiche Ziele?
    Verpackungsreduktion bis 2030 um 5%, bis 2035 um 10% und bis 2040 um 15%?

    Das geht mal wieder viel zu langsam.
    Ich würde als ersten Zielpunkt 50% akzeptieren, aber 5%? Lächerlich.

  10. „… den Verkauf von sehr leichten Plastiktüten (unter 15 Mikrometer) zu verbieten, es sei denn, sie sind aus Hygienegründen notwendig oder dienen als primäre Verpackung für lose Lebensmittel… “

    Wo kommen die denn sonst zum Einsatz? Hygiene fallen die mir nur als Müllbeutel in Hotels ein.

    „Vorübergehende Ausnahmen, wie Holz- und Wachsverpackungen für Lebensmittel, sind vorgesehen.“

    Wie bitte, wieso werden Verpackungen aus Holz für Lebensmittel zur Ausnahme? Ist doch ein nachwachsender Rohstoff. Das würde Plastik sparen.

    „Die Abgeordneten verlangen auch von EU-Ländern, dass sie bis 2029 sicherstellen, dass 90 % der in Verpackungen enthaltenen Materialien (Kunststoff, Holz, Metalle, Aluminium, Glas, Papier und Pappe) separat gesammelt werden.“

    Da müsste konsequent auf jed4er Verpackung vermerkt sein was in welchen Müll gehört. Gibt ja schon hersteller die das machen.

  11. Die Industrie wird wieder Wege finden, das System zu dribblen. Wir brauchen uns alle nicht zu geisseln, solange die Industrie nicht mitzieht. Das macht überhaupt keinen Unterschied. Da müssten endlich mal richtig schmerzhafte Bußgelder für die Unternehmen her, aber wer beißt schon die Hand, die einen füttert?

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