EU: Strenge KI-Regulierung geplant

Die Europäische Union (EU) will KI-Anwendungen strenger regulieren. So hat man sich zwischen dem Europaparlament und den EU-Staaten auf einen AI Act geeinigt, der zunächst aber nur in Grundzügen existiert. Entstehen soll daraus ein einzigartiger Rechtsrahmen.  Ziel sei es, auf diesem Wege die transparente und verantwortliche KI-Entwicklung zu gewährleisten.

Bisher bleibt man zu den konkreten Regularien aber noch komplett vage. Politiker wie der EU-Kommissar Thierry Breton und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen klopfen sich allerdings schon fleißig selbst auf die Schulter. Sie sprechen gar von dem weltweit ersten KI-Gesetz. Ob dieses Eigenlob gerechtfertigt ist, lässt sich aber erst beurteilen, wenn wir mehr zu den Details erfahren.

Offenbar soll es unter anderem auch darum gehen (via Tagesschau), abzusichern, dass mit Trainingsdaten keine Urheberrechte verletzt werden, was derzeit hinter den Kulissen mutmaßlich noch oft vorkommt. Ebenfalls sollen die Entwickler transparent durch KI geschaffene Inhalte kennzeichnen. Auch will man rigide Vorgaben für sogenannte risikoreiche Anwendungen machen, die etwa bei Sicherheitsbehörden Verwendung finden. Hier soll immer ein Mensch die letzte Kontrolle übernehmen.

Die EU hofft, dass die eigenen Regularien am Ende eine Vorbildfunktion für andere Länder und Regionen haben. Umgekehrt besteht aber natürlich auch die Gefahr, dass Unternehmen sich eher davon abgeschreckt fühlen, hier lässt sich noch kein Urteil fällen. Erstmals wurde schon 2021 über den sogenannten AI Act debattiert. Danach gab es viel hin und her, weil sich die EU-Staaten um einzelne Punkte zankten, etwa auch die Regeln zur Gesichtserkennung durch künstliche Intelligenz.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. gut, dass es aufgegriffen wird.
    Aber ich befürchte, dass dann wieder Lobby auf Realität trifft und am Ende mal wieder Murks dabei rauskommt.
    Klar, will niemand, dass sein Song, Bild, Text von KI missbraucht wird und keine Royalities abfließen.
    Aber andersrum – wie muss so ein System aussehen um gerecht zu verteilen und die Rechte zu schützen und sogar noch das Kommerzielle zu Regeln? Wir sind nicht an dem Punkt meiner Meinung nach uns wieder soetwas leisten zu können.

    Vielleicht wenn jede KI auch den Verwendungsnachweis beherrscht, aber nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Solche Gesetze kann man vielleicht mal 2030 einführen, wenn die Technik fortgeschrittener ist.

    • „Die EU hofft, dass die eigenen Regularien am Ende eine Vorbildfunktion für andere Länder und Regionen haben.“

      Das wird mit Sicherheit nicht der Fall sein. Die EU wird durch die vielen Regulierungen abgehängt. Das ist keine wertende Aussage und kann jeder so beurteilen, wie er möchte.

      Meine Meinung ist, dass starke Regulierungen nur dann funktionieren, wenn die ganze Welt sich beteiligt. Ansonsten werden wir in der EU von anderen Ländern noch weiter abgehängt als es eh schon der Fall ist.

    • Urheberrechtsverletzungen sind auch gar nicht wirklich zu unterbinden, das wäre so als läuft irgendwo Musik im Hintergrund und ich dürfte den Text nicht mit singen. Das macht nun mal eine Intelligenz, sie muss primär auf alles reagieren, was danach wie verwertet wird, obliegt allein der Intelligenz.

      Auf was soll die KI noch alles achten, demnächst auch das Markenrecht? Existiert dann kein Magenta, weil es sich die Telekom die Farbe gesichert hat, kein Apple, weil die Rechte bei Apple liegen?

      und @Burak ich sehe das genauso, ich kann mir auch bald vorstellen, das die EU gar kein attraktiver Markt mehr ist für irgendwelche Unternehmen. Wer blickt bei allen Regulierungen und Haftungen noch durch?

  2. Das ist alles in allem eine an vielen Stellen sehr schlechte Verordnung, aber es kommt so oder so.. also ist auch nicht so richtig wichtig, ob man sich jetzt darüber ärgert oder nicht. 😀

  3. Ich bin der Meinung, dass die KI-Entwicklung im Hintergrund schon viel weiter fortgeschritten ist, als das, was die breite Masse und der Gesetzgeber zu sehen bekommt. Bis das EU-Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist, wird die KI in der Lage sein, die Gesetzesvorgaben so zu umgehen, dass es kein Mensch merkt.
    Die EU-Kommission samt ihrer Präsidentin klopfen sich da vielleicht zu früh auf die Schultern? Wenn der Rechtsrahmen des AI-Act, auf den man sich einigt, zur Fortschrittsbremse wird, was zu erwarten ist, dann ist Schulterklopfen keinesfalls angesagt.
    Gesetze, deren Einhaltung nicht überprüfbar sind, sind sinnlos und so zu tun als könnten sie überprüft werden ist Geldverschwendung. Wenn die EU in ihrer Gesetzgebung etwas beweist, dann ist es Sinnlosigkeit und Geldverschwendung.

  4. Ich denke, dass die angesprochene „strenge Regulierung“ dafür sorgt, dass KI am Ende nicht sinnvoll genutzt werden kann, ohne gegen rechtliche Vorgaben zu verstoßen.

    • BeziehungsweiseRevolution says:

      wenn man ki nicht nutzen kann, ohne gegen grundlegende spielregeln zu verstoßen (z.b. uhrheberrechte), dann ist es sicherlich richtig, wenn man sie nicht nutzt.

      • Naja du musst sie dann halt im Ausland nutzen. Das ist mit der Industrie, die muss halt aus Deutschland weg. … es gibt keine klimaschonende Stahlhütte. .. und es gibt langfristig keine KI-freie Knowledge Industrie. Die Lösung ist, dass es halt aus der EU weg muss. Und das ist schlecht, weil es so viel kostet.

      • Grundlegende Spielregeln wie etwa die Beachtung von Urheberrechten müssen natürlich berücksichtigt werden, dafür bedarf es aber keiner weiteren Regulierung, das gibt es alles schon längst.

      • Die Implikationen sind weitreichend und betreffen nicht nur die Musikindustrie, sondern sämtliche kreative Sektoren. Es ist daher kurzsichtig, die Nutzung von KI pauschal als Verstoß gegen grundlegende Spielregeln zu betrachten. Vielmehr sollte der Diskurs darauf abzielen, wie bestehende Rechtsnormen an die neue, von KI geprägte Realität angepasst werden können, um ein faires und zukunftsfähiges System des geistigen Eigentums zu gewährleisten.

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