EU-Parlament beschließt ein „Recht auf Reparatur“

Das EU-Parlament hat diese Woche das sogenannte „Recht auf Reparatur“ beschlossen. Das soll nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Kundenwünschen entsprechen. Viele Kunden würden gerne ihr bestehendes Gerät reparieren lassen, als ein neues zu kaufen. Das sei aber oftmals wirtschaftlich für sie wenig lohnenswert.

Speziell in Deutschland sind Reparaturen teuer. Meistens ergibt es daher keinen Sinn etwa ein altes Smartphone reparieren zu lassen, weil man für die gleiche Summe bereits ein neues, technisch besseres Modell im Handel bekommt. Oft gibt es aber nicht einmal die Möglichkeit zur Reparatur, weil Werkstätten keine frei verfügbaren Ersatzteile bereitstehen. Durch das neue Gesetz sollen Reparaturen künftig günstiger und unkomplizierter werden.

Laut einer Studie der EU-Kommission würden 70 % der Bürger ein defektes Produkt lieber reparieren lassen, als ein neues zu kaufen. Zu ernst nehmen würde ich dieses Ergebnis persönlich jedoch nicht, da sicherlich die soziale Erwünschtheit hier die Antworten stark beeinflusst hat. Da will eben ungern jemand als „Umweltsau“ dastehen und sei es nur vor dem eigenen inneren Auge. Die EU will dabei auch dafür sorgen, dass die Hersteller ihren Reparaturservice unkomplizierter anbieten.

Das Recht auf Reparatur soll auch erreichen, dass den Kunden schon beim Kauf Informationen zu Kosten von Ersatzteilen und Reparaturmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, damit sie dies beim Erwerb in ihre Entscheidung einfließen lassen können. Wie zu erwarten gewesen ist, sehen Wirtschaftsvertreter die Entscheidung kritisch. Etwa hat der Präsident des Telekommunikationsverbandes Bitkom, Achim Berg, erklärt, dass ein Recht auf Reparatur weder der Umwelt noch dem Kunden diene und Augenwischerei darstelle.

Das Recht zwinge Hersteller dazu mehr Ersatzteile zu produzieren, zu verschiffen und zu lagern – und das über Jahre. Am Ende werde also mehr Müll erzeugt als vermieden. Dieses Procedere werde zudem zu einer Verteuerung der Produkte innerhalb der EU führen – auch das sei nicht im Sinne der Verbraucher. Außerdem würden die Kunden dann auch eher an veralteten Geräten festhalten, die klimaschädlicher seien, als neue Modelle. Das Hauptziel des Rechts auf Reparatur ist es aber wohl auch, dass die Hersteller ihre Geräte von Anfang an im Hinblick auf die Langlebigkeit produzieren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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39 Kommentare

  1. Finde ich gut, auch wenn ich den Bedenken im letzten Absatz zustimme. Aber wenn es am Ende auf mehr Langlebigkeit hinausläuft wäre es super. Oder halt die gesetzliche Gewährleistung von 2 auf 3,4 oder 5 Jahre setzen.

  2. Ich finde sawas Quatsch. Klar kann ich Reparieren kosten dann 1000000€. Und wenn mein Handy,PC,TV nach 2 Jahren Kaputt geht kaufe ich ein neues ist das sowieso Alt und kann nicht mehr alles. Klar bin Itler und ich sagen den Kunden immer ich könnte das Gerät zwar noch Reparieren und ich mache Korrekte Preise aber einen 10 Jahre alten PC noch eine SSD reinbauen und dann Win10 dazu macht für mich einfach 0 Sinn. Ich würde aber mehr an der Reparatur Verdienen als an einem neuen Gerät trotzdem Rate ich davon ab.

    • Ich verstehe schon, was du sagen möchtest, aber das Beispiel finde ich nicht gut gefällt. Ein 10 Jahre alter PC kann heute immer noch für die meisten Anwendungen gut mithalten, wenn er beim Kauf halbwegs aktuell war, denn der Leistungszuwachs der jeweils neuen Rechner-Generation war in den letzten zehn Jahren längst nicht so hoch wie in den zehn Jahren zuvor. Da eine alte HDD gegen eine neue SSD zu tauschen bringt schon was, und meiner Erfahrung nach auch mehr, als viele meinen.

  3. Ich hätte lieber ein Recht auf einfache Reparatur. Also keine Smartphones mehr mit fest verbauten und verklebten Akkus, keine unnötig verklebten Bauteile oder Spezialschrauben oder ähnliches.

    Mir ist schon klar, dass das meist schwer umsetzbar und auch schwer vergleichbar ist was nötig ist und was nicht, aber freuen würde es mich trotzdem 😉

    • Hallo Mi, solange Werkstätten die möglichkeit haben an ersatzteile, Schrauben usw. heranzukommen und ggf. Kleber zu lösen ist doch alles gut. Recht auf Reparierbarkeit heißt nicht Recht darauf es selber als „Bastler“ machen zu können , es heißt nur daß grundsätzlich für Fachwerkstätten , ggf. Vertragswerkstätten , Geräte reparierbar sein müssen. Im Gegenteil bestimmte Dinge wie leistungselektrik oder sicherheitsrelevante Bauteile gehören m. E. nicht in Bastlerhände.

  4. Sehe ich genauso.
    Was nützt mir mein 3 Jahre altes Smartphone reparieren zu lassen, wenn ich dafür keine Sicherheitsupdates mehr bekomme?
    Den 10 Jahre alten PC aus Deinem Beispiel aufrüsten zu wollen, rechnet sich gar nicht……es müsste das Mainboard gewechselt werden, dazu noch neuen, aktuellen Arbeitsspeicher, und dann noch ne SSD und Kosten für ein aktuelles OS?
    Da kann ich gleich n neuen Rechner kaufen.
    Auf so eine Schnapsidee können auch nur gelangweilte Politiker kommen, die in einem Paralleluniversum jenseits der Realität leben.

    • Ich habe hier ein MacBook Pro aus 2009 mit macOS Catalina laufen. Ich kann damit weitgehend und sicher alles machen, das ich mit einem aktuellen Book auch mache. Das Geheimnis des Erfolges war die Möglichkeit, einfach eine SSD für die Festplatte einzubauen.
      Der ganze verklebte Mist heute, lässt sowas natürlich nicht mehr zu.
      Ich finde den Beschluss gut, glaube aber nicht daran, dass der tatsächlich wie gedacht umgesetzt werden kann.

      • Kann mich dem Anschließen.
        Wobei ich auf meinem 2009 Macbook Ubuntu 20.04.1 laufen hab und das nochal deutlich schneller ist und auch andere Vorteile bietet (Sicherheitsupdates, aktuelle SSL-Rootzertifikate usw.).
        Komplett ausreichend für viele Anwendungsgebiete.

    • >> Was nützt mir mein 3 Jahre altes Smartphone reparieren zu lassen, wenn ich dafür keine Sicherheitsupdates mehr bekomme?

      K.A., wovon so sprichst.
      Ich hab hier ein 5 Jahre altes iPhone 6S, das die aktuelle Version (14.x) der Firmware bekommen hat.

      • Denk mal bitte über den Tellerrand hinaus…Stichwort Android..

        • Hallo? Ist das hier ein Tech Blog? Auf meinem Galaxy S4 läuft momentan Android 10. Zudem ist es auch noch aus mehreren S4 (mit jeweils unterschiedlichen Defekten) zusammengebastelt.

      • Das ist genau der Punkt: es gibt zu viele Billig-Smartphones, die nie ein Update sehen werden und die spätestens nach 2 Jahren ersetzt werden. Auch Performance-mäßig ist da irgendwann Schluss.
        (Wobei sich auch Android-Geräte auf iPhone-Preisniveau da immer noch nicht mit Ruhm bekleckern…)

        Sollten wirklich über eine Pflicht für 3 Jahre Patches nachdenken bei Produkten auf dem europäischen Markt – bringt aber auch wenig, dann bestellt man die Dinger halt direkt aus China…
        Also gar nicht so einfach das Thema!

    • Falsche Marke gekauft. Apple bietet im Schnitt 5-6 Jahre OS Updates.

      • ja mit den Updates ist nett, aber leider läuft iOS auf den Geräten…somit klares NoGo.

        Aber mal abgesehen vom OS, ich möchte mich nicht mit einem, technisch/optisch stark veralteten 5-6 Jahre alten Schinken, mit vermutlich verlutschter Batterie, etc.pp. befassen müssen…

      • Android ist opensource und bietet z.b. durch linage OS theoretisch lebenslange Updates. Apple? Falsche Marke gekauft.

    • Es geht doch nicht nur um Smartphones. Bitte mal weiterdenken, sofern man einen eigenen Haushalt hat und nicht nur bei Mutti die Beine untern Tisch streckt.
      Auch andere Haushaltgeräte sind teils schwer reparierbar oder mangels Ersatzteilen in bestimmten Punkten nicht reparierbar. Wenn bei einem Miele-Geschirrspüler die Geschirrkörbe anfangen zu rosten, weil die Beschichtung kaputt geht, kostet ein Ersatzset regulär etwa 600 EUR. Für das Geld bekommt man genug neue Geschirrspüler anderer Marken. Dem sollte Einhalt geboten werden.
      Oder ein Rührgerät: geht da ein Rührstab kaputt, findet man oft auch keine Ersatzteile. Auf Nachfrage beim Hersteller bekommt man dann ein Set zum Preis eines Neugerätes angeboten.
      Alles nicht nachhaltig, erzeugt Unmengen an Müll, fördert lediglich Umsatz und Gewinn der Hersteller.

    • es geht nicht nur um Handys, sonder z.B. auch um Waschmaschinen, Kühlschränke etc. Die gehen 3 Jahre nach dem Kauf kaputt und es gibt keine Ersatzteile bzw. die Reparatur ist im Vergleich zur Neuanschaffung (absichtlich) unwirtschaftlich. Das ist das, was seit Jahren kritisiert wurde.
      Bei den Handys geht es eher um die Verwendung von Kleber, absichtlich festverbauten Akkus etc.

  5. Alles hat 2 Seiten. Klar das ich ein PC der 10 Jahr alt ist nicht mehr unbedingt Reparieren lasse. Nur warum ich ein Akku der ein Verschleiß Teil ist nicht selbst wechseln kann weil das Teil verklebt ist erschließt sich mir nicht. Was wohl passieren würde wenn VW bei neuen Autos die Bremsanlage so produziert das die Achse Komplett getauscht werden muss.
    Microsoft surface Geräte können ohne zerstört zu werden hat nicht repariert werden.
    Wenn die Hersteller alle in diese Richtung Produzieren wird es Zeit das der Gesetzgeber endlich etwas unternimmt.

    • Hi Pastorik , „Was wohl passieren würde wenn VW bei neuen Autos die Bremsanlage so produziert das die Achse Komplett getauscht werden muss.“ die Achse vielleicht nicht , aber ich fände es im Sinne der Verkehrssicherheit gut wenn Autos generell – abgesehen von Bagatellbauteilen wie der innenraumbeleuchtung – nicht mehr von „Hobbyschraubern“ „befummelt“ werden könnten. Bei unautorisiertem eingriff müste sofort die Straßenverkehrszulassung erlöschen. Sollte für jedes Gerät bis hin zum e-Bike gelten das auf öffentlichen Wegen bewegt wird. Hände weg , laien haben an sicherheitsrelevanten installationen – dazu gehören für mich auch Elektro-, Gas- und Wasser – nichts zu suchen. Wieviele Wohnungen wurden durch laienbasteleien an Abflüssen, Wasserhähnen oder Hauselektrik schon überschwemmt / in Brand gesteckt? „papi-Basteleien“ waren in der zeit des Detektorradios vielleicht ja noch ganz putzig , in Zeiten sehr komplexer Systemtecnik in allen Bereichen sollte es hier – auch durch bauliche „Verkapselung“ sichergestellt heißen : nur Fachleute / Fachwerkstätten dürfen ran. Das schlimmste am „Bastler“ von nebenan ist nämlich dessen hang zur Selbstüberschätzung.

      • Auch bei den Fachwerkstätten gibt es Bastler.
        Wenn ich an den ein oder anderen Handwerker denke der mein Haus sicher nicht mehr betritt oder mein Auto nicht mehr in die Hände bekommt….
        An meinen Geräten schraube ich solange herum wie es mir passt und lasse es mir sicher nicht von Menschen wir dir verbieten.
        Die Verantwortung dafür kann ich übernehmen.

        Von wie vielen Unfällen im Straßenverkehr reden wir die durch Papi Bastler wie du sie nennst verursacht werden?
        Das ganze, wenn es solch eine Statistik überhaupt gibt, stellen wir dann einmal den Unfällen gegenüber die durch Pfusch in Werkstätten verursacht wurden.

        Wenn ich irgendwo herumschraube versuche ich aufzupassen. Ich hänge an meinem Leben.
        Gerade deshalb mache ich auch das ein oder andere auch lieber selbst.

  6. Krümelmonster says:

    „Außerdem würden die Kunden dann auch eher an veralteten Geräten festhalten, die klimaschädlicher seien, als neue Modelle.“

    Immer diese Universalbegründung, warum man immer weiter neue Dinge kaufen soll. Kann ich echt nicht mehr lesen. Das ist schon im KFZ-Bereich oft kompletter Blödsinn. Was ich nicht benötige und nicht kaufe und deswegen nicht hergestellt worden ist, erzeugt überhaupt keine Umweltbelastung. Das ein pfleglich behandeltes Gerät, das vielleicht 1-2 Mal einen Akkutausch bekommt, am Ende umweltschädlicher sein soll, als noch zweimal neue Geräte kaufen und den alten Kram wegschmeissen, kann ich so nicht glauben. Bei Autos schon gar nicht.

    • Brauchst du auch nicht glauben weil es tatsächlich Blödsinn ist.
      Bevor VW nun erklärt hat nur noch e Autos zu bauen wurde behauptet das e Autos Klima schädlicher sind als Verbrenner.

  7. Also ich habe letztens eine durchaus positive Erfahrung machen können.
    Brauchte für das Abtropfsieb meiner Dolce Gusto eine neue Blende ( hatte sich im Geschirrspüler verfärbt). Auf der Seite von Krups
    ( https://www.
    krups.de/accessory/Produkte/Getr%C3%A4nke/Dolce-gusto/Nescaf%C3%A9-Dolce-Gusto-Drop/csp/8010000061)

    stand schon Mal 10 Jahre reparierbar.
    Habe angerufen und wollte fragen ob die die Blende als Ersatzteil haben.

    Antwort: Klar, kein Problem. Geben sie uns ihre Adresse, schicken wir kostenlos zu.
    Maschine ist übrigens ca. 4 Jahre alt.

  8. Man stelle sich mal Kosten, Lagerhaltung und Logistik für jedes Popelteil vor, für alle möglichen Smartphones, Kopfhörer, usw.

    * integrierte, leichte, flache, kleine Geräte
    * jedes Aspekt darin reparieren

    Wähle eins.

    Wichtiger ist, dass die Geräte dem Recycling zugeführt werden.

    • Kommt darauf an wie du flach definierst.
      Bei meinem MacBook Air 2011 ist die SSD (leider proprietäre Verbindung) und der Akku (geschraubt) tauschbar, der Boden ist mit ein paar Schrauben gesichert.
      Und das Air würde ich persönlich als sehr flach bezeichnen.
      Leider ist der RAM verlötet, das sollte aber auch technisch anders lösbar sein ohne dass es direkt mehr als 1mm dicker wird.
      Es ginge also, wenn die Hersteller wollten!
      Die 3 Komponenten sind aus meiner Sicht das Minimum, was tauschbar sein sollte.

      • Der SSD-Port in deinem Air ist proprietär weil es nichts vergleichbares gab. Samsung kam zu der Zeit gerade mit mSATA um die Ecke (der Standard wurde später von der JEDEC übernommen), aber SSDs gab es nicht zu kaufen. Außerdem sollte mSATA mechanisch identisch zu mPCIe sein. Warum weiss keiner, denn elektronisch kompatibel ist der nicht. Die meisten der 52 Kontakte bleiben einfach unbenutzt. Apple hat vorher einen eigenen Port entwickelt, der das mSATA-Protokoll benutzt, aber nur die 20 benötigten Kontakte einsetzt.
        mPCIe ist ein paar Millimeter breiter als Apple’s Port, quetscht aber alle 52 Kontakte auf eine ähnliche Breite.

        Zum RAM, hier ist die Rückseite:
        https://d3nevzfk7ii3be.cloudfront.net/igi/l51hAqFFYPWhHSoI.full
        Das ist schlicht kein Platz für Sockel, nicht mal für die etwas kleineren SO-DIMMs.

        Akku gleiche Geschichte. Wie man auf dem Bild sieht ist der in einem extra Plastikgehäuse. Das nimmt Platz weg, bietet aber Futter für ein paar Schrauben.

        Hier das aktuelle Air:
        https://d3nevzfk7ii3be.cloudfront.net/igi/A6AJyAM6IJgKIpCK

        Mobo ist nochmal kleiner. Ein Teil des Akkus fällt weg und macht Platz für die Spulen des Force Touch-Trackpads. Das Plastikgehäuse des Akkus fällt auch weg. Das Alu-Chassis des Airs ist das neue Akkugehäuse. Dafür wurden neue Akkus entwickelt, die in Schichten aufgebaut sind und den Platz bestmöglich nutzen.

        • Danke für die Details, sehr interessant.

          Wenn austauschbarer RAM und SSD Pflicht wären, würden die Hersteller auch einen Weg finden dies hinzubekommen, z.B. durch kleinere Schnittstellen wie m.2.
          Und wenn das MBA dann nen mm dicker wird, dann wäre das für mich voll ok.

          Die Akkus der aktuellen MacBooks sollen auch leicht tauschbar sein weil mit wenigen Klebestreifen fixiert (zumindest beim MBP 16). Das ist ja auch ok.

          Befürchte manchmal geht es leider nicht ohne gesetzliche Vorgaben…

          • So sehen zwei SO-DIMMs aus: https://www.servethehome.com/wp-content/uploads/2020/03/Edgecore-AS7712-32X-16GB-RAM-DDR3-SODIMM.jpg

            Übereinander zu hoch, nebeneinander fehlt der Platz. Oder man nimmt 30% Akku weg. Davon abgesehen nutzt Apple später mobilen Speicher (LPDDR4, kleiner und weniger Verbrauch), aber für die gibt es keine Sockel. Irgendwann wieder DDR4 um mehr als 16 GB zu verbauen, aber dann sind die Probleme mit dem Platz wieder da.

            M.2 ist wieder die gleiche Geschichte. NAND-Chips wurden irgendwann zu schnell für mSATA. Apple hat angefangen, NVMEs über einen eigenen Controller direkt an die PCIe-Lanes des Prozessors anzubinden. Mit späteren Entwicklungen (SSD-Controller im T1/T2 und jetzt per selbst entworfenes Speicherinterface für alle Kerne gleichzeitig) ist die Frage sowieso hinfällig.

  9. Einfacher und wirkungsvoller wäre es gewesen, wenn sie einfach die gesetzliche Gewährleistung verlängern würden. Abgestuft nach Produktgruppen. Wenn z.B. Hersteller von Autos und Waschmaschinen gezwungen werden würden, 8 Jahre Gewährleistung zu bieten und bei Elektrokleingeräten zum Beispiel 3 Jahre, würden die Hersteller gezwungen, langlebige Produkte herzustellen. Dann hätte der Verbraucher auch was davon, wenn der Preis steigt, aber auch die Haltbarkeit. Für die Umwelt wäre das der beste Weg.

    • Würde auch nichts ändern, sie würden dir nach 3 Jahren einfach den Nachfolger zukommen lassen oder den Restwert ersetzen

    • Du verwechselst hier die gesetzliche Gewährleistung durch den Händler mit der freiwilligen Garantie durch die Hersteller.
      Bei der gesetzlichen Gewährleistung musst du nach sechs Monaten dem Händler nachweisen dass der Mangel am Produkt bereits beim Kauf da war. Das wird dir aber meist nicht nach sechs Monaten geschweige denn nach 7 Jahren noch gelingen.
      Man könnte eine Art verpflichtende Garantie per Gesetz beschließen, das ist aber Sache des Gesetzgebers.

  10. Noch nicht erörtert wurde hier die Kostenfrage, denn machen wir uns nichts vor: mit der Begründung des Rechts auf Reparatur werden die Preise alle betroffenen Geräte stark ansteigen. Auf diese Weise werden die Hersteller auch die entgangenen Gewinne durch den ausgebliebenen Neukauf versuchen zu kompensieren.
    Kann auch sein, das sich manche Anbieter in letzter Konsequenz vom EU-Markt zurückziehen werden und man deren Hardware nur noch über Direkt-Importe aus Asien bekommt, denn die EU ist zwar groß, aber nicht so groß, dass sie die Produktionsprozesse von Playern wie z. B. Xiaomi so beeinflussen wird, wie sie vielleicht erhofft.

    • Deshalb hat die USA auch die DSGVO als Vorbild genommen und Facebook war gezwungen die für die EU geltenden Grundsätze weltweit zu übernehmen. Weil die EU so winzig klein ist und natürlich keinerlei Einfluss auf andere Staaten oder ausländische Wirtschaftszweige hat. Von den Bestimmungen im Umweltschutz oder simple Dinge wie die Vorgaben von Kraftfahrzeugen gar nicht zu reden.
      Lassen wir mal den Sarkasmus weg: Die Union ist die größte und mächtigste Vereinigung in der Geschichte der Menschheit. Sie ist Vorbild und Gesetzgeber für den Großteil der Menschen auf der Welt. Was die EU in Verordnungen schreibt, wird faktisch weltweit übernommen.

      Ob die Preise steigen, regelt dagegen der Markt. Wie immer. Was du dir vormachst, spielt keine Rolle. Die Realität sagt das Gegenteil. Jedenfalls ist durch die Werkstattbindung der Preis für den Service von Autos nicht gesunken, ebensowenig stehen die Hälfte der Menschen auf der Straße durch den Mindestlohn (da haben wir uns nämlich auch nichts vorgemacht, dass dies garantiert passieren wird, ne?)

      Aber warten wir mal ab, denn beschlossen hat das Parlament nur, dass die Organe der EU ein solches „Gesetz“ formulieren soll. Im Gegensatz zu den Querdenkern und den Andeutungen hier im Blog ist die EU nämlich keine Diktatur, sondern ein demokratisches Konstrukt. Das Parlament hat jetzt nur gesagt „Formuliert ein „Gesetz“, wenn es uns gefällt, werden wir zustimmen.“
      Ob dieses „Gesetz“ (Verordnung, etc) nachher überhaupt so aussieht, wie es hier im Artikel fabuliert wird, steht gar nicht fest.

      • Schöne EU-Faktenverklärung, die Du hier betreibst. Die USA haben sich als Gänze gewiss nicht die DSGVO als Vorbild genommen, lediglich Kaliforien hat bisher Vergleichbares in die Wege geleitet und natürlich gibt es erhebliche Unterschiede: https://www.dr-datenschutz.de/ccpa-das-strengste-datenschutzgesetz-der-usa/

        Über die EU als vermeintliches demokratisches Konstrukt ließe sich in Zeiten von Orban und Morawiecki auch trefflich diskutieren, ich borge mal dieses Zitat von Dir: „Die Realität sagt das Gegenteil“.
        Ich empfehle in diesme Zusammenhang auch Martin Sonneborn auf Facebook/Twitter zu folgen.

  11. „Laut einer Studie der EU-Kommission würden 70 % der Bürger ein defektes Produkt lieber reparieren lassen, als ein neues zu kaufen.“

    Die Studie möchte ich gerne mal sehen. In den Methoden der Befragungstechnik geht man bei solchen Fragen gerne von „sozialer Erwünschtheit“ aus. D.h. der Befragte antwortet nicht gemäß seiner eigenen Einstellung, sondern so, wie er denkt er sollte idealerweise Antworten. D.h. wenn diese Frage nicht operationalisiert, sondern direkt gestellt wurde („Würden Sie defektes Produkt lieber reparieren oder wegwerfen?“), dürfte sich eine immense Antwortverzerrung ergeben, Und man misst eben Mist.

    Ansonsten bin ich definitiv für ein Recht auf Reparatur. Allerdings nicht nur für in Deutschland oder Europa produzierte Waren, sondern für alle Waren, die in Deutschland oder Europa verkauft werden. Und das werde ich in meiner Lebenszeit sicher nicht mehr erleben. Eher geht ein Kamel in China durch ein Nadelöhr…

  12. Endlich eine gute Nachricht 🙂
    Ich wünsche mir dazu eine Produktampel für Verbraucher:

    GRÜN (quelloffen Software, Explosionszeichnungen, garantierte Ersatzteilversorgung, offene Standards, offene Spezifikationen, Ersatzakkus, nicht verlöteter Hauptspeicher usw.)
    GELB (Anforderungen nur teilweise erfüllt)
    ROT (verklebte Akkus, quellgeschlossene Software, verdongelt Chip gegen Fremdakkus)

    Ich bevorzuge strikte Vorgaben. Mit Ausnahmen für die man unkompliziert Anfragen kann und muss etwa Kleinserien, Handgemachtes, neue Vorserientechnologie und so weiter. Wir alle wollen nicht von einem pauschalen Verbote betroffen werden, wenn es nicht notwendig ist. Das uns Hersteller fair behandeln und gute Qualität liefern ist dagegen uns Wunsch und sinnvoll. Wenn etwas teurer wird, weil bei der Fertigung längere Produktionszyklen und höhere Qualität eine Rolle spielen? Okay. Hält dann hoffentlich auch länger. Ist also gar nicht teurer, ist besser. Und vielleicht lohnt sich dann eine Fertigung in Europa.

    Danke EU. Hoffentlich kommt da noch mehr. In Amerika ist man teilweise schon weiter 😉

  13. Wichtiger wäre, wenn sich jeder an die richtige Schreibweise halten würde. Wer etwas „reperieren“ lassen möchte sollte den Duden auswendig lernen müssen…

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