E-Scooter in Paris: Verleiher verschärfen die Regeln

Der eine liebt sie, der andere hasst sie: E-Scooter. Besonders Leihmodelle sorgen immer wieder für Ärger, wofür die Anbieter allerdings nichts können. So erlebt man es immer wieder, dass die Roller nach der Fahrt umgekippt mitten auf dem Gehweg liegen gelassen werden, in Gebüschen „lagern“ oder gar Ein- und Ausfahrten blockieren. Dazu kommt der Fahrstil mancher Nutzer. In Paris scheint man davon langsam die Schnauze voll zu haben.

Auch in Hamburg erlebe ich es allerdings: Da brettert schon mal ein E-Scooter-Fahrer auf dem Bürgersteig hautnah an mir vorbei – den neben dem Gehweg liegenden Radweg ignorieren solche Kandidaten in „GTA“-Manier getrost. Fast hat man sich an derlei Vorfälle gewöhnt, bis es wohl irgendwann kracht. Da die Stadt Paris aus derlei Gründen bereits laut über ein Verbot der E-Scooter nachdenkt, verschärfen die Anbieter dort nun die Regeln.

So ist es ab heute in Paris notwendig, bei der Registrierung den Ausweis als Scan zu hinterlegen. Das soll zweierlei Zwecke erfüllen. Zum einen will man so die Nutzung der E-Scooter durch Minderjährige besser verhindern. Zum anderen will man bei Regelverstößen leichter den konkreten Personen auf die Spur kommen und sie dauerhaft von der Vermietung ausschließen, auch wenn sie sich ein neues Benutzerkonto anlegen wollen.

Ebenfalls soll durch das erwähnte Procedere die Verfolgung von Verkehrsverstößen erleichtert werden. Ebenfalls haben die Verleiher der Stadt Paris garantiert, auf Bürgersteigen und anderen Plätzen herumliegende Roller schneller wegzuräumen. Dafür soll doppelt so viel Personal eingesetzt werden. Offenbar sind die drei in Paris aktiven Verleiher aufgeschreckt worden, denn im Februar 2023 läuft ihre Lizenz aus und die Verlängerung wird momentan kontrovers diskutiert. Paris generiert für die Verleiher nicht nur hohe Einnahmen, sollte dort ein Aus für die E-Scooter erfolgen, könnte das viele andere Städte in Frankreich zum Nachziehen veranlassen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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28 Kommentare

  1. Mein Wohnort ist eher Dorf, Leihroller gibt’s hier nicht. Wenn ich die in der Stadt sehe, sind sie zu 95% richtig abgestellt und die Leute fahren recht vernünftig. Die paar brenzligen Begegnungen auf dem Bürgersteig waren keine Leihroller sondern alle mit Kids, die die Dinger offiziell noch nicht fahren dürfen. Anscheinend ist es bei bestimmten Leuten schick, ihrem 10- bis 12-jährigen Nachwuchs so einen Roller zu überlassen.

    • sie haben Recht aber in Mannheim sind es dann z.b. doch 20 Roller für gefährdend herumliegen. das ist zu viel.

  2. Andre, du entwickelst dich immer mehr und mehr zum Querulanten.
    Im Straßenverkehr werden minütlich Grenzen überschritten, forderst du auch für Autos neue Regeln?
    Leben und Leben lassen, wir leben hier miteinander und nicht gegeneinander.
    Ich wohne auch in Hamburg, und ja, teilweise liegen die Teile in Gebüschen.
    Aber das sind nicht diejenigen, die die Roller ausgeliehen haben. Das sind im nachhinein Vandalisten mit einer Langeweile im Kopf.
    Also was ich damit sagen will, nicht immer alles versuchen tot zu reden. Roller fahren ist und bleibt eine tolle Sache.

    • André Westphal says:

      Es ist natürlich möglich, dass einem die „Grenzübertritte“ mehr auffallen, weil E-Scooter ein noch recht junges Verkehrsmittel sind. Ergebnis ist aber, dass die Geräte oft aus Rad, und Gehwegen liegen, Einfahrten blockieren, etc. Das liegt weniger an dem E-Scooter an sich, sondern an dem Verleihmodell. Wobei ich es hier in HH auch deutlich radikaler finde als in Kiel, wo ich ja bis vor kurzem gelebt habe. Generell sind aber auch Autofahrer in HH deutlich rabiater, vielleicht ist man da im echten Norden gelassener :-D.

    • Hallo Maxx, „Aber das sind nicht diejenigen, die die Roller ausgeliehen haben. Das sind im nachhinein Vandalisten mit einer Langeweile im Kopf.“ Du meinst sicher „Vandalen“ und ich als blinder mensch erlaube mir auch diese Teile vom Bürgersteig zu räumen . Für mich und meinesgleichen , aber gerade in der dunklen jahreszeit auch für sehende menschen sind diese dinger eine Stolperfalle per Excellence und sie landen dann wenn ich sie mit dem Langstock touchire oder gar drohe über sie zu stolpern im Abseits. Da wo sie hingehören. Der Fußweg muß für fußgänger_ ein _absolut sicherer Hort_ sein und bleiben. Keine Koexistens mit radfahrzeugen es sei denn Kinderwagen oder Hilfsmittel für mobilitätseingeschränkte menschen. Modedinger wie diese e-roller gehören da nicht hin. Basta.

    • Peter Brülls says:

      „Teilweise liegen die Teile in Gebüschen.Aber das sind nicht diejenigen, die die Roller ausgeliehen haben. Das sind im nachhinein Vandalisten mit einer Langeweile im Kopf.“

      Eher diejenigen, die zum x-mal auf quer abgestellte Roller gestoßen sind und nun genervt sind. Ich gehe da auch nicht mehr vorsichtig mit rum. Wenn das Ding auf dem Fuß- oder gar Radweg steht, nehme ich das Teil, drehe mich um und knall es an den Rand. Sollte es dabei umfallen (nein, ich lege es nicht drauf an, aber es passiert) dann ist das halt so.

      Letztens stand ein ganzes Rudel von den Dingern so, dass man nicht mehr von der Bushaltestelle auf dem Bürgersteig in Richtung Firma gehen konnte.

  3. Hier wurde Mal eine treffende Übersicht gewählt. Die meisten anderen Artikel beginnen mit „E-Scooter Verbot in Paris“, wobei es eigentlich nur um die Leihgeräte geht.

    Ich hab selbst einen E-Scooter, den ich mittlerweile viel lieber als das Fahrrad nehme, um mal zum Arzt zu fahren oder so. Das liegt eher weniger an meiner Bequemlichkeit, sondern daran, dass E-Scooter ein Kennzeichen haben und sehr günstig (auch gegen Diebstahl) versichert werden können. Bei einem höherwertigen Fahrrad war die Versicherung bei meinem letzten Vergleich doppelt so teur wie beim E-Scooter. Daher lasse ich das Fahrrad unversichert, aber dafür eben auch nie unbeaufsichtigt stehen.

    • Nachtrag: Witzigerweise wurden bei uns in der Fußgängerzone E-Scooter jetzt verboten, E-Bikes aber nicht. Ich habe den Sinn dahinter noch nicht ganz durchschaut.

      • Hier ist in der Stadt in der Fußgängerzone alles verboten, Rad, E-Bike, E-Scooter. Schieben ist angesagt.

        • Das ist ja wenigstens konsequent !

        • ist auch gut so, fußgänger ist Fußgänger – außer Kinderwagen und Hilfsmitteln für gehbehinderte personen haben in einer fußgängerzone Radfahrzeuge nix zu suchen, egal ob motorgetrieben oder per pedale bewegt.

      • Peter Brülls says:

        E-Bikes sind ziemlich sicher auch verboten. Nicht aber Pedelecs, die rechtlich den Fahrrädern gleichgestellt sind, weil der Motor nur unterstützt.

        Wobei ich auch nichts davon halte, Fußgängerzonen für Fahrräder freizugeben. Auch Radfahrer müssen nicht direkt bis zum Eingang fahren sondern können man ein bißchen zu Fuß gehen.

  4. Andre, auf freie Meinungsäußerung hast du so voll kein Bock drauf, richtig!?
    Du hast dir dein eigenes China hier erschaffen, mit freundlicher Unterstützung von Caschy.
    Herzlichen Glückwunsch.

    • André Westphal says:

      Vielleicht mal auf dem Boden bleiben, bevor man hier rumpoltert? Ich vermute mal, dass du „motzt“, weil dein Kommentar in der Warteschlange hing. Bisschen Geduld schadet nie. Davon ab, war er an der Grenze, weil du gleich von der sachlichen auf die persönliche / beleidigende Ebene gewechselt bist (das hat mit Meinungsäußerung wenig zu tun, ist aber mindestens grob unhöflich und komplett Diskurs-unfreundlich).

      In Zukunft landen deine Kommentare aber in der Tat im digitalen Nirwana, wenn du es nicht schaffst sachlich am Thema zu bleiben – sowas geht, wie andere Kommentatoren regelmäßig zeigen. Das hat nichts mit „Meinung“ zu tun, sondern mit Net(t)iquette ;-).

  5. Ich wohne in einer Stadt in DE in der eine im Stadtrat vertretene Fraktion beantragt hat, sich gänzlich vom „Free Floating Modell“ zu verabschieden. Im Antrag heißt es, „Insbesondere soll das derzeitige „Free Floating Modell“ zu einem stationsbasierten Modell verändert werden, um das ordnungsgemäße Abstellen der Fahrzeuge zu gewährleisten.
    Im Rahmen dieses Modells stellt die Stadt dem Anbieter Flächen zur Verfügung, an denen die E-Scooter ausschließlich abgestellt werden dürfen. Die Flächen sind unter Berücksichtigung des NVP im gesamten Stadtgebiet zu schaffen.
    Die Flächen sind entsprechend zu kennzeichnen und zu beschildern. Die Kosten für die Herstellung der Flächen sind vollumfänglich vom Anbieter zu tragen. Des Weiteren ist für die Nutzung der Flächen (E-Scooter Parkflächen) durch den Anbieter eine monatliche Gebühr zu entrichten.“
    Mit solchen Vorhaben konterkariert man m.E. die Idee, die hinter dem Verleih von E-Scootern steckt. So wenig wie stationsbasiertes Car-Sharing funktioniert, wird es dann auch beim E-Scooter werden. Dann kann man die Dinger auch gleich verbieten.

    • Wird so in Leipzig praktiziert. Nutzt dadurch tatsächlich kaum einer mehr.
      Nextbike darf seine Flotte dagegen noch im Free Floating Modell betreiben und hat aus meiner subjektiven Sicht eine hohe Nutzerbasis. Anders als ich es von den Rollern aus anderen Städten kenne, werden die Nextbike Räder aber auch zu 95% so abgestellt, dass sie nicht im Weg stehen.

      • Sollte ich mal einen E-Scooter benötigen, dann öffne ich die TIER-App und schaue nach, ob ein Teil mit ausreichender Kapazität in meiner Nähe rumsteht. Wenn ich erst zu einer Station laufen soll und das Teil auch nur an einer anderen Station abstellen darf, dann ist es sinnfrei. Es gibt außerdem auch einige „No Go-Areas“ in denen man die Teile nicht abstellen kann, weil die Nutzung nicht beendet werden kann. Auch so ein „Bullshit“ …

        • Denke du lebst in einer Stadt?
          Warum sollte das „Bullshit“ sein? Nutze selten E-Scooter, habe Beine und ein Fahrrad.
          Was mir hier in Hannover aber sehr negativ auffällt, es gibt nicht genügend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Dabei steigen die Zahlen von Radfahrern immer weiter an.
          Mein Gedankenspiel, alle 500 Meter fallen je Straße mindestens 1 Parkplatz für PKW weg und dort gibt es Abstellflächen für Fahrräder und E-Scooter und das in jeder Straße in der kompletten Stadt und in der stark frequentierten Innenstadt können es sogar 2 Parkplätze oder 1 Parkplatz alle 200 Meter sein.
          Du könntest immer noch deine APP öffnen und schauen wo ein E-Scooter steht. Für dich würde alles gleich bleiben und 200 bis 500 Meter zu Fuß sollte auch jeder schaffen. Der Vorteil wäre halt, die Teile blockieren keine Fußwege mehr und in so einer Parkbucht würden auch keine „Idioten“ auf die Idee kommen die im Vorbeigehen umzutreten.
          Der weitere Vorteil, was ja auch oft stört, Fahrräder an Straßenlaternen welche Wege verengen, dürfte es dann auch nicht mehr geben dürfen.

    • Stationsbasiertes Car-Sharing gibt es seit Jahrzehnten in vielen Städten und funktioniert sehr erfolgreich.

  6. Ich verstehe das bisherige vorgehen der Kommunen ohnehin nicht. In meiner Stadt ist es echt ein Ärgernis, die Dinger stehen Kreuz und Quer auf dem Bürgersteig und überdurchschnittlich viele FahrerInnen haben nur ein sehr rudimentäres Verständnis für die StVO. Zur Verkehrswende tragen die Dinger derzeit auch nicht bei. Vgl. https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/nachhaltige-mobilitaet/e-scooter#aktuelles-fazit-des-uba

    • Naja, für das UBA ist ja alles schlecht was in irgendeiner Art und Weise die Umwelt schädigen könnte. Ein herkömmliches Fahrrad hat bei seiner Entstehung auch Ressourcen verbraucht. Bei seiner Benutzung verbrauchen die Nutzenden Atemluft, beanspruchen Verkehrsraum usw. Bei solchen Pamphleten sollte man immer beachten wo sie herkommen. Die Frösche möchten auch nicht, dass der Sumpf trocken gelegt wird.

  7. No-Go areas sind definitiv kein Bullshit. Und das sage ich als E-Scooter Fahrer. Hätte es die großflächiger gegeben, wären in Köln wahrscheinlich nicht so viele Scooter im Rhein gelandet.

  8. „Besonders Leihmodelle sorgen immer wieder für Ärger, wofür die Anbieter allerdings nichts können.“
    Ermsthaft? Free float ist das Geschäftsmodell. Die Nutzer*innen agieren genau in diesem Rahmen. Völlig unabhängig davon, wo die Dinger abgestellt werden. Da nutzt auch der Hinweis auf „Selbstverantwortung“ der Nutzer*innen nichts, der gerne kommt. Ist ein Geschäftsmodell auf Kosten der Gemeinschaft. Kannst Du ja mögen…

  9. Ich weiß nicht warum das so ist, aber bei uns in Lübeck scheint mir das Ganze doch zum großen Teil recht gesittet abzugehen. Als das Thema noch neu war, haben auch hier die Teile gerne mal mitten auf dem Gehweg gestanden/gelegen oder sind auch mal in der Trave oder im Kanal verschwunden.
    Aber seit längerem empfinde ich die Scooter nicht mehr als Ärgernis (ich bin selbst Nichtnutzer). Im Regelfall stehen die Teile recht ordentlich in Reih und Glied, vorzugsweise dort, wo sie nicht stören. Klar, Ausreißer gibt es immer mal wieder, aber das hält sich schon arg in Grenzen.
    Da ich selber die Scooter nicht nutze, war ich recht erstaunt als ich neulich einen jungen Mann sah, der den abgestellten Scooter fotografiert hat. Auf meine neugierige Nachfrage hin erklärter er mir, dass er so den Abstellort dokumentieren müsse. Sonst kann er den Verleihvorgang in der App nicht abschließen. Welcher Anbieter das war weiß ich nicht, hier tummeln sich mehrere.

    Mag also vielleicht am „Fotozwang“ liegen, falls ja, ist das wohl eine sinnvolle Vorschrift.

  10. „den neben dem Gehweg liegenden Radweg ignorieren solche Kandidaten in „GTA“-Manier getrost“

    Das ist auch völlig richtig, denn eScooter sind Kraftfahrzeuge und haben als Solche auf dem Radweg absolut nichts verloren! Ihr Revier ist die Strasse.

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