DAB+ setzt sich langsam durch

DAB+ befinde sich laut der Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik (gfu) auf Erfolgskurs. Eine andere Aussage war von dem Branchenverband freilich aber auch nicht zu erwarten. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres konnten jedenfalls im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Zuwächse bei Absatz und Umsatz erzielt werden. Zwischen Januar und September wurden laut Branchenindex HEMIX in Deutschland knapp 1,2 Millionen DAB+-Geräte verkauft (+14 %). Der Umsatz mit den Digitalradios betrug in diesem Zeitraum 152 Millionen Euro (+9 %).

Nach aktuellen Zahlen des Weltverbands WorldDAB habe der weltweite Bestand von DAB+-Empfängern in diesem Jahr erstmals die Marke von 100 Millionen überschritten. Kumuliert kommen die in Fahrzeugen verbauten sowie stationären Digitalradios auf insgesamt 110 Millionen Einheiten. ARD, Deutschlandradio, Privatsender und weitere Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland bewerben nun gemeinsam mit einer bundesweiten Aktionszeit den digitalen Radiostandard DAB+. Vom 22. November bis 5. Dezember will man den Standard vielfach hervorheben.

Als erster öffentlich-rechtlicher Sender hat Deutschlandradio in den letzten Jahren begonnen, in ausgewählten Regionen eine rein digitale Programmverbreitung zu realisieren. Nachdem im Sommer bereits in ausgewählten Regionen Bayerns und Hessens parallele UKW-Ausstrahlungen beendet wurden, setzt Deutschlandradio diesen Weg jetzt in Baden-Württemberg fort.

Wie steht es denn bei euch, hört ihr überhaupt noch Radio – abseits von Verkehrsmeldungen? Ich selbst bin nur noch mit Musikstreaming unterwegs, daher interessiert mich, wie unter den Lesern so das Interesse am „klassischen“ Radio ausfällt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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44 Kommentare

  1. Ich kann im Auto DAB+ empfangen, höre aber nur ganz selten Radio. Kein Sender trifft meinen Musikgeschmack so wirklich und wenn ich Werbung höre, steigt mein Puls.
    Ganz selten mal höre ich Nachrichten beim Deutschlandfunk, aber eigentlich könnte ich auf die Radiofunktion komplett verzichten.

    Habe bis vor Kurzem ganz gern mal Musik per Stream (Apple Music) gehört, mache gerade jedoch ein Experiment: Fahren ganz ohne Ablenkung, also ohne Radio und Musik. Habe das gerade erst gestartet, nach wenigen Fahrten scheint sich jedoch herauszustellen, dass ich entspannter ohne Ablenkung ankomme und mit der Aufmerksamkeit mehr beim Verkehrsgeschehen bin. Womöglich behalte ich das so bei.

  2. Die Hauptargumente von DAB+ sind ja kein Rauschen und bessere Qualität.

    Dass bei DAB+ bei schlechtem Empfang nichts rauscht das stimmt es gibt dann allerdings Bit-Fehler es wird Blechern und Computerartig.

    Zur Qualität mein Sender Bremen 4 sendet mit 128 kbits weil Öffentlich Rechtlich. Die Privatsender mit deutlich unter 100 kbits davon müssen allerdings 10 kbits abgezogen werden (Für die Programmbildchen und so). Bleibt bei Bremen 4 also 118 kbits übrig. Bei den Privatsenden Normalerweiße um die 70 kbits. Dazu kommt noch dass gerne Codecs benutzt werden und nur ein Teil gesendet wird das Radio soll dann das Program quasi erraten was sich in Audioproblemen bemerbar macht es wird blechern, Roboterartig etc.

    Werde also weiterhin UKW in Verbindung mit RDS nutzen.

  3. Zuhause höre ich viel Radio über Streaming.
    Im Auto über UKW. Da das Auto noch recht neu (4 Jahre) und das Radio fest verbaut ist wird sich da auch erstmal nichts ändern.

  4. Halte DAB+ für ein totes Pferd. Wird über kurz oder lang von streaming abgelöst werden….

  5. Sofern es sich für lokale Radio Stationen nicht rechnet, auf dab+ zu senden bzw sie keinen Platz bekommen, ist der ganze Quatsch für mich tot.

    Unabhängig davon, daß man hier überwiegend hört, daß die Qualität Müll ist.

    Toll geplant, haben wieder viele dran verdient.

  6. Ich höre zu Hause ab und an DAB+ Im Auto habe ich nur ein UKW Radio. Vorteil von UKW ist natürlich der lokale Radiosender mit Verkehrsfunk und lokalen News. Was nützt mir Radio Bob unterwegs mit Verkehrsfunk aus Hessen, wenn ich nicht dort bin. Es gibt hier sehr gute lokale Radiosender die es nicht im DAB gibt und wohl auch nicht geben wird, daher eher ein KO Kriterium

  7. Naja, ich wollte DAB+ eine Chance geben bis ich erfahren habe dass nahezu jeder Sender in NRW mit 72kbps ausstrahlt. Wirklich ein Armutszeugnis, und der Empfang ist obendrein nicht mal besser als mit ausgefahrener UKW Antenne.

    Ich höre zwar nicht oft Radio, aber im Auto führt für mich damit nichts an UKW vorbei.

  8. ich habe das problem nicht mehr da ich kaum mehr lineares radio höre sondern ausschließlich podcasts, gerade im auto. was ich an deutschem radio mitbekomme sind hauptsächlich podcasts von dlf, dlr, ndr, wdr. ich vermiße nichts.

    meine mutter wollte zum geburtstag aber unbedingt ein radio und da war ein dab+fähiges tivoli das bedienungsfreundlichste. der empfang ist sehr gut und die klagen über die tonqualität kann ich nicht nachvollziehen aber wir stellen auch keine allzu audiophilen ansprüche, rauschfrei und klar ist gut genug.

  9. Die steigenden Zahlen liegen wohl daran das man den Schrott neuerdings ohne Aufpreis beim Neuwagenkauf dazu bekommt. Bei mir ist aber auch noch Webradio integriert, also habe ich eine viel größere Auswahl und bin nicht auf Framingsender wie DLF Kultur oder Deutschland Radio angewiesen. Wobei DPD.Dtiversradio ein der wenigen hörbaren DAB Sender ist.

  10. Ich hab noch nie sonderlich viel Radio gehört, mich nervt das Gelaber und die gespielte Musik trifft auch in den seltensten Fällen meinen Geschmack. Vor 15 Jahren hab ich mir noch extra einen AUX-In im Auto nachrüsten lassen, um einen MP3 Player mit 20GB Festplatte anschließen zu können. Davor war ein CD-Wechlser Pflichtausstattung, danach wurde ein USB-Anschluss Serie und inzwischen nutze ich schwerpunktmäßig Streaming und die Verkehrsnachrichten kommen von Tomtom, Apple oder Google (die aus dem Radio sind ohnehin unvollständig, veraltet oder falsch).

    DAB+ hab ich mal ausprobiert, kann man aber hier im Norden von Rheinland-Pfalz in der Pfeife rauchen. Auf den 15km zur Arbeit hab ich zuverlässig drei Aussetzter und noch nicht mal durch die örtliche Kreisstadt kann man fahren ohne dass der Empfang sekundenweise abkackt. UKW-Empfang ist einwandfrei und selbst bei Streaming gibt es keinerlei Aussetzer. Zuhause gibt es in exakt überhaupt keinem Raum DAB-Empfang, während ich UKW selbst im Keller mit einer popeligen Wurfantenne problemlos reinbekomme.

    Dass die Anzahl der abgesetzten Geräte gestiegen ist, verwundert mich indes nicht: Seit Dezember 2020 muss jeder Neuwagen zwangsweise mit DAB+ ausgerüstet sein und auch ansonsten ist es schwierig, ein neues Radio ohne DAB+ zu bekommen.

  11. Ich würde super gerne mehr hören, wenn Smartphones einen entsprechenden Empfänger eingebaut hätten. So ist das mit dem Internet halt doch schwieriger…

  12. Ich höre im Auto per nachgerüstetem DAB-Empfänger und auf der Arbeit steht auch ein DAB-Radio. Streaming kostet Akku und Volumen, mach ich im Auto ab und zu, im Büro gar nicht.
    Bei dem ganzen Gemeckere über DAB ein paar Anmerkungen: DAB ist scheinbar empfindlich was Störsignale angeht. Beim Radio zuhause weit weg vom Monitor und beim Auto muss man beim Nachrüsten schauen, wo es weniger Störungen gibt. Seit ich meine Scheibenantenne an dem Seitenfenster hinter der C-Säule hab, kann ich nahezu durchgehend DAB hören. Ich hatte aber auch mal einen neuen Astra als ADAC Ersatzauto in dem der DAB-Empfang quasi nicht vorhanden war, also scheinbar isses auch bei Neuwagen nicht immer so gelöst, dass es funktioniert.
    Und wenn die (schlechten) Erfahrungen mit DAB ein paar Jahre alt sind, probiert ruhig nochmal. Beim Senderausbau hat sich viel getan.
    Und die Qualitätsdiskussionen finde ich genauso praxisrelevant wie Reichweitendiskussionen bei Elektrokleinwagen für die Stadt. Wenn ich Radio höre ist das Hintergrundgedudel. Da ist es wichtiger dass es nicht rauscht, als die Anzahl der Bits. Wenn ich Musik höre bei der die Qualität einen Rolle spielt, dann ist das nicht Radio.

    Ich mag DAB, und werde es weiterhin nutzen. Ich höre bei weiteren Strecken meist DPD Drivers Radio oder Radio BOB, weil beide bundesweit empfangbar sind. Lokal isses ein lokaler Sender (Bayern 3).

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