Bundesnetzagentur rechnet auch für 2024 mit hohen Strompreisen

Die Strompreise kennen in Deutschland im Wesentlichen nur einen Weg: nach oben. Allerdings sind sie immerhin nach dem großen Schock im letzten Jahr dann doch wieder etwas abgefallen. Trotzdem bleibt das Niveau höher als vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. 2024 ist dann mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen, wie die Tagesschau berichtet.

Das soll unter anderem an wegfallenden Zuschüssen und höheren Netzentgelten liegen. Das geben die Anbieter traditionell direkt an die Verbraucher weiter. Wie viel mehr ihr zahlen müsst, hängt von vielen Faktoren ab. Laut dem Leiter der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, könnte ein 4-Personen-Haushalt wohl 120 Euro mehr im Jahr durch die höheren Netzentgelte zahlen müssen. Die Netzentgelte entsprechen aktuell ca. 21 % der Stromrechnung, stehen also für einen erheblichen Teil der Kosten, die euch durch den Stromvertrag entstehen.

Eigentlich wollte die Bundesregierung durch Zuschüsse aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds 2024 die Steigerungen der Netzentgelte für die Verbraucher auffangen. Da die Regierung jedoch rechtswidrig bei der Umwidmung von Geldern gehandelt hatte, lässt sich das nicht mehr wie geplant durchführen. Vergleichsportale spiegeln die kommenden Preiserhöhungen teilweise bereits wider. Viele Stadtwerke haben ihre Netzentgelte für 2024 bereits neu kalkuliert.

Auch Gas dürfte teurer werden, weil die Kohlendioxidabgabe erhöht wird. Obendrein fällt bei Gas und Fernwärme ab 1. März 2024 auch noch die Mehrwertsteuerermäßigung weg. Somit steigt der Steuersatz wieder von 7 auf 19 %. Umgekehrt sind aber die Großhandelspreise für Strom und Gas zuletzt gesunken. Das fängt zumindest einen Teil der gesteigerten Kosten wieder auf, sonst wäre der Schock wohl noch größer.

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28 Kommentare

  1. GooglePayFan says:

    Aktuell 25,04 Cent pro Kilowattstunde (brutto) in Norddeutschland. Kann nicht klagen, das habe ich auch 2013 schon gezahlt.

    • Wo das denn bitte? Habe in den letzten Wochen nichts unter 31 Cent gesehen.

      • Oder ADAC Deal auf MD für 27,7 Cent bei uns mit 400€ Bonus… da kommt man rechnerisch je nach Verbrauch schon auf 17-19 Cent

    • Wo (und wann) hast du den das bekommen?
      (wie lange sicher?)

      • GooglePayFan says:

        VW Naturstrom ist der Anbieter. Ich vermute mal, dass VW um sein Ladenetz kostengünstig betreiben zu können, einfach viel mehr Strom einkaufen muss.

        Und die Preisgarantie gilt für die Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten. War irgendwann im Sommer, ich hoffe natürlich danach geht es auch weiter.
        Ansonsten wird halt gewechselt und irgendwo wieder ein hoher Neukundenbonus mitgenommen.

    • Ich habe über einen älteren EON Vertrag zuletzt 25,84 Cent gezahlt.
      Kurz vor Weihnachten kam zuerst ein Brief mit einem „Sonderangebot“ zu knapp 32 Cent pro kWh von EON. Im Postfach war zu dem Zeitpunkt schon eine Erhöhung ab Feb. 2024 auf 52 Cent pro kWh.
      Und das im Postfach ein neues Schreiben ist wurde nicht per E-Mail angekündigt. Auf meine Anfrage beim Support, warum ich keine E-Mail bekommen habe, habe ich immer noch keine Rückmeldung bekommen. Da kann sich jeder nun seinen eigenen Teil dazu denken. Wenn ich also nicht reagiere würde ich ab Feb. 2024 dann doppelt soviel zahlen wie jetzt.

      Aber hey, sie sind ja so nett und machen mir ein super Angebot für 32 Cent, welches 24 Monate laufen soll. Das ist so nett von EON….

      Ab Februar bin ich dann halt bei einem anderen Anbieter.

    • Puh für 2013 ist der Preis aber ziemlich happig :O Da haben wir so 4-6 Cent pro kWh gezahlt. Jetzt wir so auf 8-12 Cent pro kWh

    • Schon lustig das man das hier mittlerweile als günstig empfindet! In Spanien zahlen wir 12 Cent tagsüber, 5 Cent in der Nacht. Bei 10 Euro Grundgebühr/Monat! In anderen EU Ländern sieht es ähnlich aus!

  2. Da bin ich froh erst im November mir 18 Monate Preisgarantie gesichert zu haben.

    Sorry, aber ich frage mich warum die Bundesregierung aktuell beim kleinen Mann den Rotstift ansetzt, aber bei anderen Bereichen nicht

    • Kannst du mit unzähligen Arbeitsplätzen drohen? Bietest du einträgliche Vorstandsposten?
      Hast du Einfluss in den Medien die Wahlen beeinflussen können?
      Kannst du nicht mehr außer dich verbal in einer kleinen Blase beschweren?

      Dann solltest du darauf kommen warum man lieber die Kleinen schröpft.
      Der kleine Mann kann sich nicht wehren, außer bei der Wahl sein Kreuz zu wählen.

    • @Michael
      Du solltest Dir mal die Vereinbarung zur Preisgarantie etwas genauer anschauen, bevor Du damit prahlst. Bei den meisten Anbietern sind in der Garantie die Kosten für Netznutzung u.ä. ausgenommen. Das böse Erwachen kommt trotz Preisgarantie dann mit der Jahresrechnung. Die Abschlagszahlungen waren zu gering und am Ende wird eine hohe Nachzahlung fällig.

      Es lohnt sich auch immer, bei Strom- und Gas nicht nur den Arbeitspreis im Blick zu haben. Ein geringer Grundpreis in Verbindung mit geringen Arbeitspreisen ist optimal. Leider vergleichen die meisten nicht alle Tarifdetails miteinander, freuen sich über den geringen Arbeitspreis und wundern sich über die trotzdem hoch veranschlagten Abschlagszahlungen. Man sollte beim Preisvergleich außerdem darauf verzichten, den Bonus einzuberechnen. Das verfälscht das eigentliche Vergleichsergebnis.

  3. Ach nee? Wie soll denn plötzlich der Strom billiger werden mit „15“ Abgaben obendrauf?

  4. Einfach nur krank.. Es kann so nicht weitergehen mit derart hohen Strompreisen!

  5. Energie muss bezahlbar sein. Das ist so DAS Argument vor allem bei älteren Leuten und das trifft es absolut. Wenn Energie nicht bezahlbar ist / bleibt / wird, geht jegliche Akzeptanz für die Energiewende / Transformation etc. auf Dauer verloren und bei den nächsten Wahlen gibts dann das große Gejammer, wenn bestimmte Parteien am Ende nicht mehr aus Protest, sondern bei einigen Leuten sogar aus Überzeugung gewählt werden.

    • Peter Brülls says:

      Naja, Strom und Gas hat nun auch seinen Teil an den erhöhten Kosten. Bei Strom nicht mal eingerechnet, dass die Verschmutzung durch Kohleverbrennung Gesundheitskosten produzieren, die fein sozialisiert werden.

      Kernenergie ist gegessen. Mit all dem Gemurkse, nicht nur unter Schröder sondern auch der CDU/CSU bräuchte es einen Dreifachwumms, denn die Industrie würde das nicht allein stemmen können. Aber wir haben ja nun mal diese tolle Schuldenbremse. Kernwaffenfähigkeit wäre ja noch mal ein Argument. Aber das wurde ja in den 2+4 Verträgen ausgeschlossen. Vielen Dank auch.

    • Genau das ist der Punkt.
      Jede „Strom wird teurer“ Nachricht ist ein potenzieller Käufer eine Wärmepumpe oder Elektroautos weniger da sich seine Investition nicht mehr absehbar rechnet.

  6. Fritz Mukula says:

    „Eigentlich wollte die Bundesregierung durch Zuschüsse aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds 2024 die Steigerungen der Netzentgelte für die Verbraucher auffangen.“

    Eigentlich haben sie aber gar keinen Plan was sie da teilweise treiben und spielen stattdessen Russisch-Roulette. Am Ende ist es der Steuerzahler, der den Mist wieder auffangen darf, indem er am Monatsende noch weniger in der Tasche hat.

    • Alle, die sich über die Bundesregierung aufregen, sollte mal ein Dankesschreiben an die CDU schicken. Das Urteil des BVerfG, nach dem der Bundeshaushalt ein etwas größeres Loch aufweist und der KTF nicht so wie gewollt finanziert werden darf, ist ja nur aufgrund der Klage der CDU ergangen. Wo kein Kläger, da kein Richter. Hätte die Opposition die Füße still gehalten, an das Land und die Menschen zuerst gedacht, müssten wir jetzt weniger unter den erhöhten Kosten leiden. Der CDU-Vorsitzende Joachim-Friedrich Martin Josef Merz will sich und seine Partei auf Kosten der deutschen Verbraucher unbedingt an die Macht bringen. Nach der Regierungsübernahme wird es aber nur einem kleinen Teil der Bevölkerung, den Höchst- und Besserverdienern, (noch) besser gehen.

      Strom- und Gaspreise, die unter der Strompreisbremse, die am 31.12. d.J. enden soll, liegen, sind durchaus zu finden. Bei mir beträgt der Arbeitspreis für die kWh-Strom 28,79 Cent (Brutto) bei einem jährlichen Grundpreis von 105,20 € (Brutto). Zum Problem werden die Netzentgelte, Konzessionsabgaben und die stärker als geplant ansteigende CO₂-Bepreisung. Letzteres wurde allerdings ursprünglich noch unter der Regentschaft von Mutti und der CDU/CSU auf den Weg gebracht. Auch dafür ein Dankeschön an die CDU/CSU. Selbstverständlich sollen auch die Grünen nicht ungeschoren davonkommen. Die Habeck’schen Ideologieprojekte kosten viel Geld und an denen wird eher in geringerem Umfang gespart. Die Verbraucher haben ja keine Wahl und müssen es bezahlen. Als einzige Wahl bleibt die zwischen Pest (CDU/CSU + notwendigem Koalitionspartner) und Cholera (Ampel-Regierung). Ich bleibe dann lieber bei Cholera und hoffe auf ein Erstarken der SPD.

      • Das ist ernsthaft dein Demokratieverständnis?????

      • Tut mir leid, aber das ist ein bisschen zu kurz gedacht.
        Das die Klage gerechtfertigt war, wurde durch das Urteil ja bestätigt. In diesem Fall ist also nicht der Kläger der Schuldige, sondern die Ampel, welche den Bürger durch solch eine Verschleierungstaktik und den Schattenhaushalt erst in diese Lage gebracht hat.

        Vielleicht sollte die aktuelle Bundesregierung einfach mal, und hier zietiere ich dich, „an das Land und die Menschen zuerst“ denken. Wenn man unser Geld nicht in der Welt verteilen würde, wäre genug für uns da.

        • >>Wenn man unser Geld nicht in der Welt verteilen würde, wäre genug für uns da.

          Wer so denkt, macht einen recht großen Denkfehler. Deutschland gehört zu den wichtigsten und größten Exportnationen der Welt. Außerdem wären wir ohne Importe nicht in der Lage den eigenen Bedarf zu decken. Jeder „verteilte“ Euro sichert auch die Existenz derer, die denken, es wäre unnötig Geld in der Welt zu verteilen. Ohne die div. Geldflüsse wären unsere Teller und Supermarktregale manchmal ganz schön leer. Dafür, dass mitten in Europa ein von Putin grundlos angezettelter, völkerrechtswidriger Angriffskrieg herrscht, kann man niemand anderen verantwortlich machen. Die Unterstützung der angegriffenen Kriegspartei sichert unseren Frieden und unsere Zukunft. Die nach Kriegsende zu leistende Aufbauunterstützung kommt unseren Zielen zugute. Allerdings teile ich keinesfalls die Meinung der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer, die einen „Ukraine-Soli“ für gerechtfertigt hält. Ich würde mich lieber von dieser unsäglichen „Schuldenbremse“, die ich schon immer abgelehnt habe, verabschieden. Aber durch das Erklären einer Notlage wird der BMF und die Bundesregierung dieses Problem verfassungstreu lösen. Auch wenn es die CDU für einen Taschenspielertrick hält. Wäre die CDU in Regierungsverantwortung, würden wir den Stillstand und die Wirkungen der unsicheren Weltlage noch mehr zu spüren bekommen. Leider verfangen die populistischen Sprüche von Merz, Linnemann, Spahn und Konsorten und treiben einen Teil des Wahlvolks direkt in die Arme der AfD und anderer demokratiegefährdenden Extremisten.

        • Die haben und werden nie an das Land und dessen arbeitende Bevölkerung denken. Wir sind Mittel zum Zweck, moderne Sklaven, die schuften und, falls sie etwas anders als das Regime sehen, gefälligst das Maul halten sollen!

  7. Das ist also die berühmte „Kugel Eis“ und „Sonne und Wind, die keine Rechnung schicken“. Fakt ist die Energiewende ist gescheitert. Nach dem Netzkosten-Schock kommt noch der Preisschock für die 50 Gaskraftwerke und für die Speicher und für die Wasserstoff-Wirtschaft. Dabei subventioniert der Staat ja schon die Strompreise, z.B. indem er die EEG-Umlage finanziert. Da der Steuerzahler in erster Näherung identisch mit dem Stromkunden ist, sind das aber eher Nebelkerzen, damit die Stromkosten auf der Stromrechnung nicht so katastrophal aussehen.

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