Bing mit ChatGPT: Berichte aus der Vorschau

Microsoft will Elemente von ChatGPT in seine Suchmaschine Bing integrieren. Zuletzt investierten die Redmonder ja auch wieder massiv in das dahinter stehende Unternehmen OpenAI. Solltet ihr das Ganze verschlafen haben: ChatGPT ist ein KI-gestützter Chatbot, der nicht nur erstaunlich gute Antworten auf viele Fragen liefern kann, sondern auch allerlei Aufgaben für den Nutzer bearbeitet. Mittlerweile gibt es nun erste Berichte aus der Vorschau der ChatGPT-Integration in Bing.

So berichtet der Nutzer Owen Yin, dass Microsoft das Ganze später als „Neues Bing“ vermarkten wolle. Es soll von der nächsten Evolutionsstufe der Suchmaschine die Rede sein. So wünscht sich Microsoft wohl, dass Bing in Zukunft als Recherche-Assistent, persönliches Planungs-Werkzeug und kreativer Partner verstanden wird. Zum Einsatz kommen, soll genau genommen GPT-4, eine schnellere Version als die Grundlage von ChatGPT.

Die Suchleiste von Bing soll zu einer größeren Text-Box umgewandelt werden. 1.000 Zeichen könnt ihr dort dann einsetzen, um Fragen zu stellen, die auch über simple Suchanfragen hinausgehen dürfen. Demnach könnt ihr mehr Kontext zu euren Anfragen ergänzen oder auch Beispiele liefern, für das, was Bing euch liefern soll. Bing wird dabei im Gegensatz zu ChatGPT, welches nur Daten bis 2021 verwendet, auf aktuelle Informationen zurückgreifen können.

Bings neue KI-Funktion wird dann eure Suchanfragen interpretieren und mehrere Suchen starten, um die besten Ergebnisse als Zusammenfassung auszugeben. Die Quellen aus dem Web sollen dann ebenfalls aufgelistet werden – wie auf dem Screenshot oben. Dabei soll Bing dank GPT-4 komplexere Anfragen beantworten können als Google. Sucht ihr etwa nach einem Restaurant, könnt ihr direkt euere Essgewohnheiten (z. B. vegetarisch), euer Budget, die eingeplante Zeit und den gewünschten Ort nennen und das alles wird in die Ergebnisse einfließen. Mehr noch, aus diesen Informationen soll Bing euch z. B. auch spontan einen Essensplan für die Woche erstellen können.

Da Bing dank GPT-4 „kreativer“ wird, sind komplexere Anfragen in natürlicher Sprache möglich. Etwa kann euch die Suchmaschine auf Wunsch ein Gedicht verfassen. Auch kann Bing tatsächlich im Dialog mit Rückfragen antworten, um die Ergebnisse möglicherweise für euch zu verbessern. Fragt ihr etwa nach den besten Filmen eines bestimmten Jahres, könnte Bing euch eine Antwort liefern und nachhaken, ob es euch um bestimmte Genres geht.

Weiterhin sollen über die Toolbar aber auch noch klassische Suchanfragen möglich bleiben. Spannend wird sicherlich sein, ob Microsofts Suchmaschine durch die neuen Funktionen seinen Meme-Status verliert und es ernsthaft mit Google aufnehmen kann. Was meint ihr?

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

32 Kommentare

  1. Ein Gamechanger. Das wird Google zwingen, mindestens etwas Gleichwertiges anzubieten.

    Allerdings frage ich mich, wie die faktenschwache KI, deren Datenbasis bisher unzureichend und oft fehlerhaft ist, zu einer Suchmaschine passen soll, von der man mehr Aktualität und Treffergenauigkeit erwartet. Sie können die KI ja schließlich nicht mit den Inhalten aller indizierten Websites füttern.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt und auch froh, dass Microsoft so den Platzhirsch Google nochmal Konkurrenz macht.

    • General Failure says:

      Ich erinnere mich immer wieder gerne an Microsofts Tay. Das war lustig und ein Augenöffner. Schwachsinn rein -> Schwachsinn raus. Klappt auch super bei GPT.
      Echte Konkurrenz sehe ich hier erst mal nicht entstehen, aber der Dschinn ist aus der Flasche und die Welt liebt ihn. Wie Microsoft ihn wohl zähmen will?
      An Googles Stelle würde ich einen Teufel tun und meine Top Suchmaschine mit Schwachsinn zu verwässern. Aber irgendwie müssen sie reagieren. Für dieses Dilemma gibt es keine einfache Lösung.

      • Also ganz ehrlich… die Suchresultate von Google sind in den vergangenen Monaten und Jahren immer schlechter geworden. Es ist echt schlimm, ich finde mittlerweile bei Qwant, Bing und Brave bessere Ergebnisse, als bei Google.

      • Topsuchmaschine ja vielleicht aber keine Topsuchergebnisse mehr. Seit mehreren Jahren verschlechtert sich das Ergebnis spürbar, vor allem wenn man im technischen Bereich bzw. IT unterwegs ist.

        Wenn man ChatGPT aktuell halten kann und man falsche Ergebnisse – für technische Fragen – minimieren kann, dann fände ich das einen Quantensprung im Gegensatz zu Google. Aber Google ist im Bereich KI auch schon ewig unterwegs und hat garantiert was in der Hinterhand, ich meine die habe ja auch die beste Datenlage.

  2. Ich würde direkt von Google zu Bing wechseln aufgrund des unglaublichen Mehrwertes. Allerdings wird Google als Mitbewerber vermutlich schnell nachziehen oder sogar schon eher als Bing eine „neue Suche“ anbieten, so dass ich mir vorstellen könnte, die Google-Suche langfristig Marktführer bleiben wird.

    Unabhängig davon erschrecke ich regelmäßig seit es Chat GTP gibt, wenn ich Google oder Alexa simple Fragen stelle und als Antwort „das weiß ich leider nicht“ kommt. Wie kann denn ChatGTP so viele Lichtjahre voraus sein und warum gibt es ChatGTP (noch) nicht als eigenständigen Voice-Assistenten, Alexa-Skill oder was auch immer – gerne auch für monatliche Gebühren?

    • Die API ist offiziell noch nicht nutzbar, auch wenn es über Umwege bereits möglich ist

    • Lichtjahre? Vorhin wieder mit ChatGPT „gespielt“, totales Unwissen wurde mir da präsentiert.
      Da liefert mir Google teilweise bessere, korrektere Daten.

      • Das Unwissen liegt dann wohl eher auf Deiner Seite, wenn Du ernsthaft die Ergebnisse einer Suchmaschine mit denen eines KI-basierten Sprachmodells vergleichst.

        • Wieso? Ich erwarte eine korrekte Antwort, und Google liefert die, die Chat-KI aktuell nicht.
          Wenn ich falsche Informationen haben will…

          • Google liefert Links, ChatGPT dagegen eine Antwort auf Deine Frage. Mal ist das eine sinnvoller, mal das andere. Suche ich Testberichte zu einer Grafikkarte, verwende ich eine wohl eher Suchmaschine, erwarte ich dagegen eine Antwort auf eine mehr oder weniger konkrete Frage, würde ich ChatGPT nutzen.

            • Und eben da scheitert ChatGPT doch schon.
              Frage nach „Direkter Nachfolger von Franz Josef Strauß als bayrischer Ministerpräsident.“
              Antwort von ChatGPT: „Nach Franz Josef Strauß wurde Edmund Stoiber Bayrischer Ministerpräsident.“
              Leider falsch, nach Strauß kam Streibl.
              Was nutzt mir eine Antwort, die falsch ist? Wo hilft das im Leben weiter?
              Klar war Edmund Stoiber (den nannte ChatGPT als Antwort) Nachfolger von Strauß, aber nicht der direkte.
              Mittlerweile wird die Frage aber korrekt beantwortet, hat wohl von mir gelernt. 🙂

              • Ganz klar, auf die Antworten von ChatGPT sollte man sich derzeit noch nicht 100 prozentig verlassen, aber es ist ja auch erst mal nur ein „Free Research Preview“, bitte nicht vergessen. Ich bin sehr gespannt, was vielleicht schon in 1-2 Jahren alles möglich sein wird.

      • 1. ChatGPT ist keine Suchmaschine, sondern ein Werkzeug, um KI-Aufgaben mit Alltagssprache auszuführen. Z.B. ist ChatGPT nützlich, um Programmiercodes mit einfachen beschreibenden Sätzen programmieren zu lassen oder Verträge und Artikel mit entsprechenden beschreibenden Eingaben schreiben zu lassen.

        2. Google gibt in der Regel auch keine Antworten, sondern Webseiten, die sich mit der Frage beschäftigen. Man muss immer noch nachdenken, lesen und weitersuchen.

    • Ich habe über Kurzbefehle chatGPT in Siri eingebunden. Das macht Siri nicht klüger, aber es gibt so mehr Möglichkeiten, Siri zu nutzen. Aber ja, wenn do eine KI mit besserer Datenbasis Grundlage von Siri, Alexa oder Google wäre, würde es die Nützlichkeit der Sprachassistenten evolutionär steigern.

    • General Failure says:

      „Wann wurde Caschys Blog geschlossen?“
      „Caschys Blog wurde am 20. Februar 2017 geschlossen. Caschy, eine deutsche Bloggerin, startete ihren Blog im Jahr 2005. Seitdem hat sie über 40.000 Posts veröffentlicht, die sich auf Technik, Gadgets und Spiele konzentrieren. Ihr Blog wurde jeden Tag von Hunderten von Lesern besucht und erhielt regelmäßig positive Bewertungen. Im Februar 2017 beschloss sie, den Blog zu schließen, um sich auf andere Projekte zu konzentrieren.“

      Wow, was ein unglaublicher Mehrwert. Lichtjahre voraus höchstens als Märchenonkel.

      • Hat ungefähr so viel Wahrheitsgehalt wie Microsofts Fehlermeldungen 😀

      • ChatGPT ist NICHT mit dem Internet verbunden. Somit ist diese Antwort eigentlich beachtlich. Hättest du nachgehakt, hättest du wohlmöglich eine verbesserte Antwort bekommen, die wohl eine der größten starken von ChatGPT ist, es kann seine Fehler selber korrigieren.

  3. Interessante Sache. Allerdings verwunderte mich in einem Bericht in dem man schrieb, dass ChatGPT nur bis ins Jahr 2021 zurückreicht. Da kommt you.com schon interessanter rüber. Kenne mich da aber zu wenig aus. Hab das nur neulich gelesen.

  4. Ich finde MS hat in der letzten Zeit vieles richtig gemacht und gefühlt läuft es meiner Meinung bei Google schon seit langer Zeit nicht mehr richtig rund. Ich bin sehr gespannt, was beide präsentieren werden.

    • Das ist auch mein Gefühl. Bei Wear OS ist Google vom Konkurrenten Apple seit Jahren uneinholgar abgehängt worden. Und auch sonst sind die Innovatonen bei Google eher Nervereien für Kunden. Statt Google Maps ordentlich weiterzuentwickeln, nerven sie mit „Erkunden“ und „Neues aus der Region“. Und Gmail wird mit immer neuen Chat-Tools zugemüllt, die keiner haben will. Auf der anderen Seite streicht Google seit Jahren liebegewonnene Tools und Funktionen. Innovationen – Fehlanzeige.

      Statt „don´t be evil“ hat Google seit 15 Jahren eher „nerv Deine Nutzer wie Microsoft“ als Motto. Aus einer werbefreien smarten Suchmaschine wurde eine ätzende Datenkrake ohne echte Konkurrenz im Kerngeschäft. Leider. Hoffentlich erhöht Bing nun den Innovationsdruck.

      • Wenn man so eine Firlefanz wie eine Apple Watch braucht. Ich bin froh nach Gen 0 meine Freiheit wieder zu haben. Google ist dafür mit seinem Assistent Apple Meilenweit vorraus. Siri ist der letzte Mist und wird es immer bleiben. Wenn ich Siri etwas Frage ist nach 2 bis 3 Fragen Schluss weil irgend ein Mist kommt als Antwort, ei Google kommt in vielen fällen ein besseres Ergebnis.

  5. https://you.com/ – noch ein wenig in der Entwicklung zurück, aber geht in die ähnliche Richtung.

    Texte schreiben usw. geht schon, aber hat noch nicht den vollen Umfang wie chatGTP

    • General Failure says:

      Nun ja…
      „Was ist traditioneller Schweizer Pudelkuchen?“
      „Schweizer Pudelkuchen ist eine traditionelle Schweizer Speise, die aus Pudel Fleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Brühe hergestellt wird. Das Pudel Fleisch wird in dünne Streifen geschnitten und langsam in einer Brühe gekocht, bis es zart ist. Anschließend werden die Kartoffeln und Zwiebeln zur Brühe hinzugefügt und ebenfalls gekocht, bis sie weich sind. Die Speise wird dann mit einer Beilage aus gekochten Kartoffeln serviert. Der langsame Garprozess hilft, das Fleisch zu zart zu machen und eine reiche, aromatische Speise zu erzeugen, die sowohl herzhaft als auch köstlich ist.“

      Fifi, komm mal eben in die Küche!

      • Manchmal ist die KI verwirrt und man sagt einfach „falsch“. Dann korrigiert oder versucht sie sich zu korrigieren. Bei mir kam gerade bei you.com folgendes raus:

        „Traditioneller Schweizer Pudelkuchen, auch als Pudelkuchen bekannt, ist ein süßes Gebäck aus Mehl, Zucker, Butter und Eiern. Es wird normalerweise in einer flachen Pfanne oder einer Kastenform gebacken und dann in Würfel geschnitten. Der Pudelkuchen ist ein beliebter Schweizer Kuchen und wird oft mit Puderzucker bestreut serviert.“

        Allerdings ist die Antwort auch nie gleich, da sie ja immer in dem Moment neu erstellt wird.

  6. So langsam überholt dann wohl Microsoft Goolge wenn es darum geht Daten der Nutzer zu sammeln. Wollen die nicht jetzt auch Werbung im App Store von Windows schalten ?

  7. Weiß schon, was ich der KI sagen werde: „Gib mir Tiernamen!“

  8. Google ist derzeit im Alarm Modus. Es wurden sogar die beiden Gründer nach 7 Jahren ist dem Ruhestand geholt. ChatGPT ist ein heißes Eisen und wird vielleicht den Markt verändert, vielleicht kommt es sogar zu einer massiven Machtverschiebung. Microsoft hat schonmal beinahe Apple gekillt. Microsoft sollte man nicht unterschätzen. Ich bin gespannt wann die ersten Produkte mit ChatGPT kommen. Ein extrem starkes Tool, es ist wie aus dem nichts gekommen und ist sehr beeindruckend. Irgendwann musste ja Mal wieder was neues kommen. Ob Google etwas in der Schublade hat? Hoffentlich, sonnst wird’s ungemütlich.

    • Was meinst du damit, Microsoft hat fast Apple gekillt? – Mit den Windows Phones? ;P

    • Die Leute die mit der Demo spielen kapieren ja gar nicht das Potential wenn man den Spott so liest. Der erinnert sehr an unzählige ähnliche Spötter der Vergangenheit. Wieviele Computer meinte ein IBM Chef noch gleich, dass die Welt maximal brauchen wird?

      Eine KI hat disruptives Potential weil die Leute genau sowas wollen. Keiner hat bock was zu googlen oder auch nur eine Email zu schreiben und einen Sprachcomputer zu bedienen, nichts anderes sind Sprachassistenten, ist häufig anstrenger als dann gleich einen Screen zu bedienen.

      Quasi jeder hätte gerne sowas wie einen Computer bei Star Trek, mit dem man normal sprechen kann, in einem Dialog, der irgendwie alles weiss und gewisse Aufgaben erledigen kann. Eine Firma die das smooth hinbekommt hat the next big thing, vielleicht sogar den Nachfolger des Webs wie wir es die letzten 25 Jahre kannten. Google könnte dann bald das nächste Nokia sein, wenn sie das nicht hinbekommen.

    • Google hat lambda doch schon präsentiert und war ChatGPT schon damals überlegen, wurde aber nicht als Beta veröffentlicht, sondern wird hinter verschlossenen Türen fertig gestellt. Bin mal gespannt, was die nächsten Jahre bringen aber Sorgen um Google muss sich keiner machen. Larry und Sergej werden wohl eher die Einführung begleiten und nochmal drüber schauen.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.