AnyDVD: SlySoft macht dicht

slysoftHach, was waren das damals noch für Zeiten. Man kaufte sich Brenner für CDs und hoffe, in keinen Buffer Underrun zu laufen, da die arschteuren Rohlinge meistens hinüber waren. Irgendwann investierte ich richtig und kaufte mir einen Plextor-Brenner. Satte 12x-Geschwindigkeit – für stolze 520 Mark. Es war die Zeit von Clone CD und Co. Irgendwann kam dann noch AnyDVD auf den Markt, ein Tool, welches das reibungslose Kopieren von DVDs aller Art bewerkstelligen sollte. Ich persönlich habe schon seit Ewigkeiten keine CD oder DVD mehr gebrannt.

Bildschirmfoto 2016-02-25 um 11.04.49

Musik wandelte ich zur Jahrtausendwende bereits um, sodass Silberlinge mir schon ewig unbekannt sind. Dennoch gibt es natürlich nach wie vor Menschen, die Inhalte kopieren. AnyDVD, beziehungsweise die Firma dahinter, befindet sich schon viele Jahre im Rechtsstreit mit der Industrie. SlySoft entwickelte und vertrieb die Software von Antigua und Barbuda aus, Anfang des Jahrtausends gehörte das Ganze noch zu den Schweizern von Elaborate Bytes, welche sich eben auch für das eingangs erwähnte Clone CD verantwortlich zeigten.

Ob ARccOS, Macrovision oder Regionalcodes – SlySoft wollte die Fesseln von DVD und Blu-ray sprengen. Doch damit ist nun Feierabend, per Forum und Webseite gibt man derzeit das Ende der Geschäfte bekannt: „Due to recent regulatory requirements we have had to cease all activities relating to SlySoft Inc. We wish to thank our loyal customers/clients for their patronage over the years.“ Laut Informationen in den Foren befand man sich seit 2007 mit diversen Verbänden und Herstellern im Rechtsstreit, darunter die mächtige AACS LA (Advanced Access Content System License Administrator), hinter der unter anderem Intel, Microsoft, Panasonic, Sony, Toshiba, Walt Disney und Warner Bros. stehen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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46 Kommentare

  1. Die Software hat mir einige Male geholfen. Die DVD s und Kopien sammeln sich in grossen Kisten im Keller. Erinnert mich irgendwie an die alten VHS Kasetten welche man dann doch noch boxenweise entsorgt at

  2. Es ist wie immer, die Rechtsabteilungen stürzen sich auf ein Produkt und lassen es verbieten/dicht machen und im Gegenzug gibt es wieder x neue. Wobei es in diesem Fall sowieso schon viele andere Alternativen gibt. Wie im Falle kino.to.

    Aber eigentlich ist da die Rechtslage eigentlich falsch, denn wenn die Firma XYZ es nicht auf die Reihe bekommt ihr Zeug vernünftig zu schützen – Pech gehabt. Wie in Deutschland: „ein wirksamer Kopierschutz darf nocht umgangen – kann ein „wirksamer“ auch eigentlich nicht, sonst wäre er ja nicht umgehbar.

    Ein ewiges Katz- und Mausspiel, wie immer eben.

  3. Ich habe auch seit Ewigkeiten keine DVD oder Bluray gebrannt, einen Bluraybrenner habe ich nur, weil der damals günstiger war, als ein entsprechendes Laufwerk zum Abspielen.

    Dennoch war ich gerne zahlender Kunde. Ohne AnyDVD konnte ich leider schon lange keine Bluray am PC mehr gucken. Power DVD 10, damals bei meinem Brenner dabei, bekommt keine Updates mehr, viele neueren Blurays lassen sich nicht abspielen. AnyDVD vernichtet transparent für jede andere Software die Abspielschutzsysteme, ein altes PowerDVD funktioniert wieder. Dazu kommt, dass ich keine FBI, Kinde-Raub-Kopier-Hinweise mehr sehen muss. Ein Klick, man ist im Hauptmenü, spulen ist auch immer erlaubt, selbst das direkte Abspielen des Hauptfilms ist kein Problem.

    Das Aus für diese Software ist für mich das Aus der optischen Medien. Sehr schade, da ich mit Streaming-Lösungen noch nie zufrieden war, Amazon Prime höchstens als Erweiterung meines Heimkinos sehe. Dabei habe ich gar nicht übertrieben viele Filme gekauft, Videotheken und Bibliotheken sind meine Quelle.

    Wenn ich keine Alternative finde, ist das zu Ende. Dann wird es wieder an das Herunterladen gehen… Klar, bekloppte Hinweise, dass Kopieren Raub ist, habe ich dann auch nicht, oft leider aber auch nicht die entsprechende Qualität.

  4. makemkv.com

    Damit kann man den Hauptfilm direkt in einen Matroska-Container muxen.
    Also ein etwas anderer Ansatz als AnyDVD und Konsorten, aber läuft bei mir seit Jahren einwandfrei.
    Sehr einfach, sehr komfortabel, und während der Beta (die schon seit Ewigkeiten läuft) gratis. (Den Key gibt’s ganz offiziell im Forum unter http://www.makemkv.com/forum2/viewtopic.php?f=5&t=1053)

  5. SetupAnyDVD7690.exe
    SHA-256: DAF5FCB836D8CA2A59B7A8B787D7BD41360F19AA1EB8DC41EBFEAC3999DA40CF

  6. Mein erster Plextor konnte „NUR“ 8-fach brennen. Der war seiner Zeit voraus … 🙂

  7. Ich kann meine gekauften Blu-Rays ohne AnyDVD tlw. gar nicht schauen.
    Die letzten beiden Harry-Potter-Teilen kann ich mit PowerDVD 9,11 und 13 z.B. nicht oder nur arg gelbstichtig ansehen. Andere Filme laufen mit keiner der drei Versionen, manche nur mit 9 oder 11…
    Andere Player können die Menüs nicht oder spielen z.B. immer die falsche Filmversion ab (z.B. eine Kommentarversion (nein, nicht nur die falsche Tonspur.. eher ein Making Of in Filmlänge)).

    Da die Server von AnyDVD für manche Blu-Rays benötigt werden und sich nicht alle mit dem Setup alleine rippen lassen werde ich am WE wohl eine Session einlegen müssen, da ich nicht weiß wie lange die Server noch erreichbar sind.
    DNS ist schon abgedreht, geht nur mehr direkt via IP.

    Also eben keine Blu-Rays mehr, da ich nicht bereit bin jedes Jahr 80€ für einen Schrott wie PowerDVD auszulegen. Dann sehe ich mir Filme eben nur mehr bei Netflix an und kaufe meine Lieblinge nicht mehr zusätzlich. Wenns bei Netflix rausfliegt kann ichs dann so oder so nicht mehr ansehen.

    RIP Slysoft – Die einzige wirklich unkomplizierte Lösung die ich gefunden habe

    Thalon

    P.S: Ja MakeMKV gibts auch, aber so Formatkonvertierungen konnte ich jederzeit zusätzlich machen, war nicht verpflichtend.

  8. Slysoft haben wohl eher gegen DVDFab nicht mehr bestehen können. Habe mir sagen lassen, dass mit einem gratis DVDFab (woher auch immer) auch in online-Modus aktuelle BDs genutzt werden können. Online ging bei Slysoft wohl nur gegen Bezahlung.

  9. Ha ha….ich habe noch Musik CDs gebrannt mit einfacher Geschwindigkeit. Da hat das brennen genau so lange gedauert wie die Audio cd zu hören war plus 40 Sekunden Lead-in und out….buffer probleme kannte ich auch net, denn der PC war eh total ausgelastet und dann lief der auch ohne mich und brannte seine 6p Minuten vor sich hin. Den Audiograbber gab es aus dem Bockwurst Board, nutze ich noch heute. Das umwandeln von wav in mp3 dauerte auch ewig. Dazu brauchte man damals den frauenhofer crack des mp3 codecs von der release Group radium glaube ich.

  10. 8 fach? Mein erster Brenner war per Parallel Port angeschlossen und konnte 1-2x, damals hat man noch richtig geweint, wenn ein Rohling kaputt gegangen ist.

  11. ClonyXXXL um den Koperschutz auszulesen und dann direkt die Einstellungen an CloneDVD weitergegeben. ist das lange her.

  12. Ach waren das noch Zeiten als man in einem Doppel-Tape Laufwerk die gespeicherten Programme der Datasette kopierte. Ja ja, die Zeit vergeht. Damals dacht noch gar keiner an Kopierschutz (mal abgesehen des Hardwarekopierschutzes der Kasetten[den man ja mit Tesa wieder aufheben konnte]) 😉
    Ich habe noch ganz viele Kasetten in meinem Schrank….

  13. Seit ihr modern 😉 ich sage nur VGACopy das war noch ein Kopierprogramm.

  14. Scheibenkleister, die Nachricht habe ich heute auch noch gebraucht. Mein HT funktioniert nur komfortabel mit der SW. Wer will denn bitteschön in Regalen nach einem Film suchen der falsch einsortiert ist? Liste des Medienplayer und fertig incl. IMDB Rating, Inhaltsangabe etc. pp. So ein Riesenmist.

  15. Habe ich nie wirklich genutzt. Habe meist mit DVD shrink gearbeitet und später mit DVDfab. Rein vom Umfang und der Verlässlichkeit her immer ganz gut gewesen. Aber seit Jahren habe ich keine DVD mehr digitalisiert. Und Blu-ray schon gar nicht. So oft schaue ich die nicht, als das ich da nicht eben die Disc aus dem Regal suchen könnte. Am Rechner ist’s mir mittlerweile zu unbequem, entspannt einen Film zu gucken.

  16. Im Keller liegt immer noch der erste Brenner, ein Ricoh MP6200A für ca. 500 DM mit SCSI-Anschluss und als Audio-Leselaufwerk diente ein Plextor PX32, was auch arbeitslos ist. Gut, der Ricoh konnte nur 2-fach, wenn ich es richtig erinnere. Ansonsten hat es gut geklappt. Leider sind fast alle damals gebrannten CDs tot. Selbst mein alter Philips CD650 der Stereo-Anlage kann nichts mehr lesen, dabei ist der immer noch der Beste. Computer-Laufwerke können da nicht mithalten. Die ersten Rohlinge kosteten so um 10 DM.

  17. In Zeiten von Google Play und Apple Store kann man sich die Filme einmalig kaufen und dann auf seinen meist mehreren Geräten downloaden und anschauen. Da braucht man keine CDs mehr u. keine Kopien. Meinen DVD eg. CD Player habe ich schon seit 2 Jahren nicht mehr eingeschaltet. Oh sehe gerade. Der müsste mal wieder abgestaubt werden 😉

  18. Kann man sie sich wirklich kaufen oder ist das wie bei eBooks, wo man nur ein Leserecht erhält?

  19. Der Kauf in den Streaming Portalen ist auch keine Alternative zu den optischen Datenträgern. Vor ein paar Tagen hatte z.B. Amazon Prime Video abends „husten“ und dann merkt man schnell wie labil die ganze Sache mit dem Streaming ist wenn man sich nur darauf verlässt.

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