Anker Soundcore Liberty 4 NC im Test: Großartiges ANC für unter 100 Euro

Mit den Soundcore Liberty 4 NC hat das Unternehmen Anker eine um knapp 50 Euro günstigere Version seiner Soundcore Liberty 4 vorgestellt. Das neue Modell kostet 90 Euro und wurde unter anderem bei den Treibern ein wenig beschnitten. So arbeitet jenes mit einem einzelnen Single-Treiber mit einer 11-mm-Membran. Hybrid- oder Dual-Treiber-Architektur sucht man hier vergeblich. In den vergangenen Wochen hatte ich die Chance, mir die neuen In-Ears ausgiebiger anzuhören und freute mich auf das Testen des integrierten ANCs, welches bis zu 98,5 % aller störenden Umgebungsgeräusche unterdrücken soll.

Verfügbar sind die Geräte in den Farben Schwarz, Weiß, Dunkelblau, Hellblau und Pink. Ich selbst habe zum Testen das weiße Modell erhalten. Im Lieferumfang befinden sich neben den Ohrhörern selbst natürlich noch das Ladecase, ein USB-C-Ladekabel, vier weitere Paar Ohrpolster und ein klein wenig Papierkram. In meinem Fall hatte ich das Glück, dass in meinen Ohren die bereits vorinstallierten Aufsätze den perfekten Halt bieten. Mit den anderen Paaren sollte da aber so ziemlich jeder etwas für sich finden.

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Das Design der In-Ears erinnert an viele andere Modelle, auch von den Mitbewerbern. Die Stege der einzelnen Geräte fallen etwas länger als bei den Liberty 4 aus und setzen auf Touch-Gesten zur Eingabe. Das kabellos aufladbare Ladecase öffnet auf Knopfdruck und schließt magnetisch. Ebenso haften die beiden Buds im Inneren magnetisch und fallen auch bei stärkerem Schütteln nicht heraus.

Was mir persönlich gefällt, ist die dezente, weiße LED-Beleuchtung beim Öffnen. Das bringt den Geräten an sich zwar keinen Vorteil, dient aber der Optik und lässt euch die Buds auch im dunklen Umgebungen besser einsetzen und herausholen. Die Verarbeitung sämtlicher Gerätschaften, also sowohl Buds als auch Case, ist absolut nicht zu beanstanden.

In der kostenlosen Soundcore-App lassen sich unter anderem die Funktionen für die Touchsensoren an den Buds individuell festlegen. Neben dem langen Berühren zählen hierzu auch noch das einmalige, doppelte und dreifache Antippen der Flächen. Als Funktionen lassen sich festlegen: Wiedergabe/Pause, Lautstärke erhöhen/verringern, Nächster/Vorheriger Titel, ANC-Modi, Sprachassistent.

Die Trageerkennung sorgt zudem dafür, dass nur dann Gesten erkannt werden, wenn die Buds auch wirklich in eure Ohren eingesetzt sind. Hinzu kommen in der App der mittlerweile weitläufiger bekannte HearID-Test, die Option, einen Gaming-Modus (niedrige Latenz) zu aktivieren, Equalizer-Möglichkeiten und auch aktivierbarer 3D-Klang.

Als Codecs werden unterstützt: AAC, SBC und auch LDAC. Eine Zertifizierung für Hi-Res-Wireless ist ebenfalls an Bord. Für stabile Verbindungen bringen die Buds Bluetooth 5.3 mit.

Im Haus hier konnte ich damit auch problemlos zwischen zwei Etagen umherlaufen, ohne dass die Verbindung kippte. Das sind dann so zwischen 10 und 15 Meter, Stahlbetondecke dazwischen. Draußen kommen da ein paar Meter obendrauf.

Ohne ANC sollen die Geräte laut Anker 10 Stunden Laufzeit mit einer Ladung liefern. Mit dem Ladecase sollen es dann bis zu 50 Stunden sein. Mit eingeschaltetem ANC gibt man einen Wert von 8 Stunden und 40 Stunden mit Case an. Geladen wird per USB-C, was ziemlich schnell für volle Akkus sorgt. Unter realen Bedingungen kam ich mit aktiviertem ANC (was bei mir fast Dauerzustand ist) auf immerhin 7,5 Stunden Laufzeit. Wenn ich die Lautstärke etwas niedriger halte, erreiche ich auch mal 8 Stunden.

Kommen wir zum Klang. Ganz im Ernst: Allein dieser sollte für einen Kaufpreis von 90 Euro schon Grund genug sein, sich die Liberty 4 NC mal genauer anzuschauen und vor allem anzuhören. Maximal in den Höhen könnte man als soundaffiner Mensch bemängeln, dass dort ein wenig die Klarheit abnimmt.

Das dürfte für den normalen Nutzer aber kaum ins Gewicht fallen, wenn er hier und da Dienste wie Apple Music, Spotify und Co. verwendet, um dort seine Musik zu beziehen. In den Mitten und Tiefen gibt es nach meiner Laien-Meinung so rein gar nichts zu bemängeln. Hier kommt ein wirklich satter Sound ans Ohr, egal welche Genres ich mir nun zu Gemüte führte.

Das ANC ist für diese Preisklasse wirklich enorm. Bis zu -50 dB soll das ANC hier laut Hersteller die Störgeräusche unterdrücken. Das sind natürlich alles Laborwerte. Hier ist vermutlich viel interessanter, dass jene in meinen Ohren Störgeräusche unglaublich gut herausfiltern und ich damit beispielsweise abends beim Bloggen die TV-Geräusche nebenher überhaupt nicht mehr wahrnehme.

Selbst Telefonate, die meine Frau und ihre Mutter gerne ausgiebig am Abend miteinander führen, kümmern mich mit den Liberty 4 NC nicht mehr. Dennoch kann ich gut erkennen, wenn Sohnemann mich etwas lauter im selben Raum anspricht. Optional kann ich über eine Touchgeste auf den Transparenzmodus wechseln, höre dann wieder alles wie ohne Buds im Ohr.

Doch auch wenn man sich den Rest der Features mal auf der Zunge zergehen lässt, kommen wenig Gegenargumente in den Sinn, die einen Kauf nicht rechtfertigen würden. Sicher gibt es eine Menge Alternativen auf dem Markt, die ebenfalls für unter 100 Euro zu bekommen sind. Die bieten dann aber nicht so ein hochwertiges ANC, wie hier bei den Liberty 4 NC.

Hinzu kommen ein knackiger Sound ohne nennenswerte Schwächen und ein – zumindest in meinem Fall – sturmfester Halt, der auch nach mehreren Stunden des Tragens keine Beschwerden bereitet. Meiner Meinung nach alles ausreichend Argumente für einen No-Brainer.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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13 Kommentare

  1. Hast du nen Vergleich mit anderen TWS Buds? AirPods Pro oder Bose oder Sony??

  2. Wie viele Mikrofone? Insbesondere: Auch eins nach innen?
    Wie ist die Sprachqualität (beim Gegenüber) bei Telefonaten?

  3. Frank Ahorn says:

    Wie sieht es denn mit hohen Tönen beim ANC aus? Dämpfen sie auch Vogelgezwitscher zum Beispiel? Wie sieht es mit Telefonieren aus? Über Antwort würde ich mich freuen.

  4. Also ich habe mir nun mal mehrere Tests im Internet durchgelesen, weil der Preis natürlich verlockend ist und Soundcore nicht irgendwer ist, sondern inzwischen Wirkich gute Produkte bietet. In den anderen Tests schneiden ingesamt die Kopfhörer ebenfalls gut ab, aber haben halt ihre Wehwehchen. Zum telefonieren sind die nicht die besten, es sei denn, die Umgebung ist ruhig. Sobald Straßenlärm usw. existiert sind die ebenfalls noch ok, aber schlechter als teurere Kopfhörer.

    • Selbst AirPods eignen sich nicht zum telefonieren an der frischen Luft. Das ist für den Gegenüber ein Graus. Da muss man nur schneller gehen oder es pfeift mal kurz etwas Wind ums Ohr. Dies war früher besser, als das Mikrofon noch nicht am Ohr sondern am Kabel direkt vorm Mund war. Ich benutze solche Kopfhörer zu 99 % zum Musik hören/Film und Serien schauen. Telefonieren tue ich damit nur daheim oder im Auto. Draußen nehme ich immer das Handy direkt ans Ohr, anderes gehts nicht. Die Physik lässt sich da noch nicht gut austricksen.

      • Stimmt. Wobei gute In-Ears doch mittlerweile passabel telefonieren können. Die AirPods 3 oder AirPods Pro 2 sind gar nicht mal übel, sehr gut sollen die Poly Free 60 sein und auch meine Sony Linkbuds sind erstaunlich gut verständlich.

  5. Besitze die Kopfhörer selber auch. Klanglich finde ich sie gut, sitzen gut und gefallen mir optisch auch.
    ANC finde ich eher okay, Gespräche werden gefühlt aber gar nicht gefiltert. Da funktioniert mein OnEar auf der Arbeit um Welten besser, aber auch eine ganz andere Preisklasse (vielleicht liegt auch an On vs InEar)
    Leider mit aktiviertem ANC sehr Windanfällig.
    Behalte sie aber dennoch, denn für den Preis machen sie ihre Arbeit gut.
    Muss man halt immer im Verhältnis sehen.

  6. Danke für diesen Test!

    Ich habe die Kopfhörer seit der Vorbesteller? Aktion von Amazon. Damals noch 70€.
    Der Klang ist klasse! Bin jetzt auch nur ein 0815 Musik / Podcast Hörer, daher hat mir bis jetzt eigentlich jeder Kopfhörer gereicht, doch diese hier klingen wirklich gut. Das ANC ist wirklich richtig gut! U-Bahn und Busse bewegen sich jetzt praktisch geräuschlos (zumindest wenn man selbst drin sitzt) und auch der normale Stadtlärm schwindet im Hintergrund. Ein paar mal habe ich mich schon erschrocken, da ich ein anfahrendes Auto schlicht nicht gehört habe. Meine Frau hasst die Dinger solangsam, denn in „Zimmerlautstärke“ angesprochen werden, wird gerne überhört 😉

    Ein paar Dinge sind aber nervig:
    Die adaptive Geräuschunterdrückung nimmt sich gerne hörbar 1 bis 2 Sekunden Zeit um die Geräusche zu analysieren, wenn sich die Umgebungsgeräusche ändern. Dies hört man, da die Kopfhörer in den Transparenzmodus gehen und kurz „lauschen“. Beispiel Küche. Ihr macht die Dunstabzugshaube an = Lauschen. Danach wird kurz der Wasserkocher lauter = lauschen. Dunstabzugshaube wieder aus = Lauschen….Das kann nervig sein, aber die Funktion lässt sich auch deaktivieren.

    Die Trageerkennung ist nicht die schnellste und man hat auch ein gewisses Zeitfenster in der die Touchgesten noch aktiv sind, da muss man aufpassen beim „in die Tasche stecken“

    • Das unterscheidet eben die EInstiegs- von der Oberklasse. Bei Sony oder Apple sind solche Kinderkrankheiten kaum noch vorhanden. Primus bleiben für mich hier die AirPods Pro 2, welche ideale Allroundkopfhörer sind.

      Was mich aber überrascht und das finde ich total sympathisch, ist, dass es mittlerweile für deutlich unter hundert Euro richtig gute BT In-Ears gibt mit ANC. Wow!

      Wer nicht jeden Tag 2 Stunden Arbeitsweg abdecken muss oder bestimmte Funktionen nutzt, der hat nicht mehr viele Gründe, noch so teure In-Ears zu kaufen.

      Ich selbst brauche noch ein paar „normale“ Kopfhörer für Sport und Verschleiß, da könnte ich mir diese hier gut vorstellen.

      • Keine Kinderkrankheiten? Dafür hat z. B. Bose ganz andere Probleme: Völlig misslungene, unzuverlässige, instabile Anbindung der QuietComfort Earbuds II an die App, nerviges weißes Rauschen mit nicht abschaltbaren ANC (völlig unbrauchbar für Podcasts, weil es einfach nervt), nur befriedigende Qualität beim Telefonieren. Ich hätte sie gerne behalten, weil das ANC unschlagbar ist, aber angesichts der beschriebenen Mängel, habe ich sie wieder zurückgeschickt. Auch wenn sie nicht ein ANC auf dem Bose Niveau haben, schaffen sie alles andere besser, insbesondere die Anbindung an die App. Und kosten dazu nur ein Drittel der Bose.

  7. Die Liberty 4 NC sind meine ersten Kopfhörer mit NC – und ganz ehrlich: ich bin relativ enttäuscht davon, hatte mir da mehr erhofft. Ja, beim Pendeln im Zug werden die typischen Fahrgeräusche etwas gedämpft. Aber eben nur etwas. Von meiner Wahrnehmung her hatte ich früher mit den Tips aus Memory-Foam eine bessere Unterdrückung der Außengeräusche.
    Habe die Teile auch schon mal zurückgesetzt und neu eingerichtet, da ich dachte, irgendwas funktioniert nicht wirklich – in den ganzen Tests wird ja gerade das NC sehr gelobt (für diese Preisklasse). Und natürlich auch die verschiedenen Aufsätze durchprobiert.

    Lobenswert zu erwähnen: der Test mit der App, ob die Kopfhörer richtig in den Ohren sitzen, bzw. die richtigen Aufsätze verwendet werden, funktioniert tatsächlich: hatte das Gefühl, dass der rechte nicht so gut sitzt wie der linke, was mir auch die App widergespiegelt hat.

    Der Klang ist gut, da gibts nichts zu meckern. Auch habe ich bisher noch keine Drücken o.ä. bei längerem Tragen verspürt.

    • Der ANC Effekt hängt auch immer damit zusammen, was man gerade hört, bei Hörbüchern eher weniger ausgeprägt, kann bei leiser Musik schon deutlich besser sein.

  8. Danke für das Review, gibt es zufällig Erfahrungswerte im Vergleich mit den Liberty 3 Pro ?

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