Amazon und iRobot: Übernahme gescheitert, 31 % der Mitarbeiter werden entlassen

iRobot hat bekannt gegeben, dass die Übernahme durch Amazon nicht stattfinden wird. Kartellbehörden und Wettbewerbshüter hatten in den vergangenen Monaten ganz genau hingeschaut und Zweifel kommuniziert. Das sind für iRobot, bekannt durch seine Staubsaugerroboter, keine guten Nachrichten. Das Unternehmen teilt mit, dass es einen operativen Restrukturierungsplan umsetzen wird, der das Unternehmen in der aktuellen Situation stabilisieren soll, während es sich auf Rentabilität und die Förderung wichtiger Wachstumsinitiativen konzentriert, um seinen Marktanteil in den mittleren und Premium-Segmenten auszubauen. Amazon hatte im August 2022 angekündigt, das Unternehmen für 1,7 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen.

Folgende Maßnahmen stehen nun an:

Erzielen von Margenverbesserungen und Generierung von etwa 80–100 Millionen US-Dollar

Einsparungen bei gleichbleibenden Volumen durch die Ausführung von Vereinbarungen mit gemeinsamen Design- und Vertragsfertigungspartnern zu attraktiveren Konditionen, die signifikante Kostensenkungen bei den Herstellungskosten ermöglichen;

Reduzierung der Forschungs- und Entwicklungskosten um etwa 20 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr durch verstärkte Verlagerung von Nicht-Kern-Engineering-Funktionen in kostengünstigere Regionen;

Zentralisierung der globalen Marketingaktivitäten und Konsolidierung der Ausgaben für Agenturen, um die Vertriebs- und Marketingkosten um etwa 30 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr zu senken, während Effizienzen in der Nachfragegenerierung angestrebt werden, um den Verkauf kosteneffektiver zu steigern;

Anpassung des globalen Immobilien-Fußabdrucks des Unternehmens durch zusätzliche Untervermietung an seinem Hauptsitz und die Schließung von Büros und Einrichtungen in kleineren, unterperformenden Geografien; und

Fokussierung des Produkt-Fahrplans von iRobot auf Kernwerttreiber und Pause aller Arbeiten im Zusammenhang mit nicht-bodenpflegenden Innovationen, einschließlich Luftreinigung, Robotermähen und Bildung.

Diese Maßnahmen werden auch zu einer Reduktion von etwa 350 Mitarbeitern führen, was 31 Prozent der Belegschaft des Unternehmens am 30. Dezember 2023 entspricht, wobei die Mehrheit der Benachrichtigungen bis zum 30. März 2024 erfolgen wird. Im Rahmen dieser Reduktion der Belegschaft erwartet iRobot Restrukturierungskosten in Höhe von insgesamt 12 bis 13 Millionen US-Dollar, hauptsächlich für Abfindungen und damit verbundene Kosten, in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2024, wobei der Großteil der Restrukturierungskosten im ersten Quartal 2024 erwartet wird.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Gut, dass die Übernahme nicht zustande gekommen ist. Die Marktmacht von Amazon ist so schon deutlich zu groß, nicht umsonst gibt es immer wieder Diskussionen, ob Amazon seine Eigenmarken in seiner Funktion als Marktplatz bevorzugt und hier zudem seine Marktmacht ausnutzt.

    • >>Gut, dass die Übernahme nicht zustande gekommen ist.

      Ob das die 31% der Mitarbeiter, die entlassen werden, auch so sehen?

      • Weil bei Amazon alle Mitarbeiter eine Beschäftigungsgarantie haben oder was?

        https://www.theverge.com/search?q=layoff%20amazon

        Hier mal eine Übersicht, wie viele Leute Amazon in den letzten 1,5 Jahren entlassen hat.

        Vor allem würden ja ne ganze Menge Funktionen im alten Unternehmen überflüssig, wenn diese von Amazon übernommen werden. Im Zweifel würde man also bei einer Übernahme eher mehr als weniger Angestellte entlassen.

      • Um dies mit der Übernahme anders verlaufen wäre? Gerne werden ja Übernahmen genutzt, um anschließend feucht durchzuwischen

        • Niemand würde ein Unternehmen übernehmen, um letztendlich alles so zu lassen, wie es ist. Wenn die Treppe von oben nach unten gefegt wird, dann passt es schon irgendwie. Wer braucht ein doppelt besetztes Unternehmensmanagement? Die amtierenden Manager, des zur Übernahme anstehenden Unternehmens, waren ja nicht ganz unschuldig daran, dass es zu einem Übernahmekandidaten geworden ist.
          Leider läuft das Spiel meist anders. Da werden dann in den untereren Ebenen die „Kosten mit Ohren“ eliminiert.

    • Sehe ich auch so. Amazon wird immer mehr zu OCP.
      Würden die iRobot schlucken, gibt es sicher irgendwann Saugroboter die ihren Dienst nur noch im Abo verrichten würden. Einmal Standard pro Woche ist dann frei.

      • Bitte klär mich auf was ein OCP ist. Ich habe nur Overcurrent Protection, Open Compute Project und Operational Camouflage Pattern gefunden. Nichts scheint mir zutreffend zu sein.

        • Ja ich bin alt und kenne noch Robocop.
          OCP – Omni Consumer Products

          OCP was a mega-corporation with divisions affecting nearly every level of consumer need, society, and government.

          Wenn ich mich recht entsinne war Detroit quasi Privatbesitz des Konzerns und bestimmte die Regeln selbst der Polizei.

  2. Wenn Saugroboter mit Kamera direkt erkennen, was alles in deinem Zuhause „fehlt“ und dir entsprechende Vorschläge auf Amazon macht. Kann mir nichts besseres vorstellen 😉

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