Messenger: Telegram nennt Grund für Störungen

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Nutzer von Telegram haben es vielleicht mal kurzfristig in Deutschland mitbekommen: der Messenger hat ein paar Probleme. Nun erklärt das Team hinter der kostenlosen Messenger-Lösung den Grund dafür. Seit Freitag werden die Server des Anbieters im asiatischen und pazifischen Raum mit sinnlosen Anfragen bombardiert – der Klassiker DDoS also. Betroffen sind Nutzer in Südostasien, Ozeanien und Australien.

Dies führe dazu, dass man in den genannten Regionen mit Verzögerungen bei der Zustellung von Nachrichten rechnen müsse. Laut Telegram griffen die Angreifer zur relativ neuen DDoS-Methode „Tsunami SYN flood“, aber auch auf Änderungen reagierten die Angreifer schnell und stellten ihre Strategie um. Die meisten der Angriffe kommen von präparierten Servern, die unter anderem bei LeaseWeb B.V., Hetzner Online AG, PlusServer AG, NFOrce Entertainment BV, Amazon und Comcast stehen.

Wer hinter dem Angriff steht? Bei Telegram vermutet man nicht, dass es eine Regierung ist, stattdessen geht man davon aus, dass es sich bei dem Initiatoren um einen Mitbewerber handelt, der aus Asien heraus agiert. Aus Südkorea heraus habe man zudem eine Verdreifachung der neuen Nutzer bemerkt, zuletzt war dies der Fall, als in Südkorea der Überwachungsskandal tobte.

Man habe zudem gehört, dass Mitbewerber unglücklich damit seien, dass Telegram nun Künstlern erlaube, kostenlose Sticker-Sets für die Nutzer zu erstellen. Nun arbeitet man eifrig daran den Dienst stabil zu halten, man habe es geschafft, dass der Dienst für 95 Prozent der Nutzer problemlos nutzbar ist.

Und während man an den Fronten kämpft, bastelt man zeitgleich an einer Überraschung –  über die man allerdings jetzt noch nicht sprechen möchte, da die Angreifer sicher das Blog von Telegram verfolgen. Tja – mal schauen, was der Messenger-Krimi noch so bietet.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Kann dadurch auch die Störung in Deutschland verursacht worden sein? Freitag und Sonntag Abend konnte man auch hier zu lande nichts versenden.

  2. P.S.: Läuft die Kommunikation in Deutschland über die selben Server wie in Asien? Oder ist das nur ein Nebeneffekt der Angriffe auf die Server in Asien?

  3. Mich würde vielmehr interessieren, ob man sich beim Erstellen von Stickersets der Verletzung des Urheberrechts schuldig macht, falls man geschützten Content verwendet. Es existieren ja zahlreiche Sticker wie Simpsons, Peanuts, etc. Ist Telegram das egal? Haben die Ersteller / Nutzer den schwarzen Peter? Oder hat Telegram die Lizenz zum Implementieren?

  4. Elmar: Du kannst in deinem Browser auch das Urheberrecht verletzen und auf Medien zugreifen, die geschützt sind. Da ist Google ja auch nicht Schuld – oder MS oder Mozilla. Letzten Endes sind die nicht dabei, sondern müssen von dir installiert werden.

  5. @caschy: ja, aber wenn ich den Erstellungsprozess richtig verstanden habe, lässt man sich das selbst erstellte Set vom „Telegram Sticker-Bot“ genehmigen und dann sind die Sticker für jedermann über Telegram verwendbar (nach dem Download). Insofern ist Telegram da doch involviert, daher mein Gedanke.

  6. besucherpete says:

    Da wird in den AGB schon irgendwo verankert sein, dass Du als „Ersteller“ zuvor sicherzustellen hast, dass Du die entsprechenden Rechte besitzt.

  7. Die Server für Deutschland stehen in UK

  8. Wow! Telegramm als Open Source Messenger aus Russland mit Servern in den UK? Da wird keiner stutzig? NSA und GCHQ haben da sicher schon einen Fuß in der Tür. Vertrauenerweckend wirkt das jedenfalls nicht gerade.
    Aber Threema wegen Closed Source bemängeln. Kann mich da noch gut an die Diskussion über diese beiden Messenger hier im Blog in den Beiträgen erinnern.

  9. @icancompute Nicht pauschal verurteilen. Lies dir mal die Geschichte/Begründung dazu durch. Dachte erst auch erst so. Ist auch nicht aus Russland nur weil es ein Russe ist, Hauptstandort der Firma ist Berlin. Als „Russe“ weis er auch wieso gute Verschlüsselung so wichtig ist.

  10. Constantin says:

    Abgesehen davon steht inzwischen der Hauptteil der europäischen Telegram-Server in Amsterdam 😉
    https://twitter.com/durov/status/594247652348436482

  11. Wie finanzieren die ihren Kampf gerade und ihre Server eigentlich?
    Schade, dass si viele bei Gratis das Hirn ausschalten.

  12. @icancompute,

    genau, weil alle Russen böse sind… Oh Mann. Denkst du auch, dass alle Polen klauen und alle Roma betteln?

    Ansonsten das was Geist und Constantin schreiben.

  13. Man kann hier ruhig erwähnen, dass der aggressivste Gegner von Telegram in Asien der LINE Messenger ist. Die haben zwischendurch sogar geschafft, Telegram für ein paar Stunden aus den App Stores zu schmeißen. Anscheinend führt LINE Krieg gegen Telegram. Mehr dazu z. B. in den Tweets von Telegram-Gründer @durov

  14. Simp, Erwin. says:

    „Die Server für Deutschland stehen in UK“

    Laut +42449 Support gibt es keine Server in UK. Für Europa stehen sie in NL.

  15. Simp, Erwin. says:

    „Wie finanzieren die ihren Kampf gerade und ihre Server eigentlich?“

    Durch Pavel Durovs Fond.

    Pavel Durov hat durch den Verkauf seiner VK Anteile wohl sein Leben lang ausgesorgt. Er spendet regelmässig, u.a. 1 Million Dollar an Wikipedia.

    Müsste mehr von seiner Sorte geben 🙁

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