Digitale Zettelwirtschaft: So bekommt Ihr Eure Evernote-Daten in OneNote

Microsoft OneNote Artikel LogoEs gibt einige Programme und Tools, die Euch helfen sollen, Eure Notizen abzulegen, zu organisieren und – je nach Anwendungsbereich – noch mehr damit zu tun. Zwei der bekanntesten sind sicherlich Evernote und OneNote von Microsoft – zwei für sich absolut mächtige Werkzeuge, die um die Gunst der Nutzer buhlen und für jeden einzelnen User Vor- und Nachteile mit sich bringen. Persönlich tue ich mich schwer damit, auf anderen Systemen als Windows mit OneNote zu arbeiten – bei mir selbst ist Evernote noch an allen Fronten gesetzt. Doch was, wenn wirklich jemand von Evernote auf OneNote umziehen möchte/muss/soll? Dafür hat Microsoft mittlerweile ein Tool herausgebracht, über das wir bereits berichtet haben und mit dem wir solch eine Migration einfach einmal durchspielen wollen.

Vorab: Meine Evernote-Nutzung beschränkt sich auf ein paar wenige Notizen und die Nutzung als Datengrab für eingescannte Rechnungen, Belege und sonstige Dokumente, die früher einmal Ordner gefüllt haben. Der ein oder andere von Euch wird da mit Sicherheit auf einer ganz anderen Ebene unterwegs sein und wirklich produktiv damit arbeiten, so dass eine entsprechende Migration auf das jeweils andere Pendant wohl überlegt sein möchte, speziell was die Verschlagwortung und/oder die Notizbuchstruktur angeht. In meinem Fall ist wie erwähnt alles recht übersichtlich und da an der Quelle erst einmal alles so bleibt, wie es ist, kann man das Experiment an dieser Stelle ruhig einmal wagen und schauen, wie gut der Konverter, den Microsoft hier anbietet, funktioniert.

EverNote_To_OneNote_01_Webseite

Die Software läuft auf Windows-Systemen ab Windows 7 aufwärts und befindet sich – darauf weist man auch hin – noch in einer Preview-Phase. Anwendern, die beispielsweise mit OS X unterwegs sind, bleibt hier nur der Umweg über ein Windows-System respektive einer virtuellen Maschine oder ähnlichem auf Windows-Basis. Im Zuge der Informationsbeschaffung auf der Webseite zeigt Microsoft uns auch die Vorteile von OneNote gegenüber Evernote auf, die man auserkoren bzw. festgestellt haben möchte:

EverNote_To_OneNote_02_Vergleich

Da wir aber bereits wissen, wo die Reise hingehen soll und auch, was wir wollen, nehmen wir das mal zur Kenntnis und laden den Konverter direkt herunter – nach dem ersten Start präsentiert sich das kleine Tool wie folgt:

EverNote_To_OneNote_03_Importer_Start

Natürlich nicken wir die Lizenzbestimmungen ab und schubsen dann den Konverter an – Grundvoraussetzung ist natürlich ein lokal installiertes Evernote, auf das das Microsoft-Tool direkt zugreifen kann. In meinem Fall wurden verschiedene Notizbücher – 17 an der Zahl, ich lege meine Scans immer in entsprechende Ordner ab – gefunden, die wir hier für den Import markieren können.

EverNote_To_OneNote_04_Importer_Books

Findet der Importer keine lokale Evernote-Version oder habt Ihr Euch entschieden, aus Evernote exportierte .ENEX-Dateien zu importieren, findet Ihr unter den auszuwählenden Notizbüchern die entsprechende Option respektive teilt Euch der Konverter schon mit, dass hier noch etwas zu fehlen scheint.

EverNote_To_OneNote_05_Importer_Evernote_Enex

Sind diese grundsätzlichen Faktoren geklärt, müssen wir uns über das (mit hoher Wahrscheinlichkeit schon vorhandene) Microsoft-Konto anmelden, da OneNote seine Daten ja auch in der Cloud ablegt.

Das ist fix geschehen und anschliessend gibt es eine kleine Aufklärung, wie die Zuordnung der Evernote-Notizen in OneNote stattfinden wird. Notizbücher bleiben ebenso Notizbücher wie einzelne Seiten auch Seiten bleiben. Auf Wunsch könnt Ihr die Option aktivieren, die Evernote-Tags auch in OneNote zu verwenden, um die einzelnen Inhalte auch entsprechend zu organisieren.

EverNote_To_OneNote_08_Compare_Data

Damit wären alle grundsätzlichen Auswahloptionen erschöpft und alle im Rahmen der Migration offenen Fragen geklärt – nun heisst es: „Notiz, Notiz, Du musst wandern“ und Ihr dürft Euch – je nach Grösse Eures Import-Projekts – die Wartezeit entsprechend vertreiben.

EverNote_To_OneNote_10_Import_in_Progress_Notes

Im vorliegenden Beispiel ging das Ganze recht fix von statten, allerdings war ich hier auch nur mit ausgewählten 168 Notizen unterwegs. Passt alles, so sollte Euch das der Konverter mit einer entsprechenden Meldung quittieren und dann auch direkt Informationen ausgeben, in welchen Bereichen es möglicherweise zu Komplikationen beim Import gekommen und was eben nicht importiert worden ist:

EverNote_To_OneNote_11_Ready

Da ich in Evernote viele Notizbücher mit netten Zeichen wie dem & trenne (hat sich über die Zeit einfach so entwickelt) erkenne ich an dieser Stelle nun, dass genau dieses Zeichen nicht ganz OneNote-konform ist. Übrigens ebenso wie viele andere Zeichen, die Ihr schon im Windows-Explorer nicht verwenden dürft – eigentlich logisch, liegen die Notizbücher ja als reine Dateinamen in der Microsoft’schen Cloud. In diesem Falle ist händische Nacharbeit angesagt – die „bösen“ Zeichen in Evernote also ändern und noch einmal einen Import der betroffenen Objekte nachträglich anstossen sollte das Problem lösen. Bis nach dem Import alle Notizen- und Notizbücher in OneNote auftauchen, kann es übrigens ein wenig dauern – Zeit, die wir uns mit der „Howto“-Notiz vertreiben, die uns brav erklärt, was nun wo ist.

EverNote_To_OneNote_12_Import_First_Start

So weit, so gut – schauen nachdem die einzelnen Unzugänglichkeiten in Bezug auf nicht zulässige Zeichen innerhalb der Notizbücher behoben worden sind und die Notizen ihren Weg in OneNote gefunden haben, werfen wir einmal einen Blick in das Programm beziehungsweise hier in OneNote Online:

EverNote_To_OneNote_13_Notes_Online

Mein Standard-Notizbuch ist auch das Notizbuch, wo ich all Scans, die in Verbindung mit Evernote und dem Dokumentenscanner erst einmal rein verfrachte, um Sie dann (klappt nicht immer zeitnah 🙂 ) mit einem entsprechenden Titel und der Verschlagwortung zu versehen. Diese Übernahme hat an der Stelle schon einmal prima geklappt, die PDF-Dokumente sind separat mit eingebunden und können bei Bedarf geöffnet und heruntergeladen werden. Gewöhnen müsste ich mich indes an die Struktur, die einzelnen Notizbücher zu öffnen und dann erst darin wirken zu können – bei Evernote habe ich sie alle in der linken Seiteleiste und kann diese dann auch direkt auswählen, das wirkt an dieser Stelle erst einmal bequemer.

Doch die Optik, an die man sich gegebenenfalls gewöhnen muss, ist ja nur ein Aspekt, wenngleich ich auch OneNote bisher nie so sehr in der Tiefe genutzt habe, um für mich zu sagen: Das läuft da so und so – Evernote ist auf den ersten Blick – selbst bei einer Neuinstallation – in meinen Augen erst einmal aufgeräumter, aber die weitere Nutzung steht und fällt ja mit dem Workflow. Interessant ist erst einmal, wie der weitere Aufbau der importierten Dokumente ist und ich denke, das werde ich mir noch einmal in Ruhe anschauen müssen.

Wie schaut es bei Euch aus? Habt Ihr den Konverter schon ausprobiert oder seid Ihr kurz davor, eben jenen Weg von Evernote zu OneNote zu gehen und falls ja, wieso? Im letzten Artikel über das Moleskine Smart Writing Set haben sich ja schon verschiedene Lager herausgebildet und es wurde recht breit über das Für und Wider der einzelnen Lösungen diskutiert. Macht der Konverter in Euren Augen Sinn oder stellt sich die Frage eines Umzuges in die eine Richtung erst einmal gar nicht?

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Digital Native, der trotzdem gerne das Mittelalter erlebt hätte und chronischer Device-Switcher. Multimediafreak. England-Fan. Freier Autor & Tech Blogger. Hobbyphilosoph. Musik-Enthusiast. Zyniker. Hoffnungsvoller Idealist. Gladbacher Borusse und hauptberuflicher IT-Consultant.

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17 Kommentare

  1. Ich habe den Konverter getestet und bin zum Ergebnis gekommen,das Evernote das bessere Tool für mich ist. Vielleicht arbeite ich schon zu lange damit um mich einzugewöhnen .

  2. ich nutze OneNote maximal zum Vorbereiten von Meetings, weil man sehr frei Listen und verschiedene Infos/Dateien auf einer Seite zusammentragen kann. Genau das ist aber das Problem wenn es als Datengrab herhalten muss: Die Informationen sind lose zusammengesetzt und wenn mal vergessen, braucht es viel Zeit und Geduld sich durch die einzelnen Seite zu kämpfen.

  3. Und wie werden Erinnerungen (Notizen mit Datum) aus Evernote in OneNote umgesetzt? Microsoft hat die in ON fehlenden Features leider in der Tabelle vergessen zu vergleichen.

  4. Ich nutze beide Tools, OneNote im Job, weils aus Datenschutzgründen nicht anders geht, aber privat bin ich vor einiger Zeit von OneNote zu Evernote umgestiegen und im Nachhinein muss ich sagen, das hätte ich von früher machen sollen.

    @ottom: eben, das habe die mal schnell untern Tisch fallen lassen, weil das wiederum Outlook benötigt – ich habe zwar beide installiert, in Job sowieso, aber mir ist doch ein All-in-One-Tool auch wesentlich lieber.

  5. Ich habe mir vor 6 Monaten die Mühe gemacht meine knapp 3000 Notizen auf meine Synology zu DS Note umzuziehen – und bin damit mehr als zufrieden. Jetzt liegen meine eingescannten Notizen auf meiner NAS und sind nicht in irgendeiner Cloud.

  6. Ich bin vor kurzem erst von Evernote auf DS Note umgestiegen. Ebenfalls weil ich dort eine Import Funktion von Evernote gefunden habe die sehr gut funktioniert hat. Sollte jeder mal testen der ein Synology NAS hat.

  7. Ich nutze Evernote schon sehr lange und bin mir der Software Web/Mac/iOS auch voll zufrieden. OneNote habe ich beruflich im Einsatz. Es ist gut… aber Evernote ist besser. Außerdem halte ich es für wichtig die eigenen Informationen zu streuen und nicht alles einem Microsoft, Apple oder Google zu geben.

  8. @Thomas
    Mich würde mal interessieren, welchen großen Vorteil Du in Evernote im Vergleich zu OneNote siehst. Bei mir wars nämlich genau umgekehrt, ich bin von Evernote zu OneNote gewechselt und schätze dort vor allem die Übersichtlichkeit und erweitere Bearbeitungsfunktionen der Notizen.

  9. Naja, ich finde den Preis den Evernote hier erhebt viel zu hoch. Ausserdem finde ich es sehr schade, das man alles in der Cloud auf Evernote-Servern speichern muss.

    Ich bin schon seit Anfang an bei Evernote dabei und finde das es richtig unübersichtlich geworden ist. Seit ein paar Monaten habe ich das Problem, das Websites die ich „evernotet“ habe, den originalen Weblink zur originalen Website nicht mehr finde. Seitdem bin ich auf die DS Note Station umgestiegen und viel zufriedener, obwohl mir manchmal Funktionen fehlen.

    Werde heute mal OneNote ergiebig testen. Danke

  10. Ich bevorzuge auch Evernote, schon wegen der Tags. Bei OneNote gibt es ja keine vernünftige Schlagwort-Organisation.

    Außerdem nervt mich an OneNote, dass in Notizbüchern die neuen Einträge immer unten stehen und nicht oben. Da scrollt man sich ja nen Wolf. Oder habe ich eine Option übersehen?

  11. Ich würde auch gerne solch ein Programm nutzen, aber bin jedesmal daran gescheitert, dass ich festgestellt habe, dass es mich im produktiven Arbeiten nur aufhält.

    Was spricht gegen eine gute Ordnerstruktur in der Dropbox, auf die von überall zugegriffen werden kann? Dort lege ich meine Dateien als PDFs oder word-Dokumente ab.

  12. Karl Kurzschluss says:

    @portego Exakt! Dokumente (Rechnungen, Verträge, Nachweise usw.) die ich in Papierform erhalte, scanne ich ab, speichere sie als PDF und lege sie säuberlich sortiert in der Cloud ab. Das war mir schon ein paar mal hilfreich, als es um Nachfragen von möglichen Vertragspartnern ging. An Evernote mag ich einfach die Programmoberfläche nicht. Und das PDF-Format wird es meiner Ansicht nach länger geben als Evernote. Was, wenn der Hersteller den Bach runtergeht? OneNote traue ich nur bedingt über den Weg, weil die Synchronisation nicht immer fehlerfrei funktioniert. Außerdem auch hier: das gesamte Notizbuch besteht aus einer Datei auf OneDrive. Ich mag das nicht. Ein Fehler, und alles ist womöglich futsch. Den täglichen Kleinkram speichere ich mit Google Notizen ab.

  13. @elknipso
    Es ist recht einfach, die Handhabung gefällt mir bei Everneot erheblich besser und zudem die einfache Syncronisaion zw. PC und iOS-Geräten.
    Ich nutze EN nur rein privat als Notibuch für allgemeine Daten, da steht nichts geheimes drin, somit stört es mich auch nicht das die Daten in der Cloud liegen.
    Meine ganzen gescannte Dokumente liegen z.b. nicht in Evernote und werden da auch nicht reinkommen, die liegen auf dem Notebook und zudem verschlüsselt auf meiner NAS und verschlüsselt auf einer Online-Drive.

    An OneNote stört mich, das es ein Microsoft-Produkt ist und da will ich derzeit komplett weg von. Im Job gehts leider nicht.

  14. Christian says:

    Hoffe seit so langer Zeit, dass endlich eine Erinnerungsfunktion bei OneNote Einzug erhält. Verstehe gar nicht wie so einmächtiges Tool keine haben kann. Dachte hier würde es eine schnelle Wunderlist Integration geben

  15. Ich benutze beides. Beide Tools haben Vor- und Nachteile. OneNote ist gut in die MS-Office-Welt integriert. OneNote kann (in der bezahlten Version) auch ohne Cloud betrieben werden (landet dann eben irgendwo auf der Platte oder dem eigenem NAS – dann geht der Zugriff via iOS-App allerdings nicht).
    Evernote wird mir in der letzten Zeit zu unübersichtlich, zu viele Dinge, die ich nicht benötige.
    Tendenziell benutze ich Evernote als langfristige strukturierte Ablage und OneNote als Kritzelheft. Ausnahme Firma, da ist Evernote verboten, da ist auch OneNote meine Langfristablage.

  16. Was mich bisher von einem Wechsel von Evernote zu OneNote abhält, ist der Umgang mit PDF-Dateien. In Evernote kann ich diese einfach per Drag and Drop ablegen und sie werden (als Premium-Nutzer) im Hintergrund mit Texterkennung bearbeitet, indiziert und bei Suchen berücksichtigt, was bei OneNote so komfortabel leider nicht geht.

  17. Ich habe auch lange Zeit mit Evernote gearbeitet und versuche mich jetzt mit OneNote anzufreunden, weil mir die Politik bei Evernote gegen den Strich geht. Ich habe schlechte Erfahrungen mit dem Support (ewiges Hinhalten, schick mal die Log-Files, schick noch mehr Log-Files, ich gebe es an die Entwicklung, schick noch mehr Log-Files, schade ist ein Einzelschicksal…). Jetzt muss ich als Premium-User noch mehr zahlen um die Gratis-Variante zu finanzieren und das nur noch auf zwei Endgeräten? Schade Schokolade, dann mache ich mich auf zu neuen Pfaden….

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