Android: Update-Größen für Apps schrumpfen um durchschnittlich 65 %

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Google hat an der Größe der App-Updates geschraubt: Anfang des Jahres stellte Google bereits auf bsdiff um. Mit dem Algorithmus konnte man die Größe von App-Updates bereits reduzieren. Jetzt geht man einen Schritt weiter und setzt auf File-by-File-Patching. Im Durchschnitt erreiche man nun eine Reduzierung um 65 %, wenn man mit der Größe der vollständigen App vergleicht. Über das Thema hatten wir auch bereits im Juli gebloggt. Teilweise lassen sich auch Verringerungen um 90 % erreichen. Das hängt letzten Endes natürlich davon ab, wie viele Dateien im Zuge einer Aktualisierung verändert werden müssen. Laut Google spare man durch die neue Methode täglich ca. 6 Petabytes an Datentransfers für die Nutzer ein.

Diese Update-Methode ist natürlich sinnvoll, denn es wird eben nicht mehr die komplette App überschrieben, sondern nur die Teile, die wirklich erneuert worden sind. Nun könnte man sich fragen, warum Google so lange gebraucht hat auf File-by-File-Patching umzustellen, wenn es doch so nahe liegt. Hier sind die APKs die Ursache, welche im Grunde spezielle ZIP-Dateien darstellen. Komprimiert werden jene über die Technik Deflate, welche zwar sehr effizient komprimiert aber es schwierig macht Veränderungen an Dateien herauszupicken. File-by-File-Patching benötigt aber eben jene Erkennung.

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In Googles Beitrag zum Thema findet ihr zu den Schwierigkeiten auch noch weitere, technische Details. Fazit ist, dass Google jüngst einen Weg gefunden hat File-by-File-Patching zu ermöglichen und dadurch eben die App-Updates signifikant zu verkleinern. Entwickler profitieren ab sofort davon. Einen kleinen Haken hat die neue Technik jedoch: Es ist nun etwas mehr Leistung auf den Geräten erforderlich, welche die Updates aufspielen. Grob erklärt Google: Wenn die Größe eines Patches sich halbiert, verdoppelt sich am Gerät selbst die Zeit, welche es dauert, den Patch zu installieren. Deswegen wendet Google seine neue File-by-File-Patching-Technik zunächst auch nur für automatische Updates an, die im Hintergrund ablaufen.

Ich persönlich kann gut damit leben, dass die Installation eine Updates länger dauert, wenn ich dafür weniger Daten herunterladen muss. Wie geht es euch?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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11 Kommentare

  1. Es nervt jetzt schon, das wenn man sein Handy neu macht, er alles step by step lädt und man gefühlt x stunden warten muss bis alle Apps geladen sind.

    Was interessiert mich die Updategröße? Meinetwegen größer und dafür schneller.

  2. Wolfgang Denda says:

    +1

  3. Warum nur beim automatischen Installieren?
    Wenn ich im PlayStore auf Alle aktualisieren klicke, dann mache ich das doch bewusst. Heißt soviel, ist bei irgendeiner App der Haken automatisch updaten ausgehakt laufen die automatischen Updates auch nicht mehr automatisch rein und somit ohne dieses Feature?!

  4. Updates laufen bei mir nur per WLAN. Also mir ist es jetzt eigentlich egal ob größer oder länger…

  5. Leute, natürlich ist es den meisten Leuten wurscht, wobei es sicher eine Minderheit gibt, die unterwegs oder mit einer schlechten DSL Anbindung updaten muss.

    In erster Linie dient der Schritt wohl der Kostensenkung bei Google. 6 Petabytes sind auch für Google was wert. Mit geschicktem Marketing verkauft man das nun nun als tolle Verbesserung für den Kunden. Das ist normales Business. Apple macht das z.B. auch sehr gerne, z.B. wenn sie Ports weglassen, RAM verlöten, etc. Dann kommt Herr Schiller um die Ecke und erzählt was, und Herr Ostermaier erzählt es uns dann nochmal. Aber ich schweife ab 🙂

  6. @Troy
    Erzähl das mal den Nutzern in Ländern die auf langsames Internet und deutlich teurere Datentarife angewiesen sind. Ich glaube wer solche Kommentare schreibt hat nicht die Zeit von analogen Modems und ISDN Verbindungen miterlebt. Zudem ist dies auch für die Entwickler ein positiver Schritt, da dadurch mehr Nutzer die Apps auf dem aktuellen Stand halten.

  7. @D @Christian
    -1
    @Leif Sikorski
    +1

  8. Die diff Dateien anzuwenden dauert ja nach Größe der App evtl 1-2 sek länger als das normale Prozedur (desto schneller das Smartphone desto schneller geht es). Ob man wegen 1-2 sek länger installieren (was ja zum Großteil eh im Hintergrund passiert) lieber eine Minute länger die Datei herunter lädt macht irgendwie keinen Sinn.

  9. @Troy: Ich verstehe es bis heute nicht, dass sehr viele unterwegs ihre Apps updaten müssen, kann man das nicht bis Abends aufsparen bis man zuHause oder woanders im WLAN ist. So wichtig sind diese App-Updates doch nie.

  10. Nakamoto Zceng says:

    Perfekt wäre es, wenn man beim Aktualisieren jedesmal zwischen „Weniger Datentransfer / langsamer“ und „Mehr Datentransfer / schneller“ wählen könnte. Mit einer Voreinstellung dieser Varianten für WLAN und mobil

  11. @Leif Sikorski: danke für das Kompliment, es passiert mir nicht oft, dass ich für so jung gehalten werde. Ich kann dir versichern, dass ich das durchaus alles miterlebt habe. Knapp am Akkustikkoppler vorbei sozusagen.

    Du hast natürlich recht, es gibt sicherlich Länder, in denen das auch für die Nutzer relevanter ist. Hier bei uns ist es eben relativ nachrangig.

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