Xiaomi 13T im Kurztest

Kürzlich hatte ich hier im Blog das Smartphone Xiaomi 13T Pro getestet. Das Smartphone konnte mich durchaus überzeugen, auch wenn ich potenziellen Käufern raten würde, auf eine Preissenkung zu warten. Doch dann wäre da ja auch noch das Standardmodell – also das Xiaomi 13T, ohne „Pro“. Technisch ist dieses mobile Endgerät dem großen Bruder recht ähnlich. In meinem Kurztest zeige ich euch aber auch die Unterschiede auf.

Normalerweise unterscheiden sich Standard- und Pro-Modelle bei Smartphones erheblich – das Idealbeispiel sind dafür wohl die Apple iPhones. Deswegen ist es eher überraschend, dass die Abweichungen zwischen dem Xiaomi 13T und dem 13T Pro gar nicht mal zu erheblich sind. Etwa kommt auch hier das gleiche AMOLED-Display mit 144 Hz zum Einsatz.

Technische Daten des Xiaomi 13T

  • Display: 6,67 Zoll, AMOLED, 2.712 x 1.220 Pixel, 144 Hz, bis zu 2.600 Nits, Touch-Abtastrate von 480 Hz, HDR10+, Dolby Vision, PWM-Dimming mit 2.880 Hz
  • Betriebssystem: Android 13 mit MIUI 14
  • SoC: MediaTek Dimensity 8200
  • RAM: 8 GByte LPDDR5
  • Speicherplatz: 256 GByte UFS 3.1
  • Hauptkamera: 50 (Weitwinkel, OIS) + 12 (Ultra-Weitwinkel) + 50 (Telephoto, OIS) Megapixel
  • Frontkamera: 20 Megapixel
  • Akku: 5.000 mAh, mit 67-Watt-Schnellladung
  • Besonderheiten: Schutz vor Staub und Wasser nach IP68, Fingerabdruckscanner unter dem
  • Display, Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos
  • Schnittstellen: Dual-SIM, NFC, GPS, 4G / 5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, USB-C (2.0)
  • Maße / Gewicht: 162,2 x 75.7 x 8,5 mm / 193 g
  • Preis: 649,90 Euro
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  • 67 W kabelgebundenes Turbo-Laden: 42 Minuten bis 100%

Die Veränderungen stecken im Detail: Man hat einerseits das SoC ausgewechselt – das Xiaomi 13T nutzt den schwächeren MediaTek Dimensity 8200. Obendrein wird er Akku langsamer geladen – mit 67 statt 120 Watt. Ebenfalls muss sich das Xiaomi 13T im Gegensatz zum Pro mit LPDDR5- statt LPDDR5X-RAM und UFS-3.1- statt UFS-4.0-Speicherplatz begnügen.

Ausstattung und Verarbeitung

Blickt man auf das Gehäuse, dann ist das Xiaomi 13T quasi der eineiige Zwilling des Xiaomi 13T Pro. Abermals besteht also der Rahmen aus Kunststoff – die Resistenz gegen Staub und Wasser nach IP68 kann man abermals dafür auf der Haben-Seite verbuchen. Auch die Glas-Rückseite entdeckt man hier wieder. Ohne Schutzhülle fehlt es dem Xiaomi 13T etwas an Griffigkeit, ich rate also unbedingt zum Kauf eines Cases. Zumindest mir würde das Smartphone früher oder später gen Boden segeln.

Im Gegensatz zum Xiaomi 13T Pro habe ich das 13T ohne weiteren Lieferumfang zum Testen erhalten. Als Käufer solltet ihr jedoch auch hier direkt eine einfache Silikonhülle im Paket vorfinden. Etwas Papierkram, eine SIM-Nadel, ein passendes USB-Kabel und auch ein passendes Netzteil für die Schnellladung mit 67 Watt liegen den Modellen im Handel ebenfalls bei.

Generell wirkt das Xiaomi 13T – eben 1:1 identisch zum Pro-Modell – haptisch und optisch sehr ordentlich, ohne groß aufzufallen. Angenehm werden viele potenzielle Käufer sicherlich finden, dass das Display komplett flach ist und auf gekrümmte Ränder verzichtet.

Benchmarks und Leistung

Auf dem Papier ist das Xiaomi 13T mit seinem MediaTek Dimensity 8200. LPDDR5-RAM und UFS-3.1-Speicherplatz gegenüber dem 13T Pro klar im Nachteil. Allerdings ist fraglich, ob ihr abseits von synthetischen Benchmarks und Spielen davon allzu viel bemerken werdet. Die GPU des Dimensity 8200 ist jedoch deutlich schwächer als beim 9200+, sodass Gamer da durchaus besser beraten sind, zum Xiaomi 13T Pro zu greifen. Im System und bei anderen Apps als Spielen fällt das hingegen eher nicht ins Gewicht.

Meine Benchmark-Ergebnisse zeigen dann die Unterschiede auf. Als Beispiel: Das Xiaomi 13T Pro holte etwa im GPU-Test vom Geekbench 6 noch 8.051 Punkte. Wie erwartet ist das Xiaomi 13T aufgrund der schwächeren GPU also mit nur 3.602 Punkten hier deutlich abgeschlagen. Im Alltag sind die Leistungsunterschiede aber abseits von Spielen eher als untergeordnet zu betrachten. Erwähnt sei überdies, dass der Under-Display-Fingerabdrucksensor genauso zuverlässig reagiert hat, wie beim großen Bruder.

Auch die Akkulaufzeit fällt ähnlich aus, sodass ihr wohl nach anderthalb Tagen laden müsst. Zumindest galt das in meinem Alltagsszenario, mit sehr viel Musikwiedergabe via Bluetooth, ab und an einem Video bei YouTube, Telegram, WhatsApp, Todoist und den üblichen Blicken ins Web via Chrome, Stöbern bei Amazon.de und so weiter. Wer Mobile Gaming betreibt oder mit Google Maps lange navigiert, wird schneller an die Steckdose müssen. Die Aufladung dauert hier länger als beim Pro-Modell, ist mit 67 Watt aber immer noch sehr flott.

Auch auf dem Xiaomi 13T ist ab Werk massiv Bloatware vorinstalliert. Man nimmt von Facebook über Spotify bis hin zu AliExpress quasi alles mit, was geht. Der obige Screenshot zeigt dabei das Ausmaß auf – auch allerlei nervige Spiele finden sich im System. Das hinterlässt bei mir persönlich einen etwas ramschigen Eindruck und müsste nicht sein. Immerhin könnt ihr diese Partner-Apps auch allesamt deinstallieren.

Displays und Kameras

Der Bildschirm des Xiaomi 13T ist zu dem des 13T Pro identisch, sodass ich im Grunde meine damaligen Aussagen wiederholen kann. Etwa ist der OLED-Screen auch bei Sonnenlicht sehr gut lesbar, und zwar ab Werk etwas unterkühlt, lässt sich in den Settings aber auch für eine wärmere Farbgebung leicht anpassen. Dank der hohen Auflösung von 2.712 x 1.220 Pixeln und der Bildwiederholrate von bis zu 144 ergibt sich eine knackige und flüssige Darstellung.

Wobei die 144 Hz ein wenig Augenwischerei sind, denn damit die Anliegen müssen natürlich auch die entsprechenden Apps dafür optimiert sein. Ein größerer Vorteil ist in dem PWM-Dimming mit 2.880 Hz zu sehen, wodurch ein angenehmes, ruhiges Bild entsteht. Dank der 480 Hz Touch-Abtastrate reagiert der Bildschirm zudem flott auf Eingaben. Ihr könnt überdies auch ein Always-On-Display anknipsen. Um den Akku zu schonen, arbeitet dies mit 30 Hz. Im Gesamtbild ist das Display auf einem Niveau mit Premium-Smartphones.

Wie schon beim Xiaomi 13T Pro kann man das von den Kameras des 13T aber nicht behaupten. Da nutzt auch das Leica-Branding nichts. Ihr könnt dabei jederzeit zwischen den beiden Filtern „Leica Natur“ und „Leica Lebendig“ wählen, wobei speziell Ersterer wirklich sehr gut aussieht. Er erinnert weniger an die typischen, knalligen Smartphone-Fotos, sondern nutzt einen zurückgenommenen Look, der an Systemkameras mahnen soll. Dabei könnt ihr in der Kamera-App über kleine Buttons am rechten Rand zwischen 1x, 2x und 0,6x umschalten – was zwischen den einzelnen Linsen wechselt.

Das Xiaomi 13T tendiert, wie auch andere Smartphones des Unternehmens, stark zur Überbelichtung. Ich regle daher vor fast jedem Foto die Belichtung leicht nach unten. In Bezug auf Detailgrad und Schärfe liegen die Fotos im Bereich anderer Smartphone-Kameras aus der oberen Mittelklasse. Knipse ich aber mit meinem Xiaomi 12 Pro aus dem Vorjahr die gleichen Motive, sind weniger Nachschärfungs-Artefakte sichtbar und der Detailgrad ist dennoch höher. Dies gilt bei sowohl Fotos mit viel als auch mit wenig Umgebungslicht.

Die Ultra-Weitwinkel-Cam geht in Ordnung, reicht mit ihren 12 Megapixeln und weniger Dynamik als bei der Weitwinkel-Linse aber ebenfalls weder an Oberklasse-Modelle aus diesem noch aus dem letzten Jahr heran. Auch die Telephoto-Kamera ist zwar eine echte Bereicherung, denn ich fotografiere persönlich recht häufig mit zweifachem Zoom, aber chancenlos gegen das bereits erwähnte Xiaomi 12 Pro. Letzteres erwähne ich gerne, da es preislich inzwischen zu einem recht ähnlichen Kurs aufgetrieben werden kann.

Bei der Frontkamera könnt ihr abenteuerliche „Verschönerungen“ zuschalten oder auch die Tiefenunschärfe des Porträtmodus nutzen. Die Selfies sind auf jeden Fall vollkommen in Ordnung, wenn auch nicht bahnbrechend. Ein Nachteil des Xiaomi 13T gegenüber dem 13T Pro soll aber noch zum Abschluss Erwähnung finden: Ihr könnt keine 4K-Videos mit 60 fps aufzeichnen. Da limitiert offenbar das abweichende SoC.

Fazit

Das Xiaomi 13T ist ein gutes Smartphone aus der oberen Mittelklasse, das ich zur unverbindlichen Preisempfehlung von 649,90 Euro aber, wie auch das Xiaomi 13T Pro, für etwas zu teuer halte. Inzwischen legt Xiaomi hier ein Preisniveau an, das einen doch zum Nachdenken bringt. Lasse ich den Verkaufspreis außen vor, so sind die Abstriche gegenüber dem teureren Xiaomi 13T Pro zu verschmerzen.

Der MediaTek Dimensity 8200 ist langsamer als der 9200+, was auch für den LPDDR5-RAM und UFS-3.1-Speicher gilt, wenn man mit dem Xiaomi 13T Pro und dessen LPDDR5X- und UFS-4.0-Ausstattung vergleicht. Im Alltag dürften davon aber die meisten Anwender wenig merken. Eher fällt die reduzierte Aufladegeschwindigkeit ins Gewicht. Wer zukunftssicher unterwegs sein will, ärgert sich möglicherweise auch auf das Downgrade von Wi-Fi 7 zu Wi-Fi 6.

Dafür gibt es auch beim Xiaomi 13T das lange Update-Versprechen – vier große Android-Updates soll das Smartphone erhalten. Es bleibt jedoch abzuwarten, in welcher Frequenz Xiaomi jene verteilt und auch wie regelmäßig die Sicherheits-Updates wirklich kommen. Da der Straßenpreis des Xiaomi 13T bereits auf ca. 500 Euro gefallen ist, haben wir hier jedenfalls ein empfehlenswertes Mittelklasse-Smartphone vor uns.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Beim 13T fehlt im Vergleich zum 13T Pro auch die Wireless Lade Funktion. Die ist für mich beim Einsatz mit Android Auto im KFz zwingend notwendig. Ich möchte da kein USB Kabel dazwischen haben. Beim heimischen laden wäre mir das egal.
    Schade!

  2. Mich stört, daß beim Xioami 13T Pro nur ein Platz für eine Micro Sim vorhanden ist.
    Bei meinem Xioami Redme Note 10 gibt es 2 Micro Sim Plätze und einen Platz für eine Speicherkarte. Es kostete nur ca 1/3.

  3. Einmal mehr: es handelt sich um ein MediaTek-Smartphone. Wieso das nicht als Kritikpunkt hinsichtlich Updates angesehen wird, verstehe ich nicht… Sobald Xiaomi keine Updates mehr liefert, ist es nur noch eine unsichere Android-Gurke. Custom ROMs, die teilweise noch 5-10 Jahre Updates für Geräte bringen, sind damit nämlich faktisch unmöglich. Solange MediaTek den Code nicht bereitstellt, ein absolutes No-Go für alle, die was davon verstehen.

    • Jau, sobald ich Mediatek lese (bspw in Angeboten) wird der Tab geschlossen, genau aus den genannten Gründen. Und das in diesem Fall auch noch in nem 700€ gerät?

  4. Habe es für 350€ mit Schubladen-Vertrag bekommen, mehr wäre es mir auch nicht wert gewesen. Ich bemerke nur kleine Verbesserungen gegenüber meinem Redmi Note 10 Pro. Dafür hält dessen Akku nach 2.5 Jahren Nutzung noch besser, als beim brandneuen 13T. Sobald beim 13T das Display aktiv ist (moderate Helligkeit, adaptive Bildfrequenz), kann man der Akkuladung beim Schmelzen zusehen.

  5. Danke fürs Testen!

    Eine kleine Anregung für die Zukunft, ich vermisse etwas. Ausschlußkriterium Nummer 1 bei der Auswahl eines Handys ist bei mir die Wärmeentwicklung. Auf notebookcheck findet man nicht ohne Grund diverse konkrete Temperaturangaben und Wärmebilder dazu in jedem Test.

    – Ein warmes Handy am Ohr ist unangenehm.
    – Ein warmes Handy drosselt die Leistung (Throttling).
    – Ein warmes Handy verbraucht dafür während der Nutzung mehr Akku. Schließlich kommt die Wärme aus der Akkuenergie.
    – Wird der Akku regelmäßig zu warm, verkürzt sich seine Lebensdauer. Das muss man nicht Mal von außen deutlich bemerken.

    Ein kurzer Hinweis dazu in jedem Test fände ich daher gut, gerade bei so einem Kurztest mit einem anderen Chipsatz (ob sich an der Stelle was geändert hat).

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