X: Zur Nutzung wird bald zur Kasse gebeten

Elon Musk, der Eigentümer von X, hat die Idee, dass das soziale Netzwerk, das früher als Twitter bekannt war, möglicherweise nicht mehr kostenlos nutzbar sein wird. In einem Live-Gespräch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu am Montag erklärte Musk, dass das Unternehmen »zu einer kleinen monatlichen Zahlung« für die Nutzung des X-Systems übergehe. Er deutete an, dass eine solche Veränderung notwendig sei, um das Problem der Bots auf der Plattform zu lösen, so das US-Medium Techcrunch.

»Das ist die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, um gegen riesige Bot-Armeen anzukämpfen«, erklärte Musk. »Denn ein Bot kostet nur einen Bruchteil eines Penny – nennen wir es einen Zehntelpenny – aber selbst wenn er… ein paar Dollar oder so bezahlen müsste, ist der effektive Preis von Bots sehr hoch«, sagte er. Darüber hinaus müsste jeder Bot-Ersteller jedes Mal eine neue Zahlungsmethode verwenden, wenn er einen weiteren Bot erstellen wollte.

Musk sagte nicht, wie viel die neue Abonnementzahlung in Summe kosten würde, beschrieb sie jedoch als »einen geringen Geldbetrag«. Während des Gesprächs teilte Musk auch neue Kennzahlen für X mit und wies darauf hin, dass die Website mittlerweile 550 Millionen monatliche Nutzer habe, die täglich 100 bis 200 Millionen Beiträge generieren. Es war jedoch nicht klar, ob Musk automatisierte Konten – entweder gute Bots wie Nachrichtenfeeds oder schlechte Bots wie Spammer – in diese Zahlen mit einbezieht.

Wird spannend zu sehen sein, wie sich X dann entwickelt. Viele Nutzer haben mehrere Accounts, Webseitenbetreiber auch, die müssten dann vermutlich auf Account-Basis zahlen. Dazu bleibt die Frage offen, ob der lesende Zugriff vielleicht kostenlos bleiben könnte.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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43 Kommentare

  1. Digital Native says:

    Das wird der Untergang von Twitter. Kaum ein User wird dafür bezahlen wollen. Schade…

    • Schade? Ich fänd es super!

      Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass es ein cleverer Schachzug ist und mit dieser tollen Begründung kann man den Schwarzen Peter von „X möchte mehr Kohle verdienen“ auch noch auf die bösen Bots schieben. Werden schon genug zahlen, die ihr Leben auf X verbringen und ohne nicht überlebensfähig sind. Könnte eine Goldgrube werden, wenn man es wie angekündigt mit geringem Betrag anfängt.

    • Twitter gibt es eh nicht mehr, das ist jetzt X

      • Den Inhalten zufolge, die dort immer weiter verbreitet werden, sollte man das X besser durch ein Hknkrz ersetzen…

    • Diese Einschätzung teile ich, dadurch werden viele Nutzer verschwinden was zu einem signifikanten Rückgang der Reichweite und dadurch der Werbeeinnahmen führen wird.

      Kein wirklicher Verlust.

  2. Prognose: Es wird schon einige zahlende Nutzer geben. Allerdings dürfte das Wegbrechen der Zielgruppe auch für ein Wegbrechen der Werbeeinnahmen sorgen. Obs das alles dann wirklich mehr Geld in die Kasse spielt? Man darf Zweifel haben….

    Es tut sich ja auch ne Menge bei potentiellen X-Alternativen.

    • Es tut sich ja auch ne Menge bei potentiellen X-Alternativen.

      Das halte ich für Wunschdenken. Ich sehe nur, wie in den Medien bei jeder Gelegenheit Tweets eingebettet oder zitiert werden. Mastodon kommt praktisch nie vor und andere neue Dienste schon gar nicht.

      Ex-Twitter wird sich als viel robuster erweisen, als es einige Leute gerne hätten.

  3. Auf der einen Seite würde ich vermutlich meinen Account löschen, wenn Musk das durchzieht, denn so viel gibt mir Twitter/X nicht, dass es mir ein Abo wert wäre. Dennoch hat die Geschichte auch einen interessanten Kern, denn schon vor vielen Jahren gab es ja den interessanten Gedanken, dass das E-Mail-Spam-Problem auf einem Schlag gelöst wäre, wenn der Versand einer E-Mail einen Cent kosten würde. Der durchschnittlicher Nutzer könnte sich das problemlos leisten, aber für die Spammer würde es sich nicht mehr lohnen.

  4. Gut, spätestens dann bin ich natürlich raus. Für den Content, den man dort inzwischen findet, bezahle ich nicht noch Geld…

  5. Vernünftig. Dann wird es auch für manche teuer, eine große Followerzahl zu faken.

  6. Im Grunde sollte der Staat für jeden Account auf sozialen Medien einen Kopfsteuer erheben, so dass alle Plattformen zwangsläufig auf ein kostenpflichtiges Modell umsteigen müssen. Wäre wirklich wünschenswert, um den Irrsinn namens „soziale Medien“ zu bändigen.

  7. Ist Twitter als Markenname damit eigentlich wieder frei? Kann ich dann mein eigenes Twitter eröffnen? 😀

  8. Sehr gut. So wird x irrelevant. Facebook und tiktok können das gerne auch so machen.

  9. Eine Bezahlschranke hat eigentlich noch nie gegen Bots geholfen. Egal in welchem Bereich. Weil sie dafür nicht hoch genug sein kann. Weil wenn sie zu hoch ist, schrecke ich echte Nutzer ab. Ist sie zu niedrig, ist der Effekt halt immer noch minimal.
    Der Mann will nur sein bzw. das Geld der anderen Investoren wieder… Und weil inzwischen Werbekunden zahlreich abgesprungen sind, muss man irgendeinen Ausgleich schaffen.

  10. Der hält echt den Mixer in Ex-Twitter und drückt auf „Boost“. Mal sehen, was dabei rauskommt, ich hab damit Gottseidank nichts am Hut.

  11. Das wäre dann für mich der endgültige Grund Twitter den Rücken zu kehren. Seit der Übernahme wird der Ton zunehmend rauer, die Moderation lässt immer mehr zu wünschen übrig und es gibt eine wachsende Welle von rechten bis ideologischen verblendeten content.
    Mein Umzug nach Bluesky ist fast abgeschlossen, sollen die ganzen rechten Spinner sich gerne gegenseitig befruchten und dafür auch noch zahlen.

    • Kann ich so nicht bestätigen. Finde es gut wenn jeder seine Meinung sagen kann, sofern er dabei nicht gegen Gesetze verstößt. Eine Plattform sollte dabei nicht im vorauseilenden Gehorsam alles mögliche löschen und blocken.
      Trolle und extreme Ansichten gibt es überall. Mit denen muss man sich ja nicht abgeben. Kommt ja auch ein wenig darauf an wem man folgt und in welchem Umfeld man sich bewegt;)

      • Genau, so lange man wegsieht, kann ja nichts passieren. Gut aufegepasst, im Geschichtsunterricht.

        • Der mit dem Bart says:

          Oh wei, oh wei, wenn wir nicht aufpassen gründen die bösen Internetnutzer im Internet das vierte Reich und posten Memes.

  12. Elon Musk wird uns als Menschheit dabei helfen, dieses Joch X, vormals Twitter, endlich abzuschütteln. Das ist vermutlich ein größerer Dienst an der Gesellschaft als die Mars-Kolonialisierung. 😀

  13. Eine Welt ohne Facebook, Xtwitter, Tik Tok, Instagram und Co. wäre eine bessere Welt. Ich werde jedenfalls NIEMALS auch nur einen Cent für diese Dinger bezahlen. Bin gespannt, ob Musk am Ende gewinnt oder sein X komplett vernichtet. Ist auch ein interessanter Test für alle anderen Netzwerke (die dann nachziehen würden, wenn es funktioniert)

    • Interessant, dass alle gegen in Plattformen wettern, dabei sind doch die Menschen (und der von ihnen erzeugte Inhalt) das vermeintliche Problem und die verschwinden nun mal auch dann nicht, wenn man ihnen die Werkzeuge aus der Hand nimmt.

  14. Speedrun any%: Wie töte ich eine der beliebtesten Social Media Plattformen

    Würde mich mal interessieren, wie stark die Userbase dadurch einbricht. Die bisherigen Änderungen haben schon extrem viele Benutzer vergrellt, dieser Schritt scheint aber extremer als alle bisherigen. Ich werd Twitter/X jedenfalls nicht mehr nutzen, wenn diese Paywall tatsächlich kommt.

    • Ist das wirklich so, dass viele die Plattform verlassen? Oder sind die nur besonders laut? Habe Statisken gesehen, dass die Nutzung angestiegen ist.

  15. Musk: „Was!?! Wir haben noch immer 550 Millionen monatliche Nutzer? Das verursacht zu viele Kosten. Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht noch ein wenig nach unten gedrückt bekommen …“

    kwt

  16. Kokolores.
    Es ließe sich durch KI prüfen ob ein Nutzer organische Interaktion über längere Zeit erzeugt oder ob es sich um einen Bot handelt. Wenn man möglichst viel Geld aus der Seite holen will soll man das einfach sagen.

  17. Ich dachte es gibt keine Bot-Probleme mehr? Vor allen Dingen gibt es keine Russen-Bots.
    Meinte zumindest Musk

  18. Wenn sich das für Twitter / X lohnt, zeigt das nur, wie schlecht es um Twitter steht. Wenn man mal in den Bilanzen von Meta sieht, wie viel Werbeeinnahmen pro Nutzer generiert werden, dann sind „ein paar Dollar“ pro Nutzer als Nutzungsgebühr sicher nichts, was eine reizvolle Alternative wäre.
    Vermutlich rechnet Musk damit, dass er dann weiter die gleiche Menge an Werbung anzeigen kann. Doch sicher geht es da vielen Nutzern wie mir, die fragen werden, wofür sie denn dann eine Gebühr zahlen sollen, wenn sie als Werbeempfänger weiter das Produkt und nicht der Kunde sind. Probleme mit Bot-Accounts habe ich nämlich eigentlich keine und ob jetzt irgendwelche Follower-Zahlen künstlich mit Fake-Accounts aufgeblasen werden, ist mir doch egal. Dafür zahle ich doch nicht.

  19. Ein geringer Geldbetrag ist für Musk wahrscheinlich alles unter 1 Million pro Jahr.

  20. Er kennt sich halt aus.

    Hat er doch selber sein Tesla mit Hilfe von Twitter Bots groß gemacht!

    „Twitter-Bots sollen Tesla über ein Jahrzehnt lang gepusht haben

    Laut US-Forschern verbreitet eine Armee automatisierter Twitter-Accounts über Jahre das Narrativ des Elektroautobauers Tesla. Auch der Börsenkurs könnte so gestärkt worden sein. Dem manager magazin liegt das Forschungs-Paper vorab vor.“

    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/tech/tesla-auf-twitter-wie-elon-musk-von-einer-bot-armada-profitiert-a-d5e0c91f-1c59-4f0a-8716-62808f77c8a6

    nostr & Bluesky freuen sich schon über die viele Neu-User!

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