X: CEO antwortet auf Werbe-Kontroversen

Vermutlich habt ihr es mitbekommen: Derzeit gibt es mal wieder Rummel um das soziale Netzwerk X, ehemals Twitter. So hat z. B. Disney nicht nur die Werbung auf der Plattform eingestellt, sondern die Konten des Unternehmens wurden auch temporär stillgelegt. Ursache? Werbeanzeigen großer Unternehmen landeten neben unpassenden Beiträgen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Obendrein fiel der Besitzer Elon Musk durch das Bekräftigen antisemitischer Posts auf und befeuerte so die ganze Debatte noch.

Die Geschäftsführerin Linda Yaccarino hat inzwischen Stellung bezogen und wirft den Medien teilweise manipulierte Artikel über X vor, welche die Fakten nicht korrekt wiedergeben würden. Sie spricht auch nicht von einem Rückzug großer Werbekunden, sondern nur von einer „temporären Pause der Investitionen“ jener. Neben Disney hatten sich da auch Apple und IBM zurückgezogen.

Elon Musk wiederum hat inzwischen Klage gegen Media Matters eingereicht, einer Nachrichtenorganisation, der er vorwirft, Falschinformationen über X zu verbreiten. So hatte Media Matters für das Aufschrecken der Werbepartner gesorgt, indem man dokumentierte, dass die Anzeigen von Apple, IBM, Oracle und mehr z. B. selbst neben Nazi-Posts bei X eingeblendet werden können. Und in so einem Umfeld fühlen sich die Unternehmen verständlicherweise so gar nicht wohl.

In der Klage behauptet Musk nun, Media Matters hätte künstlich die Bedingungen hergestellt, unter denen die Anzeigen der Werbekunden neben den strittigen Inhalten erscheinen. So folgte man mit einem älteren X-Konto ohne Werbefilter nur Konten von Werbetreibenden und Hate-Speech-Postern. Das forcierte dann das dargestellte Szenario. Ob man das jetzt als Manipulation bewertet oder nicht, überlasse ich euch. Denn die Bedingungen können eben durchaus zustande kommen.

Wie man es auch dreht und wendet: X hat derzeit ein erhebliches Image-Problem und erlebt immer mehr Rückschläge. Es bleibt abzuwarten, wie es da wirtschaftlich weitergehen wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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15 Kommentare

  1. Ich dachte immer das Facebook eine „spezielle“ Plattform, mit einer „besonderen“ Führungspersönlichkeit hat und „interessante“ Entscheidungen trifft. Aber bei X dachte man sich da wohl „hold my beer“

    Manchmal kommt mir das schon wie eine neue Comedysendung vor.

    Und um es mit „Ultralativ“ von YouTube zu sagen „das ist furchtbar schade“

  2. Diese Linda Yaccarino ist doch nur die Fifi-Hündin und Marionette von Elon Musk.

    • Die muss unglaublich viel Schmerzensgeld
      bekommen um da unter dem Chef versuchen zu wollen das Boot am laufen zu halten während sie Elon zulächelt, der gerade mit der Axt auf den Bug einschlägt.
      Andererseits, vielleicht ist X auch schon too big to fail. Das ist wie bei WhatsApp, als es von FB übernommen wurde. Der Aufschrei war groß, viele haben andere Messenger installiert aber man ist nicht von WA los gekommen.
      Der Unterschied ist jetzt nur, dass Elon schnell ein anderes Hobby braucht damit die gute Frau Yaccarino mal wieder Löcher stopfen kann und es ruhiger wird.

      • Der Vergleich mit Whatsapp hinkt. Klar, da ist hier und da auch mal was hinzugekommen (Kanäle usw.), aber grundsätzlich kann man das immer noch genauso gut nutzen wie vor der Übernahme durch Meta. Das kann man von X definitiv nicht behaupten 😀

  3. „Es bleibt abzuwarten, wie es da wirtschaftlich weitergehen wird“.

    Es geht da wirtschaftlich weiter???? Echt? 😉
    Ich kann mir nicht vorstellen, das aus X nochmal ein florierendes Geschäftsmodell wird.

  4. Irgendwie ein klassischer Trump-Move… Dinge verk****en und dann sich selber mit Begeisterung lautstark als Opfer darstellen.

    Der Grund ist klar: solche Geschichten verbreiten sich viel viraler als eine nüchterne Börsennachricht à la „X hat sein Jahresergebnis gegenüber dem Vorjahr vertausendfacht“.
    Niemand erinnert sich an das stille Kind im Supermarkt, aber jeder weiß, dass da mal eins war was ein Riesentheater wegen nichts gemacht hat…

  5. Ich verstehe nicht ganz was das Problem ist. Den Werbenden kann es doch egal sein, wo die Anzeige genau auftauchen, solange der User die Produkte kauft die beworben werden, ist es doch ok.

    Auch könnte hinterfragen werden, ob es nicht doch eine Agenda von einigen Medienunternehmen gibt, um X möglichst großen Schaden zuzufügen.

    • Mir als Werbekunde wäre es nicht egal. Ich hätte auch kein Bock, meine Produkt dort zu bewerben, wo sich rechte und dumme Trolle aufhalten, die irgend einen Schwachsinn von sich geben. Auf solche Kundschaft kann man gerne verzichten.
      Und beim 2. Punkt, bleib da bitte dran. Eine ganz große Verschwörung wittern wir da Alle.

    • Tja, das hat wohl was mit ethisch und moralischem Verhalten und Anstand zu tun. Ok, das ist in unserer Gesellschaft klar auf dem absteigenden Ast und erreicht die Wähler von Trump oder der AfD schon lange nicht mehr. Es ist aber schön das es einige Unternehmen scheinbar noch nicht egal ist Ihre Werbung neben Hakenkreuzen und Ähnlichem zu sehen.

    • Ach, da braucht es keine Agenda. Das schaft Musk schon ganz ohne Hilfe. Und das die werbenden nich mit Nazis und anderem gesocks in Verbindung gebracht werden wollen ist ja nur logisch, schadet dem Absatz der Produkte.

    • Alex the 2nd says:

      Gute Frage.

      „Media Matters for America (MMfA) is a left-leaning nonprofit organization and media watchdog group. It was founded in 2004 by journalist and political activist David Brock as a counterweight to the conservative Media Research Center. It is known for its aggressive criticism of conservative journalists and media outlets […]“

      Faktenchecker. Mehr muss man nicht wissen.

    • Tja, dir mag es ja egal sein im Zusammenhang mit Nazis, etc. gebracht zu werden, manchen Werbenden ist aber halt nicht egal in welchem Zusammenhang ihre Werbung gesehen wird.

      Und natürlich musst du zum Schluss wieder eine Verschwörung von sinestren Medienunternehmen aufs Tableau bringen.

      Gibt es auf dieser Welt eigentlich keine Gegebenheit mehr, in der nicht irgend eine geheime Elite uns steuern und manipulieren will?

    • Dafür haben sie doch schon Elon. Da braucht sich kein Medienunternehmen anzustrengen.

    • „Den Werbenden kann es doch egal sein … “
      Anscheinend ja nicht.

      „Auch könnte hinterfragen werden, ob es nicht doch eine Agenda von einigen Medienunternehmen gibt“
      Immer diese krypischen „Andeutung“ ohne wirklich ins Detail zu gehen. btw, Klein-Musk hat den Fehdehandschuh in den Ring geworfen. Aber damit bleibt er eben auch im Gespräch. Typische Populistennummer.

  6. Twitter X-beliebig schießt eigentlich nur noch den Vogel ab, wenn es um all die unmöglichen und oft ekelhaften Posts geht, die da über die Soziale Netzwerke geteilt werden. Und die politischen Seiten sind längst egal.

    Da kann einem um die Menschheit nur Angst und Bange werden.

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