US-Schulen verklagen soziale Netzwerke wegen des negativen Einflusses auf Jugendliche

Soziale Netzwerke sind per se weder etwas Gutes, noch etwas Schlechtes. Vielmehr hängt es von der Art und Weise der Nutzung ab, ob sie das eigene Leben positiv oder negativ beeinflussen. Doch die öffentlichen Schulen in den USA bzw. speziell Seattle sehen das etwas anders. Sie verklagen gemeinsam soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram, Snapchat und YouTube. Der Vorwurf: Die Plattformen hätten unter Jugendlichen eine Krise im Bereich der psychischen Gesundheit ausgelöst.

Dass ein negativer Einfluss möglich ist, zeigen ja auch Instagrams interne Studien zu weiblichen Teenagern und deren Nutzungsverhalten. Die Schulen aus Seattle werfen den Plattformen jedenfalls vor, die Verwundbarkeit von Jugendlichen auszunutzen und sie bewusst in eine Sucht nach sozialen Medien zu treiben. Gezielt würden psychologische Merkmale von Teenagern ausgewertet und ausgenutzt. Das Ziel sei es, dass die Jugendlichen so viel Zeit wie möglich bei TikTok und Co. verbringen – ungeachtet des Schadens, den man potenziell in ihrem Leben anrichte.

Die Klageschrift umfasst stolze 92 Seiten. Es werden darin auch Beispiele für die negativen Einflüsse genannt: Etwa verzerrte Schönheitsideale, die Jugendliche in die Magersucht treiben oder Selbstverletzungen idealisieren. Die Plattformen hätten gemeinsam dazu beigetragen, dass sich Angstgefühle, Depressionen, Gedanken an Selbstverletzungen und sogar Suizid unter Jugendlichen stark ausbreiten.

Spannend: In den USA wurde im sogenannten „Communications Decency Act“ in Sektion 230 ausdrücklich festgehalten, dass Online-Plattformen nicht dafür haften, was Dritte bei ihnen posten. Jedoch berufen sich die Schulen nun darauf, dass sie sehr wohl dafür geradestehen müssten, was sie den Jugendlichen über ihre Algorithmen als Empfehlungen kredenzen.

Wie The Guardian berichtet, sind sich die Plattformen eher keiner Schuld bewusst und verweisen auf vorhandene Schutzmaßnahmen und die Zusammenarbeit mit diversen Organisationen, die sich für Mental Health einsetzen. Die Schulen aus Seattle fordern jedenfalls Schadensersatz und fordern die Gerichte auf, die Plattformen daran zu hindern, Jugendliche weiter in ihrer Entwicklung zu beeinträchtigen. Potenzielles Geld, das man erhalten würde, will man in den Schulen unter anderem zur Präventionsarbeit und Aufklärung einsetzen, um Jugendliche für die potenzielle Schädlichkeit der sozialen Netzwerke zu sensibilisieren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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49 Kommentare

  1. Prinzipiell richtig… aber Menschen sind Menschen und Jugendliche sind Jugendliche. Die werden das seltne sinnvoll nutzen. Und es verblödet sicherlich, schmelzenden Käse und dumme Tänze bei TikTok und YouTube Shorts im Sekundentakt abzuspielen. Davon abgesehen, was das mit unserer Aufmerksamkeitsspanne gemacht hat.

    • Recht hast du, wenn ein Jugendlicher gezielt nach #schmelzendemKäse suchen würde. Unrecht hast du in diesem Fall trotzdem, da es um die Algorithmen geht, welche die User ja in eine gewisse Richtung lenken – somit ist es keine eigene Entscheidung des Users, was er da Teilweise so sieht.

  2. Wo gibt es heute denn überhaupt noch positiven Einfluss?

    Schule? Völlig durchideologisiert.

    Politik? Zum davonlaufen.

    Familie? In vielen Fällen selbst kaputt und kaum in der Lage sich um den Nachwuchs zu kümmern.

    Medien? Da gibt es nur noch Schuldzuweisungen und Vorwürfe.

    Woran sollen sich Heranwachsende heute sinvollerweise orientieren? Sind vielleicht die sozialen Netzwerke gar nicht Quell des Übels, sondern Zufluchtsort, weil es woanders schlicht noch übler ist?

    • Die Antwort ist traurig, trifft aber wohl oder übel genau den Nerv.

      Werde versuchen meiner Tochter (2 Jahre) die Liebe zur Heimat schmackhaft zu machen. Tradition hat noch nie geschadet…

      • Die liebe zur Heimat/Tradition hat noch nie geschadet.
        Merkste selbst oder?

        • MeinNametutnichtszurSache says:

          Führ mal bitte weiter aus…

          • Naja also es geht ja darum, dass er selber merken soll, was bei ihm nicht richtig läuft. 😀
            Da bedarf es keiner weiteren Ausführung in dem Kontext.

            • MeinNametutnichtszurSache says:

              Was spricht gegen Liebe zur Heimat bzw. Tradition(nen)?

              Oder ist das wieder so ein typisch deutsches Ding? So von wegen:
              (Heimat, Tradition, Stolz auf das eigene Land) = evil (da Nazi)?

              • Widersprüche sind stark in Mode:

                Einige halten es für eine gute Idee, genau die Umstände, aufgrund derer es sich überhaupt erst so gut versorgt und in jeglicher Hinsicht abgesichert lebt, nach Kräften zu zerstören und abzuschaffen. Die wissen offenbar gar nicht wie gut es ihnen geht. Vielleicht geht es einigen auch zu gut. Quasi Wohlstandsverwahrlosung.

        • Was soll denn dieser Kommentar zu diesem Thema sein. Zuviel Tradition und Rückwärtsgewantes Denken wir der Realität nicht gerecht und verspricht nur platte „Lösungen“, die aber nicht funktionieren.

          • MeinNametutnichtszurSache says:

            Wer spricht von „zuviel“? Es ging um „Liebe zur Heimat“ schmackhaft machen und dass Tradition nicht schädlich ist.

            Oder willst du solche Dinge negieren?

      • „Tradition hat noch nie geschadet“
        Oh du könntest kaum mehr daneben liegen mit so einer Antwort… Es gibt eigentlich kaum was schlimmeres, als Stillstand aka „“Traditionen““.
        Alte Laster sollte man ablegen und nicht immer weiter schleifen, damit man es dann als Tradition schönredet.

        • OK, dann halte dich aber auch dran:

          Traditionell haben die Leute in Europa in Häusern / Wohnungen gelebt: Zieh‘ aus und nirgends mehr ein!

          Traditionell können die Leute in Europa Lesen und Schreiben: lass das!

          Traditionell hat man in Europa ein kooperatives Miteinander: Lege dich ab jetzt mit jedem an!

          Traditionell kümmern wir uns in Europa um die Hilfsbedürftigen und Schwachen: Sei ab jetzt nur noch egoistisch!

          Traditionell gehen wir in Europa mit unserer Umwelt recht schonend um und vermüllen nicht unsere Umgebung: Schmeiße ab jetzt alles in den Wald!

          Traditionell verrichten wir unser „Geschäft“ in Europa auf sanitären Anlagen mit Abwasserreinigung: Scheiße ab jetzt auf die Straße!

          Die „Traditionen“ müssen einfach überwunden werden. Bewege dich, gegen den Stillstand!

        • Hallo Tim, ob ich die Form von „Tradition“ die Michael hier meint, gutheißen kann weiß ich nicht – dazu wird Michael nicht konkret genug. Aber ersetzen wir mal „Tradition“ durch „Werte“, „Ethik“ oder „Tugenden“ – dann wird auch für mich ein Schuh draus. Werte wie Gewaltlosigkeit, Diversität , Pluralismus- ja mehr davon. Tugenden wie Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, zuverlässigkeit – ja bitte! Ethische Werte wie Achtung vor dem Leben, der Lebensleistung, der Art zu lieben und zu empdinden anderer – unverzichtbar. Auf die Form der Tradition die sich in Lodenanzügen, Gamsbärten, Schützenvereinen oder Trachten-Blaskapellen manifestiert – auf die kann ich persönlich auch verzichten. Aber auch diese „Tradition“ zu leben gehört zzu unserer kulturellen Freiheit. Und zwar solange sie nicht die Freiheit und die Werte anderer in Frage stellen.

      • Liebe zur Heimat? Deine Heimat war am Holocaust beteiligt

      • Gleich mal die Hacken zusammenschlagen 😛

      • vernünftige Antwort

    • Ach Michael. Jeder Beitrag von dir lässt mich immer an der Gesellschaft zweifeln. Doch dann wird mir immer schlagartig bewusst. Es ist eben doch nur der Michael.

    • Meine Meinung: Die sozialen Medien sind die Quelle für den heutigen Stand der Menschheit ohne Unrechtsempfinden, der fehlenden Achtung vor anderen Personen, der fehlenden Achtung vor Fakten und der Politik, die nur noch nach der öffentlichen Meinung Ihre Fähnchen ausrichtet usw. Hätte nicht jeder Idiot die Möglichkeit in die gesamte Welt hinauszuposaunen, dann wäre vieles besser. Das Internet uns insbesondere die sozialen Netzwerke haben meiner Meinung nach für die Menschheit erheblich mehr negative, als positive Aspekte hervorgebracht.

  3. Versteh einer die Amerikaner. Saufen erst ab 21, aber wenn es darum geht die Eltern in die Verantwortung zu nehmen, denn es gibt mittlerweile mehr als genug Möglichkeiten den Konsum solcher Inhalte für Minderjährige zu kontrollieren, geht man lieber den Weg des vermeintlich geringsten Widerstands… Ich gehe davon aus, dass der einzige Gewinner in der Sache der Anwalt der Schulen sein wird, der das 92-seitige Dokument geschrieben hat und die Schulen für die Klage überredet hat.

    • Die Eltern sind doch heute genauso bekloppt in den sozialen Netzwerken unterwegs bzw. kommt da dann noch viel Schlimmeres als Ergebnis bei raus als irgendwelche Schminkgeschichten oder irgendwelche Tänze.

    • Kein TikTok, dafür Angriffswaffen (man weiß nur nicht wer welche hat) mit open carry, während das Handy in der Tasche bleibt. Sichere Welt

  4. Drogen per se sind weder etwas Gutes, noch etwas Schlechtes.

  5. Ich finde deinen ersten Satz nicht unbedingt richtig. Das ist ja genau die Frage…

    • André Westphal says:

      Meinst du meinen? Also soziale Netzwerke können das Leben eben auch sehr positiv beeinflussen – man kann dort neue Kontakte knüpfen (privat wie beruflich), sein Wissen erweitern und sogar in Diskussionen lernen, wie man die eigene Meinung vertritt aber auch andere Ansichten akzeptiert.

      In der Medienpädagogik gilt eine Sicht, die ein Medium per se als „gut“ oder „schlecht“ einordnet als „technikdeterministisch“ – das ist aber eine veraltete Herangehensweise. Wie gesagt gibt eben die Art und Weise der Nutzung den Ausschlag. Flaches, aber klassisches Beispiel: Du kannst mit einem Bleistift ein Gedicht schreiben – oder jemandem ein Auge ausstechen. Der Bleistift ist nicht „gut“ oder „schlecht“, sondern was du damit als Werkzeug anstellst.

      Deswegen ist es wichtig, dass z. B. Jugendliche die richtige Medienkompetenz erlernen – dann können sie Plattformen wie Instagram und Co. besser reflektieren und auch sinnvoll nutzen. Dafür ist aber natürlich auch entsprechende Kompetenz bei Eltern und Lehrern notwendig, die leider in der Praxis auch oft fehlt.

      • ich würde mich da nochmal genauer informieren, wie diese „sozialen“ Netzwerke designed wurden.
        prinzipiell ist deine Argumentation korrekt aber sie nimmt in diesem Fall („soziale“ Netzwerke) eine naive Voraussetzung an, die einfach nicht gegeben ist.

        „habe letztens ein party Haus gebaut. alle Freunde meiner Zielgruppe sind schon drin. sobald das Ziel durch die Eingangstür tritt, rutscht es durch eine Falltür in den Keller. der Keller ist so gebaut, dass man nicht mehr rauskommt. es gibt täglich essen und Schutz vor den Elementen gratis dazu.“

        mein Haus ist weder gut noch schlecht. ist doch die Schuld der Eltern oder des Kindes. warum regen sich alle so auf?

        • André Westphal says:

          Dein Vergleich hinkt jedoch schon aus dem Grund, weil es im Falle der sozialen Netzwerke im Gegensatz zu deinem Beispiel nicht zwangsweise so ist, dass jemand durch eine Falltür rutscht. Dann müsste man sagen: „Da ist eine gut sichtbare Falltür, über die man herüberklettern und ins erste Stockwerk gehen kann“.

          Letzten Endes ist übrigens eben bei dir die Prämisse, von der du ausgehst „Soziale Netzwerke sind böse und wollen für die Nutzer nur das Schlechteste“. Ob das nun so klar stimmt, kann man wieder in Zweifel ziehen. Sicher wollen die Plattformen User lange binden, das ist richtig. Aktiv etwas Destruktives wünschen sie denen (schon aus Eigennutz), aber auch nicht.

          Das ist eben die Debatte, die man führen und sollte. Was es aber eben auch gibt, sind diejenigen, die aus sozialen Netzwerken für sich positive Effekte ziehen – z. B. marginalisierte Gruppen, die dort womöglich Gleichgesinnte finden. Es gibt eben nicht nur „Schwarz“ und „Weiß“.

          • Naja, dein Bleistiftvergleich ist auch nicht der beste! 🙂
            Ich bin auch der Meinung, dass Soziale Nerzwerke so konzipiert sind, dass ein hohes Suchtpotential besteht. Das ist für das Netzwerk gut, aber für den Nutzer (Kinder!) eben nicht.

      • Das Beispiel des Bleistifts scheint mir allerdings nur bedingt übertragbar auf das Problem hier, bzw. ist der Bleistift nicht „neutral“, sondern als Schreibgerät konzipiert. Er bringt also eine „richtige“ und eine „falsche“ Nutzung mit sich.
        Die Konzeption Sozialer Online Netzwerke erfolgt dagegen im Sinne der Konzerne, die sie betreiben. Dies führt dann dazu, dass Menschen sich dort lange aufhalten sollen und das die kritisierten Elemente einen nicht unerheblichen Anteil daran haben.
        Richtig ist sicherlich einen technikdeterministischen Ansatz zurückzuweisen. Die Kritik muss deutlich zentraler an den Interessen und der Art und Weise der Interessenverfolgung der Betreiber ansetzen.

        • Hallo christian, „Die Konzeption Sozialer Online Netzwerke erfolgt dagegen im Sinne der Konzerne, die sie betreiben. Dies führt dann dazu, dass Menschen sich dort lange aufhalten sollen und das die kritisierten Elemente einen nicht unerheblichen Anteil daran haben.“ das gilt doch für alle medien, film, Fernsehen, Radio , zeitschrift – Hörer-, zuschauer- oder Leserbindung nennt man das . Nichts neues. Wenn man es sol sieht waren die fortsetzungsromane oder comic-Strips in zeitungen der anfang … wwo ist das neue ? die Wege und die Interaktivität sind neu, aber die Ziele von Medienunternehmen nicht .

      • Thorsten G. says:

        Kann man, kommt aber, gerade bei TikTok, wahrscheinlich kaum vor. Eigentlich trifft es nur dort zu, wo es es noch wirklich Netzwerke im Sinne des Wortes sind. Ein „Influencer“ und seine 100.000 Follower bilden ja kein wirkliches Netzwerk mit Kommunikation in zwei Richtungen.

      • Norman Doidge – The Brain that changes itself.

        Leseempfehlung und die Bleistift-Analogie danach nochmal überdenken.

      • „Solche Verblödungsinhalte wie hier oder den USA mit Wackeltanz und Co. gibt es in China nicht.“

        Ah, interessant. Da könnte man ja glatt Methode dahinter vermuten …

      • Also erst einmal sind dafür die Eltern verantwortlich und die machen in der Regel genau nichts, das sie selbst unreflektierte Smartphonejunkies sind.

      • Hallo Frande Tramba , ja China ist also Vorbild ? chinesische Jugendliche und junge Erwachsene in den Metropolen : goldene Smartphones, alles bunt, farbig, bling-bling – war vor einigen Beiträgen hier z. B. thema „Autos die die Farbe wechseln oder mit Licht-Animationen auf der karosse“ – sowas wird für den chinesischen/asiatischen markt entwickelt. Dürfte hier in europa nämlich weniger Anklang finden. Also oberflächlichkeit, Trend-hyping , ob nun bei Schönheitsoperationen , Body-Styling oder anderen unnützen dingen sind kein Alleinstellungsmerkmal der amerikanischen, u. a. in sozialen Medien kolportierten (Jugend-)Kultur.

  6. Soziale Netzwerke sind zunächst erstmal nicht Sozial, auch wenn das der Name suggeriert. Es sind private Unternehmen, deren Geschäftsmodelle Einfluss auf die Gesellschaften haben.
    Sollte von diesen Geschäftspraktiken ein Schädlicher Einfluss ausgehen, dann sollten sie, wie jedes andere Unternehmen auch, dafür haften, ihr Geschäftsmodell entsprechend anpassen oder verboten werden.

    Der genialste Kniff jener Unternehmen war es allerdings das Narrativ zu prägen, sie stünden für freie Meinungsäußerung und jede Form von Reglementierung wäre ein Eingriff in die Meinungsfreiheit – ist natürlich völliger Blödsinn.
    Aber damit versuchen sie sich immer und immer wieder ihrer Verantwortung zu entziehen, in dem man den Pöbel aufhetzt, den Diskurs verzerrt und die Fronten verwässert.

    • Danke, die ersten beiden Sätze fassen das ganze Elend dieser schwachsinnigen Entwicklung der letzten 20 Jahre in diesem Bereich perfekt zusammen.

  7. Soziale Medien haben etwas gutes?

    Mal sehen:
    Ständige Benachrichtigungen?
    Fake Internetpunkte die man Sammeln muss?
    Anzahl der Follower gibt an ob man geliebt wird oder nicht?
    Filterblase, gegen die ein Stammtisch in Oberbayern eine soziale diverse offene Diskursveranstaltung ist?
    Kommerzielle Absicht der Datenauswertung zwecks weiterer Beeinflussung?
    Schürt Angst, Hass und dient der dauerhaften öffentlichen Demütigung?

    Japp. Kann weg!

    Die einzige Plattform bei der Upvotes funktionieren ist Stackexchange, weil es Downvotes gibt! Und beides ist limitiert, Downvotes Kosten eigene Upvotes. Und weil es um tatsächlichen fachlichen Nutzen der Inhalte geht. Trotzdem gibt Fehler in der Moderation. Es ist nichts perfekt. Bei Stackoverflow trotzdem gefährlich:

    Wer zuerst Mist postet und es gut aussehen lässt reitet auf einer Upvotewelle. Es hilft wirklich immer alle Antworten anzusehen! Oft sind die unterhalb fachlich besser.

    In dem Sinne. Downvotefest eröffnet!

  8. Es ist halt wie immer: Verbot soll alles regeln, alles wieder schön machen.
    Die Nutzer aufklären? Ach nö.

    Schulsystem reformieren (Aufklärung über neue Medien, Einführung ins Steuerrecht, Gefahren von Mobbing erklären, auf eine Gefahr von Ideologien verweisen)? Ach nö.

    Eltern mehr in die Pflicht nehmen? Ach nö.

    Schön nach kommunistischer Tradition verbieten. Wird schon klappen. Problem auf wundersame Weise lösen ( zumindest auf dem Papier).

    Man könnte ja das Problem ultimativ lösen, indem man Internet abschaltet. Letztendlich ist das Internet Träger des Bösen. Ohne Träger kein Böses mehr.

    • Das ist kein System, das dich von selbst regelt. Hier setzt sich nur immer der neueste, größere Schwachsinn durch (wie Tiktok). Insofern muss da regelnd eingegriffen werden. Kann alles weg.

      • *sich*

      • Richtig. Der Staat ( also mehr oder weniger Parteiideologen) sollen für alle entscheiden, was gut und was schlecht ist.
        Null-Eigenverantwortung -Strategie.
        Natürlich, wenn die Partei irgendwas verbieten will, was ICH gut finde, dann ist DAS natürlich was anderes. Ist ja klar. Denn ich habe immer Recht.

  9. „Soziale Netzwerke sind per se weder etwas Gutes, noch etwas Schlechtes. Vielmehr hängt es von der Art und Weise der Nutzung ab, ob sie das eigene Leben positiv oder negativ beeinflussen.“

    Das ist wieder so eine simple Pauschalaussage, wie man sie immer wieder in eurem Blog liest. Es wurde schon mehrmals für unterschiedliche soziale Netzwerke belegt wie diese aktiv die Erfahrung ihrer Nutzer verschlechtern, um ihren Verdienst zu steigern. Also nein, man kann den Sachverhalt nicht einfach auf die richtige Nutzung herunter brechen und damit statt der Betreiber ausschließlich die Nutzer für ihre Nutzungserfahrung verantwortlich machen.
    Entweder man stellt so komplexe Sachverhalte ihrer Komplexität entsprechend dar oder lässt solche Sätze einfach weg.

    • Es ist dies das Werkzeugdenken, der Pragmatismus, der Technik, die Trennung von neutralem, objektiven Ding und subjektiver Nutzung/Wertung oder von Sein und Sollen, auf die die Wissenschaft ja so stoz ist. Eben dies zerstört vom Prinzip her alle Moral, Anstand, Kultur, alles wirkliche Verständnis der Welt, alles geistige Leben in der Welt und nicht bloß unter Nutzung derselben als Material und Werkzeug des Ichs, all dies wird einfach nur sinnlos.

      Das zu Erörtern führt allerdings sehr weilt, die Plattformen, das Internet sind natürlich nur die Vehikel, nicht das Problem selbst, das natürlich auch kein juristisches ode mit juristischen Mitteln zu behebendes ist, auch kein pädagogisches, ökonomisches oder politisches …

    • Hallo Lurch, einfache Antwort: ich bin verantwortlich für das was ich sage. Du bist verantwortlich für das was du daraus heraushörst. Niemand kann mich für Deine (Fehl-)Interpretation verantwortlich machen.

  10. Sehr gut. TikTok ist sowieso nur als Subversions-Tool für den Westen zu verstehen. Denn loggt man sich Mal über China-VPN ein, sieht man plötzlich ein ganz anderes TikTok. Null anzüglich bzw. degeneriert. Ausschließlich vernünftiger Content. Leute zeigen ihre Hobbys, spielen Musik unw. -Meiner Meinung nach sollte unser TikTok hierzulande, wenn überhaupt, erst ab 18 Jahren zugänglich sein.

  11. Hallo Dagmar, daran sieht man wie wichtig es für Europa wäre sich nicht nur von russland , sondern auch einer immer mehr zum Totalitarismus und einer zensur-Unkultur neigenden USa zu emanzipieren – siehe Nutzungs- und Verkaufsverbote für chinesische produkte oder jetzt eben mit fragwürdigen Argumenten , die aus der Kommunistenhatz-Ära des mcCarty-Kommitees gegen „unamerikanischen Verhaltens “ – klingt nicht umsonst ähnlich wie „undeutsch“ im nazi-jaron – Versuch Medien zu verbieten. Wir müssen unseren eigenen, europäischen Weg gehen, auch notfalls gegen die Interessen einer konservativen Meinungs-Unterdrückungslobby in den USA. Die uSa taugen nicht mehr als Leitstern für offenheit, Pluralismus und Demokratie.

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