Umfrage April: Bist du für die doppelte Widerspruchslösung bei Organspenden?

Monatlich gibt es bei uns eine Umfrage. Für gewöhnlich klopfen wir hier ein Stimmungsbild unter den mitlesenden Techies ab – welches sich aber auch mit Technik als solches grob beschäftigt. Dieses Mal wollen wir uns aber mal in anderes Gefilde bewegen, aus aktuellem Anlass. Ein Thema, welches uns früher oder später alle angeht: Organspende. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und andere Politiker haben einen Vorschlag zur Reform der Organspende präsentiert. Bislang ist es so, dass man ausdrücklich zustimmen muss, damit man Organspender wird. In den meisten EU-Ländern ist dies mittlerweile anders geregelt, wer nicht explizit widerspricht, der gilt als Spender.

Hierzulande könnte es so aussehen, dass eine riesige Kampagne der Regierung über den neuen Umstand aufklären würde – wenn denn jener Vorschlag angenommen würde und dann als Gesetz irgendwann verabschiedet wird. Die „doppelte Widerspruchslösung“ würde dann als Gesetz verankert und jeder ab 16 Jahren müsste sich dann entscheiden, ob er im Falle eines Hirntods zum Organspender werden möchte. Die Entscheidung ist natürlich jederzeit widerrufbar. Widerspricht man nicht, so wird man als Spender registriert – wobei vor der Organentnahme die nächsten Angehörigen gefragt werden müssen, ob ein schriftlicher Widerspruch vorliegt oder andere Gründe vorliegen, warum von einer Entnahme abzusehen ist. Deshalb auch „doppelte Widerspruchslösung“.

Hier gibt es nun viele Stimmen, die mal mehr, mal weniger gut argumentieren. Gesamt betrachtet geht man davon aus, dass es mehr Spender gibt und bestenfalls weniger Tote, die von den Wartelisten „wegsterben“. Viele Ärzte sehen dies auch positiv, da durch die doppelte Widerspruchslösung die Last von den Angehörigen genommen werden könnte. Zwar werden diese noch gefragt, letzten Endes hat der Verstorbene aber schon eine Entscheidung getroffen. Entweder durch das Gesetz oder eben jenen Widerspruch.  Auf der anderen Seite gibt es natürlich immer noch die Legenden, in denen behauptet wird, dass Notärzte sich weniger um einen Mensch kümmern, wenn entdeckt wird, dass dieser eh Organspender ist. Oder dass eben schneller Maschinen abgestellt werden. Kennt ihr sicher alle selber, diese Geschichten. Von daher ist unsere Monatsumfrage wie folgt:

Ist die doppelte Widerspruchslösung der richtige Weg durch unseren Staat?

Doppelte Widerspruchslösung bei Organspende:

  • Ich bin dafür (63%, 2.345 Votes)
  • Ich bin dagegen (29%, 1.058 Votes)
  • Unsicher (8%, 299 Votes)

Total Voters: 3.702

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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172 Kommentare

  1. Dieses Geschreibsel hier hat echt einen ziemlich guten Unterhaltungswert! Offensichtlich interessiert es die Betreiber der Website einen Scheiss, welche abseitigen Leute mit krudesten, beleidigenden, faschistoiden und paranoiden Wahnvorstellungen sich hier herumtreiben. Bissel Verantwortung zeigen und den Kommentarbereich auch mal dichtmachen, Caschy?

    • das wäre nun wirklich Zeit, da stimme ich dir zu. hier wird ein wirres Geschreibsel abgelassen, das ist Wasser auf die Mühlen der Rechten, der Aluhutträger und solchen, die an Chemtrail und Co. glauben wollen.

      Logische und sachliche Argumentation ist heutzutage entweder verpönt oder man ist vielleicht (oder wahrscheinlich) auch nicht mehr fähig dazu, aus welchen Gründen auch immer. Wenn es im Endeffekt nicht so schlimm und als Endergebenis gefährlich werden könnte, wäre es beinahe komisch.

  2. Ich bin vollkommen dagegen. Wenn jemand gerne Organspender sein will, soll er die Organspende bei sich erlauben. Aber diese höchstpersönliche Entscheidung vom schweigen abhängig zu machen ist mehr als unangemessen. Also es können mit wenigen Ausnahmen keine Verträge durch schweigen entstehen, aber den Menschen nach dem Hirntot auszuschlachten wie ein Tier, weil er geschwiegen hat soll richtig sein?. Das widerspricht jeder Menschenwürde. Der Mensch wird nach seinem Tod zu einem reinen Objekt des Staats, weil er zuvor geschwiegen hat, das finde ich falsch. Meiner Ansicht nach ist es so, die meisten Menschen, wollen sich nicht mit ihrem Tod auseinandersetzen und das ist ihr gutes Recht und es ist wohl davon auszugehen, wenn jemand nicht geäußert hat, dass seine Organe entnommen werden sollen, dann will er das auch nicht. So wie es in allen anderen Fällen auch ist. Keiner würde auf die Idee kommen zu sagen, wenn ich zu einem Handyvertragsangebot schweige, dass nach meinem Tod dieses dann zustande kommt, aber bei Organentnahmen soll das dann möglich sein, dass ist widersinnig.

    Hinzukommen die ganzen Skandale der letzen Jahre um die Organspende. Die sämtliches Vertrauen in die Organspende widerlegt.

    Anstatt weiter nach Organen zu suchen, sollte man lieber die Hürden für die genetische Forschung verringern, da ist die Lösung zu finden. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der Mensch eines Tages in der Lage sein wird technisch oder genetisch Organe zu schaffen. So wie in dem Startreckfilm, wo eine neue Niere durch eine Tablette geschaffen wurde.

    Fazit meiner Meinung nach eine Organspende vom Schweigen abhängig zu machen ist Menschen unwürdig. Die endgültige Lösung liegt nicht in Organspenden, sondern in der genetischen Forschung.

    Ich denke mir schon den Beispielsfall, des gerade 16 Jähringen aus, der sich natürlich noch keine Gedanken zu Organspende gemacht hat, denn wer macht das schon mit 16, der Hirntot ist, wo die Ärzte den Angehörigen sagen, nein sie können ihren Sohn noch nicht beerdigen, wir müssen zuvor noch Organe entnehmen und unsere Experten sind gerade nicht da.

  3. kommentarkommentierer says:

    Bei allen Respekt fuer die Erkrankten, aber ein Zwang von Gesetzgeber, das geht zu weit. Der Mensch ist doch keine Ressource fuer Organe und Leute, mal drüber nachgedacht, dass fuer jede Spende erstmal ein anderer Mensch sterben muss?! Also bin ich fuer Freiwilligkeit, wie bisher.

    • Welcher Zwang? Wer nicht will der muss nicht spenden, nur muss man das halt vorher kundtun. Es ist weiterhin freiwillig. Und Organspenden werden in der Regel von Leuten genommen, die schon tot sind, die müssen nicht extra dafür sterben.

      • Man ist eben nicht wirklich tot. Wenn man wirklich tot ist, sind es auch die Organe und damit wären diese unbrauchbar. Informiere Dich. -> „initiative-kao“

        • Hirntot ist für mich tot genug. Das darf ja jeder für sich entscheiden, ob ihm das ausreicht. Wenn es für dich nicht langt, die Organspende ist und bleibt freiwillig, Du musst nicht mitmachen. Niemand wird gezwungen!

  4. @caschy: Themenvorschlag fürs nächste Mal: Impfpflicht gegen Masern?

    Da dürfte es vergleichbar fundierte Kommentare von Personen mit starker Meinung und fehlendem Wissen geben.

  5. Wieso solche Themen immer nur bei uns so hoch getrieben werden ist mir ein Rätsel. Wer sich ausschlachten lassen will, soll eben einen Zettel mit sich herum tragen wo das so vermerkt ist. Alle anderen die keinen Zettel dabei haben wenn sie gerade umgefallen sind werden schlicht nicht ausgenommen. Da ein ständiges Moralthema zu betreiben ist schon irgendwie abartig zumal bei uns ja auch so Diskussionen statt finden wie Abtreibung, ungeborenes Leben bzw. ab wann darf ein Ungeborenes nicht mehr getötet werden. Auf der anderen Seite will man aber Hirntote nun töten um sie vorher noch ausschlachten zu dürfen. Und wer da nicht x-mal vorher NEIN gesagt hat, wird dann automatisch geschlachtet. Ich glaube ich spinne.
    Irgendwie pervers das Ganze. Vielleicht sollten wir einfach mal wieder so leben wie es die Natur vorgesehen hat, und wer glaubt einen Anspruch darauf zu haben das andere seinen Hintern retten müssen, weil derjenige sich einredet die anderen wollten es doch auch so wie er sollte mal zum Arzt aus anderen Gründen.

    • > Wieso solche Themen immer nur bei uns so hoch getrieben werden ist mir ein Rätsel.

      > Wer sich ausschlachten lassen will (…)
      > Alle anderen (…) werden (…) nicht ausgenommen.
      > (…) abartig
      > (…) will man aber Hirntote (…) ausschlachten (…)
      > (…) wird dann automatisch geschlachtet.
      > (…) pervers das Ganze.

      Merkste was?

      Der Ton macht die Musik.

      Eine Diskussion über ethische und moralische Regeln in einer Gesellschaft führt man nicht sinnvoll, wenn man die Gegenseite verbal herabwürdigt.

      • Vielleicht merkst du mal endlich das der Ton allein nicht die Musik macht. Es gehört auch irgendwann mal dazu das Leute wieder ihr Hirn einschalten. Deswegen müssen Dinge eben etwas un-eleganter formuliert werden. Sonst merkt es nie einer mehr.Da hat mein Kommentar mit seinem Ton auch überhaupt kein Problem damit, außer dein Gehörgang vielleicht, der offensichtlich die Dinge anders sieht und nur noch hilflos mit dem angeblichen „Ton“ versucht dagegen zu argumentieren. Merkste was? Wenn einem vor lauter Schwachsinn nichts mehr einfällt, versucht man halt hilflos mit irgendwelchen Scheinargumenten das Thema wieder auf seine Denke umzumanipulieren.
        Ton hin oder her. Schaltet endlich mal wieder euer Hirn ein in unserem Lande. Alles nur noch weich gespülte Weltverbesserer die überhaupt noch nichts dazu beigetragen haben das sich irgend etwas verbessert aber immer pseudo-schlau daher reden wollen und anderen vorschreiben wollen was sie zu tun oder zu lassen haben. Solche habe ich schon lange gefressen weil sie unserem Land mehr schaden als nützen.

  6. ich schrieb gestern schon, dass das in vielen Ländern anders gehandhabt wird, und zwar so, wie es hier nun angedacht ist.

    man kann den Leuten, die hier so massiv schriftlich sich teilweise total daneben benehmen, wünschen, das sie nie im benachbarten Ausland verunglücken.

  7. Ich finde es bräuchte noch eine Antwort-Möglichkeit mehr: Einfacher Widerspruch.
    Denn wenn ich tot bin, kann ich schlecht mit meinen Hinterbliebenen streiten, sollten die auf einmal nicht wollen, das meine Organe gespendet werden.
    Grundsätzlich bin ich stark dafür, dass jeder Organspender ist. Wenn man das aus irgendwelchen Gründen nicht will, kann man ja an offizielle Stelle dagegen schriftlich Widerspruch einlegen. Und dann sollte das aber geregelt sein, ohne Hintertür, die die eigenen Meinung eventuell dann doch noch untergräbt.

  8. „Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären, bekommen wir keine Organe mehr.“

    Prof. Rudolf Pichlmayr, Transplantationsmediziner

    • Hab versucht eine unabhängige Quelle für diese Aussage zu finden und nur eine Seite von Organspende-Kritikern gefunden.

  9. Christian says:

    Die Schutzrechte unseres Körpers, die uns in den meisten Staaten zur Verfügung stehen, gelten nicht nur während des Lebens, sondern auch über den Tod hinaus. Alleine deshalb verbietert sich eine „Out-Out“ Lösung vollständig.

    Eine Organspende kann nur ein gezielter, freiwilliger Entschluss dafür sein. Wie verlogen das Ganze ist, zeigt sich schon alleine an dem Vorgang, eine Opt-Out Lösung einzuführen:

    Man setzt darauf, dass 90% der Menschen zu faul oder zu dumm sind, einen Widerspruch zu formulieren und spekuliert so auf steigene Organzahlen.

    Der Weg ist, Organe mittels massiver Investition in Forschung und Gentechnik zu konstruieren. Nicht sie anderen zu entnehmen und dann einen auf Lebenszeit Drogenabhängigen Menschen zu erzeugen (Immunsuppressiva).
    Außerdem empfehle ich, sich mal mit einem Transplantationsmediziner zu unterhalten. Eine Organspende ist kein ruhiger, sauberer und gefühlvoller Akt. Wenn man schon eine Widerspruchslösung einführt, sollte wenigstens jeder wissen, worauf er sich einlässt:

    Die Organe werden einem lebenden Menschen entnommen. Der Patient darf zum Zeitpunkt der Entnahme nicht tot sein. Er ist „Hirntot“ – was eine sehr umstrittende Definition ist.

    • @christian

      > Der Weg ist, Organe mittels massiver Investition in Forschung und Gentechnik zu konstruieren.

      Das ist magisches Denken und löst nicht die Probleme der Kranken heute.

      > Nicht sie anderen zu entnehmen und dann einen auf Lebenszeit Drogenabhängigen Menschen zu erzeugen (Immunsuppressiva).

      Schön das es das Internet gibt. Endlich ein Ort an dem man bei chronisch Kranken noch einmal nachtreten kann.

      > Die Organe werden einem lebenden Menschen entnommen. Der Patient darf zum Zeitpunkt der Entnahme nicht tot sein. Er ist „Hirntot“ – was eine sehr umstrittende Definition ist.

      Das Hirntod-Konzept ist in der Tat sehr umstritten. Komischerweise nur in der Blase der Organspende/Hirntod-Kritiker.
      In der Blase der Schulmedizin hingegen nicht so sehr. Und ohne Schulmedizin hätten wir diese Diskussion überhaupt nicht.

      • Christian says:

        Tut mir leid, ich glaube du hast die Kernaussage meines Kommentars missverstanden. Ich wollte ausdrücken, dass es sich bei einer Organspende nicht um etwas handelt, was man mal eben so unterschreibt. Ich bin selbst Arzt und hab mit den „Alternativmedizinern“ nichts am Hut – es gibt entweder Medizin, die funktioniert, oder welche die es nicht tut. Eine weitere Unterteilung ist nicht sinnvoll.

        Zum Thema magisches Denken: Man hat auch mal gedacht, die Pest kommt von bösen Geistern oder Hepatitis C sei unheilbar. Ich sehe transplantierte Patienten, die ihr ganzes Leben lang auf eine Cocktail aus Medikamenten angewiesen sind. Sie sind vollständig abhängig von der modernen Medizin. Es ist toll, dass so was heute möglich ist, aber nicht Ziel der Medizin.

        Natürlich konstruiert keiner in den nächsten 5 Jahren ein Organ, aber in den nächsten 25 schon. Zwar nicht in Deutschland – medizinische Forschung ist hier scheintot aufgrund einer konservativen Ethik – aber in Südkorea schon eher.

        Es hat also nichts mit Nachtreten zu tun sondern damit, dass man sich aktiv und bewusst für eine Organspende entscheiden muss, da sie mitnichten so einfach ist wir dargestellt: „Sie sind eh tot, macht nix mehr“.

        Ich könnte mir wahrscheinlich selbst eine Spende vorstellen. Aber nicht so, wie die Transplantationsmedizin im Moment läuft. Und wenn als als Opt In, nicht als generelle Schlachthausvariante für die Bundesrepublik.

        • GooglePayFan says:

          Ehrlich gesagt bezweifel ich, dass du Arzt bist.

          Allein die Aussage „es gibt entweder Medizin, die funktioniert, oder welche die es nicht tut“ ist sowas von falsch, das weiß der Medizinstudent nach der Hälfte seines Studiums ja schon besser…

          Wenn du wüsstest, wie kompliziert Zulassungsverfahren sind, dann kämst du niemals auf die Idee sichere Verfügbarkeit von künstlichen Organen in den nächsten 25 Jahren zu prognostizieren.

          Und du meinst also, dass transplantierte Menschen, die ihr Leben lang Medikamente nehmen müssen schlechter dran sind, als die Menschen, die auf ein Organ warten müssen und noch viel mehr Medikamente brauchen, bei viel schlechterer Lebensqualität? Oder bist du einer der Ärzte, die der Meinung sind, dass man unbehandelt tödliche Krankheiten nicht behandeln sollte, weil das gegen „den Willen Gottes“ ist?

          Wenn du wirklich mal bei einer Organentnahme dabei gewesen wärst, dann würdest du übrigens keinen tendenziösen Begriff wie „Schlachthaus“ verwenden.

          • Christian says:

            Ich muss mich nicht für mein Arzt-sein rechtfertigen. Erkläre mir aber bitte, was an der Aussage zur Medizin, die funktioniert, falsch sein soll. Diese Aussage ist 100% korrekt und schließt alle Therapieformen ein, die eine Wirkung beim Menschen entfalten – unabhängig davon, unter welcher Kategorie man sie jetzt einordnet.

            Wenn du meinen Kommentar gelesen hättest, wäre dir auch aufgefallen, dass ich mir über die Zulassungsverfahren im Klaren bin, weshalb ich schrieb, dass diese Errungenschaften nicht in Deutschland verfügbar sein werden, in Ländern mit einer aufgeschlosseneren Forschungsethik jedoch schon.

            Außerdem ist es immer wieder das gleiche: Ich hab A gesagt also wird mir unterstellt, dass ich B total ablehnen. Das ist Unfug! Organspenden sind eine wunderbare Sache und wir können froh sein, dass sie funktionieren. Aber sie sind kein einfaches „mal eben so“, was ich sowohl aus Sicht eines Mediziners als auch aus Sicht eines Angehörigen sagen muss.

            Die Widerspruchslösung ist daher aufs schärfste abzulehnen, da durch sie auch Menschen erfasst werden, die das Problem aus Unwissen, Angst oder Faulheit verdrängen. Darum geht es hier und um nichts anderes. Ich verstehe nicht, warum das dann so hochkocht…

            Ps. Ich habe jetzt alle Kommentare hier gelesen und bin mir sicher, dass wir in Deutschland keinen medizinischen Fortschritt mehr erforschen werden. Die Mentalität passt nicht mehr…

  10. Nur weil man inzwischen Organe verpflanzen kann, bedeutet dies nicht einen Freibrief sich einfach zu nehmen was der Markt so her gibt bzw. was der Staat dem Organspender (eg. Bürger) so aufzwingen möchte. Das nächste mal fällt den Herrschaften was ganz anderes ein, wo man auch erst wieder sprechen muss. Da bietet sich viel an.
    Vor ca. 100 Jahren konnten noch keine Organe entnommen und bei anderen Menschen eingepflanzt werden, außer bei Frankenstein vielleicht.
    Nun kommen paar schlaue Deutsche auf Zeit begrenzte Politiker (wer wird diesen Spahn in 10-20 Jahren noch kennen, oder weiß noch jemand was U. Schmidt so verbockt hat?) oder Geld riechende Ärzte daher und wollen das alles irgendwie verbindlicher wird, also Umsatz fördernd gestaltet wird. Damit der Rubel rollt. Alles angeblich zum Wohle der Person die evtl. gerettet werden könnte, wenn man die andere Person vorher nicht bewusst vollends abmurkst. Von Organen die abgestoßen werden reden wir schon gar nicht mehr. Und der Deutsche Michel lässt sich da wieder einmal mit der Moralkeule von links nach rechts treiben. Mann oh Mann, blöder geht wohl nur noch bei uns, oder??? Ich glaube viele haben sich mit dem Thema überhaupt noch nicht richtig gedanklich auseinander gesetzt. Wer käme sonst so naiv auf die Idee seinen eigenen Tot befürwortend zu unterschreiben. Man kann sich ja gerne für andere opfern. Ist ja schön und edel, aber nicht per staatlicher Zwangsverordnung, oder?

    • Jetzt hast du dich schön abreagiert, und jetzt isses wieder gut. Das Thema ist jetzt auf der zweiten Seite gelandet und interessiert keinen mehr. Tschüss.

  11. ich habe seit vielen Jahren einen Organspendeausweis und bin der Meinung, dass jeder einen haben sollte, ABER wenn die Widerspruchlösung kommt werde ich diesen vernichten und einer Organspende widersprechen. Es halte es mit Menschenrechten nicht für vereinbar, eine Zwangregelung daraus zu machen.

    • Christian says:

      Genau so mache ich das auch. Die Widerspruchslösung nutzt nur die Faulheit und Dummheit der Leute aus: Wer sich nicht kümmert, evtl. sogar weil er es gar nicht weiß, ist automatisch Spender. Es tut mir leid um die, die sehnlichst auf ein Organ warten, aber das ist nicht der Weg.

      Das kommt eh nicht durchs Verfassungsgericht und das wissen eigentlich auch alle.

    • Wo bitte ist die Zwangsregelung, wenn du widersprechen kannst? Typischer Idioten-Kommentar. Übersetzt heißt das: „Ihr habt mir ans bein gepisst und zur Strafe lasse ich jetzt Menschen sterben, einfach weil ich jetzt schmolle.“

      • Der Zwang besteht darin eine Entscheidung zu treffen oder der Staat entnimmt einem beim Hirntot die Organe, ob man das je wollte oder auch nicht. Zu solch einer Entscheidung zu zwingen, oder potenziell ungewollte Wirkungen erleiden zu müssen bei einem solchen Thema ist in meiner Ansicht schon ein Zwang.

        • GooglePayFan says:

          Nochmal:
          Wenn der Fall eintritt, dass eine Organspende im Raum steht, *dann wird so oder so eine Entscheidung nötig*, egal ob mal will oder nicht. Das einzige, was man dadurch bezweckt ist, dass sich die Angehörigen zusätzlich zu der Trauer noch damit beschäftigen müssen. Sich nicht zu entscheiden ist in jedem Fall das schlechteste was man machen kann.

          Und für die Leute, denen es wirklich völlig egal ist, so egal, dass sie sich nicht mal für ja oder nein entscheiden, für die ändert sich doch jetzt auch nichts weiter. Nur dass bei der Widerspruchslösung nicht mehr die Angehörigen belastet werden.

  12. Andreas_Va says:

    Ich bin ein Gegner des neuen Systems.

    Ich trage einen Organ(NICHT)Spender-Ausweis bei mir, in dem ein klares NEIN angekreuzt ist.

    Zukünftig werde ich ein Schriftstück bei mir mitführen, in dem ich ausdrücklich in deutscher und englischer Sprache mitteile, dass ich KEIN Organspender bin.
    Zusätzlich gebe ich meiner Frau ein weiteres Schriftstück, in dem ich genau das gleiche mitteile.
    Meine Frau vertritt die gleiche Weltanschauung, wie ich selbst.

    Ich bin als ein ganzheitlicher Mensch geboren worden, und so möchte ich auch aus diesem Leben gehen. Ich betrachte meinen Körper als mein alleiniges Eigentum. Umgekehrt möchte ich im Bedarfsfall auch kein fremdes Organ erhalten.

    Meine Einstellung ist ein Teil meiner spirituellen Weltanschauung. Ich erwarte, dass diese Respektiert wird!

  13. Ich vertraue zwar dem ganzen System nicht und würde widersprechen, bin aber trotzdem dafür. Der Grund ist einfach: Es gibt bei jedem Thema eine Mehrheit, denen das ganze völlig egal ist. Das sind Leute, die sich nie die Mühe machen würden, einen Organspendeausweis auszufüllen, obwohl sie prinzipiell dazu bereit wären. Diese Leute wären dann Spender. Für alle anderen ändert sich nichts, denn wen es interessiert, der wird sich schon deutlich positionieren.

    Das ist nicht anders, wie bei den Datenschutzeinstellungen von Windows: Wer nicht verfolgt werden will, der kann all das abschalten. Trotzdem bleibt eine Mehrheit, die es eingeschaltet haben. Höchstes 20% tun das bewusst, allen anderen ist es sowas von egal, dass sie nie einen Blick auf die Einstellungen geworfen haben. Alle sind glücklich. Microsoft bekommt genug Daten, schützen kann ich mich trotzdem.

  14. Andreas K. says:

    Wie Olaf schon schrieb habe auch ich einen Organspenderausweis. Und das schon seit mehr als zwanzig Jahren. ABER wenn die Wiederspruchslösung kommt, werde ich wiedersprechen. Nur weil der Spahn seine Profilierungssucht befriedigen will, sollen alle Menschen gezwungen werden, sich mit der Organspende auseinander zu setzen. Viele Menschen wollen sich aber gar nicht bewusst damit befassen. Jetzt jeden zu zwingen halte ich für völlig falsch. Zudem sollten einmal die Zahlen veröffentlicht werden, wie viele Menschen sterben bei denen eine mögliche Organspende überhaupt nicht abgefragt wird, weil dem Krankenhaus die Möglichkeit fehlt. Entweder weil Ihnen die Ärzte dazu fehlen oder Ihnen der Aufwand zu groß ist.
    Das Geld was Spahn mit seinen Anschreiben ausgeben will, sollte er lieber in die Entsprechenden Ausrüstungen der Kliniken geben.

    • Das ist doch das Schöne daran: Wer sich damit befassen will, dem wird die Entscheidung zugunsten der Allgemeinheit abgenommen. Jeder, der gegen diese Regelung ist, zeigt damit, dass ihm das Schicksal seiner Mitmenschen gleichgültig ist. Gezwungen wird niemand zu irgendetwas, denn wer sich nicht kümmert, dem ist es ja egal, und alles bleibt gut.

      Der Rest von deinem Kommentar ist Blödsinn, denn bislang gibt es keine Kartei, die man abfragen könnte und für die es irgendwelche Möglichkeiten braucht. Entweder findet der Rettungsdienst die Karte bei dir, oder deine Eltern und Kinder werden GEZWUNGEN, diese Entscheidung für dich zu treffen. So ist der Status quo.

  15. Oh diese Diskussionen. Mann darf nicht vergessen, dass zwischen 2 Persönlichkeiten entschieden wird. Beide sind schwer kranke und stehen dem Tod nahe. Immer werden Nichtspender kritisiert. Das finde ich echt blöd. Die Empfänger dürfen aber erwarten und werden bedauert. Da liegt etwas völlig falsch. Als Mitarbeiter im Rettungsdienst weiß ich sehr genau, dass wir nicht(!) nach einem Organspendeausweis suchen, und danach die Behandlung koordinieren. Jeder hat das Recht auf sein Leben – Spender und Empfänger. Widerspruchslösung ist Vormundschaft! Ich selbst habe keinen Organspendeausweis, habe aber in meiner Patietenverfügung alles geregelt – u.a. Schmerzlinderung und Narkose bei der Entnahme.

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