Tineco A11 Master im Test: Akkubetriebener Staubsauger soll über die Ausstattung punkten
Aktuell gibt es akkubetriebene Handstaubsauger wie Sand am Meer. Wir haben hier im Blog ja auch schon so einige Exemplare getestet – beispielsweise von eufy, von Jimmy oder auch von Dreame. Zusätzlich gibt es da auch noch den Hersteller Tineco, der sich in die Riege der chinesischen Anbieter einreiht, welche in Europa um die Gunst der Kunden buhlen. Caschy hatte da ja beispielsweise den Nass-Trocken-Sauger Tineco Floor One S3 genauer unter die Lupe genommen. Ich selbst habe mir nun einmal den Tineco A11 Master angeschaut.
Der Tineco A11 Master hat mit Wischen nichts am Hut. Er ist also ein reiner Staubsauger. Tinecos A11-Serie ist dabei recht ausufernd, denn sie beinhaltet auch noch einen A11 Hero sowie einen A11 Hero+ und einen A11 Master+. Die Unterschiede zwischen den Plus-Modellen und den regulären Varianten sind eher gering und beziehen sich vor allem auf die Ladehalterung. Tineco betreibt im Übrigen auch einen Store bei Amazon. Ab morgen (26.07.2021) bekommt ihr zudem bis 1. August 2021 auf den A11 Master 60 Euro Rabatt (Code: „tinecomaster“).
Technische Daten des Tineco A11 Master:
- Beutelloser, akkubetriebener Staubsauger
- Leistung: 120 AW / 22.000 pa
- Motor: 450 Watt
- Laufzeit: bis zu 50 Minuten; 20 Minuten im Max-Modus
- Akku: zweimal 2.500 mAh
- Kapazität des Staubbehälters: 0,6 Liter
- Saugmodi: Eco, Standard, Max
- Lieferumfang: Allzweck-Bürste mit LED-Beleuchtung, weiche Teppich-Bürste mit LED-Beleuchtung, Mini-Bürste, 2-in-1-Staub-Aufsatz, Ecken-Aufsatz, weicher Staub-Aufsatz, langer Ecken-Aufsatz, Verlängerungsschlauch, Verlängerungsrohr, Ersatzfilter und Reinigungswerkzeug für die Filter, zweiter Akku, Ladehalterung, Reinigungs-Tool, Anleitung
- Preis: ca. 330 Euro
- 3 LEISTUNGSMODI - Verwenden Sie den Auslösemodus für kleine Aufgaben und schnelle, leise Reinigung. Der...
Das liest sich doch an Specs auf den ersten Blick recht vielversprechend für einen akkubetriebenen Handstaubsauger. Beispielsweise ist die Leistung von 120 Air Watts zum Dreame T10 identisch, liegt aber unter Modellen wie etwa dem günstigeren Jimmy H8 Pro mit 160 Air Watts, den ich aktuell auch privat verwende. Zusätzlich gibt es einige Besonderheiten zu beachten, welche die angegebenen Laufzeiten sowie die beiden Akkus betreffen. Dazu komme ich dann auch gleich im nächsten Abschnitt.
Ausstattung und Verarbeitung
Der Tineco A11 Master wird mit viel Zubehör geliefert, wie ihr bereits aus den technischen Daten im letzten Abschnitt ablesen konntet. Ich will da nicht nochmal alles herunterbeten und euch stattdessen verdeutlichen, was mir aufgefallen ist. So schätze ich an meinem Jimmy H8 Pro, dass ich den Akku herausnehmen und in einer kleinen Ladestation separat aufladen kann. Das geht auch beim Tineco A11 Master, allerdings ist die Station anders ausgelegt. In ihr könnt ihr sowohl den Sauger mit eingesetztem Akku aufladen als auch einen herausgenommenen Akku. Für mich eine Enttäuschung: Zwar gibt es eine gesonderte Halterung, um den Ersatzakku aufzuladen, während ihr den Sauger im Gebrauch habt, es ist aber unmöglich beide Akkus zeitgleich zu laden. Der Ersatzakku lädt also nur dann, wenn der Sauger nicht eingesetzt ist, oder wenn der Hauptakku zumindest voll aufgeladen wurde – dumm also, wenn beide Akkus leer sind.
Auch ist die Halterung klar darauf ausgelegt an der Wand befestigt zu werden. Am Boden sieht das Konstrukt, insbesondere wenn sowohl Sauger als auch Akku eingesetzt sind, eher unschön aus. Weiterer Nachteil: Zum Laden müsst ihr im Idealfall von der Saugeinheit die Aufsätze entfernen, damit sie in der Station einhaken kann. Zumindest hatte ich bei angesteckten Aufsätzen stets ein Problem mit der Balance der Saugeinheit. Das macht die Konkurrenz teilweise besser. Das Design des A11 Master ist dann auch ein wenig rustikal, man setzt auf viele transparente Bereiche. Ein haptisch sinnvoller Akzent ist das angeraute Plastik am Griff, wodurch man einen guten Grip hat.
Ein Display, wie es mittlerweile bei Handstaubsaugern fast zum Standard gehört, fehlt beim A11 Master. Das ist zum ausgerufenen Preis eher enttäuschend. Dafür gibt es eine Möglichkeit, um eine Sperre einzurichten. Das heißt, wollt ihr dauerhaft saugen, legt ihr nahe dem Abzug einen kleinen Plastikschalter um, welcher jenen dann blockiert. Die Saugstärke schaltet ihr dabei an der Oberseite durch einen kleinen, unscheinbaren Button um. Generell ist die Verarbeitung dabei „okay“, allerdings entstehen insbesondere auf dem Staubbehälter leicht Kratzer, wie ich beim Testen feststellen musste.
Praxistest
Der Tineco A11 Master bringt eine Menge unterschiedliche Aufsätze mit, wodurch er seine anderen Nachteile gegenüber Konkurrenzmodellen wieder auszugleichen sucht. Beispielsweise ist ein abknickbarer Aufsatz enthalten, der es euch, ähnlich wie beim Jimmy JV85 Pro, erlaubt, fast im rechten Winkel unter Möbeln zu saugen. Dass gleich zwei große Bodenwalzen, beide mit LED-Beleuchtung, enthalten sind, rüstet einen dann auch für viele Szenarien. Recht clever ist auch das Tool, um den Filter zu reinigen. Auf den ersten Blick könnte man es für einen Aufsatz halten. Stattdessen setzt ihr den schmutzigen Filter ein, hängt das Tool an den Sauger und der reinigt dann den Filter. Dafür sollte dann natürlich erst einmal der beiliegende Ersatzfilter eingesetzt werden.
Bei den Angaben zur Akkulaufzeit „schummelt“ Tineco übrigens ein wenig. So gibt man ja eine maximale Laufzeit von 50 Minuten bzw. 24 Minuten im Max-Modus an. Das klingt im Vergleich mit Konkurrenzmodellen sehr verlockend. Der Haken: Tineco rechnet die Ladung von beiden Akkus zusammen. Ihr müsstet dann also einmal den Akku wechseln und auch dafür Sorge tragen, dass beide voll geladen sind. Mit einem einzigen Akku kommt ihr auf eine halbe Stunde Laufzeit bzw. höchstens 12 Minuten im Max-Modus. Das ist dann schon eher der übliche Standard.
Die Saugergebnisse sind dann überraschenderweise besser, als ich bei der Leistungsangabe von 120 Air Watts gedacht hätte. Zum Vergleich: Der Jimmy H8 Pro, den ich sonst verwende, liegt bei 160 Air Watts. Allerdings trennt sich in einigen Szenarien die Spreu vom Weizen: Ich habe etwa mal einige Kräuter und Reiskörner auf dem Boden verteilt. Da konnte der Jimmy dann doch ein gründlicheres Ergebnis hinterlassen bzw. brauchte weniger Züge, um alles mitzunehmen. Auf Teppichen kann es bei feinem Schmutz und Staub ebenfalls passieren, dass der Tineco A11 Master den Dreck nur zum Teil absaugt und ein wenig „einreibt“. Da muss man dann ebenfalls mit mehr Zügen ran als bei Konkurrenzmodellen.
Mein Gesamteindruck ist, dass man hier eine Menge beigelegt hat, etwa ist eben viel Flexibilität durch den verwinkelten Aufsatz gegeben, aber dafür Kosten beim Motor einsparen musste. Ihr bekommt hier also nicht das Beste aus beiden Welten, sondern müsst euch entscheiden: Bessere Saugergebnisse liefern Modelle mit mehr Leistung, wie der genannte (und günstigere) Jimmy H8 Pro. Was das Zubehör angeht, ist der Tineco A11 Master aber ziemlich weit an der Spitze in diesem Preisbereich. Zumal auch die LED-Beleuchtung eine echte Hilfe ist: Damit sieht man nicht nur in Ecken manche Verunreinigung, die einem sonst entgehen würde.
Fazit
Der Tineco A11 Master soll diejenigen ansprechen, die eine flexible Sauglösung suchen. Dank der unterschiedlichen Aufsätze, zweier Akkus im Lieferumfang und der Möglichkeit, fast im rechten Winkel zu saugen, kommt man in so gut wie jede Ecke der Wohnung. Allerdings ist auch Tineco kein Zauberkünstler und spart dafür etwas an der Leistung. Da habe ich bei gleich teuren oder sogar günstigeren Handstaubsaugern schon bessere Resultate gesehen. Das führt nun mitnichten zu einem vernichtenden Urteil für den A11 Master. Er benötigt aber deutlich mehr Züge, um gröbere Verschmutzungen zu reinigen, als viele Konkurrenten. Den Tineco Store bei Amazon findet ihr im Übrigen unter dem soeben erfolgten Link. Ab morgen bekommt ihr zudem bis 1. August 2021 auf den A11 Master 60 Euro Rabatt (Code: „tinecomaster“).
Daher solltet ihr davon abhängig machen, ob der A11 Master etwas für euch ist, wie so eure Anwendungsszenarien aussehen. Saugt ihr viel unter Möbeln? Müsst ihr oft größere Bereiche durchkämmen? Habt ihr unterschiedliche Bodenbeläge? Dann ist der Tineco A11 Master ein richtig guter Allrounder. Wollt ihr aber weniger in die Breite und mehr in die Tiefe gehen, also mit schierer Leistung hantieren, dann gibt es zu ähnlichen oder niedrigeren Preisen sehr starke Konkurrenz von Jimmy, Dreame und Co. Für sich genommen ist der Tineco A11 Master ein guter, akkubetriebener Handstaubsauger, bei dem ihr aber stets auf einen guten Deal warten solltet – 330 Euro finde ich persönlich für das Gebotene zu hoch gegriffen. Unter 300 Euro, wie im aktuellen Angebot mit Coupon, sieht es schon interessanter aus.
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Das man alle Aufsätze abnehmen muss, um den Staubsauger in der Station zu laden ist nicht korrekt.
Das geht völlig problemlos.
Ich hab das mal umformuliert: Bei mir war es so, dass der Sauger dann schlecht „eingerastet“ ist und ich daher immer alle Aufsätze abnahm, weil das Problem dann nicht aufgetreten ist. Da hab ich anfangs gedacht, die Station hätte eine Macke. Aber hast recht, das muss nicht jedermanns Problem sein und vielleicht lag es auch daran, dass die Station bei mir eben nicht an der Wand saß – in dem Fall wird der Sauger ja durch die Schwerkraft automatisch nach unten gezogen und sitzt vermutlich anders / besser.
Hi,
guter Review!
Ich besitze den Tineco Staubsauger. Deshalb möcht ich zwei Deiner Feststellungen korrigieren:
„Zwar gibt es eine gesonderte Halterung, um den Ersatzakku aufzuladen, während ihr den Sauger im Gebrauch habt, es ist aber unmöglich beide Akkus zeitgleich zu laden. Der Ersatzakku lädt also nur dann, wenn der Sauger nicht eingesetzt ist – dumm also, wenn beide Akkus leer sind.“
Die Akkus werden nicht gleichzeitig geladen, das stimmt. Aber sobald der Haupt-Akku augeladen ist, wir automatischnder zweite Akku aufgeladen. D.h. nach einiger Zeit sind immer beide Akkus voll.
„Weiterer Nachteil: Zum Laden müsst ihr von der Saugeinheit alle Aufsätze entfernen, damit sie in der Station einhaken kann. “
Der Staubsauber kann problemlos mit dem langen Saugrohr oder jedem anderen Stuzen in die Halterung gelegt werden. Drei weitere Stuzen können an der Halterung für das schnelle Wechseln aufbewahrt werden.
Ja, das mit dem Laden / den Aufsätzen hab ich mal ergänzt bzw. umformuliert, danke für den Hinweis :-). Schade aber trotzdem, dass nicht beide Akkus parallel laden können – wobei es trotzdem cool ist, dass zumindest 2 dabei sind.
So viel Plastikmüll. 🙁
Testet oder sucht doch mal einen nachhaltigen Sauger. Vollmetal vielleicht oder so. Das wäre mal Interessant. Diese ganzen Plastikbomber, die eh alles das Gleiche können, wen interessiert das. Gelangweilte Hausfrauen und Typen mit zu viel Geld und Reinigungsfimmel.
„Gelangweilte Hausfrauen und Typen mit zu viel Geld und Reinigungsfimmel!“
Finde es immer klasse, wenn einer meint, für alle sprechen zu können 🙂
Stimme ich zu, schließe mich aber seiner grundsätzlichen Frage an: gibt es eigentlich „Nachhaltige Sauger“? Würde mich auch interessieren. 🙂
@Denny: Hahaaa, dann verlink mal einen Akku-Sauger aus „Vollmetal“ 😉
… und zeige nach einem halben Jahr deine Oberarme!
Dann sparst du dir das Fitness-Studio 😉
Jetzt erst verstehe ich was „Querdenken“ ist 😉
Ich finde es immer interessant, dass alle die Akku-Sauger als Plastik-Bomber bezeichnen. Ich kann mich an keinen Staubsauger der letzten 40 Jahre erinnern, der nicht aus Plastik war. Ich meine: Aus was denn sonst?
Mal abgesehen davon, dass Metall viel zu schwer wäre das kostet ja auch ne Menge. Kunststoff ist da doch deutlich billiger. Und es ist ja auch nicht so, dass man sich alle 2 Monate einen neuen Sauger kauft.
Ich bin jedenfalls mit dem Tineco völlig zufrieden. Was nicht heißen muss, dass er für alle geeignet ist.
🙂
Schade nur das ein wichtiges Thema nicht angesprochen wurde. Wie laut ist denn das Tei? Fällt der Nachbar aus dem Bett oder ist er flüsterleise.?
Naja, irgendwie selbstverständlich, aber … so dazwischen? 🙂 Es mag leisere geben, sicher auch lautere, keine Ahnung – fällt jetzt nicht sonderlich negativ auf. Nutze das oben getestete Modell als Ergänzung zu einem Saugroboter (Roborock S7), kann mich eigentlich nicht beschweren. Das Wand-Dock ist sehr praktisch, sofern man dieses anbringen mag. Könnte man ja ansonsten auch an eine Schrankwand anbringen, wenn man nicht die Wand löchern möchte? Insbesondere beim Treppenhaus saugen (vorm Wischen) ist so ein kabelloser aber ein riesiger Vorteil. Und beim Wechsel von einem Raum zum nächsten nicht ständig das Netzkabel umstecken. Gut, ist jetzt sicher kein Merkmal eben genau dieses Saugers, aber wenigstens ist er gut ausbalanciert, was die Gewichtsverteilung angeht – finde ich. Habe keine Armee an Akkusaugern um zu vergleichen, aber alles in allem hab ich eigentlich nichts, wo ich groß das Meckern anfangen würde. Naja, vielleicht die Optik. Eh Geschmackssache, aber meinetwegen dürfte das gerne „sleeker“/moderner aussehen.