Jimmy H8 Pro im Test: Handstaubsauger punktet in Sachen Ausstattung

Die chinesische Marke Jimmy ist schon seit vielen Jahren im Bereich der Handstaubsauger unterwegs. Gerne verweist man dabei auf seine Verbindung zu Xiaomi, was sich natürlich im Marketing gut macht. Hier im Blog haben wir bereits die beiden Geschwistermodelle Jimmy JV85 und auch den Jimmy JV85 Pro getestet. Nun habe ich mir einmal den H8 Pro zur Brust genommen.

Hinter der Marke Jimmy steckt jedoch eigentlich nicht Xiaomi, sondern KingClean Electric Ltd., ein chinesisches Unternehmen mit international klingendem Namen. Gegründet wurde das Unternehmen aber nicht erst in den letzten beiden Jahrzehnten, in denen Hersteller von Handstaubsaugern und Saugrobotern ja wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, sondern bereits 1994. Somit ist da durchaus Erfahrung vorhanden, auf die man zurückgreifen kann.

Meiner Meinung nach zählen die Jimmy-Modelle tatsächlich zu den besseren Handstaubsaugern aus China. Ich habe etwa privat jahrelang einen Jimmy JV51 im Einsatz gehabt, der somit auch seine Langlebigkeit beweisen durfte. Er läuft noch heute bei meinen Eltern. Auch der JV85 schnitt ja in meinem Test in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut ab. Gilt das auch für den H8 Pro?

Technische Daten des Jimmy H8 Pro:

  • Akkubetriebener, beutelloser Handstaubsauger
  • Leistung: 500 Watt
  • Saugleistung: 160 AW / 25.000 pa
  • Laufzeit mit Motor-Bürste: 38 (Normal), 20 (Stark) bzw. 13 Minuten (Maximum)
  • Laufzeit ohne Motor-Bürste: 70 (Normal), 30 (Stark) bzw. 15 Minuten (Maximum)
  • Aufladezeit: ca. vier bis fünf Stunden
  • Lautstärke bis zu 80 dBa
  • Kapazität des Staubbehälters: 0,5 Liter
  • Gewicht der Haupteinheit: ca. 1,51 kg
  • Gewicht mit Akku, Verlängerungsrohr und elektrischer Bodenbürste: ca. 2,62 kg
  • Lieferumfang: Saugeinheit, Verlängerungsrohr, elektrische Hauptbürste für Böden, elektrische Bürste für Polster, 2-in-1-Aufsatz für Ecken, 2-in-Aufsatz für Polster, weiche Bürste, Verlängerungsschlauch, kurzes Verbindungsrohr, Akku, Ladegerät, Ladehalterung für die Saugeinheit, Ladehalterung für den separierten Akku
  • Preis: ca. 237 Euro

Es gibt da durchaus zu den anderen Modellen einige Gemeinsamkeiten: Auch beim Jimmy H8 Pro sitzt an der Oberseite eine monochrome LED-Anzeige. Ebenso haltet ihr auch diesen Handstaubsauger nicht wie eine Pistole an einer Art Abzug, sondern von oben an einem Henkel. Allerdings gibt es dann in Sachen Ausstattung doch einige Abweichungen.

Ausstattung und Verarbeitung

Jimmy legt hier beim Lieferumfang ordentlich vor. So bietet der H8 Pro vor allem zwei sehr angenehme Vorzüge gegenüber Konkurrenzmodellen: Wer keine Lust hat Löcher in die Wand zu bohren, nur um seinen Handstaubsauger sicher aufstellen zu können, der kommt hier auf seine Kosten. Denn man legt eine Halterung bei, die auf dem Boden platziert wird und den Staubsauger dann umfasst. Das erleichtert die Platzierung schon einmal enorm. Auf den ersten Blick wirkt diese Plastik-Konstruktion ungewöhnlich, sie hält den Sauger aber tatsächlich vollkommen stabil. Er muss auch nicht an die Wand gelehnt werden, sondern steht quasi „frei“.

Parallel gibt es zwei Möglichkeiten den Akku aufzuladen: Entweder ihr belasst ihn in der Saugeinheit und ladet den Akku z. B. dann, während der H8 Pro in der Halterung ruht. Oder aber ihr nehmt den Akku heraus und ladet ihn separat in einer getrennten Halterung nur für den Akku auf. Das ist schon sehr bequem gelöst. Der absolute Traum wäre nun nur noch gewesen, wenn direkt zwei Akkus beigelegen hätten wie etwa beim eufy HomeVac S11 Infinity.

Ansonsten fällt der Lieferumfang sehr ähnlich zum JV85 aus. Wer jenes Modell kennt, der braucht hier auch keinen Umstieg in Erwähnung zu ziehen. Verarbeitung und Handhabe sind nahezu identisch. So gefällt mir bei den aktuellen Modellen von Jimmy der Griff sehr. Ihr packt eben nicht wie bei einer Feuerwaffe an einem Abzug zu, sondern haltet den Griff an der Oberseite.

Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist das knallige Lila bei den gesetzten Akzenten am Gehäuse. Das ist aber freilich Geschmackssache. Meiner Freundin gefiel die Farbe beispielsweise. Der Staubbehälter öffnet sich wie bei den anderen Modellen von Jimmy auch beim H8 Pro seitlich. Da wäre eben wieder das Sahnehäubchen gewesen, wenn man den Behälter geschlossen abtrennen könnte. An der Oberseite findet sich das gleiche monochrome LED-Display, das man schon vom JV85 kennt. Es zeigt den Akkustand in Prozent sowie den gewählten Saugmodus an. Letzteren wechselt ihr über die Buttons an der Oberseite.

Praxistest

Simpel: Ihr müsst am Jimmy H8 Pro nur den Power-Button betätigen, dann startet der Saugvorgang. Ein erneuter Druck und der Spuk ist vorbei. Somit müsst ihr nicht wie bei vielen anderen Handstaubsaugern permanent einen Abzug gedrückt halten. Übrigens bietet der H8 Pro auch einen Auto-Modus, der die Saugkraft dann je nach Bodenbelag bzw. Art der Fläche, die ihr absaugen wollt, anpasst. Funktionierte im Test ganz gut für Polstermöbel, beim Wechseln zwischen Dielenboden und Teppich in meiner Wohnung habe ich dann aber lieber selbst auf maximale Saugkraft geschaltet.

Letztere wird meiner Ansicht nach in den meisten Szenarien benötigt, denn man sollte sich hier keine Illusionen machen: Mit einem kabelgebundenen Staubsauger der traditionellen Sorte kann der H8 Pro natürlich in Sachen Saugkraft nicht mithalten. Vielmehr ist dieses Modell als gute Ergänzung zu einem Saugroboter zu sehen. Alternativ bietet sich der Handstaubsauger natürlich auch für die Reinigung oder des Treppenhauses an, zwei Szenarien in denen Kabel schnell nerven können.

Was mich in der Praxis etwas gestört hat: So sinnig ich die Bodenhalterung für den Sauger finde, so sehr fehlt mir die Möglichkeit dann auch direkt die vielen Aufsätze daran zu befestigen. Die muss man doch wieder anderweitig unterbringen. Da wäre es schön, wenn ein Hersteller mal eine Gesamtlösung anbieten würde. Ebenfalls sei erwähnt, dass der Jimmy H8 Pro mit seiner Akkulaufzeit von rund 15 Minuten im Maximalmodus nichts für große Wohnungen ist. Zumal die Ladezeit mit vier bis fünf Stunden alles andere als kurz ausfällt. Das ist aber ein Problem, das nicht speziell den H8 Pro, sondern im Grunde die ganze Palette derartiger Handstaubsauger betrifft.

Die (guten) Saugergebnisse des H8 Pro sind nach meinem Eindruck zum JV85 identisch, sodass die Kaufentscheidung also nicht danach gerichtet werden sollte. Vielmehr solltet ihr, wenn ihr vielleicht diese beiden Modelle in Erwägung zieht, danach gehen, ob ihr die Bodenhalterung und die beiden Ladeoptionen verwenden wollt. Ein abknickbares Rohr, wie es der JV85 Pro als Alleinstellungsmerkmal integriert, fehlt hier. Mit ca. 80 dBA soll der H8 Pro etwas leiser sein als der JV85, welcher auf 85 dBA kommt. Ganz ehrlich: Davon habe ich im Betrieb aber nichts gemerkt. Saugt ihr auf einer höheren Stufe, sind beide Modelle eben „laut“.

Fazit

Der Jimmy H8 Pro ist ein Handstaubsauger, der in seiner Saugleistung und seiner Ergonomie gemessen am Preis zu empfehlen ist. Vor allem der Lieferumfang ist es jedoch, der hier den Ausschlag geben könnte. Die Bodenhalterung gefällt mir gerade als Tester sehr gut, da hier keine Löcher in die Wand gebohrt werden müssen, um den Sauger sicher aufzustellen. Auch, dass der Akku sich herausnehmen und auf zwei verschiedene Arten aufladen lässt, ist fein. Wie von der Marke gewohnt, so ist auch die Verarbeitung richtig gut.

Kritikpunkte? Kurze Laufzeit, hohe Lautstärke und wenn man schon zwei Ladeoptionen anbietet, so könnte man ja auch gerne einen zweiten Akku dazu packen. Für den Preis von ca. 237 Euro (mit dem Code „LmXZbZQV“), so viel kostet der Jimmy H8 Pro derzeit beim Händler Geekmaxi, der uns auch das Testmuster zur Verfügung gestellt hat, macht man hier aber nichts falsch. Hätte ich die Wahl, würde ich den H8 Pro dann auch dem JV85 vorziehen. Die Saugergebnisse sind quasi identisch, den Lieferumfang finde ich beim H8 Pro jedoch runder.

Zu beachten ist, dass der Jimmy H8 Pro eben am besten als Ergänzung zu einem Saugroboter funktioniert oder wenn ihr einen Handstaubsauger sucht, um etwa euer Auto oder euer Treppenhaus zu reinigen, ohne mit nervigen Kabeln bzw. einem schweren Gerät zu hantieren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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10 Kommentare

  1. Saugt der denn besser als der Jimmy JV51?
    Mit dem JV51 sind wieder überhaupt nicht zufrieden. Nur in der maximalen Stufe saugt der einigermaßen in Ordnung, aber auch da wird teilweise schwerer Schmutz (kleine Steinchen z.B.) liegen gelassen. Am nervigsten ist da aber, dass nach dem Ausschalten des JV51 häufig der Schmutz einfach wieder aus dem Rohr / Walzen raus rieselt. Sehr nervig…

    • André Westphal says:

      Der H8 Pro saugt definitiv um einiges besser, ich war mit dem JV51 auch nicht so ganz glücklich, was die Saugleistung betrifft. Meine Eltern nutzen ihn aber immer noch, meistens um das Auto abzusaugen, also Langlebigkeit hat er bewiesen.

  2. Solange die Akku-Teile für 200 bis 900 EUro eine schlechtere Saugleistung (die schaffen nicht mal kleine Steinchen? lol) als mein 100-Euro-Siemens Sauger haben, kommt mir so ein Teil nicht ins Haus. Warum? Nur weil Hip ist und kein Kabel hat? Kabel stört nicht, die Reichweite mit einem verlängerten Schlauch am Siemens ist absolut ausreichend. 15 Minutenmaximal Saugleistung mit nigelnagelneuem Akku sind ein Witz wenn man nicht grade in einem 1-Zimmer Wohnklo mit Kochnische wohnt. Nein danke.

    • Na ja, im Haus mit Treppen ist kabellos schon ganz nett.

    • „15 Minutenmaximal Saugleistung mit nigelnagelneuem Akku sind ein Witz wenn man nicht grade in einem 1-Zimmer Wohnklo mit Kochnische wohnt. Nein danke.“

      Es gibt Menschen, die reinigen den Boden öfter als 2 mal im Jahr und kommen dann auch bei 100qm mit nur 10 Minuten aus.

      • Wir haben 130 qm und saugen täglich. Oben und unten und auch die die Treppe. Unterm Sofa, unter den Kommoden. Und das schafft man in 10 Minuten? Das möchte ich sehen. Und dann ganz schnippisch zu unterstellen, dass man nur 2 mal im Jahr saugt wenn es länger als 10 Minuten dauert, ist etwas billig. Aber jeder wie er kann…

  3. C.mamar@gmx.de says:

    Soso, André saugt den Bürgersteig…

  4. Diese optische Ähnlichkeit zu nem Dyson ist schon abartig.

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