tado: aWATTar mit dynamischem Stromtarif, Lademanagement-App für E-Autos und Wärmepumpensteuerung

Bereits im vergangenen Jahr hat tado das Unternehmen aWATTar übernommen und in diesem Zuge bekannt gegeben, sich in Richtung Energiebereich, Lastenmanagment und weiteres weiterentwickeln zu wollen. Im Zuge der Neuankündigungen der IFA 2023 tut sich da nun was und der Zukauf trägt weitere Früchte.

So bietet aWATTar ab dem ersten September dynamische Stromtarife in Deutschland an. Die werden stündlich genau abgerechnet. Kennen einige vielleicht von Tibber und Co. Da kann man dann direkt von den Energiepreisschwankungen an der Europäischen Strombörse (und teils auch negativen Stromkosten) profitieren. Für Endkunden kauft aWATTar den Strom stundengenau an und gibt diesen zuzüglich Netzentgelt und Abgaben weiter. So auch die Stunden mit negativen Strompreisen.

Praktisch, wenn man zu einer solchen Tiefpreiszeit dann beispielsweise das E-Auto voll lädt. Auf aWATTar.de können Kunden die Strompreise für den aktuellen Tag sowie die vergangenen Tage und Wochen einsehen. Täglich ab 14 Uhr werden auch die Preise für den folgenden Tag angezeigt. Damit man da nicht selbst den Preisverlauf immer im Auge behalten muss, hat tado weitere Lösungen präsentiert, auf die ich gleich noch zu zurückkomme.

Der Hourly-Tarif von aWATTar kann in Deutschland vorgangemeldet werden. Hier ist ein automatisierter Bestell- und Wechselprozess (anders als in Österreich) noch in der Mache. Man wird dann vom Kundenservice zum Vertragsabschluss kontaktiert. Notwendig ist ein Smart Meter. Den kann man oft beim lokalen Netzbetreiber bzw. den Stadtwerken beantragen – teils kostenlos. Bei den Stadtwerken hier kann man da derzeit die Nachfrage schlicht nicht decken. tado hat dafür ebenfalls eine Lösung und arbeitet mit der Partnerfirma Blue Metering zusammen, die ein gekauftes Smart Meter installieren. Da nennt man Kosten von etwa 300 Euro für den Tausch.

Klar, man kann händisch zu Stromtiefpreisen diverse Geräte einschalten oder in Betrieb nehmen. Für diverse Usecases gibt es da aber auch smarte Lösungen und da mischt tado ebenfalls mit:

Die tado Smart AC Control nutzt als Steuerlösung für Klimaanlagen und Luftwärmepumpen Zeiten mit günstiger Stromverfügbarkeit.

Da wäre zudem die tado Smart Charging-App. Die ist kompatibel mit diversen Automarken. Darunter: Tesla, Volkswagen, Mercedes, BMW, Skoda, Seat sowie Land Rover. In der App wählt man sich mit dem Zugang des Autoherstellers ein, einige Marken (Mercedes, Peugeot oder auch Kia) erfordern alternativ eine smarte Wallbox-Lösung. Hier kooperiert man mit Zaptec oder auch Easee.

Mit der App möchte man das Aufladen zu Hause in Kombination mit dem dynamischen Stromtarif günstiger gestalten. Die App ist kostenfrei und für Android und iOS verfügbar. Hat man E-Auto oder Wallbox verknüpft, kann man seine Ladepräferenzen hinterlegen. So beispielsweise, ab wann das Auto abfahrbereit sein muss. Anhand dessen wird der Ladevorgang auf Basis der dynamischen Stromkosten geplant und auf die umweltfreundlichsten sowie günstigsten Zeiten. Günstig aber eben nur dann, wenn man auf einen dynamischen Tarif wie den hauseigenen von aWATTar setzt.

Darüber hinaus hat man eine Wärmepumpensteuerung vorgestellt: den tado Heat Pump Connector. Hierbei handelt es sich um eine intelligente Wärmepumpensteuerung. Gepaart mit dynamischem Stromtarif wird so der Energieverbrauch zum Heizen und Warmwasser in Zeiten verlagert, in denen der Strom besonders grün oder auch günstig ist.

Die Lösung wird per Kabel an der Fernbedienungseinheit der Wärmepumpe installiert. Dies erlaubt eine BUS-Kommunikation von tado mit der Wärmepumpe. Zur Steuerung per App gibt es zudem eine Internet-Bridge.

Wie das mit den Strompreisdaten funktioniert, hatte ich bereits erläutert. Diese Informationen nutzt man, um in den günstigen Phasen Wärme vorzuheizen oder Warmwassertanks oder Pufferspeicher zu beladen. Kostenpunkt der Lösung: 299 Euro.

Derzeit ist der Heat Pump Connector mit den Wärmepumpenmarken Vaillant, Atlantic, Saunier Duval und Fujitsu kompatibel und auch mit Bestandsgeräten nutzbar. In den kommenden Monaten folgt die Unterstützung weiterer Marken. Neben der Hardware lässt man sich die App-Funktion tado Balance Heat Pump 49,99 € pro Jahr oder 5,99 € pro Monat kosten. Diese ist nur im ersten Jahr kostenfrei, das dürfte sich jedoch schnell mit dem Einsparpotenzial rechnen.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

8 Kommentare

  1. Awattar hat doch in Deutschland schon dynamische Stromtarife angeboten. Ich war da bereits von 2019 bis 2020 in Verbindung mit einem Stromzähler von Discovergy.

  2. Lohnt sich ein dynamischer Stromtarif eigentlich, wenn man kein E-Auto und keine Wärmepumpe hat? Beim mir steht bald ein Anbieterwechsel an, da mein jetziger noch sehr hohe Preise hat. Bei meinen Recherchen habe ich mich auch etwas mit Tibber befasst, war mir jedoch nicht sicher, ob ich zur Zielgruppe eines solchen Anbieters gehöre.

    • Ich bin wieder bei Tibber obwohl ich hier noch einen alten Zähler habe. Der Verbrauch wird dann mit einem Durchschnittspreis abgerechnet, der immer noch günstiger als die Preise aus einem Laufzeitvertrag bei den anderen Anbietern. Du hast halt keine Sicherheit, wenn der Preis an der Börse wieder nach oben geht.

  3. Da mach mir doch bitte einer eine Rechnung auf, ich zahle 300€ für das Smartmeter und spare was? Ganz abgesehen von dem Stress den man sich damit antut die. Verbraucher zu steuern.

  4. Das hört sich ja alles ganz nett an – ich könnte es mir sogar noch sinnvoller vorstellen, wenn man sowieso einen Energiespeicher zu Hause rumstehen hat.
    Aber gerade für die 5,99monatlich // 49€ im Jahr hätte ich gerne mal ne Case Study gesehen, dass sich das tatsächlich auch lohnt.

  5. Falls der Netzbetreiber nicht mit dem Zählerwechsel hinterher kommt, kann man auch einfach den Messstellenbetreiber wechseln zu einem, der das zeitnah hinbekommt.

  6. Frank Dreesbach says:

    was habe ich verpasst? Bin seit fast 2 Jahren Kunde bei awattar mit dynamischem Stromtarif und sehr glücklich damit. Was ist jetzt neu?

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.