Spotify und die EU: Apple wird ungewöhnlich deutlich (und in Berufung gehen)

Spotify hat es angekurbelt, nun hat die EU dem Unternehmen Apple eine Geldbuße von 1,8 Mrd. Euro auferlegt. Normalerweise äußern sich viele Unternehmen nicht zu Gerüchten oder gar solchen Strafen. Doch Apple ist deutlich wie nie, wie das Statement beweisen dürfte.

Der Hauptbefürworter dieser Entscheidung – und der größte Nutznießer – sei Spotify, ein Unternehmen mit Sitz in Stockholm, Schweden. Spotify verfügt über die größte Musik-Streaming-App der Welt und hat sich im Rahmen dieser Untersuchung mehr als 65 Mal mit der Europäischen Kommission getroffen.

Spotify begann als kleines Startup in Stockholm, Schweden, und hat sein Unternehmen zum größten digitalen Musikunternehmen der Welt entwickelt. Sie haben einen Anteil von mehr als 50 Prozent am europäischen Markt, und auf iOS hat Spotify einen noch höheren Anteil als auf Android, so Apple. Unternehmen wie Google, Amazon, Deezer, SoundCloud und Apple konkurrieren täglich um Kunden – aber Spotify stehe an der Spitze.

Trotz dieses Erfolgs zahle Spotify Apple nichts. Das liege laut Apple daran, dass Spotify – wie viele Entwickler im App Store – eine Entscheidung getroffen hat. Anstatt Abonnements in ihrer App zu verkaufen, verkaufen sie diese auf ihrer Website. Und Apple kassiert für diese Käufe keine Provision. Es erfordere von Apple kontinuierliche Anstrengungen und große Investitionen, um die Tools, die Technologie und den Marktplatz zu entwickeln, die Spotify täglich nutzt. Man habe gar Techniker nach Stockholm geflogen, um den Spotify-Teams persönlich zu helfen.

Apple spricht in seinem Statement sehr genau über das Vorgehen von Spotify in Koordination mit der Europäischen Kommission. Apple wird ungewöhnlich deutlich:

Im Jahr 2015 begann Spotify mit der Europäischen Kommission an einer Untersuchung zu arbeiten, die wenig realitätsnah war. Sie behaupteten, der Markt für digitale Musik sei ins Stocken geraten und Apple halte die Konkurrenz zurück. Unglücklicherweise wuchs Spotify weiter – und übertraf, teilweise dank des App Stores, jedes andere digitale Musikgeschäft auf der Welt.
In den nächsten acht Jahren und in mehr als 65 Treffen mit Spotify hat die Europäische Kommission versucht, drei verschiedene Fälle aufzubauen. Mit jedem Dreh- und Angelpunkt haben sie den Umfang ihrer Behauptungen eingeengt – aber jede Theorie hat ein paar Gemeinsamkeiten:
  • Keine Hinweise auf Verbraucherschäden: Europäische Verbraucher haben in einem exponentiell wachsenden Markt für digitale Musik mehr Auswahl als je zuvor. In nur acht Jahren ist die Zahl der Abonnenten von 25 Millionen auf fast 160 Millionen gestiegen – mit mehr als 300 Millionen aktiven Hörern – und Spotify war der größte Gewinner.
  • Keine Hinweise auf wettbewerbswidriges Verhalten: Acht Jahre Untersuchungen haben noch nie zu einer brauchbaren Theorie geführt, die erklärt, wie Apple den Wettbewerb in einem so eindeutig florierenden Markt behindert hat.

Die Europäische Kommission erlässt diese Entscheidung kurz bevor ihre neue Verordnung – der Digital Markets Act (DMA) – in Kraft tritt. Apple wird dem DMA in wenigen Tagen nachkommen. Die Realität ist, dass europäische Verbraucher mehr Auswahl haben als je zuvor.

Ironischerweise zementiert die heutige Entscheidung im Namen des Wettbewerbs lediglich die beherrschende Stellung eines erfolgreichen europäischen Unternehmens, das auf dem Markt für digitale Musik unangefochten an der Spitze steht.

Apple wird gegen das Urteil in Berufung gehen.

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50 Kommentare

  1. Doppelherz says:

    Ich würde gern Sotify nutzen, aber Apple Music ist besser integriert. Das ist aus meiner Sicht ein Wettbewerbsnachteil.

    • und das liegt alleine an Spotify, da sie es nicht wollen. Sieht man ja ganz schön an dem, was sie abziehen. Deezer ist z.B. auch sehr gut integriert.

    • Das liegt aber doch nicht an Apple. Ich hatte die letzten zwei Jahre deezer, das war eigentlich genauso integriert wie Apple Music. Inkl Homepod und Apple Watch. Weil deezer es wollte, denn das ist bei Spotify das eigentliche Problem.

    • @caschy: Der Artikel liest sich irgendwie merkwürdig. Es scheint so, als wäre er maschinell übersetzt worden und anschließend nicht noch einmal gegengelesen. Das soll keine Kritik oder Geringschätzung deiner Arbeit sein, würde mich aber grundsätzlich interessieren.

      • Hatte den gleichen Gedanken.

      • Ich bin auch zweimal über „Stockholm, Schweden“ gestoßen. Ungewöhnliche Formulierung.

        ChatGPT meint zum Text oben:
        „Es ist schwierig, mit absoluter Sicherheit zu sagen, ob der Text künstlich generiert oder maschinell übersetzt wurde, da der Text keine eindeutigen Hinweise auf den Ursprung bietet. Die Formulierungen und der Inhalt könnten sowohl von einer KI generiert als auch maschinell übersetzt worden sein. Es ist jedoch möglich, dass der Text von einer KI erstellt wurde, da er grammatikalisch korrekt ist und komplexe Zusammenhänge behandelt, die typisch für KI-generierte Texte sind.“

        Kann auch sein, dass Caschy schon selbst eine KI ist 🙂

    • Kaufe halt kein iPhone iOS, sondern Spotiyphone SpotiOS, da ist dann wiederum Spotify besser integriert.

    • Ich würde gerne Apple Music nutzen, das ist aber zu tief in das iOS integriert, sodass man gezwungen wird das gleiche Konto zu nutzen, was man für Käufe in App Store benutzt. Dadurch kann man ein Apple-Music-Konto auf verschiedenen Geräten nicht benutzen, z.B. auf meinem privaten iPhone und meinem Firmen-iPhone, weil da unterschiedliche Konten hinterlegt sind. Da ist man mit Android sogar besser unterwegs.
      Dadurch wird es einfach teurer als Spotify.

    • Und ich glaube, dass es größtenteils an Apple liegt. Youtube Music lässt sich via Siri auch viel schlechter benutzen als Apple Music. Dass Apple da keinen Bock darauf hat, zeigt sich auch daran, wie umständlich es ist/war, eine Standard-App für einen anderen Musik- oder Podcastdienst festzulegen. Statt einfach in den Einstellungen eine andere Standard-Musik-App festzulegen, muss man Siri überreden…

  2. Jemand ein Taschentuch für Apple übrig?

  3. Olav Lange says:

    Die Wahrheit wird wahrscheinlich irgendwo in der Mitte liegen
    Das die EU vieleicht ehr zu einem Europäischen Unternehmen hält liegt in der Natur der Sache
    Und wäre/ist andersherum genauso

  4. Christopher says:

    Ich denke mal, da wird an den Aussagen beider Unternehmen etwas Wahres dran sein.

    Spotify hat zumindest seit Jahren jeglichen Fortschritt blockiert. Es gibt z.b. immernoch kein Lossless Audio. Und das was schon seit Jahren angekündigt wurde, soll mehr Geld kosten.

    Wie können die auf die Idee kommen für etwas mehr Geld zu verlangen, was bei der Konkurrenz Standard ist.

    Ich selbst nutze auch noch Spotify. Das ist aber mehr meiner eigenen Faulheit geschuldet. Müsste ich wirklich mal ändern. Es ist aber auch unwahrscheinlich, dass ich dann zu Apple Music greife

    • Werde auch nie vergessen, dass Spotify sich dauernd beschwert, sie könnten Watch und Homepod nicht vernünftig unterstützen, weil Apple das nicht ermöglichen würde. Nachdem Apple das dann geöffnet hat, dauerte es Monate bzw. im Falle der Watch sogar Jahre, bis man da seitens Spotify was auf die Beine gestellt hat. Apple hat eine extreme Marktdominanz und ich find es gut, dass da auch mal reguliert wird. Aber Spotify ist als Unternehmen einfach nur peinlich.

  5. Könnte man auch anders herum sehen: Wie viele Leute würden sich kein iPhone mehr kaufen, wenn es keine Spotify-App fürs iPhone geben würde?

    • Hektor Rottweiler says:

      Das ist genau der Punkt bei dem ganzen Geheule von Apple über ihre Selbstlosigkeit bei der Bereitstellung der Entwicklertools. Ohne Apps würde sich auch niemand ein iPhone kaufen. Und damit die Apps entwickelt werden können (und eben so optimal, dass die Erfahrung gut ist), muss der Plattformbetreiber eben am Ball sein.

      • Und Apple kann sagen, ohne iPhone würde sich niemand die Apps kaufen können. Daher ist es ein Miteinander und einige App-Entwickler verdienen sicherlich ordentlich über den App Store, für den sie 99€ Gebühr bezahlen. Das ist jetzt nicht so mega schlecht, wenn man überlegt, welcher Kundenstamm sich dadurch ansprechen lässt.

        Wenn ich es richtig verstehe, könnte Spotify für die Accountregistrierung, laut App Store Bedingungen, auf ihre eigene Seite verweisen und dort auch ihr Abo anbieten. Sie können den Kunden Werbung per E-Mail senden etc,, haben Zugriff auf all diese Daten. Das ist doch jetzt nicht mega schlecht um potentielle Kunden von dem Produkt zu überzeugen.

      • „Wie viele Leute würden sich kein iPhone mehr kaufen, wenn es keine Spotify-App fürs iPhone geben würde“ wenn es kein Spotify mehr gibt, nutze ich eine alternative.

        Kauf mir doch kein neues Öko-System nur wegen Spotify … so einen Stellenwert hat Spotify nun auch nicht.

        • Auch wenn ich wegen Spotify nicht zu Android wechseln würde, kann ich mir schon vorstellen, dass für manche Leute Spotify wichtiger ist, als dieses Öko-Gedöns.

          Ich z.B. würde nach 13 Jahren iPhones zu Andsroid wechseln, wenn Samsung ein Galaxy Note Ultra mit Stift und mindestens 7″ Bildschirm in 16:9 Format vorstellt.

          Leider gibt es solche Geräte nur von chinesischen Noname-Anbietern, die zwar sehr günstig, dafür aber sehr schwach sind, was Performance und Software angeht.

  6. Soll Apple sich wehren, die EU kann auch noch ein noch höhere Strafen aushängen.
    Verbot des vorinstallieren eines eigenen App-Stores.
    Verbot der Bündelung vom Hard- und Software.

    • Was soll man denn noch alles verbieten und reglementieren in unserer „freien Welt“? Hierzulande wünscht man sich schon ewig (und erfolglos) weniger Bürokratie, und weltweit soll man es bejubeln?

    • Hallo Poldi, also meinst du man solle auf ein iPhone ein anderes Betriebssystem installieren dürfen ? Dann ist das kein iPhone mehr sondern nur ein Smartphone. Ich kaufe nämlich meine iPhones nicht primär wegen der hardware sondern gerade wegen iOS – und zwar gerade weil Hardware und OS aus einer hand kommen und optimal aufeinander abgestimmt sind. Ist wie mit einer Waschmaschine : man kann in eine Siemens ja auch nicht die Steuersoftware einer Miele einspielen. Oder, als sowas noch in hardware gegossen war, einfach die Module austauschen. Diese Einstellung „ich will alles ändern dürfen an meinem Gerät“ und den Hersteller verpflichten zu wollen seine Geräte zur „Hure“ zu machen auf der jede Fremdfirmware laufen können soll empfinde ich mit Hinblick auf die Bedürfnisse der breiten Masse der Anwender als völlig überzogen und weltfremd. Im Gegenteil: ich möchte kein iPhone das „verbastelt“ ist durch Leute die meinen sie müßten im OS herumfummeln, denn dann hätte ich nicht mehr das garantierte Benutzererlebnis „kennst Du eines, kennst du alle“ – einer der Gründe warum ich mich mit Android und seiner Zersplitterung auf den verschiedenen Hardware-Serien nie anfreunden konnte. Ich will ein Gerät – auspacken, einschalten, benutzen – und mir keine Gedanken machen mir erst einen Browser, ein mailprogramm, ein Uhrenprogramm eine Wetter-App und so weiter und so weiter zusammensuchen zu müssen. Ich bin froh und dankbar daß mir das das iOS und Apple alles mitliefert, fertig benutzbar und meist auch gut funktionierend. Ich nähe mir meine Klamotten auch nicht selber oder baue mir meine Möbel selber, ich kaufe noch nicht mal bei Ikea oder wenn dann nur Sachen die fertig zusammengebaut sind. Hier fordert eine Minderheit von Nerds Dinge die den normalen Smartphone-anwender überfordern. Ein Smartphone ist eben kein „Bastelcomputer“ sondern für 99 Prozent der Menschen ein Alltags-Nutzgegenstand zur Kommunikation und zum Entertainment – Wie ein Telefon, ein Radio und ein Fernseher . Wann Poldi hast du Dein letzes Radio oder Deinen leztten Fernseher selber zusammengelötet ???

      • Deine Beispiele passen nicht, weil es immer Alternativen gibt.

        Die EU hat eben als höchstes Mittel die Zerschlagung und damit wurde damals Microsoft gedroht.

        • Quatsch – natürlich gibt es Alternativen, android und das von verschiedensten Herstellern. Jeder kann sich sein oder ihr smartphone frei wählen. Niemand muß Apple-Geräte kaufen. Und wer sie kauft kauft sie – zumindest kann ich das für mich sagen – gerade weil sie so sind wi sie sind. Also mir tut die EU-Kommission sicher keinen Gefallen wenn sie apple zwingt mir zukünftig ein Gerät zanzubieten das nicht mehr das ist was ich gewohnt bin. Willst du eins haben was andrs ist kauf es Dir und laß anderen menschen ihren ach so schlimmen „goldenen Apple-Käfig“ – ich fühle mich wohl darin. Ein Käfig ist nämlich für den einen beengend, für den anderen Schutz und bequem weil er sich in dieser Einengung wohl, behütet und vertraut fühlt. mancher tapeziert seine Wohnung alle fünf Jahre neu und möbliert neu, Menschen wie ich leben seit vielen Jahren in den gleichen Möbeln und lassen lieber ausbessern als neu zu kaufen – einfach weil es vertraut und bequem ist. Kauf dir ein android und laß mir bitte meine schöne bequeme Welt. Da soll bitte keiner hineinregieren. Warum wollen andere Menschen, egal ob Leute wie Du oder eine EU-Kommission immer wissen was für mich angeblich gut ist ? Das weiß ich selber am besten.

      • Du hattest schon lange kein Android Phone mehr in der Hand, oder?

    • Viel Spaß mit Windows ohne Explorer.

      • Die EU hatte damals Microsoft gedroht, dass sie zerschlagen werden.
        Aus ähnlichen Gründen gab es die Systembuilder-Versionen zu kaufen oder ein Windows ohne MediaPlayer. Eine Auswahl des Internet Browsers beim ersten Start usw.

        Dieses kann Apple natürlich auch alles drohen, also Aufspaltung in Hardware, Software und Dienste.

        • Ja Poldi – und alls Ergebnis ist ein iPhone dann so reibungslos in seiner Funktion und zuverlässig wie ein Windows-Rechner – willst du Menschen, die mit Apple und seiner Philosophie „alles aus einer hand“ zufrieden sind eigentlich mit Absicht wehtun? Nur weil dir das Prinzip nicht gefällt soll es anderen nicht gefallen dürfen ?

  7. Ich verstehe um ehrlich zu sein diese Debatten nicht… Apple hat aus meiner Sicht „Hausrecht“ in ihrem eigenen Betriebssystem. Die sind und sollten aus meiner Sicht nicht gezwungen werden, irgendwas in ihrem „Haus“ zu dulden oder technisch zu integrieren.
    Meine Frau war die Tage auf einem Flohmarkt und musste, um die Kinderklamotten dort anzubieten, den laufenden Meter Verkaufsfläche mieten. Ganz normale Sache wie ich finde, da im Hintergrund ja auch Kosten entstehen für den „Veranstalter“.

    • André Westphal says:

      Der wichtige Unterschied: Deine Frau kann ihre Klamotten auch einfach woanders verkaufen, wenn sie der Betreiber z. B. abzocken will. Diese Möglichkeit haben App-Anbieter aber unter iOS leider so gar nicht. Außerdem geht es hier bei Apple / Spotify um ein langfristiges Angebot und keine temporäre Veranstaltung, sodass der Vergleich ohnehin hinten und vorne nicht passt.

      Apple hat unter iOS eben die absolute Gewalt, da keine anderen App Stores geduldet worden sind. Und wenn der Plattformberteiber jegliche Konkurrenz verhindert, das gesamte Ökosystem kontrolliert und sogar eine Konkurrenz für seine Partner anbietet (Apple Music), dann ist es schon richtig da mal zu gucken, ob das alles so rechtens abläuft – und das tat es hier nach Ansicht der EU-Kommission eben nicht.

      • Hallo Andre, aber es ist gut daß diese Entscheidung gerichtlich überprüfbar ist. Denn die EU-Kommission sind auch nur – Politiker- Und Strafen verhängen dürfen eigentlich nur Gerichte. die Polizei und die Staatsanwaltschaft verhängen auch keine Strafen – sie ermitteln, und legen ihre Ermittlungsergebnisse dann einem Richter vor. Der entscheidet dann ob ein Verfahren eingeleitet wird und ein anderer Richter entscheidet dann nach einem ordentlichen Verfahren ob und in welcher Höhe eine Strafe angemessen ist. Mich stört schon daß Politiker sich hier zu Richtern aufschwingen und einfach Strafen festlegen dürfen. Ich bin in allen dingen für einen richtervorbehalt – Gewaltenteilung . Die EU legt Regeln fest , urteilt dann wer die Regeln nicht beachtet und legt dann die Strafe fest – keine Spur von Gewaltenteilung. Da kann ich verstehen daß Apple – mal ganz abgesehen von der Frage ob die Vorwürfe gerechtfertigt sind, Kritik am Verfaren als solchem übt.

    • Apple hat mit iOS (Vor allem in den USA) eine marktbeherschende Stellung. Sie sind so Gross, dass die Selbstregulierung der Wirtschaft eben nciht mehr richtig funktioniert und deshalb die Staaten eingreifen müssen. Das ist richtig und gut so.

      • Hallo Justin, und woher kommt so eine Position „Apple hat mit iOS (Vor allem in den USA) eine marktbeherschende Stellung. „? doch durch den Flleiß, die guten Ideen und die Qualität des abgelieferten Produkts . Denn sonst würde Apple nicht verkaufen wenn das nicht stimmte. vielleicht kaufen viele Kunden – so wie ich – die Geräte namentlich die iOS-Produkte gerade wegen der Abgeschlossenheit und der für die Basisbedürfnisse vorkonfigurierten Ausstattung mit eigenen Apps. Läuft, ist bequem und ich muß mir keinen Kopf machen – genau was ich will. Und vermutlich genug andere Apple-Kunden – die Geräte werden meiner Meinung nach von der überwiegenden zahl der Kunden nicht gekauft obwohl sie so „monolitisch“ als block aus Hardware, Firmware und Apps aus einer Quelle sind, sondern _weil_ sie so sind. Die Position hat sich also- Apple selber erarbeitet
        – und es ist in dieser Position weil eine überwältigende Mehrheit der Kundschaft genau diese „monolitischen “ Geräte will .
        Wer hat hier bitte das Recht irgendetwas aufzubrechen was gut funktioniert und von den Kunden anscheinend gewollt ist ? Würden die Kunden das nicht wollen würden sie zu anderen Smartphone-Herstellern rennen – davon gibt es genug und teilweise sogar preiswerter als Apple. Wer sich eine Position im Geschäftsleben erarbeitet hat sollte auch deren Früchte geniessen dürfen ohne daß ihm andere als die Kunden selber per „Abstimmung mit den Füßen“ sagen : so nicht .

    • Sebastian Brinkmann says:

      Naja, Apple und Google haben eine dominierende Marktposition im Bereich Smartphone und daher gelten da strengere Regeln als bei einem Flohmarktbetreiber.

    • Dann helfe ich mal etwas nach beim Verständnis: Hilfreich ware es zunächst, sich mit einigen Grundlagen des Wettbewerbsrechts vertraut zu machen. Zudem könnte die Pressemitteilung der EU-Komission erhellende Informationen liefern: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_24_1161

      • Hallo Malte, mal ganz ehrlich: ich mag mein iPhone genau so wie es ist: einheitlich von Version zu Version, alles gut aufeinander abgestimmt und eben ein no-Brainer: Ich möchte mir nicht Gedanken machen um andere App-Stores, möchte mmir nicht , weil irgendwer meint Apple dürfte bestimmte Apps nicht mehr vorinstallieren , meine Apps selber zusammensuchen müssen. Ich möchte ein fertiges Gerät , auspacken einschalten benutzen und mich möglichst wenig mit seiner funktion und der Frage warum welche App drauf ist oder wie sie draufkommt auseinanderseztzen müssen. Und so geht es – außerhalb diesr Nerd-Blase hier im Blog – sicher der mehrheit der Anwender. Und die Anwender, also wir Verbraucher , sind doch die menschen die das Wettbewerbsrecht schützen sollte. Wenn Anwender zufrieden sind – oder zumindest die mehrzahll der anwender – gibt es m. E. keinen grund einzugreifen. Ja und mir sind ehrlich gesagt die Programmierer schnuppe – niemand wird gezwungen sein Geld mit Progammieren von Apps zzu verdienen . Wettbewerb ist m. E. Schutz für Verbraucher, nicht für Anbieter. Ich als Verbraucher erlaube mir hier egoistisch zu sein: ich bin zufrieden, wie iPhone, iOS und App-Store arbeiten. Ich will keine Änderung und sie mir auch nicht von Anderen aufzwingen lassen. Laßt mir bitte meine Bequemlichkeit.

        • Deine Beleidigungen („Nerd-Blase“) machen deine Argumente auch nicht besser. Nur weil du zufrieden bist, müssen sich alle anderen gefallen lassen dass das zweit wertvollste Unternehmen der Welt die Konkurrenz unterdrückt und damit alles teurer für uns macht?

          • Hallo Chris, ich wüßte nicht daß „Nerrd-blase“ eine Beleidigung ist. Schon vorher haben andere darauf hingewiesen, daß das Publikum hier nicht repräsentativ für den Durchschnitt der Bevölkerung ist. Es lesen und schreiben hier anteilig mehr menschen mit einem vertieften Interesse und Fachkenntnissen in IT und verwandten Gebieten mit als ihrem anteil in der Bevölkerung entspricht. Nichts Anderes sollte „Nerd-Blase“ ausrücken – von einer „bubble “ wird hier ja oft geredet ich habs einfach eingedeutscht. Und ich mißgönne niemand sich ein System anhzuschaffen an dem er „rumschrauben“ kann soviel er möchte – nur wehre ich mich dagegen daß das Ganze dann u. U. für mich umständlicher zu handhaben ist. und das ist mein gutes Recht – ja ich proklamiere daß ich ein Recht auf Einfachheit und Bequemlichkeit habe.

  8. Machen wir uns nichts vor: die beiden haben marktbeherrschende Positionen inne… mit einem Unterschied: bei Apple ist es die Distributionsplattform, die geschlossener ist als bei jedem anderen Hersteller und genau das ist das Problem hier, welches die EU sicherlich nicht nur im Fall von Spotify bearbeiten wird. Gut so!

  9. Ich verstehe deinen Punkt. Ich kann dem aber beim Thema Musik Streaming nur zustimmen, wenn Apple Music den Markt dominieren würde. Das ist aber bei der App nicht der Fall.

    Bei der Statisik die ich sehen konnte, war Apple Music auf Platz 4 in DACH (denke iOS und Android zusammen). Und selbst Platz 3 (Youtube Music) war schon fast doppelt so groß wie Apple.

    Auch weißt Spotify doch dauernd via Mail auf irgendwelche Angebote hin. Sobald ich mal kein Abo habe, bekomme ich oft solche Mails von denen. Auch bekomme ich mehrmals pro Stunde im Spotify-Stream irgendwelche Angebote vorgeschlagen.

    Weiß nicht. Ich hätte Apple so einige Strafe aufgebrummt, aber nicht für sowas. Ich habe aber zu wenig Insights. Für mich sieht das eher danach aus, Spotify wollte 2016 sich mehr Marktanteil erkämpfen und war dann zu stolz den Prozess zu beenden. Und nicht nach dem geschlossenen Ökosystem, was ein anderes Problem ist.

  10. Viel Blabla von Apple, das nicht auf deren künstliche Einschränkungen eingeht, die keine Existenzberechtigung haben. Die Strafe hätte noch viel höher ausfallen müssen.

  11. Artikel: „ Spotify verfügt über die größte Musik-Streaming-App der Welt…“
    Das ist so nicht richtig: die Spotify-App hat 158,9 MB, Amazon-Music z. B. 231,9 MB.

  12. Christian says:

    Das Spotify Musiker wie Dreck behandelt ist vollkommen egal. Spotify schüttet am allerwenigsten aus an die Musiker*innen aus im gesamten Musikgeschäft.
    Sich hier als Opfer darzustellen ist gelinde gesagt Hohn. Die EU sollte sich mal darum kümmern um Kunst auch in Zukunft noch möglich zu machen. Denn verdienen tun nur die Großeny. Die Mehrzahl sieht viel zu wenig von den Einnahmen. Aber daran traut sich die EU nicht.

    • Spotify kann halt nicht das Produkt Quersubventionieren wie Apple. Sie müssen auch einen Teil der Gebühren an Apple abführen. Da bleibt dann weniger für die Künstler übrig.

      • Spotify bezahlt eben nichts an Apple. Sie sind nicht mit dem 30% betroffen weil sie es eben alles über die Website machen.

    • Hallo Christian, wenn das auch ein wenig off topic ist: „Die EU sollte sich mal darum kümmern um Kunst auch in Zukunft noch möglich zu machen. “ nicht Sache der EU. Für viele Künstler ist es ganz normal daß sie nicht von ihrer Kunst leben können. Sie haben oft einen „Brotberuf“ und schreiben, malen, stellen skulpturen oder andere kunstwerke her und machen das in ihrer Freizeit und freuen sich, wenn sie ausgestellt oder ihre Bücher verlegt werden und sie vielleicht sogar einen nebenverdienst dabei erwirtschaften. Aber klar Musiker haben den Anspruch von ihrer Musik , und zwar von nur reproduzierter Musik, zu leben??? Für mich ist es völlig richtig daß rein vervielfältigte musik – und nichts anderes ist eine CD, ein Stream oder eine LP nicht so vergütet weerden wie die leistung , sich auf eine Bühne zu stellen, und sei es in einer bierkneipe und zu performen . Jeder echte Auftritt ist ein künstlerisches Unikat , echte Arbeit und verdient hoch honoriert zu werden. so wie der auftritt eines Schauspielers abends im theater oder im Kabarett. Jedes echt gemalte bild, jede erschaffene skulptur, jede Collage , Installation und was immer ist ein künstlerisches Unikat , muß immer wieder neu erarbeitet weerden, keins ist 100 Prozent wie das andere und ja dafür soll gut und reichlich vergütet werden. Aber eine LP, CD , ein Stream: _Einmal _ viel Arbeit im Studio, ja , aber dann … theoretisch 100 Jahre lang kann aus dieser Arbeit dann entlohnung gezogen werden, und ja da finde ich es gerecht daß es eben nur zehntel oder hunderstel Centbeträge sind für jeden Stream oder CD. Denn die echte Arbeit : singen, spielen, performen wurde nur einmal geleistet, der Rest ist rein technische reproduktion, nichts wirklich neues wird erschaffen. Dagegen ist jeder song, auch wenn er zum hundersten mal live gesungen wird, Ergebnis echter, immer wieder neuer künstlerischer Schaffenskraft. Daher halte ich die Klagen von sängern und Co., sie würden – früher für Tonträger, heute für Streams, das war immer schon ein Gejammer – zu wenig bekommen für nicht gerechtfertigt: arbeitet jeden Tag neu wie jeder andere mensch auch und ihr bekommt für jeden Auftritt neues gutes Geld. Ich kann auch nicht im Büro einmal einen Bericht oder eine analyse erstellen und den , wenn mein Chef was von mir will, einfach kopieren und ihm wieder und wieder und wieder wieder vorlegen. Ich muß schon neu denken, neu überlegen und neu verfassen. Jeder Arbeitsschritt immer wieder ein Unikat, nicht einfach den gleichen Stream neu starten. Auch der maurer muß immmer wieder neue Ziegel in die hand nehmen und eine wand errichten, er kann nicht eine fototapete mit einer Wand drauf hinhängen und das als „haus“ vermarkten. Einfach mal meine Gedanken zur Frage welche entgelte in welcher Höhe sind bei Streaming für die Künstler angemessen.

  13. Ging es nicht darum das Apple in den AGB verbot andere Zahlungsmethoden außerhalb des Apple Kosmos anzubieten? Wenn ja dann ist das Urteil absolut korrekt.

    • Hallo Mex, es geht nur darum daß Anbieter im Apple-App-Store nicht auf Zahlungsmöglichkeiten außerhalb des App-Stores hinweisen dürfen. Z. B. wird aber im App-Store regelmäßig auf die Webseite der App-Ersteller verlinkt. dort können sie dann alternative Abomöglichkeiten anbieten – machen Spotify und Co auch. Und Apple hindert niemand eine App außerhalb zu zahlen und dann über den App-Store zu installieren . Ist wie bei Saturn: die Telekom macht da ihren stand hin und verkauft ihre Mobilfunk- und DSL-Tarife – aber zahlen tut man an der kasse vom Saturn. Die Leute auf dem Telekom-Stand dürfen da keine eigene Kasse hinstellen. Alles völlig normal im Geschäftsleben. Nur die EU meint das mit dem von ihr aufgebauten oder besser aufgebauschtem popanz namens „Gatekeeper“ anders regeln zu müssen. Hat nichts mit der Lebenserfarhung normaler Menschen zu tun.

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