Samsung: First Look Event auf der CES 2018
Samsung hat am Sonntagabend (nach Pacific Time) sein First Look Event zur CES 2018 abgehalten. Auch in diesem Jahr zeigte man dabei neue QLED TV, hielt sich aber zunächst deutlicher vager als noch 2017. So schwieg Samsung zu den konkreten neuen Serien und sprach nur allgemein von den QLED 2018. Immerhin zeigte man aber vor Ort eine nette Demonstration, in welcher man die Modelle von 2017 mit den Nachfolgern verglich. Vor allem die Ausleuchtung und die Schwarzwerte waren dabei bei den QLED 2018 deutlich besser.
So setzt Samsung jetzt offenbar bei den QLED auf Full Array Local Dimming. Zumindest in der Präsentation erkannte man bei den neuen Fernsehern dann auch tatsächlich deutlich verbesserte Schwarzwerte und optimierte Kontraste. Wie realistisch diese Demo wirklich ist, lässt sich aber natürlich nur schwer sagen. Auch die Reflexionen will Samsung erneut reduziert haben.
Des Weiteren sprach Samsung natürlich wieder viel über HDR10+, die hauseigene Konkurrenz für Dolby Vision. Warner Bros. ist mittlerweile neben 20th Century Fox als Partner an Bord und auch Amazon hält der Technik die Stange. Ob sich das ganze durchsetzt, muss man natürlich noch sehen. Die Optimierung der Inhalte von Szene zu Szene ist aber meiner Ansicht nach vielversprechend.
Was KI betrifft, so erinnern mich Samsungs Erläuterungen aktuell noch sehr an Huawei und die NPU im Kirin 970: Samsung spricht zwar von künstlicher Intelligenz, meint aber nach meinem Verständnis eher bestimmte Algorithmen, die bei der Verbesserung des Bildes helfen sollen. Im Grunde handelt es sich um Upscaling-Technik, wie wir sie schon jetzt kennen – allerdings eventuell auf einer anderen Qualitätsstufe.
Auch über Gaming plauderte Samsung: Die Zusammenarbeit mit Microsoft wolle man 2018 erhalten und ausbauen. So bewarb man die QLED des Jahres 2018 als ideale Ergänzung für die Xbox One X. Teams von Microsoft und Samsung arbeiten aktuell gemeinsam daran, Gaming an Fernsehern noch ausgereifter zu machen. Und man kann Samsung keinesfalls absprechen, dass die TVs des Unternehmens im Gaming-Mode wirklich geringe Input-Lags bieten und zum Zocken wunderbar geeignet sind.
Samsung will zudem Bixby an seinen Smart TVs etablieren. Wir alle wissen ja, wie „beliebt“ der Sprachassistent bei Smartphone-Benutzern ist, so dass ich gespannt bin, ob dieser Plan aufgeht. Aber wer weiß, vielleicht verdient Bixby wirklich eine zweite Chance.
Auch interessant: Samsung will euch erlauben Daten mit der Samsung Cloud zu synchronisieren und dann sowohl an Phone als auch TV abzurufen. Auch das Teilen von Bildern mit Freunden soll auf diese Weise möglich sein. Argumentation des Herstellers: Wer etwa ein wunderschönes Foto knipst, wünscht sich, dass der Empfänger es auch an einem großen Bildschirm bestaunen kann. Eine Benachrichtigung trudelt dann bei euch am Screen ein, wenn ihr durch Freunde und Familie Zugriff auf neue Schnappschüsse erhaltet.
Allerdings sehe ich da einen Denkfehler: Wenn ich eine Folge meiner Lieblingsserie schaue oder womöglich mit einem Date einen Kinofilm ansehe, dann will ich doch nicht im spannendsten Augenblick eine Meldung zu den neuesten Partyfotos meines Kumpels reinploppen sehen. Die Deaktivierung der Benachrichtigungen wäre wohl mein erster Schritt. Dennoch ist die Idee an sich recht cool, denn sie vereinfacht es Bilder geräteübergreifend zu synchronisieren bzw. von Freunden zu erhalten.
Außerdem sollen die Vernetzungen zwischen Smart TVs und mobilen Endgeräten sowie dem Smart Home enger werden. Ergebnis soll sein, dass ihr etwa über den Fernseher von Samsung auch das Smart Home steuern könnt.
Insgesamt haben die Südkoreaner da wirklich viele, spannende Ideen. Nun erhoffe ich mir in den nächsten Tagen mehr Details zu den QLED 2018 und freue mich auf die Umsetzung der neuen Pläne.
Also wenn die obigen Bildvergleiche zwischen alter und neuer Generation die Wirklichkeit wiederspiegeln dann herzlichen Glückwunsch allen 2017er Käufer die für die QLED-Modelle 1500-3000€ ausgegeben haben und dann so eine schlechte Bildquali bekommen haben. Die hätten lieber in einen Sony oder Philips FALD-TV bzw. in OLED investieren sollen.