Qualcomm Automotive: Neuankündigungen auf der CES 2024

Qualcomm hat auf der CES 2024 eine ganze Reihe an Ankündigungen für den Automotive-Bereich vorgenommen. Beispielsweise hat man sein Snapdragon Digital Chassis weiterentwickelt für die nächste Generation von KI-fähigen digitalen Cockpits. Zudem kooperiert man direkt mit Bosch für einen neuen zentralen Fahrzeugcomputer für digitale Cockpit- und Fahrerassistenzfunktionen.

Die neue Cockpit- und ADAS-Integrationsplattform von Bosch basiert auf dem SoC Snapdragon Ride Flex. Laut den beiden Partnern liefere man damit den ersten, zentralen Fahrzeugcomputer, der Infotainment- und Fahrassistenzsysteme auf nur einem SoC verarbeite. Man will potenziellen Partnern da allerlei Features liefern, vom automatischen Einparken bis hin zur Sprachsteuerung oder Bedienung über mehrere Bildschirme.

Laut Qualcomm nutzen bereits jetzt mehr als 350 Mio. Fahrzeuge Lösungen der Reihe Snapdragon Digital Chassis. Da zeigt man dann eben auch auf der CES 2024 ein neues Konzeptfahrzeug mit den neuesten Technologien, um Partner zu inspirieren. Auch generative KI in Fahrzeugen demonstriert man dabei im Rahmen der Messe.

Qualcomm betont dabei auch, dass für die Zukunft der Fahrzeuge Hard- und Software immer enger ineinander greifen müssen. Auch KI-Einbindung werde dabei eine immer größere Rolle spielen – z. B. um den Insassen je nach Standort personalisierte Dienste anzubieten. Deswegen hat man die Snapdragon Car-to-Cloud Services dann auch schon für Large Language Models (LLMs) bereit gemacht.

Qualcomm kann sich Kooperationen mit Versicherern vorstellen

Eher „bedrohlich“ klingt Qualcomms Ansage, dass man so auch den Herstellern neue Einnahmemöglichkeiten eröffnen werde. Da kommt sicher auch wieder das Thema Mikrotransaktionen in Fahrzeugen in den Blick. Auch Partner könnte man da einspannen, denn es ist schon von vom Kontext abhängigen Empfehlungen (= Werbung) die Rede. Ich nehme mal an, etwa könnte euer Auto euch eine Restaurant-Empfehlung oder einen Rabattcode für einen Shop unterjubeln, in dessen Nähe ihr gerade parkt.

In diesem Zuge spricht Qualcomm auch die Entwicklung von In-Vehicle-Wallets an, an denen man gemeinsam mit J.P. Morgan tüftele. Klar, bevor man euren digitalen Geldbeutel leersaugen kann, muss man den ja erstmal anbieten. Angeblich wolle man dennoch die Privatsphäre der Insassen wahren. Dass das schon jetzt so eine Sache ist, hatten Studien ja schon bemängelt. Ein Fokus sind jedenfalls innerhalb des Fahrzeugs vereinfachte In-App-Einkäufe und Buchungen externer Dienstleistungen. Das erinnert alles sehr an aktuelle Trends im Segment der Smart-TVs, wo auch Werbung und nachträgliche Monetarisierung nach dem eigentlichen Verkauf immer mehr in den Fokus rückt.

Ebenfalls erwähnt Qualcomm neue Potenziale für Autoversicherer. So könnten Fahrer optional ihre Fahrdaten mit den Versicherungen teilen, um womöglich verbesserte Konditionen zu erhalten. Für Geschäftskunden gebe es in diesem Bezug auch Potenziale, etwa im Bereich der Logistik. Dort könnten in Zukunft noch genauer, einfacher und kostengünstiger etwa mit Live-Positionsdaten Routen geplant werden. Nachträgliche Auswertungen der Fahrzeugdaten sollen dann Optimierungen erlauben.

Im Endeffekt hat Qualcomm hier recht vielseitige Pläne und arbeitet etwa auch mit Wink zusammen, um dessen Biometrie-Funktionen für Fahrzeuge einzusetzen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. Entsprechende Rechner mit den gleichen Fähigkeiten gibt es schon länger, auf einem SoC ist wohl neu, aber was bringt das? Wahrscheinlich etwas geringere Implementierungskosten, als OEM oder Zulieferer ist man für seine Produktlinie damit aber in einem Vendor-lock-in. In-Car-Wallet finde ich spannend, ich habe ca. 2018 mal an so einem Projekt mitgearbeitet, da ging es um Leihwagen, wo das Fahrzeug an der Tanke selber bezahlt und der Benutzer dass dann automatisch auf der Leihwagenrechnung hat. Anscheinend nicht rentabel umsetzbar, das Projekt ist eingestellt worden.
    (Zwangs)Werbung über alle möglichen Mediengeräte, gegen die man sich nicht wehren kann, wird mittlerweile zur Seuche, da fehlt meiner Meinung nach eine Regulierung durch den Gesetzgeber.

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