Postbank: Weiterhin viele Kundenbeschwerden

Wir hatten schon darüber berichtet, dass viele Kunden unzufrieden mit der Vorgehensweise der Postbank sind: Im Rahmen der internen IT-Umstellung ist es immer wieder zu Ausfällen von Funktionen oder gar der Nichterreichbarkeit des Online-Bankings gekommen. Der Verbraucherschutzzentrale Bundesverband (vzbv) weist nun darauf hin, dass das Beschwerdekommen ungebrochen hoch sei. Von Januar bis September 2023 gingen demnach rund 1.700 Beschwerden von Verbrauchern ein. Das sind rund dreimal so viele wie im gesamten Vorjahr.

Allein 19 Prozent dieser Beschwerden sollen sich um Probleme mit der Kundenbetreuung gedreht haben. Betrachtet man allein das 3. Quartal 2023, dann waren es 1.100 Beschwerden zur Postbank und auch der ebenfalls betroffenen DSL-Bank. Der Vorwurf der Verbraucherschützer: Es habe im Zuge der IT-Umstellung zu wenig Unterstützung der Kunden gegeben. Letztere mussten sich mit temporär gesperrten Konten, Problemen bei Überweisungen und mehr herumärgern.

Der Kundenservice habe dann oftmals mit Achselzucken geantwortet, so die Beschwerden. Oft konnte er nicht weiterhelfen oder fühlte sich nicht zuständig für spezifische Probleme. Dies sei auch das Ergebnis eines immer größeren Personalabbaus bei vielen Banken, der dann konsequenterweise auch den Service betreffe. Auf die Postbank hat da auch schon die BaFin inzwischen ein besonderes Auge.

Ursache der ganzen Misere: Im ersten Halbjahr 2023 wurden die IT-Systeme der Postbank und DSL-Bank zum Mutterkonzern Deutschen Bank migriert. Das erwies sich als komplexes Unterfangen und im Ergebnis kam es zu zahlreichen Querelen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Ein Trauerspiel dass die BaFin als Aufsichtsbehörde dem Treiben seit Monaten mehr oder weniger tatenlos zusieht. Hier wären längst härteste Maßnahmen angesagt gewesen. Ein trauriges Signal an andere Banken dass man es mit dem Einhalten der Regularien nicht so genau nehmen muss, es bleibt ja eh folgenlos.

    • Davon gehen die Probleme aber ja auch nicht weg. Da hilft nur: Bank wechseln und hoffen, dass dabei alles gut geht. Vorher Kontoauszüge ausdrucken. 🙂

  2. Guten morgen, ich bin auch schon länger bei der Postbank.
    Ich musste mich nur einmal Beschweren, weil die einige Jahre lang in einem sehr alten Tarif gelassen haben und sehr gut an den Gebühren an mich verdient haben.
    Seit der Umstellung auf den besseren, günstigen Tarif kann ich mich nicht wirklich beschweren.
    Auch habe ich die IT Umstellung ohne Probleme überstanden.
    Auch funktioniert, für meine zwecke die Überweisungen über die App ohne Probleme.
    Ebenso funktioniert ohne weiteres das bezahlen mit Google Pay usw.
    Ohne ich bin einer bei dem es zufällig keine Probleme aktuell gibt.
    Außer halt früher mit den über teuer Bankgebühren mehrere Jahre hinweg.
    Glaub auch nicht das es an meinem Standort oder meinem Beruf liegt.
    Wünsche euch allen anderen noch eine schöne Woche.

    • Das ist schön für Dich. Scheinbar Glück gehabt. Bei uns wurde ca. jede fünfte Überweisung nicht durchgeführt, obwohl die Rückmeldung erfolgt ist, dass die Überweisung getätigt worden ist. Uns fehlte ganz lange ein Kontostand und dieses Problem wurde nie behoben. Wir sind froh, wenn wir da bald weg sind.

  3. Nach meiner Wahrnehmung der Berichterstattung gab es Probleme bei Kunden mit Pfändungen und Pfändungsschutzkonten. Diese konnten z.T. nicht verfügen und hatten häufig aus naheliegenden Gründen keine alternativen Zahlungsmöglichkeiten. Hier waren die Bearbeitungszeiten zu lange. Anscheinend war die gesetzliche Auslegung von Pfändungen bei der Postbank anders, als bei der Deutschen Bank, was durch die IT Umstellung dann geplant so wirksam wurde. Ansonsten war anscheinend zu wenig Personal da, um Anfragen auf allen Kanälen zeitnah zu beantworten und z.T. Aufträge zu bearbeiten. Gelesen habe ich in verschiedenen Medien von Kontoauflösungen.

    Ich selbst habe auch ein Konto bei der Postbank und keinerlei Probleme. Zum Teil musste man sich übergangsweise in zwei Online-Banking-Auftritten anmelden, um seine Konten zu sehen. Das hatte irgendwas mit Privat- und Geschäftskunden oder unterschiedlichen Zugriffsrechten vor der IT Umstellung zu tun, wobei mehrere Konten zu unterschiedlichen Zeiten umgestellt wurden. Da waren manche Konten noch im alten und manche im neuen Online-Banking. Das stand aber alles in den Briefen, die die Postbank vorher verschickt hatte. Vermutlich haben die Banker gedacht, dass alle Kunden diese lesen und verstehen. Anhand der vielen „Mein Konto ist weg!1!11!!!!!“ Nachrichten auf Social Media scheint diese nicht der Fall gewesen zu sein.

  4. Martin Fischer says:

    Die IT-Systeme der Deutschen Bank sind generell sehr schlecht. Sehr alte selbstgestrickte Software ohne Dokumentation. Die Postbank dagegen stand auf soliden SAP-Füßen. Leider hat die Deutsche Bank viel IT-Personal nach Asien ausgelagert. Und bei den europäischen Führungskräften der Deutschen Bank steht die IT nicht im Vordergrund. Man dachte, man kann die IT mit asiatischen Billigkräften mal so nebenher betreiben.

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