Polestar und Rivian: Studie der E-Autohersteller zeigt Herausforderungen für die Branche

Polestar und Rivian sind für ihre E-Fahrzeuge bekannt. Sie haben eine neue Studie in Auftrag gegeben, die sich damit beschäftigt, was die Automobilbranche beitragen müsste, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. So gebe es da für die Branche noch sehr viel Arbeit, die nicht allein damit erledigt sei, schleichend auf E-Autos umzusteigen.

So sei die Automobilindustrie derzeit weltweit für ca. 15 % der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Die meisten Bemühungen dies zu reduzieren, konzentrieren sich derzeit darauf, die Flotten auf E-Fahrzeuge umzustellen. Das sei aber eigentlich nur der Anfang. Würde man so weitermachen wie bisher, dann werde man bis 2035 die Ziele verfehlen. Es gehe also mit der Transformation zu langsam voran, um noch die Chance zu haben, unter der maximalen Erderwärmung von 1,5° Celsius zu bleiben.

Gleichzeitig räumen Polestar und Rivian ein, dass es schwer sei, glasklare Voraussagen zu treffen. Verbrenner werden effizienter, es werden neue Technologien entwickelt und unterschiedliche Regionen legen unterschiedliche Tempos vor. Doch egal, wie man es drehe und wende: Selbst bei optimistischen Berechnungen müsse die Automobilindustrie aufwachen.

Beispielsweise reiche es nicht aus, nur noch E-Fahrzeuge anzubieten. Man müsse auch weiter die Fertigung umgestalten, auf regenerative Energien setzen und die Zulieferer ebenfalls zu Umstellungen motivieren. Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, seien die Klimaziele erreichbar. Doch auch Verbrennermotoren müssten schneller weg: Bis 2032 sei es notwendig, dass der Anteil der E-Autos an den verkauften Fahrzeugen nahezu bei 100 % lande – derzeit seien es nur etwa 6 %.

Dieses Ziel ist anspruchsvoll, gerade in Regionen, in denen das verfügbare Einkommen gering ist. Zumal auch die Ladeinfrastrukturen sich vielerorts noch bessern müssten. Und am Ende sei die Energie eines E-Autos auch nur so sauber wie die Quelle, welche durch die zur Verfügung stellenden Stromanbieter angezapft werde. Auch da bestehe also noch viel Entwicklungsbedarf.

Letzten Endes rufen Polestar und Rivian dazu auf, innerhalb der Automobilbranche mehr zu kooperieren und zu Vorbildern für die Kunden zu werden, was saubere Energie betrifft. Verbleibe man auf dem bisherigen Kurs, dann werde es nahezu unmöglich sein, die aktuellen Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Dafür müssten Autohersteller, Zulieferer, Energielieferanten und am Ende auch die Kunden an einem Strang ziehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Das stimmt so nicht oder vielmehr:
    Weil Du neben Tesla nur noch zwei der kleinsten Hersteller nennst und den / die größeren einfach unterschlägst, ergibt sich nicht wirklich ein umfassendes Bild.
    Schau Dir doch wenigstens mal die Top3 der Hersteller an.

    Stückzahlen
    Ausgelieferte Fahrzeuge (nur BEV) 2022
    Telsa 1.3 mio BEV (+40% zu 2021)
    BYD 0.9 mio BEV (+184% zu 2021) + 1 mio Plugin-Hybride
    Volkswagen Gruppe: 0.5 mio BEV (+26% zu 2021)

    Man sieht: wenn man die Hybriden mitzählt, liegt BYD nach Stückzahlen vorne; aber selbst nur auf BEV betrachtet hat BYD den Abstand zu Tesla doch SEHR deutlich verkürzt.
    VW ist währenddessen weiter zurückgefallen und dürfte nach Stückzahlen mindestens für absehbare Zeit (wenn nicht dauerhaft) unter „ferner liefen“ zählen.

    Quelle: https://insideevs.com/news/631227/top-electric-car-oems-sales-2022q4/

    Wie siehts mit den Ergebnissen aus: Profit 2022:
    Tesla: 12.6 nio USD
    BYD: ~1.5 mrd USD (k.A. ob das nur BEV oder alle sind)
    VW (keine Daten für „nur BEV“)

    Und Marge pro Auto:
    Tesla: ~10.000 USD
    BYD: ~ 1.500 USD (k.A. ob das nur BEV oder alle sind)
    VW: ~ 973 USD (k.A. ob das nur BEV oder alle sind)

    Also man sieht:
    Ja, Tesla macht Geld wie Heu. Mit Abstand sooooo viel mehr als alle andren.
    Und wenn man sich die Gründe dafür anschaut, dann besteht zumindest für Volkswagen da auch keine Hoffnung auf große Besserung. Für BYD kann ich da nicht sagen, weil ich die internas nicht kenne.

    Aber: Tesla sind nicht die einzigen, auch BYD macht einen gesunden Profit.

    Ausblick:
    Tesla Pläne für 2023: Wachstum nach Stückzahl ~40% -> 1.8 mio
    BYP Plan für 2023: 4 mio (BEV + Plugin).

    Wenn man den Split zwischen PEH und BEV so wie in 2022 anlegt, dann dürfte das – nur auf die BEV gesehen – ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden dieses Jahr.

    Und weil der limitierende Faktor derzeit die Herstellkapazitäten sind, ist das auch nicht so ganz unrealistisch (denn wie viel Herstellkapazität die beiden jeweils haben werden, lässt sich durchaus 12 Monate voraus einigermassen abschätzen).

    • Also wie jetzt:
      „Show Cars für 70.000 Euro“ oder „Seifenkiste“?

      Widerspricht sich das nicht?

      Aber so oder so hat dieser Kommentar mit meinem Posting eigentlich nicht viel zu tun.
      Mit voller Absicht habe ich die Hersteller „RICHTIGER“ Autos genannt.

      BYD stellt diese Modelle her: https://www.carmodelslist.com/byd/
      …und hat davon wie gesagt in 2022 900.000 BEV und 1 mio PEH verkauft.

      Es ist völlig Wurscht ob SIE diese Firma kennen oder nicht, BYE ist der weltweit zweitgrößte Hersteller „richtiger“ BEV-Autos (NICHT Kleinstwagen wie von SAIC).
      Und der Laden macht pro BEV mehr Profit als ALLE anderen, inckl. VW, Ford, Volvo usw. mit Ausnahme von Tesla.

      Und meine Liste war noch lange nicht vollständig: Wie sieht’s aus mit:
      NIO (1.8 mrd USD Gewinn in 2022)
      MG (0.7 mrd USD Gewinn)
      …. Alles Hersteller, die zwar mit großem Abstand an die Traum-Margen von Tesla nicht heran kommen, die aber solide profitabel BEV herstellen und dabei sehr großes Wachstum hinlegen.

      Und nein, das sind auch keine „Seifenkisten“: MG hat den ersten BEV in echter klassischer Kombi-Form im Angebot und auch NIO baut „normale“ Autos.

      Womit die aufgestellte Behauptung „Der einzige Elektroautohersteller der Geld verdient ist Tesla“ widerlegt wäre.
      Es gibt genügend.
      Nur nicht die alten bekannten Marken, und ganz offensichtlich fehlt IHNEN der entsprechende Marktüberblick.

  2. Ja, wir werden alle sterben, wenn wir nicht noch 3 Jahre früher umsteigen. Sorry, aber das riecht für mich ganz stark nach bekloppten Lobbyismus.

    • Man kann den Doc mit der Krebsdiagnose auslachen oder das Rauchen aufhören und ne Chemo anfangen. Deine Wahl.

    • warum sterben? Gibt es nur „alles gut, läuft“ und Tod?
      Die Frage ist nicht ob, sondern wie. Und für das wie, wäre früher besser. Ganz alter Hut.

    • der Lobbyismus will, dass wir weiter Verbrenner fahren um beim 200m entfernten Bäcker unsere Brötchen zu kaufen.

  3. Machen wir uns nichts vor: das interessiert niemanden (vielleicht einzelne wenige Idealisten), solange man ordentlich Geld verdient und die entstehenden Probleme hier noch überschaubar/ertragbar sind. Erst, wenn es anfängt, richtig weh zu tun, wird man zu der Erkenntnis kommen, dass man eigentlich viel eher wirklich etwas hätte tun müssen. Ich glaube nicht mehr an die Erleuchtung der Menschheit. So lange es weiter wichtiger ist, Kriege zu führen und den eigenen Gewinn zu maximieren, ist die Zukunft der Menschheit sowieso besiegelt.

  4. Auch Tesla hat lange Geld verbrannt, so ist das immer bei neuen Unternehmen. Autos bauen ist nunmal sehr schwer, der Return of Investment kommt nach Jahrzehnten.

  5. Wie kommst du darauf dass nur Tesla mit Elektroautos Geld verdient? BMW-Manager haben sich schon 2017 mal geäußert dass man mit Verbrennern mehr verdienen würde als mit Elektroautos. Profitabel waren sie damals schon. Aber mit Verbrennern ließen sich eben noch viel höhere Gewinne einstreichen, deswegen hatte man kein Interesse daran mehr BEVs zu verkaufen.
    Inzwischen dreht sich das Blatt, nicht umsonst ziehen BMW, Mercedes und VW ihre Elektroautopläne dauernd vor. Immer wenn die Gewinnmarge weiter steigt, steigt deren Interesse die Stückzahlen hoch zu fahren und das tun sie. In Europa hat der VW-Konzern letztes Jahr über 300.000 BEVs abgesetzt, Tesla nur etwas über 200.000. Geld verdient hat auch VW dabei. Und sie hätten mehr verdient, wenn sie nicht so dämliche Lieferketten hätten die ihre Stückzahlen limitieren.

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