OLED-TVs überflügeln Mini-LED-Modelle in den Verkaufszahlen deutlich

Die Analysten von Omdia rechnen damit, dass OLED-TVs sich 2021 ca. dreimal so gut verkaufen werden wie Mini-LED-Pendants. Insgesamt könnten 2021 über 6,5 Mio. OLED-TVs über die Ladentheke wandern. Denn bereits Ende des dritten Quartals stand man bei 3,65 Mio. verkauften Einheiten. Nun folgen noch der Black Friday / die Cyberweek und das starke Weihnachtsgeschäft.

Zum Vergleich: Man hat schon jetzt 2020 überflügelt, als die OLED-Verkaufszahlen bei insgesamt 4,24 Mio. Einheiten lagen. Mini-LED-TVs sollen hingegen 2021 wohl „nur“ auf rund 2 Mio. verkaufte Exemplare kommen. Dabei gehe voraussichtlich der Löwenanteil auf das Konto von Samsungs Neo QLED, nämlich 1,5 Mio. Einheiten. LG soll wiederum ca. 300.000 QNED-Modelle abgesetzt haben. Der Rest entfalle dann hauptsächlich auf chinesische Anbieter.

Als kleine Erinnerung: Mini-LED-Modelle sind im Grunde auch nur „stinknormale“ LCDs, die eben lediglich mit einer höherwertigen Hintergrundbeleuchtung arbeiten. Sie behalten aber alle Vor- und Nachteile der LCD-Technologie. OLEDs wiederum sind eine abweichende Technik, die mit selbstleuchtenden Pixeln operiert. Das bringt wiederum eigene Vor- und Nachteile mit sich – etwa perfektes Schwarz und Kontraste, aber dafür die Gefahr des Einbrennens und geringere Leuchtkraft.

Zum Erfolg der OLEDs habe 2021 beigetragen, dass die Preise für LCD-Panels aufgrund der Corona-Lieferengpässe gestiegen seien, während OLEDs stattdessen im Preis gesunken seien – unter anderem da LG ein neues Werk in China eröffnete. Das hat offenbar viele Kunden dazu verleitet bei ähnlichen Preisen eher zu einem OLED zu greifen. Davon profitierte vor allem LG Display, die ihre Panels nicht nur an den Mutterkonzern, sondern auch an Partner wie Panasonic und Sony liefern.

Im Grunde verweigert sich nur noch Samsung der OLED-Technik im TV-Segment. Das hat weniger technische Hintergründe und mehr die Ursache, dass man dem Erzrivalen LG nicht in die Hände spielen mag. Allerdings steht für 2022 im Raum, dass Samsung QD-OLED veröffentlichten könnte. Da bin zumindest ich weiterhin sehr gespannt.

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11 Kommentare

  1. OLED ist halt auch die überlegene Technik und wenn der Preisunterschied nicht deutlich ist, dann greift die Zielgruppe zur besseren Qualität.
    Mini-LED ist eben auch nur ein LCD mit einer feineren Hintergrundbeleuchtung. Erst mit Micro-LED wird es nochmal spannend.

  2. Zitat „Als kleine Erinnerung: Mini-LED-Modelle sind im Grunde auch nur „stinknormale“ LCDs, die eben lediglich mit einer höherwertigen Hintergrundbeleuchtung arbeiten. Sie behalten aber alle Vor- und Nachteile der LCD-Technologie.“

    Sorry André aber von einem Tech Blogger hätte ich einen wesentlich fundierteren Beitrag erwartet. Das was Du schreibst ist schlicht und ergreifend falsch. Das die „höherwertige Hintergrundbeleuchtung“ in viele Hundert wenn nicht Tausend (wie beim Ipad) Zonen unterteilt sind die sich lokal dimmen lassen und damit ein WESENTLICH Kontrastreicheres Bild erzeugen lassen, lässt du einfach untern den Tisch fallen. Früher hieß das übrigens FALD hatte aber wesentlich weniger Dimming Zonen. Apple hat das übrigens gerade in seinen neuen MacBooks vorgestellt und das nicht ohne Grund. Sorry aber das war sehr dürftig. Man kann übrigens trefflich darüber streiten welche Technolgie besser ist, OLED oder Mini LED, beides hat Vor- und Nachteile und man ist immer noch gut beraten sich beides anzusehen und nach der persönlichen Vorliebe und der Aufstellung des TV zu entscheiden und nicht einfach blind dem „OLED ist die bessere Technologie“ Mantra zu Vertrauen.

    • André Westphal says:

      Letzten Endes handelt es sich um LCDs – an der Aussage ist nichts falsch, das ist letzten Endes so. Und es verbleiben alle technologiebedingten Vor- und Nachteile. Natürlich ist Mini LED eine Verbesserung, was anderes behaupte ich auch nicht und würde ich auch nie behaupten. Wenn du aber einen LCD-TV mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung mit einem OLED vergleichst, dann siehst du (in abgeschwächter Form) immer noch die gleichen Nachteile wie bei einem LCD mit regulärer LED-Beleuchtung – wobei es auch da ja Abstufungen gibt wie Edge LED oder eben FALD.

      OLED hat auch Nachteile – die sind ja auch im Beitrag vermerkt. Letzten Endes hat es aber schon seine Gründe, dass alle Hersteller bis auf Samsung ihre OLED-TVs quasi „höher“ platzieren als die LCDs – du kannst die hochwertigste Hintergrundbeleuchtung verbauen, in vielen Szenarien hast du dennoch Probleme mit Halos und Co. Da haben OLEDs nunmal aufgrund ihrer selbstleuchtenden Pixel die Nase vorne. Gerade für HDR (Stichwort Sternenhimmel, Kerze / Fackel im Dunklen) hat das Vorteile.

      LCDs mit Mini LED werden eben deutlich heller. Wer z. B. viel tagsüber / in hellen Räumen guckt, kann also durchaus mit einem LCD besser fahren. Selbiges gilt auch, wenn sehr viele statische Bildinhalte über lange Dauern laufen – etwa immer der gleiche TV-Kanal. Aber das ist ein wenig müßig so weit zu gehen, das in jedem Beitrag runterzubeten in aller Ausführlichkeit ;-).

      • „LCDs mit Mini LED werden eben deutlich heller. Wer z. B. viel tagsüber / in hellen Räumen guckt, kann also durchaus mit einem LCD besser fahren“

        Mit der neusten Generation LG OLED TVs dürfte das auch der Vergangenheit angehören. Die sollen deutlich heller sein.

        • Einmal anschauen, was deutlich heller heißt schon siehst du, dass es zum Großteil Marketing ist, um dieses Argument zu tacklen. Deutlich heller ist die neue Gen (die separat teurer verkauft wird) nicht.

          Blackcrush, ABL, schwankende Weiß Werte usw usf. Oled hat noch einige Probleme mehr. Hab beide Texhnologien (Fald und Oled hier). Fald im Wohnzimmer, Oled im Schlafzimmer. Würde den Fald (q90) im Wohnzimmer im Lebtag nicht gegen einen Oled eintauschen wollen (im Schlafzimmer aber wohl auch keinen Lcd mehr haben wollen)

    • Du bist hier anscheinend voll auf die Marketing-Meisten reingefallen.
      Du schreibst es ja selber Mini-LED ist nur FALD, mit einem neuen marketingfreundlichen Namen, der darauf abzielt uninformierte Kunden zu verwirren und LCDs schmackhaft zu machen. Warum nennt man die Dinger Mini-LED? Damit man sie mit OLED verwechselt, anstatt LCD mit LED-Beleuchtung.
      Auch wenn die Dimmingzonen kleiner sind, sind es nicht pixelgenaue Zonen und somit ist das Dimming immer ein Kompromiss und verfälscht das Bild.

    • Übertreiben muss man aber auch nicht. Ist schon korrekt wie André das eingeordnet hat. Das Marketing erfindet den LCD TV alle 2 Jahre neu, in Wirklichkeit tut sich da nicht viel. Aber ja, nach der Einführung von LED Edge Backlight vor über 10 Jahren und der Einführung von FullLED Backlight ist MiniLED Backlight die nächste Stufe, die mal einen sichtbaren Unterschied bringt zum Vorjahresprodukt. Trotzdem ist es insgesamt Oled noch deutlich unterlegen, aber halt wie immer heller als Oled. Hauptvorteil von MiniLed ist der Stromverbrauch und dass das Display dünner dadurch ist.

    • Warum soll die Aussage von Andre falsch sein. Die Mini-LCD Technologie ist doch hochwertiger als die herkömmliche LCD Technologie. Das willst du doch hoffentlich nicht bestreiten. Die Erklärung von Andre mag sehr verkürzt gewesen sein. Aber letztendlich ging es in dem Artikel um OLED und Mini-LCD. Da genügt die Aussage von Andre denke ich völlig.

  3. Das problem mit „immer der gleiche Fernsehkanal“ ließe sich sehr elegant beseitigen : die Feernsehsender verzichten einfach auf ihre „“Bonbons“ sprich Logos , die sind ja der statische und damit für OLEDs potentiell schädliche Inhalt. Vielleicht wie in meiner Jugend wieder kurze Bilder mit Sendername und einer erkennungsmelodie = Sendezeichen zwischen den einzlnen programmpunkten ? Außerdem kann sich doch jeder über das OSM des TV jederzeit anzeigen lassen welchen Sender man guckt. Diese Senderlogos in Form statischer Inhalte sind also völlig wertfreie „Selbstbeklatschung“, in der Pychiatrie spricht man von krankhaftem narzismus.

    • André Westphal says:

      Die OLEDs nutzen dafür ja schon so ein Shifting-Feature, damit die Pixel quasi in regelmäßigen Abstand leicht verschoben werden (sieht man als User nicht). Trotzdem ist die Gefahr eben grundsätzlich da.

      Ich hatte damit bisher keine Probleme, obwohl ich ich auch mal im Extremfall acht Stunden am Stück ein Spiel gezockt habe – auch teilweise mit statischen Bildelementen aus dem Hud. Tatsächlich muss man es heute schon relativ weit treiben, damit man dauerhaftes Einbrennen hat.

  4. Sollte Micro LED technisch möglich und auch bezahlbar werden, haben sich eh beide Technologien erledigt (LCD und OLED). Selbstleuchtende Pixel nur halt von keiner organischen Lichtquelle. Sämtliche Vorteile kombiniert.

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