„Mortal Kombat 1“ im Test: Gelungener Neustart

Mit „Mortal Kombat 1“ ist ein neues Kampfspiel für PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S und die Nintendo Switch verfügbar, das ich mir in den letzten Wochen genauer anschauen konnte. Mir hat schon der direkte Vorgänger, „Mortal Kombat 11“, sehr gut gefallen. Der Nachfolger ist, ähnlich wie anno dazumal Sonys „God of War“, eine Art Soft-Reboot. Und auch in diesem Fall handelt es sich um einen gelungenen Neustart.

Wer das Ende der „Aftermath“-Erweiterung zu „Mortal Kombat 11“ noch im Kopf hat, wird sich nicht wundern, dass die Story neue Wege geht. So wurde die Geschichte des „Mortal Kombat“-Universums generell immer verworrener und für Neueinsteiger fast schon undurchschaubar. Als Konsequenz der Ereignisse des letzten Spiels ist Liu Kang zu einem Gott geworden und hat das Universum neu erschaffen. Das bedeutet, dass wir zwar einerseits im neuen Spiel altbekannte Charaktere wie Johnny Cage, Sub-Zero oder Kitana wiedersehen, andererseits haben sich ihre Hintergrundgeschichten verändert.

So erzählt „Mortal Kombat 1“ im Story-Modus erneut eine sehr unterhaltsame Geschichte mit allerlei Wendungen, die viel Spaß macht und auch einige Überraschungen bereithält. Mit Referenzen auf die bisherigen Spiele geizt man trotz des Neustarts nicht. Die Hauptgeschichte könnt ihr in rund 7 bis 8 Stunden durchspielen. Ein zweiter Anlauf lohnt sich allerdings nicht, da es nur ganz am Ende eine kleine Entscheidung gibt – ansonsten läuft alles komplett linear ab. Ihr könnt auch nicht, wie in vorherigen Teilen, die Kämpfer wählen, sondern müsst stets mit den vorgegebenen Recken vorliebnehmen.

Die Kämpfe wurden dabei gegenüber „Mortal Kombat 11“ einerseits entschlackt, denn es gibt nur noch einen Power-Balken, und andererseits um neue Elemente bereichert. So könnt ihr nun jederzeit einen Kameo-Kämpfer aus dem Hintergrund hinzurufen, um mit einer Attacke auszuhelfen. Dadurch könnt ihr z. B. Kombos des Gegners brechen Im Story-Modus sind die Kameo-Teams vorgegeben, im Arcade-Modus etwa wählt ihr frei.

Ansonsten sind in „Mortal Kombat 1“ nun auch Kombos in der Luft möglich, was die Kämpfe noch eine Ecke dynamischer macht. Abseits des Story-Modus sowie Online- und lokalem Multiplayer gibt es zudem noch den neuen Invasion-Modus. Dies ist ein Online-Modus mit wechselnden Herausforderungen, der das Kampf-Gameplay mit einer Art Brettspiel-Übersicht und RPG-Einsprengseln mischt. Dieser Modus verheißt euch dann auch In-Game-Währung und z. B. neue Skins. Bedauerlich: Mann blickt auch gierig auf euer Portemonnaie, denn ihr könnt auch Echtgeld für die Währung springen lassen.

Für den Invasion-Modus sind unterschiedliche Seasons mit verschiedenen Inhalten und Spielbrettern geplant. Ich fand diesen Modus mit seinen spezifischen Herausforderungen durchaus ganz nett, die Mikrotransaktionen, die hier mehr in den Vordergrund rücken, hinterlassen aber einen faden Beigeschmack.

Der Arcade- bzw. Tower-Modus erlaubt es euch dann wie üblich, auch für die einzelnen Charaktere kleine Abspänne freizuschalten, die teils recht unterhaltsam sind, aber keine echten Cutscenes darstellen, sondern euch rudimentär animierte Standbildchen präsentieren. Ich muss dabei zugeben, dass ich im Online-Multiplayer wenig Land gesehen habe. Wer da mitmischen will, sollte sich einen einzelnen Kämpfer herauspicken und den Umgang mit diesem wirklich perfektionieren.

Tja, und was wäre ein „Mortal Kombat“ ohne die Fatalities: Auch hier haben sich die Entwickler natürlich ausgetobt und präsentieren reichlich abgedrehte und extrem brutale Finisher. Glücklicherweise lässt man bei allem Blut auch ein gewisses Augenzwinkern einfließen, damit der Ekel-Faktor nicht zu hoch wird. Ernst nehmen kann man die völlig überdrehten Zerstückelungen also nicht.

Ich habe „Mortal Kombat 1“ dabei an der Xbox Series X getestet, wo das Spiel satte 140 GByte im Download benötigt hat – macht euch da also auf etwas gefasst. Achtet im Übrigen darauf, Story- und Invasion-Modi in den 4K-Versionen herunterzuladen. Das Game basiert zwar noch auf der Unreal Engine 4, macht aber grafisch einiges her. Einige Charaktere könnten in den Story-Cutscenes eine bessere Mimik vertragen, generell liefert man hier aber ein sehr ansehnliches Spiel mit flüssigen 60 fps ab.

Die Hintergründe sind dabei sehr detailliert und dynamisch: In einer Bar etwa reagieren die Gäste auf euere Manöver und verschanzen sich nach spektakulären Manövern lieber hinter ihren Tischen. Auch die Soundkulisse passt und liefert in der Musik auch ein paar Anspielungen auf ältere Ableger. Einzig Megan Fox als Nintara klingt so, als hätte sie ihre Rolle kurz vorm Einschlafen eingesprochen. Da hätten die Entwickler das Geld besser anlegen können.

Natürlich gibt es auch einen Season Pass, der neue Kämpfer wie Peacemaker, Homelander und Omni Man verheißt. Da freue ich mich als Fan der jeweiligen Serien schon sehr. Bisher bewies NetherRealm da stets ein gutes Händchen für passende Crossover. Doch auch so ist das Kämpferangebot bereits breit und vielseitig – mein persönlicher Favorit ist Raiden, dessen Blitzangriffe immer eine Freude sind.

Am Ende ist „Mortal Kombat 1“ in Sachen Gameplay keine Revolution, sondern eine gelungene Evolution gegenüber „Mortal Kombat 11“. Die Geschichte des Story-Modus ist eine gelungene Mischung aus Anspielungen auf bisherige Titel und neuem Anfang. Wer sich also für Kampfspiele interessiert und schon an den vorherigen Games seinen Spaß hatte, wird auch bei „Mortal Kombat 1“ definitiv seine Freude haben.

Angebot
Mortal Kombat 1 (PlayStation 5)
  • Entdecke ein wiedergeborenes Mortal Kombat-Universum, erschaffen vom Feuergott Liu Kang. Mortal Kombat 1 stellt eine neue Ära der...
  • Kämpfe dich durch eine brandneue Geschichte mit deinen liebsten Mortal Kombat-Charakteren, wie du sie noch nie zuvor gesehen hast

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

3 Kommentare

  1. Schau ich mir definitiv Mal an, wenn der Preis unter 30 Euro fällt. Da ich nur die Story spiele und der Rest mich nie lange unterhalten hat, sind 60 Euro einfach zu viel.

  2. Dieses Jahr erscheinen so viele gute. Erst Street Fighter, jetzt Mortal Kombat und bald folgt noch Tekken.
    Kann mich nicht entscheiden.

    Am liebsten wäre es mir, wenn sie fürs iPhone mit dem 17 Pro Chip rauskommen würden, dann würde ich sie sogar alle 3 nehmen. So nur eins aus den 3.

  3. Leider am PC nur mit STEAM+Denuvo. Somit für mich nix …

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.