Lenovo Yoga 11S im Alltags-Test

Die letzten Wochen hatte es das Lenovo IdeaPad 11S nicht einfach mit mir. Zuerst musste es sich im IFA-Alltag beweisen und wurde auch zu Hause nicht geschont. Das 11 Zoll Ultrabook bringt auf dem Papier alles mit, um im Arbeitsalltag zu bestehen. Bekanntlich unterscheiden sich Theorie und Praxis, ob es in diesem Fall auch so ist, möchte ich in diesem Erfahrungsbericht erzählen.

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[werbung] Das von mir verwendete IdeaPad Yoga 11S ist mit einem Core i7 Quadcore Prozessor (1,5 GHz, Ivy Bridge) und 8 GB RAM ausgestattet, Geräte mit den neueren Haswell Prozessoren von Intel sollten aber bald verfügbar sein. Ausgangssituation war, dass sich das Gerät vor allem unterwegs zum Arbeiten eignet, zu Hause hätte ich ja noch meinen Desktop-PC.

Das IdeaPad Yoga 11S kann in drei Positionen verwendet werden. Die häufigste Verwendung, zumindest ist es bei mir so, ist ganz einfach als klassischer Laptop. Die zweite Möglichkeit ist ein Tablet, hierzu wird das Display komplett nach hinten umgeklappt. Die Tastatur bildet dann quasi die Unterseite des Tablets. Die dritte Möglichkeit ist das Aufstellen des Gerätes als Zelt, praktisch, um beispielsweise Filme zu schauen oder Bilder zu betrachten.

Das Gerät macht auch nach mittlerweile knapp zwei Monaten einen sehr guten Eindruck, was die Verarbeitung angeht. Die Scharniere sind straff, die Tastatur lässt sich noch genauso wie am Anfang bedienen, das Gerät lässt sich nicht anmerken, dass es bereits benutzt wurde. Sicher, kann man bei einem Gerät dieser Preisklasse auch erwarten, aber es gibt auch ganz andere Beispiele, insofern ist dies leider keine Selbstverständlichkeit. Einziger Schwachpunkt ist die Einfassung des Displays. Durch die flache Bauweise lässt sich dieses sehr leicht biegen, im normalen Umgang merkt man dies aber nicht.

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Der IPS-Bildschirm misst 11,6 Zoll in der Diagonalen und ist natürlich mit Touch-Funktionalität ausgestattet. Die Auflösung beträgt 1366 x 768 Pixel. Auf dieser Größe ausreichend, auch wenn Full HD natürlich das Sahnehäubchen wäre. Obwohl es nicht matt ist, kann es auch bei Sonneneinstrahlung gut abgelesen werden. Die Helligkeit sollte man natürlich entsprechend hochregeln oder einfach auf die automatische Helligkeitsanpassung vertrauen. Letztere ist bei mir in Verwendung und liefert stets die passende Helligkeit.

Über dem Display befindet sich noch eine Webcam und besagter Helligkeitssensor, unter dem Display ist der Windows-Button, um schnell auf die Startseite zu gelangen. Die flache Tastatur und das Touchpad nehmen den Großteil der „Arbeitsfläche“ ein, das Touchpad ist mit 10 cm Diagonale angenehm groß. Es besteht aus einer Fläche, die beiden „Maustasten“ sind quasi integriert, haben aber einen guten Druckpunkt. Wer nicht von dem Trackpad eines MacBooks verwöhnt ist, sollte keine Probleme haben, damit zurecht zu kommen.

Auf der linken Seite befinden sich eine Wippe zur Lautstärkeregelung, ein HDMI Anschluss, ein USB 3.0 Anschluss, ein USB 2.0 Anschluss, ein 3,5 mm Headset Anschluss, ein SD-Card Reader und die Stromversorgung. Außerdem sind rechts, links und hinten Lautsprecher, die für einen ordentlichen Sound sorgen. Aufgrund der Kompaktheit natürlich nicht mit einem Soundsystem vergleichbar, aber für die Größe des Geräts überraschend gut.

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Wichtig bei einem Ultrabook ist auch die Akkulaufzeit. Die Ivy-Bridge-Version kann hier bereits überzeugen, das Gerät hält in meinem Anwendungsfall vier bis fünf Stunden durch, die Haswell-Generation sollte eine längere Laufzeit bieten. Was heißt mein Anwendungsfall? Chrome mit zig Tabs, Office, ab und zu ein Video, Photoshop. Auch heißt mein Anwendungsfall, dass ich auf jegliche Energiesparoptionen verzichte. Das „Höchstleistungsprofil“ in Windows ist immer aktiv. Stellt man dieses auf „ausbalanciert“ oder schränkt die Leistung manuell weiter ein, werden natürlich höhere Laufzeiten erzielt.

Nutzt man sehr viele Flash-Inhalte oder andere rechenintensive Anwendungen geht der Akku früher in die Knie, lässt man nur Office laufen, hält er entsprechend länger. Ich bin zufrieden damit, vor allem wenn ich die Kompaktheit des Gerätes mit einbeziehe. Aufgeladen ist der Akku übrigens auch schnell. Während der Benutzung dauert es gut 2 Stunden bis er wieder voll ist, ist das Yoga 11S ausgeschaltet, geht es noch ein Stück schneller. Die Kapazität des Akkus beträgt 4.400 mAh.

Die integrierte Intel HD Graphics 4000 verrichtet ihre Aufgaben, wer nicht gerade aktuelle Games auf dem Yoga 11S zocken will, wird nichts vermissen. Für manche vielleicht noch interessant: Das Gerät hat einen Bluetooth 4.0 Chip verbaut.

Logischerweise kommt das Yoga 11S mit Windows 8. Dazu brauche ich nichts zu erzählen, die einen lieben es, die anderen hassen es. Was mich überrascht hat, ist, dass ich die Kombi aus Maus und Touch als sehr angenehm empfinde. Ich habe die Touchpad-Gesten deaktiviert, um nun schnell auf die Kachelübersicht zu kommen oder Fullscreen-Apps zu beenden, nutze ich gerne den Touchscreen. Funktioniert einwandfrei und hat sich in meine Bedienung einfach so mit eingeschlichen.

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Fazit: Für meine Ansprüche ist das Yoga 11S fast schon überdimensioniert. Ich habe es im normalen Arbeitsalltag noch nicht an seine Leistungsgrenzen gebracht. Das System ist innerhalb ein paar Sekunden gebootet, aus dem Standby ist das Gerät sofort einsatzfähig. Durch das doch recht gute Trackpad und einiger Einstellungen diesbezüglich, benutze ich mittlerweile nicht einmal mehr eine externe Maus. Hätte ich vorher nicht für möglich gehalten, ich habe mich aber daran gewöhnt und selbst pixelgenaues Arbeiten mit Photoshop geht mittlerweile locker von der Hand.

Das Gewicht (1,35 kg + Netzteil) fällt unterwegs kaum auf, das sehr kompakte Design lässt es zudem schnell im Gepäck verschwinden. Durch den Tablet-Modus, den man durch ein komplettes Umklappen des Displays erreicht, kann man zur Not selbst auf engstem Raum damit arbeiten, bzw. man hat keine störende Tastatur, falls man diese gerade nicht benötigt.

In der Grundausstattung (Core i3, 128 GB SSD, 4 GB RAM) ist das Gerät für 899 Euro zu haben, die mir vorliegende i7-Variante mit 8 GB RAM und 256 GB SSD kostet aktuell 1299 Euro. Das ist sicherlich nicht wenig, aber man bekommt dafür ein Ultrabook, das den Namen auch verdient hat. Je nachdem, welche Ansprüche man an ein Ultrabook hat, muss es ja nicht direkt die Höchstausstattung sein.

Kann man das Lenovo Yoga 11S empfehlen? Es kommt, wie bei allen technischen Dingen, darauf an, was man damit machen will. Ein Gamer kann damit sicher nichts anfangen. Wer aber ein kompaktes Gerät für den Alltag sucht, sollte es einfach einmal ausprobieren. Ich tue mich sehr schwer, an dem Gerät irgendwelche Schwachpunkte zu finden. Für mich ist es ideal, das heißt allerdings nicht, dass es für jeden anderen genauso der Fall ist.

Falls Ihr Fragen zu dem Gerät habt, ab damit in die Kommentare. Ich versuche auf alles einzugehen, das Ihr wissen wollt.

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22 Kommentare

  1. Gibt es eigentlich Ansätze gegen den lauten Lüfter?

  2. Hallo, ich bin am überlegen ob für mich (Uni- bzw. Alltagsgerät) die Grundausstattung (i3) reicht oder ich einen i5 benötige? der i5 hat halt eine längere Akkulaufzeit.
    Jedoch müsste ich den i5 aus finanziellen Gründen gebraucht mit 1nem Jahr Garantie kaufen. Die Alternative wäre der i3 neu (zwar für 100€ mehr als der i5) mit 2 Jahren Garantie.

    Was ist nun wichtiger oder sicherer?

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