iOS 17.4: Das Aus für PWAs in der EU

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Seit ein paar Tagen machen sich einige Entwickler Sorgen um PWAs auf dem iPhone. Eine progressive Webanwendung ist eine Art von Anwendung, die über das Web geladen wird. PWAs sind wie reguläre Webseiten aufgebaut, bieten aber den Nutzern oft die gleichen Funktionen wie eine native App. Auf einem iPhone wird eine PWA ähnlich wie eine native App gehandhabt.

Sie kann auf dem Home-Bildschirm installiert werden und zeigt im Allgemeinen keine Browser-UI an. Eine PWA auf dem iPhone kann offline arbeiten und kann auf die Hardware-Ressourcen des Geräts zugreifen, dies kann allerdings durch die Sicherheitseinschränkungen von iOS beschränkt sein. Wird, so wie ich das sehe, eigentlich kaum bis wenig genutzt oder gar von den Unternehmen angeboten. Einige sprechen gar von einem toten Pferd.

Mit iOS 17.4 wird es klassische Homescreen-Apps nicht mehr geben, zumindest in der EU. Apple begründet dies u. a. mit der Sicherheit. Das iOS-System habe traditionell Unterstützung für Homescreen-Web-Apps bereitgestellt, indem es direkt auf WebKit und dessen Sicherheitsarchitektur aufbaut. Allerdings haben mit iOS 17.4 ja auch andere Browser-Engines Zugang zum System.

Ohne eine Art von Isolierung könnten bösartige Web-Apps Daten von anderen Web-Apps lesen und ihre Berechtigungen wiedererlangen, um Zugriff auf Kamera, Mikrofon oder Standort eines Nutzers ohne dessen Zustimmung zu erhalten. Browser könnten auch Web-Apps auf dem System installieren, ohne dass der Nutzer davon weiß und zustimmt. Die komplexen Sicherheits- und Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit Web-Apps, die alternative Browser-Engines verwenden, müssten durch den Aufbau einer völlig neuen Integrationsarchitektur angegangen werden, die in iOS derzeit nicht existiert, so Apple.

EU-Nutzer können weiterhin direkt über ein Lesezeichen auf ihren Homescreen auf Websites zugreifen, wobei die Funktionalität minimal beeinträchtigt wird. Man erwarte, dass diese Änderung nur eine geringe Anzahl von Nutzern betrifft.

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68 Kommentare

  1. Betrifft diese Änderung nicht vorerst alle Leute, die Xbox Cloud und Geforce Now verwenden? Da muss ich ja schnell die automatischen Updates auf dem iPad deaktivieren. Ich bin Beta-Mitglied und normalerweise installiert es über Nacht das neue Update. Hoffentlich ist dies noch nicht passiert.

    • Es betrifft nur iPhones – keine iPads.

      • Danke für die Antwort. Für mich nun halb so wild, aber für iPhone User wirklich ärgerlich. Die Argumentation ist mal wieder der Hammer „Sicherheit“. Das ist für so viel Mist auf der Welt immer der Vorwand.
        Am Ende scheint das Konzept von Apple Erfolgreich zu sein, denn die Zahlen sprechen für sich (Gewinn), aber finde es total Banane, was da abgeht. Vor Jahren war das iPhone schon etwas tolles, weil die Konkurrenz nicht hinter her kam, aber inzwischen sind die Android Phones genau so gut oder sogar besser. Allein Samsung mit seinem Dex.

    • iPad dürfte nicht betroffen sein da es ja auch die Drittanbieter-Browser-Engines nicht bekommt.
      Nur iOS / iPhone bekommt es.

      • Danke. Auch ärgerlich, dass iPad os die Browser Engine nicht bekommt. Hatte mich eigentlich gefreut endlich mal Push Nachrichten vom Browser erhalten zu können. Foren usw. könnten mich dann benachrichtigen und es würde nicht ständig mein Mailaccount vollgebombt werden.

    • Die dürften doch zeitnah echte Apps rausbringen. Die sind ja jetzt ebenfalls erlaubt.

    • iPadOS ist nicht davon betroffen

    • Statistenfreund says:

      An genau die Beiden habe ich auch gedacht. Wenn das angeblich so ein totes Gebiet ist, ist es schon seltsam, dass gefühlte 90% des Cloudgamings auf iOS über diese Webapps laufen.

      • Man muss es ja nach außen gut verkaufen. Es war von Microsoft und Nvidia nur genutzt, weil Apple keine Alternative zu ihrem Arcade Abo wollen. MacOS finde ich wirklich gut, aber inzwischen würde ich mir wohl kein iPad mehr kaufen, weil das Teil soviel Potential hat, aber es verliert durch die ganzen Restriktionen seitens Apple.

    • Auf iPhone kommen aber demnächst diese Stream Apps wieder in der App Store.

  2. Bin ich froh, daß ich außer meinem Dienst ipad mit diesem Apfel Kram nichts zu tun habe.

  3. Komisch dass einer der größten Tech-Konzerne denkt dass das technisch nicht möglich sei das sicher zu machen.

    Android does.

    • @Marvin: Wem traust du mehr? Dem Anbieter, der alles möglichst macht und sagt, es sei sicher, aber ständig durch Security-Lücken für negative Publicity sorgt (Android) oder dem Anbieter, der vieles einschränkt, dafür aber in Sachen Security eine nahezu makellos Bilanz hat (Apple)?

      Alles möglich zu machen, ist easy Alles sicher zu machen, ist verdammt schwer…

      • Apple die Firma die Kundenschutz den Geschäft unterordnet oder Google, die Firma die wegen Datenschutz der Kundendaten aus China ausgestiegen ist.

        Apple wirkt nur so sicher, weil sie auch keine externen Kontrollen zulassen. Es gab schon mehrfach Fälle von Schadsoftware aus dem AppStore, die lange und unentdeckt blieb, z.B. XCode Ghost.

        • > Google, die Firma die wegen Datenschutz der Kundendaten

          Sorry, da musste ich lachen. Google ist ne Datenkrake, da muss man sich nix schön reden – „don’t be evil“ ist lange Vergangenheit.
          Google betreibt das größte Werbenetzwerk der Welt. Was meinst du machen die wohl mit deinen Daten?

        • Ganz schlechtes Beispiel: XCode Ghost hatte seine Ursache darin, dass Entwickler eben nicht die Software von Apple bezogen haben, sondern von irgendwelchen anderen Servern. Das wäre nicht passiert, wenn MacOS genauso geschlossen wäre wie iOS…

      • Welche ständigen Security Lücken? Auf dem Schwarzmarkt sind Apple Security-Lücken immer noch günstiger zu haben als Android Security Lücken. Komisch, oder? https://zerodium.com/program.html

        Außerdem liegt da das Nadelöhr eher am Browser und ich stufe Chrome sicherer als Safari ein. Safari in Kombi mit iMessage hat sich da schon oft nicht mit Ruhm bekleckert. Such mal nach Stichwörtern wie NSO, iPhone, Safari, iMessage

      • Safari ist bei weitem nicht so sicher wie du denkst. Such mal nach ’safari zero day‘, da wirst du staunen.

  4. Ich werde zum ersten Mal, seitdem ich Apple nutze, mein iPhone nicht updaten. Erstmal.

    • Ooooh. Das ist ja auch eine Option, stimmt. Ich hab mich gerade geärgert weil ich einige PWA Apps verwende.. Da habe ich wirklich nicht dran gedacht..

      Auf lange Sicht werde ich aber wohl aus dem (durchaus schönen) „walled garden“ aussteigen. Mittlerweile bin ich größtenteils mehr genervt von Apple. Nur um ein paar Apps ist es schade.

      • „Auf lange Sicht werde ich aber wohl aus dem (durchaus schönen) „walled garden“ aussteigen“

        Es geht. Bin Mac Studio Nutzer, habe seit 10 Jahren iOS, davor vom ersten Tag an Android. War damals heftige Umstellung. Alles eingeschränkt aber es gab tolle qualitative Apps im App Store, die es dann „rechtfertigten“. Mittlerweile echt nur noch Müll im App Store, die neuen iPhones, sorry, meine erste 5s Kamera hat auch nicht schlechtere Bilder gemacht als mein iPhone 14. Wenn man sich bei IG und Co umschaut, 99% der Fotos nehmen sich nichts zu denen vor 10 Jahren.

        Zurück zu den App Stores. Bei Google Play ist auch grösstenteils nur Müll, jede App 40-fach, aber man zahlt 50% weniger für ein Androidgerät + Fdroid als App Store könnte man nehmen. War sehr überrascht was es dort für tolle Software gibt. Das sogar kostenfrei. Wenn ich überlege, was ich in all den Jahren bei IOS für Apps ausgegeben habe…. 90% der Apps wurden nie mehr aktualisiert oder nur alle 6 Monate. Dann jetzt fast nur noch Abos.

        Äh nö. (hab mir ein Pixel Pro gekauft, Topgerät, lange Akkulaufzeit, bisher keinerlei Problem, nur die Grösse stört mich, echt schwer das in der Hosentasche zu haben)

        Für die Firma hab ich weiterhin ein iPhone 14, aber die werden nun auch umstellen. Vorher hatten die nur Applegeräte (ink. Mac Studios), ab Sommer ausschliesslich Android (200+ Geräte) und Windows und Linux für Desktops. Spart Geld und Kopfschmerzen und das tolle, MA können ihr eigenes Profil auf dem Handy einrichten, was getrennt vom Arbeitsprofil wäre. Somit eigene Apps möglich.

        Etwas, was uns wohl im Jahre 4096 als „unique“ von Apple in einer 800 Millionen Werbekampagne verkauft wird ;-)))))))

        • „Etwas, was uns wohl im Jahre 4096 als „unique“ von Apple in einer 800 Millionen Werbekampagne verkauft wird ;-)))))))“

          Dafür hat Apple ein Containersystem, welches unter einem Profil Apps und Daten zwischen Personal und Business trennt.

        • Reeve Stone says:

          Schön was du da schriebst, aber totaler Blödsinn!
          InAppKäufe ist ja der App-Entwickler schuld und nicht der Handy-Hersteller!!
          Warum haben Schulen in 98% iPads? Weil das Management über einen Schul-Account viel einfacher ist (inkl. PrivatAccount auf dem selben Gerät!) und ganz gleich ist es für Firmen, mit BusinessVerwaltung mit Privat-Account auf iPhone und iPad!
          Das Problem liegt da meist bei den Admins, die auf ihren Windows und Linux Systemen hängen und sich nicht in Apple MDM einschränken möchten! (Weil sie dort nur 98% Macht haben und nicht „mogeln“ können!) ‍♂️

        • „meine erste 5s Kamera hat auch nicht schlechtere Bilder gemacht als mein iPhone 14.“

          Die Bilder macht der Fotograf. Was die Bildqualität angeht, gibt es sogar zwischen iPhone 12 und iPhone 14 noch Unterschiede, vor allem in kniffligen Gegenlichtsituationen und bei Dunkelheit.

  5. Wenn diese Änderung final ist, wird das nächste Gerät garantiert kein iPhone mehr, außer der Firefox bietet dies wie auf Android an. PWAs sind immer noch die eleganteste Art Webseiten mit hunderten Trackern zu besuchen und diese vorher durch Ad und Tracking Filter zu jagen.

    • @Arno: Das Blockieren von Trackern übernimmt doch seit Langem zuverlässig Safari. Aber witzig, dass dann der Umstieg auf ein offenes Scheunentor wie Android für dich die bessere Alternative darstellt…

      • Android kann genauso Sandboxing wie Apple.

      • Mir ist ein offenes Scheunentor, das ich nach meinem Gutdünken auf- und zumachen kann, lieber, als in der besagten Scheune gefangen zu sein. Tracking- und werbefrei geht auch ohne viel Aufwand unter Android. Hinzu kommt, dass ich in ebendieser Scheune bestimmen kann, welches Vieh (Browser bzw. Browser-Engine, Apps) ich mir halte, was zumindest bis iOS 17.4 nicht möglich ist. Von iPadOS mal ganz zu schweigen.
        Dass ein Standard wie PWA aufgrund von Sicherheitsbedenken nun nicht mehr auf iPhones möglich ist, halte ich – wir reden hier immerhin von einem milliardenschweren Konzern mit gewaltigem Entwickler-Potenzial – für vorgeschoben. Im Übrigen kann ich gut auf mich selber aufpassen. Dafür brauche ich Apple nicht, das seinen App Store auch nicht konsequent im Griff hat. Insofern Scheunentore, wohin man auch sieht…

    • @Arno: könntest du erklären, was du mit hunderten Trackern und Ad und Tracking Filter meinst bzw. wo ist der Unterschied, wenn du diese Webseiten ganz normal in Safari besuchst? Die Adblocker dürften in den beiden Fällen diegleichen sein, oder?

    • und deswegen nutze ich sie im Browser.
      Wenn im Browser nicht nutzbar? dann wird weiter geklickt.
      there is no fomo in PWAs.

  6. Das ist vorgeschoben von Apple. Ich habe diverse Seiten, die darauf bauen, als, WebApp installiert zu werden, auch für diverse Foren funktioniert das super. Zum Glück nutze ich Apple nicht mehr als Hauptgerät.

  7. Ich hoffe man kann einfach aus der EU „auswandern“ indem man die Gerätesprache bzw. das Land anpasst.

    Aktuell hat das ganze Update für mich nur Nachteile

    • Ich habe das mal versucht, für die BBC iPlayer App (also UK). Du musst auch ne neue Kreditkarte usw angeben – ich hatte es nicht weiter versucht, keine Ahnung, ob die das Land der Karte dann prüfen. „Einfach so“ umstellen war es auf jeden Fall nicht.

    • In der 17.4 Beta funktioniert es nicht. Ich habe gerade mal das Land in den iPhone Einstellungen auf USA gestellt. Auf dem Homescreen verknüpfte WPAs öffnen sich weiterhin als normale Website

    • Zur Feststellung der „Heimat“ eines Gerätes gibt es seit iOS 16 einen eigenen Dienst. Der benutzt unter anderem die Rechnungsadresse deines iCloud Accounts, Gerätesprache und aktuellen Standort.

      Details hier:
      https://9to5mac.com/2024/01/25/apple-check-iphone-eligible-sideloading/

  8. Schön das diese Funktion verschwindet. Fand es immer extrem nervig wenn ich mir eine Seite auf dem Homescreen gespeichert habe und diese dann als Web-App geöffnet wurde. Damit waren die gewohnten Browser-Funktionen wie z.B. Im Hintergrund öffnen oder Desktop-Seite anfordern nicht möglich.

  9. Habe noch nie eine PWA angeboten bekommen oder installiert. Hat jemand mal ein Beispiel für das Iphone (außer Cloud-Gaming)?

  10. Ich lese diesen Blog immer als PWA im Vollbild Modus. Erstellt ihr dann mal langsam eine eigene App hierfür?

  11. Da PWA mit reinen Web Technologien erstellt werden, also quasi eine Homepage auf Steroiden sind, war das immer eine sehr elegante Weise, für kleine, nieschige Projekte darauf zu setzen. Schnell implementiert, hoch individualisierbar und am Desktop sowie auf Android und iOS Geräten mit einer einzigen Code Basis, nutz- und wartbar.
    Ich glaube, die Dunkelziffer liegt hier höher als erwartet, auch wenn große Player die Apps aktiv in den jeweiligen Store bringen, weil das gegebenenfalls noch bessere Anpassung und bessere/einfachere Vermarktung und Monetarisierung bringt.
    Meines Erachtens reicht es auch, wenn ich die Seite im Browser meiner Wahl öffnen kann, und wenn ich sie als PWA installieren will, weiter Safari genutzt wird.
    War nicht das auch eines der ersten von Steve Jobs Groß beworbenen Features für das iPhone?

  12. Doof.
    Man könnte doch ganz einfach die PWAs wie gewöhnt mit Safari ausführen, wenn Safari als Standard-Browser ausgewählt ist oder in einem anderen Browser als Webseite öffnen.
    Oder eine zusätzliche Option für PWA, wenn man den Standard-Browser wechselt.

    Ich vermute eher, dass Apple befürchtet hat, dass man durch PWA doch noch die strikte Regeln für Drittanbieter-Stores umgehen könnte.

    • Ich vermute, wenn Apple PWAs nur für Safari zugelassen hätte, dann hätten sie Probleme mit der EU bekommen und das wäre sehr teuer geworden. Das System in der Kürze der Zeit so anzupassen, dass PWAs unabhängig von der Browserengine gleichberechtigt laufen, war vermutlich wirklich nicht möglich. Bzgl. Installation, Sandboxing, Energiemanagement und Zugriff auf Resourcen wie Kamera und Mikrofon müsste man für die anderen Browserengines APIs anbieten, die aktuell nur Safari hat. Dass Apple das nicht mal so eben tut, ohne die Konsequenzen im Gesamtsystem zu betrachten, finde ich gut.
      Ich hoffe, dass sie das im Laufe der Zeit noch nachreichen, aber darauf wetten würde ich leider nicht, denn ich sehe überhaupt keinen Anreiz für Apple, das zu tun.
      Und wenn man hier so mitliest, gibt es wirklich nicht viele echte PWA-Benutzer, sondern nur einige, wie mich, die Seiten damit im „Vollbild“-Modus nutzen. Das zeigt, wo der eigentliche Verbesserungsbedarf liegt.

  13. Terraloader says:

    Oh oh. Das ist die böse Rache von Apple.
    PWAs waren die einzige wirklich absolut kostenlose Variante von Apps.
    Und Apple selbst hatte sogar (endlich und stark verzögert) immer mehr und mehr Hardware-Features an die PWAs weitergereicht.

    Nun werden Sie gezwungen andere App-Stores und andere Browserengines zu erlauben, und machen dies absichtlich auf die schlechteste und teuerste Art, sodass es sich für einen App-Hersteller absolut nicht lohnt.

    Damit sieht man mal wieder, dass solch ein EU-Zwang keine Fortschritte bringt, sondern sogar Nachteile.
    Wenn es den Leuten wirklich wichtig gewesen wäre alternative App-Stores zu haben, hätten sie gleich Android benutzt. War es aber nicht.

    • Apple versucht nur Nutzer und EU gegeneinander auszuspielen. Sonst nichts.

      • Naja, es funktioniert teilweise kann ich nur sagen. Die meisten iPhone Besitzer die ich kenne haben null Interesse an diesen erzwungenen Öffnungen. Teilweise sogar eher Bedenken wegen eines zukünftigen zwei-Klassen-iOS und Sicherheitslücken durch Features wie Sideloading.

        Das ganze EU Gepoltere um iOS wirkt ein bisschen wie wenn eine bekannte deutsche Kleinstpartei immer Steuererleichterungen für Alle(*) fordert und man dann später mitbekommt das Alle(*) eben doch nur die 7% Topverdiener sind.

    • verstrahlter says:

      Beim ´EU-Zwang´ hat man einfach nur (schon wieder) nicht bedacht, auf welch abenteuerliche Art man die Regeln erneut zu umgehen versucht.
      Den gemeinen Appleuser, der sich meist so zu erkennen gibt, scheinen keine großen Veränderungen bzw. die Möglichkeit dazu zu interessieren; gibt zumindest nirgends irgendwelche zwingenden Hinweise drauf.
      Genau wie bei diversen TV-Sendern wird das geschluckt, was man vorgesetzt bekommt und bis über alle Schmerzgrenzen hinweg als alterrnativlos verteidigt.

      Das gilt aber um fair zu bleiben mittlerweile auch für Android. Wer heute in der Lage ist, sein Phone eigenhändig zu personalisieren, wird vom Rest argwöhnisch belauert. Man setzt dann lieber Desinteresse/Unvermögen als Standard, und versucht Abweichungen auszureden oder als etwas gegenteilig Schlechtes hinzustellen. Das ist aber eher so ein gesellschaftliches Problem, wie – mangels besserem Wissen – nur schnell nach ´Werbung / Preis / selbst gekauft´ zu bewerten und unbedingt pro bono Partei für irgendwelche Marken und Konzerne ergreifen zu müssen.

      Wenn man bedenkt, dass gerade Android ursprünglich als selbst konfigurierbares System gestartet ist und gedacht war, ist da wirklich nicht viel von in den Köpfen übrig geblieben.

  14. Was würde jemanden hindern, eine „PWA Launcher App“ zu bauen? „Installation“ der PWA über Eingabe der URL oder Share-Sheet (Install into PWA Launcher), UX ist eine Art Homescreen mit PWA-Icons, und wenn ich eine starte, wird die Fullscreen angezeigt. Der Launcher müsste sich um die Isolation der PWAs, Verwaltung der Worker, Storage etc. kümmern.
    Apps mit Webviews und alternative Browser erlaubt Apple ja nun grundsätzlich, dass „Nachladen von Code“ kann also kein Argument sein.

    • Ich beantworte mir die Frage mal selbst: Wenn es technisch möglich wäre, hätte man eine Menge Probleme am Hals:
      – Relativ schnelle Änderungen an APIs, die man nachvollziehen muss
      – Wenn PWAs nicht funktionieren, werden sie sich an Dich wenden statt an den eigentlichen Anbieter, dann beginnen die blame games.
      – Viele potentielle Sicherheitsrisiken, denn man kann ja alle Daten all dieser Apps prinzipiell sehen. Das Threat Model ist noch schlimmer als bei einem Browser.
      – Wer würde für so eine App bezahlen, die letztlich nur Zugang zu anderen Diensten gibt? (Realitätscheck: wieviele Leuten zahlen für einen Browser?)
      – Unklare Verantwortlichkeit: Wenn bei der Nutzung einer PWA Daten verloren gehen/gestohlen werden, wie kann man sicherstellen, dafür nicht in Haftung genommen zu werden?
      – Haftungsrisiko: Wenn eine PWA den Benutzer betrügt, wie kann man die eigene Haftung ausschließen, denn man lässt diese ja in der eigene App laufen?

      Ganz ehrlich: Für solche Jobs sind Läden wie Apple gemacht. Klar, das sie das ungern kostenlos tun.

      • Fast alle deine Punkte hat man 1:1 bei Browsern die PWAs unterstützen auf dem klassischem Desktop-Rechner und bei Android.
        Auch dort funktioniert das.
        Und eine App kann ja auch kostenlos sein, bei Browsern zahlst du halt oft genug mit deinen Daten.

        • Gut erkannt! Dann hat es wohl einen Grund, warum es so wenige Browser-Anbieter gibt bzw. die meisten sowieso ein Abklatsch der zwei etablierten Open Source Browser sind. Einen Unterschied sehe ich aber doch: Wenn ich einen Browser benutze, sollte mir als Benutzer klar sein, welche Risiken es gibt. Bei einem „PWA Launcher“ würde ich als Benutzer eher die gleiche Sicherheit annehmen, die mir ein mobiles Betriebssystem anbietet. Das ist dann das Level, das ich in meiner „PWA Launcher App“ erfüllen müsste.

  15. Aus meiner Sicht Scheinargumente zwecks DMA und den App Store Einnahmen. Apple hatte auch davor schon immer ein Faible dafür PWA nicht wirklich zu supporten. Man ist eben gegen offene Web Standards. Sieht man auch daran wie wenige der Safari Supportet.

  16. Stümper! Auf beiden Seiten. Sowohl in Brüssel als auch in Cuppertino. Wobei die einen sehr dumm sind und die anderen sehr clever.

    PWAs hätten weiterhin mit Safari geöffnet werden können. Eine einmalige Abfrage ob man PWAs mit Safari oder gar nicht nutzen möchte, hätte gereicht.

    • Ich denke nicht, dass das eine gangbare Lösung gewesen wäre. Denn (etwas überspitzt formuliert) wenn das für PWAs so gilt, warum dann nicht auch für Webseiten (in Safari öffnen, oder gar nicht)? Oder für App Stores (entweder Apples oder gar nicht)?

  17. Ich habe Webapps immer schon gehasst. Für mich waren diese „Apps“ immer der Inbegriff für Entwickler, die keine nativen Apps für ein Betriebssystem entwickeln wollten. Aus Entwicklersicht mag das sinnvoll sein – aber ich war immer ein Fan von nativen Apps und habe Webapps immer gemieden.

    Ich kenne jemanden, der bei einem mittelständischen App-Entwickler arbeitet. Der sagt, dass sie das total abfeiern, weil sie schon immer ausschließlich native Apps entwickeln und die Idee von Webapps generell ablehnen. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren durchaus erfolgreich am Markt unterwegs.

  18. Und wieder einmal eine Maßnahme der EU, die für den Endkunden Nachteile bringt. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich da überhaupt eingemischt wird. Wenn man sich ein Apple Gerät kauft, dann sollte man sich klar sein, dass man sich voll und ganz auf das Apple Ökosystem einlässt. Wenn man das nicht möchte, dann nimmt man eben ein anderes Smartphone mit Android wo man eben die Freiheiten hat. Auto-Hersteller werden ja auch nicht dazu verdonnert, ihre Motoren einfach per Plug an Play austauschbar zu machen. Am Ende des Tages wird der Markt das schon regeln, Apple steht nicht umsonst da wo es steht, es ist scheinbar gut so (auch ganz ohne den neuen DMA Unsinn).

    • Der bessere Vergleich wäre: Kaufe einen Mercedes und du kannst technisch nur noch bei ARAL tanken. 😉 (Sprit = Apps) (Tankstelle = AppStore)

      • Wenn ich das nicht möchte, dann muss ich mir einfach einen Dacia, der an allen Tankstellen tanken kann, kaufen. Da braucht es keine Reglementierung.

  19. Lustig ist ja dass Apple bevor es den AppStore gab der Meinung war dass Entwickler ja statt nativen Apps einfach WebApps nutzen könnten. Nach der Forderung von Usern und Entwicklern gab es dann denn AppStore und jetzt dreht man sich um 180°.

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