So ist die Konkurrenz im Bereich Musik groß: Wer viele, verschiedene Songs hören möchte, nutzt meistens Deezer, Spotify Amazon Prime Music und Co. Wer wiederum Videos konsumieren möchte, fahndet in der Regel bei YouTube,Vimeo und anderen, wo man ebenfalls Mixe laufen lassen kann oder sich eine kleine Playlist bastelt. Zudem konkurriert tape.tv auch noch direkt mit dem ehemaligen Putpat.tv bzw. mittlerweile Ampya, das nun zu ProSiebenSat.1 Media gehört. Anscheinend kam tape.tv dann gegen die enorme Konkurrenz auch nicht an. Der Insolvenzantrag wurde bereits Montag beim Amtsgericht Charlottenburg in Berlin gestellt, wo tape.tv auch beheimatet ist.
Aktuell steht tape.tv online noch ohne Einschränkungen zur Verfügung. Ob das mittelfristig so bleiben wird, ist aktuell aber offen. Am populärsten war tape.tv wohl 2010 und 2011, als man z. B. die Konzertreihe „Auf den Dächern“ mit Bild.de startete. Auch die Musiksendung „On Tape“ in Zusammenarbeit mit ZDF.kultur rückte tape.tv kurzzeitig in den Fokus der Aufmerksamkeit. Anschließend wurde es aber immer ruhiger um das Unternehmen bzw. dessen Angebot. Zuletzt hagelte es eher Kritik, da die Reichweite von 11 Mio. Visits pro Monat in der Hochphase wohl auch stark dadurch zustande kam, dass tape.tv als Pop-Under-Werbung seine eigene Site über andere Anbieter laden ließ.
Das letzte Mal ließ tape.tv dann durch die IVW 2014 offiziell seine Reichweite ausweisen und kam nur noch auf 700.000 Visits. Schaut man jetzt bei z. B. SimilarWeb, sind laut den Statistiken dort wohl nur noch ca. 100.000 Visits im Monat verblieben. Dass sich dadurch kein derartig kostspieliges Streaming-Angebot erfolgreich finanzieren lässt, dürfte klar sein. Was nun aus dem Unternehmen, seinen Mitarbeitern und der Plattform wird, ist offen.