Home Assistant: Update 2023.11 mit Matter 1.2 und umfangreichen Neuerungen

Die Smart-Home-Plattform Home Assistant befindet sich in einer regen Weiterentwicklung. Sie erlaubt lokal ein Smart-Home-System aufzubauen, beispielsweise unter Verwendung eines Raspberry Pi oder eines anderen Servers und auf Basis von Hubs für Zigbee oder auch Thread. Quasi im Monatstakt wird da an neuen Features gefeilt. In diesem Jahr will man den Fokus auf das Thema Sprachsteuerung legen und hat für die Assistenten kürzlich Wake Words vorgestellt. Jetzt hat man das November-Update 2023.11 verteilt, welches allerlei Neuerungen mitbringt.

Die neue Version bringt einen neuen Entitäts-Typ mit: „To-do“. Mit jenem lassen sich lokale To-do-Listen anlegen und direkt über die Seitenleiste des UI einsehen. Außerdem können Aufgaben per Automation erstellt und erledigt werden. Als Beispiel-Usecase nennt man da die Möglichkeit, dass Batterien automatisch auf die Einkaufsliste gesetzt werden, wenn sie von einem Smart-Home-Sensor zur Neige gehen. Zudem könnte man sich per Push-Benachrichtigung erinnern lassen, wenn man in der Nähe eines Baumarkts unterwegs ist und sich entsprechende Artikel auf der Einkaufsliste befinden.

Einkaufslisten sind ein gutes Stichwort, denn die hat Home Assistant bereits vorher unterstützt. Die ziehen jetzt in die neue, einheitliche To-Do-Oberfläche (automatisch) um.

Zur Ansicht auf dem Dashboard kann man jetzt auch zwischen verschiedensten Listen wählen:

Ihr setzt bereits auf eine entsprechende To-do-App? Kein Problem, ab sofort lassen sich auch Todoist sowie Google Tasks als To-do-Listen in Home Assistant hinterlegen und zusammenführen.

Einzug hält mit Version 2023.11 zudem Matter 1.2. Die neue Matter-Version wurde von der Connectivity Standard Alliance (CSA) erst kürzlich vorgestellt. Diese enthält zahlreiche neue Gerätetypen, darunter für Saugroboter, Geschirrspüler oder auch Raumklimageräte. Unterstützte Matter-Geräte für diese neuen Typen gibt es zwar (Stand jetzt) noch keine, man ist da aber für die Zukunft gewappnet. Alles nur eine Frage der Zeit für Neuvorstellungen und den Rollout von Updates für kompatible Bestandsgeräte. Außerdem profitieren Nutzer von Stabilitätsverbesserungen bereits jetzt.

Das Update erlaubt jetzt auch das Anpassen von Informationen, die in Kacheln angezeigt werden. So kann man hier jetzt auch den Zustand einer Entität einblenden, wie den aktuellen Helligkeitszustand oder Batteriestatus. Das funktioniert für verschiedenste Gerätetypen.

Für das Energie-Dashboard lässt sich jetzt ein benutzerdefinierter Datumsbereich auswählen, um den Energieverbrauch des Hauses über einen bestimmten Zeitraum zu sehen.

Wichtige Neuerungen kommen zudem der Gestaltung von Dashboards zuteil. Hier zieht die „Conditional Card“ ein, eine Kachel, die sich nur unter bestimmten Bedingungen zeigt bzw. diese unter bestimmten Bedingungen ausgeblendet wird. So kann man manche Kacheln nur anzeigen, wenn man zu Hause ist, andere nur nach Sonnenuntergang. Dies bietet einen umfangreichen Gestaltungsspielraum.

Für derartige Karten hat man zudem noch neue Bedingungen eingeführt. So lassen sich Karten ein- und ausblenden, je nachdem, welcher Benutzer das Dashboard anschaut. Hierzu zieht man heran, wer denn gerade über die Home-Assistant-Instanz auf dem Dashboard angemeldet ist.

Zudem lässt sich auch eine numerische Zustandsbedingung formulieren. So ist es möglich Karten auf Basis von Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder einer anderen numerischen Wert ein- und auszublenden. Als Beispiel zeigt man die Karte für ein Thermostat, diese wird aber erst eingeblendet, wenn die Temperatur entsprechend abgenommen hat:

Außerdem kann man die Karten anhand von verschiedenen Bildschirmgrößen ein- und ausblenden. So zeigt ein und dasselbe Dashboard mobil und am Desktop unterschiedliche Karten. Im gezeigten Fall wird das Garagentor nur auf dem Dashboard eines Mobilgeräts eingeblendet.

Zudem neu ist ein sogenannter abgesicherter Modus (Safe Mode), der beim Neustart verschiedene benutzerdefinierte Integrationen sowie auch Karten und Themes deaktiviert. So kann man eine Instanz schneller auf Probleme prüfen. Insbesondere, ob da die genannten benutzerdefinierten Integrationen ein solches Problem darstellen.

Das UI enthält jetzt Felder für Skripte, um beispielsweise ein Variable zu definieren oder um den Aufruf eines Skriptes zu übergeben.

Als größere Neuerungen nennt man außerdem die Überarbeitung der Anbindung an „Fitbit“. Die HomeKit-Bridge verarbeitet jetzt Änderungen der Fähigkeiten von Geräten und das Entfernen/Hinzufügen von Geräten automatisch.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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18 Kommentare

  1. HomeAssistent says:

    ich liebe HomeAssistent.
    Angefangen habe ich einfach damit sämtliche Verbrauchs und Messdaten meines EFH in Home Assistent zu tracken.
    Dazu lese ich den Stromzähler digital ab, erfasse mein Balkonkraftwerk und sehe was ich einspeise und selber verbrauche, erfasse auch meinen Gas und Wasser verbrauch digital, sowie dutzende Temperatur und Luftfreuchtesensoren im ganzen Haus verteilt.

    Es macht spaß und ist super hilfreich seine Verbrauchsdaten vom Haus immer direkt nachvollziehen zu können. Mit diesen Daten habe ich es auch geschafft meine Heizkurve zu optimieren und so auch Geld zu sparen!

  2. Ich bin an allem interessiert, was mit dem Thema zu tun hat. Kann mir jemand in einem Satz sagen, was der Unterschied zu „Controller“ ist (abgesehen vom Preis)? Eine weitere Einkaufsliste brauche ich wirklich nicht.

    https://apps.apple.com/ch/app/controller-f%C3%BCr-homekit/id1198176727

    • Das eine ist Apple Homekit basiert, das andere eine völlig offene Plattform für alles. Unterstützt natürlich auch Homekit.

  3. Bin ein großer Fan von Home Assistant. Finde das ist wirklich ein Vorzeigeprojekt.

    Hoffe nur, dass sie nicht den Fokus aufs Wesentliche verlieren. Sowas wie to-do-Listen sehe ich jetzt eigentlich nicht in dem System angesiedelt.
    Das einbinden von To-Do Listen anderer Anbieter ist wiederum ein feine Sache. Nur die Pflege sollte meiner Meinung nach nicht direkt in HA erfolgen.

    • Ich bin auch ein großer Fan von HomeAssistant geworden – nutze es jetzt seit rund 2 Monaten ca., bin also noch mitten in der Lern- und Integrationsphase.
      Hab den Wechsel von einer anderen kommerziellen Software gemacht und bis heute keine Sekunde bereut.
      Geräte sind alle eingebunden inkl. Alexa-Anbindung, jetzt kommen die ganzen Wünschen und vor allen noch die Erstellung eines für mich schönen Dashboard und einige Automatissierung für die Heizung.
      Zudem hab ich noch eine große To-Do-Liste was ich noch alles in HomeAssistant einbinden will.

      Aber es macht total Spass, weil man auf alle Fragen Antworten im Netz finden.

      Was ich total gut finde ist die Integration von ESPHome, werde nach und nach alle meine ESP’s auf ESPHome umstellen, weg von Tasmota.

    • Kann schon sinnvoll sein: Kannst z.B. automatisiert einen Task einstellen, wenn Batterien zum Wechseln sind. Oder wenn etwas im Haushalt erledigt werden soll. Einkaufsliste würde ich auch nicht drin machen, aber irgendwas was rund ums Haus zu erledigen ist und das automatisch auf Dingen die das Smarthome kennt, finde ich super.

      • Da wäre meiner Meinung nach aber der logischere Weg den Task in einem externen Tool einzustellen.
        Gibt ja standardisierte Schnittstellen für alles.
        Ich pflege zum Beispiel alle meine ToDo-Listen in der Nextcloud. Dort hab ich auch eine separate Liste nur für mein Homelab. Da darf Home Assistant dann auch gerne automatisiert einen Eintrag drin erzeugen, falls etwas fällig ist. Nur sehe ich Home Asssistant jetzt nicht als das Tool welches eine eigene Listenverwaltung haben sollte. Nicht dass da jetzt zukünftig auch noch eine Kontaktverwaltung einfließt um automatisiert Personen zu informieren o.ä.

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