Gigaset entlässt fast 200 Mitarbeiter

Gigaset

Gigaset – Logo des Unternehmens

Nach der Übernahme der insolventen Gigaset AG durch VTechs Snom Solutions GmbH, sind jetzt auch die Folgen davon bekannt, 189 Mitarbeiter verlieren ihren Job, wie die IG Metall gegenüber heise mitteilt. Die Kündigungen wurden bei einer Betriebsversammlung angekündigt, bei der VTech seine Pläne vorstellte. 109 Mitarbeiter werden dabei entlassen und 80 weitere erhalten keine Verlängerung ihres Vertrages oder gehen in Rente.

Gigaset hat derzeit etwa 850 Mitarbeiter und ist bekannt für seine DECT-Telefone. Auch Smartphones versucht das Unternehmen zu vertreiben, ist dabei aber nicht sonderlich erfolgreich. Weil der Markt sich auch nicht übermäßig entwickelt bei DECT-Telefonen, musste Gigaset letztes Jahr Insolvenz anmelden und wurde dieses Jahr von VTech gekauft. Nach der Übernahme ist die Zukunft des Produktionsstandort Bocholt, noch unklar. VTech hat aber den neuen Tarifvertrag angenommen und wird ihn für die restlichen Mitarbeiter übernehmen.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Als ehrenamtlicher First-Level-Support und quasi Apple-Jünger, der gerne seine Lebenszeit in Tech-Blogs verbrennt, stehe ich auch gerne für hitzige Diskussionen zur Verfügung.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

27 Kommentare

  1. Gibt es denn überhaupt ein Produkt von Gigaset, bei dem man sagen kann das es besser als die Konkurrenz ist?

    • ja, die DECT Geräte im allgemeinen haben eine bessere Reichweite als bei der Konkurrenz

    • Ja die DECT Reichweite von Gigaset im direkten Vergleich mit dem DECT vom AVM da punktet in meinem Test eindeutig das Gigaset!
      Während das AVM C5 im Garten schnell die Verbindung unterbricht,
      konnte ich mit dem Gigaset ohne Unterbrechung 30m weiter laufen.
      Es wäre also sehr schade wenn Giga wegfällt.

  2. Gigaset hat gute DECT Telefone gebaut die nahezu unzerstörbar sind, hier steht ebenfalls noch eins.

    Gigaset wurden zwei Dinge zum Verhängnis, zum einen der Markt für DECT Telefone ist weitgehend tot und dann gab es keine Weiterentwicklung um den Kunden einen Mehrwert zu bieten wie es AVM mit seinem Fritzfon zum Beispiel tut.

    • Der Verkauf von AVM steht ja auch noch irgendwie im Raum. Da sind es zwar andere Gründe, trotzdem wird es ähnlich enden wie bei Gigaset.

      • Das kannst aktuell weder Du noch ich wissen wie es bei einem eventuellen Verkauf mit AVM weitergeht.

        Wenn es so kommt wie Du befürchtest wäre das sehr schade.

        • Wie viele Beispiele dafür, dass es so läuft, gibt es dafür? Wer ein Unternehmen kauft oder in ein Unternehmen investiert, der will möglichst schnell Gewinn machen. Der schnellste Weg ist leider Personalabbau. Da sind die Einsparungen relativ einfach zu kalkulieren und weniger spekulativ.

    • Was ich bei Gigaset nicht verstandt. Als der Bereich noch bei Siemens war, gab es einen Router. Warum haben die keine Alternative zur Fritzbox entwickelt.
      Und deren SmartHome-Lösung war meines Wissen nach nicht HAN-FUN-kompatibel.
      Im Geschäftskundenbereich für KMU waren die Lösung auch überschaubar. Auerswald oder Agfeo können ja auch am Markt bestehen.

      • Und gerade bei den Telefonanlagen für Geschäftskunden waren früher Margen ohne Ende drin. Die Hersteller in dem Bereich haben quasi Geld gedruckt.

      • Der Markt für Telefonanlagen bricht aber auch seit Jahren mehr und mehr weg.

        Bei meinem letzten Job haben wir u.a. auch VoIP-Telefonanlagen verkauft und die meisten Kunden ( Mittelstand ) haben sich für reine Cloudanlagen entschieden, erspart denen den ganzen Stress mit Administration, Hardwaresupport, geeignete Server-Standort usw.
        Ein bekannter Hersteller hat seine VoIP-Anlage mittlerweile auf reine Cloud-Installationen umgestellt, die vertreiben garkeine Hardware-Anlagen mehr, obwohl die richtig gut waren.

        Die Zeiten, wo man eine Siemens-HICOM-Telefonanlage in jeder 3. größeren Firma sah, sind längst vorbei.

    • Welchen Mehrwert bieten denn die AVM-Telefone? Design von gestern und Materialqualität vom Wühltisch? Bezüglich Design und Verarbeitungsqualität sind selbst 10 Jahre alte Gigaset-Geräte den AVM-Bananen um Lichtjahre überlegen-

      • Die AVM Geräte bieten eine Reihe von Komfortfunktionen. Alleine schon, dass ich damit mein Gäste WLAN bei Bedarf schnell einschalten kann ist eine feine Sache. Smart Home Steuerung und Anruferfotos etc. sind ebenfalls eine nette Spielerei.

        • Hat’s du mal damit telefoniert? Die Dinger schmerzen am Ohr! Schön wenn man unnötige Funktionen hat, zum telefonieren taugen die nix.

      • z.B. eine funktionierende Ladeschaltung für den Akku!?

        Gigaset Telefone kommen bis heute nicht mit vorgeladenen oder extern geladenen Akkus zurecht.

        Die Elektronik misst nicht den Akkufüllstand beim einlegen, sondern geht immer von leeren Akkus aus.

        Legt man nun volle Akkus ein, werden diese trotzdem geladen und überladen.

        Und gehen daher sehr schnell kaputt.

      • Sehe ich komplett anders. Die AVM-DECT-Telefone laufen problemlos.
        Die „neueren“ Gigaset waren allesamt Schrott (und ich habe früher bei Siemens im TK-Umfeld gearbeitet ich erlaube mir da schon das beurteilen zu können), kurze Laufzeiten, viele Defekte; schlechte Verarbeitungsqualität. Mittlerweile die gesamte Familie von Gigaset auf AVM umgestellt – Ruhe. Keine Probleme mehr.
        Gigaset war bis zu den S1/M1 noch gut, ab da gings bergab.

    • die hatten doch mal Versucht eine Art Smartphone als DECT-Telefon zu verkaufen.
      War halt extrem langsam und teuer

  3. Ich habe Schwierigkeiten, mich bei Gigaser Elements zu registrieren. Ist das schon abgestellt worden?

  4. Zitat:
    Dr. Magnus Ekerot, CEO bei Gigaset. „Als Teil der VTech-Familie können wir auf einem soliden Fundament aufbauen, um nicht nur die Beziehungen zu unseren weltweiten Geschäftspartnern zu stärken, sondern auch mehr Verbrauchern und Unternehmenskunden unsere Produkte anzubieten. Mit dieser einzigartigen Plattform werden wir eine neue Wachstumsphase einleiten.“

    Sieht aus, als müssten das mal wieder die zahlen, die ihre Arbeit geleistet und der erfolglosen Strategie derer, die nachher mit fetten Boni und Abfindungen das Licht ausmachen, ausgeliefert waren.

    • Da Gigaset insolvent ist, war die Übernahme der einzige Weg zu überleben! Damit sollte alle dort Beschäftigten vorher schon klar gewesen sein, dass viel von ihnen gehen müssen.

  5. Um ganz genau zu sein wurde Gigaset von Snom Solutions GmbH gekauft. Snom Solutions GmbH ist eine Tochterfirma von VTech Holdings aus Hongkong und wurde vor kurzem erst selbst übernommen und nun direkt eingegliedert. VTech war eigentlich nur an den Produktionsstätten in Bocholt interessiert, der Rest war eher „so mit dabei“

    • Mike Leitner says:

      Das steht auch im ersten Satz 😉 ich glaub nicht dass die an den Standort interessiert waren

  6. Sie sollten ihre – gar nicht mal so schlechten – Smartphones standartmäßig mit einem google-freien Android ausliefern.

    Ich kann mir gut vorstellen das viele bereit sind 50 bis 100 Euro mehr dafür auszugeben, dass sie nicht mehr jahrelang ausspioniert werden.

    • I doubt it.

      Zumindest glaube ich nicht, dass es hier einen relevanten Marktbedarf gibt, der Kosten für Entwicklung etc. abdeckt. Und selbst wenn: datenschutzaffine Menschen sind oft technisch affine Menschen. Die holen sich dann eher ein Performance-Starkes Smartphone und klatschen da LineageOS drauf…
      Ist zumindest meine Theorie…

      • Wo kann ein Nicht-Techie in DE ein neues google-freies Smartphone kaufen?

        Bei ebay gibt es ein paar Händler, die Second-Hand Geräte mit e/Os anbieten.

        Und ansonsten kenne ich nur ausländische Onlineshops wo man Pixels ohne Google kaufen kann. Will aber im Ausland auch nicht jeder kaufen müssen.

        Jedes Gigaset Smartphone als google-frei verkaufen und sie haben einen herausragendes Merkmal und bestimmt auch mehr Gewinn in der Tasche.

        • Wie groß ist die Schnittmenge von Nicht-Techie & Datenschutz-Affin?
          Ich glaube nicht sonderlich groß – vor allem nicht, dass sich hier eine Entwicklung und dauerhafte Weiterentwicklung lohnt.

          • Sehr sehr sehr groß.

            Alle wollen nicht von Google ausspioniert werden = 95%

            Aber kaum einer weiß, wie man ein googlefreies OS aufs Smartphone bekommt. = 1%

  7. NanoPolymer says:

    Ich dachte das sei nur noch ein Handelsname. Das die überhaupt noch so viele Mitarbeiter hatten wundert mich ohnehin.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.