Eve Cam: Smarte Innenkamera (Generation 2, 2023) ausprobiert

Recht still hat Eve Systems neulich die neue smarte Innenkamera der zweiten Generation an den Start gebracht. Während andere Hersteller mit Funktionen und teilweise auch Gedöns protzen, geht es bei Eve leiser zu. Grundsätzlich stehen die bekannten Leistungseckdaten des Vorgängers auf der Eve Cam, allerdings hat das Unternehmen nun USB-C als Anschluss an die Kamera gebastelt. Es gibt laut Eve eine verbesserte Nachtsicht und auf Bildanalyse basierende Bewegungserkennung. Es bleibt bei 1080p, mehr will HomeKit eh nicht darstellen.

Die Eve Cam ist aus Kunststoff und macht nicht den Eindruck als würde sie 150 Euro kosten. Dass sie dezent ist, kann man ihr nicht absprechen. Unauffällig verrichtet sie ihren Dienst. Eve liefert alles mit, eine Platte für die Wandanbringung, die Kamera selbst und das 5-Watt-Netzteil mit unterschiedlichen Steckern. Die Kamera nimmt USB-C entgegen, das andere Ende des 1,5 Meter langen Kabels ist USB-A, wie eben das Netzteil auch.

Die Eve Cam Generation 2 läuft ausschließlich mit HomeKit, ein entsprechender Hub (HomePod oder Apple TV) wird vorausgesetzt. Es bleibt also alles in eurem Apple-Account. Es wird kein anderes Konto benötigt. HomeKit Secure Video, also das Speichern von Ereignissen in der Cloud, wird unterstützt. Dafür braucht ihr einen iCloud+ Speicherplan.

Ich bin eigentlich Fan von HomeKit, die App ist auf jeden Fall besser als Alexa oder Google Home, bei den Kameras hat man aber echt Nachholbedarf. Dedizierte Pläne sind nicht möglich innerhalb von HomeKit. Man kann immer aufnehmen und / oder streamen – oder eben nichts. Es ist zwar schön, dass die Kamera auf Ereignisse reagiert, wenn ich nicht daheim bin, aber so etwas möchte ich auch automatisiert in der Nacht haben, nicht aber am Tag.

Geht mit HomeKit so nicht. Immerhin: Man kann über die Gesichtserkennung regeln, dass Nutzer, die in der Fotomediathek bekannt sind, keine Benachrichtigung auslösen – aber eigentlich möchte ich es nicht, dass die Kamera jede meiner Bewegungen aufzeichnet – nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen Bewohnern oder Besuchern. Wie erwähnt, kein grundsätzliches Problem der Eve Cam, sondern von Apple HomeKit.

Das Einbinden der Cam gestaltet sich easy: Eve-App oder HomeKit nutzen und schon kann es losgehen. Nutzer von HomeKit kennen die eben erwähnten Aufzeichnungs- und Benachrichtigungsmöglichkeiten natürlich. Schön ist bei HomeKit, dass es für alle Kameras gleich aussieht und aus meiner Sicht auch verständlich, aber eben mit dedizierten Zeitplänen verbesserungswürdig wäre. Hier einmal ein paar App-Screenshots, die einige der Optionen zeigen, sie sind sicherlich selbsterklärend:

Das Bild der Kamera ist im Hellen sowie im Dunkeln als okay zu bewerten (händisches Zoomen macht das Bild etwas kartoffelig). Auch bei Nachtbildern gibt es wenig Überraschungen, da bin ich einiges gewohnt – und die Eve macht es nicht wirklich besser. Das wirkt alles wie die Circle 2 von Logitech aus 2019 (!) (die wiederum richtig müllig bzgl. HomeKit Secure Video ist).

Wer mag, der kann das Statuslicht auch ausschalten. Die Gegensprechanlage würde ich als gut bezeichnen, ich konnte mein Gegenüber hören und vice versa – unterm Strich bleibt aber, dass ich zwar wertschätze, dass die Kamera ausschließlich im HomeKit-Universum und damit sehr privat unterwegs ist, ich aber nicht den preislichen Unterschied zu anderen HomeKit-Kameras als gerechtfertigt sehe, die ich schon für ein Drittel bekomme. Und bei denen ich unter Umständen alles außer HomeKit abdrehen kann.

Bilder, die die Cam aufgenommen hat:

Voller Zoom über das iPhone:

Circle 2 von Logitech:

Eve Cam:

Technische Informationen

• Voraussetzungen:
iPhone oder iPad mit der neuesten Version von iOS/ iPadOS; HomePod oder Apple TV (4. Generation oder neuer) als Steuerzentrale; WLAN-Netzwerk (2,4/5 GHz 802.11a/b/g/n); 50 GB Apple iCloud+ Speicherplan oder höher (nicht enthalten)

• Eigenschaften:
HomeKit Secure Video-Unterstützung; 1080p/24fps H.264 Video; 150° Sichtfeld; Nachtsicht bis zu 5 m; Gegensprechanlage mit eingebautem Mikrofon und Lautsprecher; 360° x 180° ausrichtbarer, magnetischer Kamerafuß; Status-LED

• Stromversorgung: 5 V, 1 A max. (USB)
• Funkverbindung: WLAN (2,4/5 GHz)
• Abmessungen: 122 x 65 x 60 mm (H x B x T) • Kompatibilität: Typ E & F Sockel

Wer nicht fuckeln möchte und ausschließlich etwas vorzieht, was HomeKit-only ist, der bekommt hier eine ausreichende Innenraumkamera mit sehr einfacher Bedienung für einen aus meiner Sicht hohen Preis.

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Eve Cam - Smarte Innenkamera, 1080p-Auflösung, WLAN, 100 Prozent Privatsphäre,...
  • Eve Cam erfordert ein iPhone oder iPad mit der neuesten Version von iOS/iPadOS
  • Behalten Sie mit Eve Cam Ihr Zuhause jederzeit im Blick und erhalten Sie Mitteilungen auf Ihr iPhone oder iPad/Apple Watch, wenn bei Ihnen...

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. Super weird das Ganze. Hatte gerade über solches Zubehör nachgedacht und rumgeschaut, bezüglich Smart Home und bin zu dem Schluss gekommen – ich brauch das nicht. Wüsste auch keinen Zweck, warum ich es brauchen sollte. Aber so etwas entscheidet jeder selbst.

    Weird ist für mich, genau wie bei Laptop Webcams (ganz besonders MacBook und Co), dass trotz modernster Kameras alles so Low-Level ist. Gerade eine „Sicherheitskamera“ muss doch Low-Light perfektionieren und am besten 4K haben, damit ich bei bedarf knackscharf auf Gesichter zoomen kann. Was bringt es mir, bei so einer Kamera Geld zu sparen, wenn ich hinterher nichts erkenne oder nur Umrisse? Oder ist sie genau dafür gedacht? Einfach nur um zu sehen, wann der Briefträger kommt oder… ne ist ja für den Innenbereich. Was schaut man sich damit also überhaupt an?

    Klärt mich doch mal auf. Ich verstehe es nicht. Eve-Produkte sind ja zumindest vergleichsweise schön und praktisch und irgendwie eine „Marke“ im Smart Home Bereich die ganz okay war nach meinen Erfahrungen, aber was soll ich mit einer Plastikkamera für den Innenbereich, die nichtmal gute Bilder macht?

    • Vor allem für einen Preis der x-fach so teuer ist wie konkurrenzprodukte, ergibt für mich so irgendwie keinen Sinn, liegt aber auch vielleicht daran dass ich Android User bin und deswegen auch spezielle Funktionen nicht mit bezahlen muss. ^^

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