E-Autos: Gebrauchtmarkt hat in Deutschland noch Startschwierigkeiten

Viele Menschen kaufen in Deutschland statt eines Neuwagens lieber ein gebrauchtes Modell. Auch ich selbst gehöre beispielsweise dazu – mein Auto ist ein früherer Jahreswagen. Doch gerade der Markt für gebrauchte E-Fahrzeuge sei dabei problematisch, wie die Tagesschau berichtet. Offenbar klaffen die Preiserwartungen von Kunden und Anbietern sehr weit auseinander.

Einige Gebrauchtwagenhändler verkaufen die wenigen gebrauchten E-Autos, die verfügbar sind, daher inzwischen eher ins Ausland. In Deutschland gebe es keine entsprechende Nachfrage. 2023 sind laut dem Kraftfahrtbundesamt nur etwa 97.000 gebrauchte E-Autos verkauft worden – das entspricht nur 1,6 % des gesamten Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland. Die Gründe dürften aber vielfältig sein. Beispielsweise ist nun einmal auch das Angebot deutlich kleiner, weil E-Autos noch nicht so lange verfügbar sind wie Verbrenner.

Doch auch höhere Preise schrecken potenzielle Kunden ab: Mobile.de etwa zeigt auf, dass dort im November 2023 gebrauchte E-Autos im Durchschnitt 38.000 Euro gekostet haben – fast 10.000 Euro mehr als beim Schnitt für gebrauchte Verbrenner. Allerdings sagt das wenig aus, denn sicherlich sind bei den Verbrennern auch zahlreiche „alte Gurken“ dabei, welche den Durchschnittspreis drücken. Das dürfte bei E-Autos aufgrund der kürzeren Zeit am Markt weniger der Fall sein.

Kunden hoffen auf niedrigere Preise für E-Autos

Laut einer Marktanalyse von Mobile.de wollen die Kunden in Deutschland allerdings im Durchschnitt 14.000 Euro weniger für gebrauchte E-Autos ausgeben. Bei Verbrennern beträgt der Abstand zwischen Kunden- und Händlererwartungen „nur“ 8.500 Euro. Damit deutsche Kunden also bei gebrauchten E-Autos anbeißen, müssten die Preise noch deutlich sinken. Immerhin zeigt sich diese Tendenz aber schon: 2023 waren ca. drei Jahre alte E-Autos zum Jahresende schon 4,3 % günstiger als noch zu Jahresbeginn, so der Branchenverband DAT.

Es gab zwar auch bei gleich alten Benzinern und Dieseln Preisrückgänge, die fielen mit 0,5 bzw. 2,7 % aber geringer aus. Parallel sind auch bei Anbietern wie Tesla die Preise für Neuwagen gesunken. Allerdings ist die Frage, wie sich das wiederum auf den Gebrauchtwagenmarkt auswirkt: Unsicherheit besteht auch über den potenziellen Wiederverkaufswert. Deswegen entscheiden sich aktuell auch viele Kunden eher für Leasingmodelle. Das führt für Händler zu neuen Problemen: Oft passen die veranschlagten Restwerte der E-Autos zu Beginn der Leasingzeit nicht mehr zu den tatsächlichen Werten am Ende.

Ein weiteres Problem: das Verschleißteil Akku. Es gibt noch keine einheitlichen Standards, um den „Gesundheitszustand“ von E-Auto-Akkus greifbar zu machen. So etwas wäre aber wohl notwendig, um den Kunden mehr Sicherheit zu geben.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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39 Kommentare

  1. Wenn man sich teilweise die Preise auf dem Gebrauchtmarkt anschaut, dann ist es kein Wunder. Da bekommt man schnell das Gefühl, dass manche sogar mit Gewinn aus dem Besitz des Autos heraus kommen will. Preisvorstellungen haben, die dem Neupreis des Autos abzüglich der Förderung entsprechen, sollten zurecht keinen interessieren.

    • Das habe ich eigentlich immer wenn ich mal nach technischen Geräten auf Kleinanzeigen schaue. Vor allem bei Apple Geräten. Teilweise glaube ich, dass die Leute es sich bezahlen lassen, dass sie es für dich schonmal ausgepackt und warmgehalten haben. Als alter Mydealzer komme ich teilweise sogar dann meistens für Neuware auf den Preis auf KA.

  2. Der Markt für gebrauchte E-Autos ist ja eher ein Markt gebrauchter Akkus. Da kauft man die Katze im Sack. Bei einem gebrauchten Verbrenner gibt es mehrere nachvollziehbare Kriterien, ob das Auto regelmäßig gewartet wurde. Ob der Akku vom E-Auto von seinem Vorbesitzer vergewaltigt wurde, ist nicht nachvollziehbar. Da der Akku mit das teuerste Teil am E-Auto ist und ein Austausch sich schwierig gestaltet, ist das Risiko eines Fehlgriffs wesentlich höher als beim Kauf eines gebrauchten Verbrenners.

    • Da weiß Mr. T aber wenig bescheid. Gerade beim E-Auto ist der Test deutlich leichter als beim Verbrenner irgendwelche Kriterien abzufragen und auf die Ehrlichkeit oder (gerne gefälschte) Einträge im Serviceheft zu gucken. Akkuchecks kann man selbst (Technik vorausgesetzt), eine Werkstatt oder der ADAC machen. Dann hat man schnell die Degradation des Akkus. Das ist wohl die wichtigste Kennzahl beim E-Auto (noch vor Kilometerleistung). Bei einigen Herstellern übernimmt man zusätzlich ja auch noch die Garantie selbst bei Gebrauchtwagenkauf.

      • Merkwürdig nur, dass heute im Hamburger Abendblatt das gleiche stand… Kurzfassung:

        1. Man /könnte/ die Akku-Kapazität messen, das /kann/ aber nur die Fachwerkstatt des Herstellers, weil proprietär. Die Gesetzgebung das offenzulegen ist unterwegs, aber noch lange hin, wenn es denn überhaupt kommt.
        Kurzfassung: Mit einem Kästchen zum Verkäufer gehen und kurz anklemmen: Ist nicht. Bei Privatkauf schonmal gar nicht.

        2. Die Akkutechnik schreitet so schnell voran, dass man derzeit keinen Gebrauchten kaufen will. Die neuen sind einfach vielvielviel besser, aber eben nur „wenig“ teurer.

        3. Der Akku ist aber finanziell das halbe Auto. Man darf sich hier keinen Fehlkauf erlauben, das ist im Prinzip ein finanzieller Totalschaden.

        4. Die Verkäufer bieten gefühlt einen fast-Neuwagen an und sind daher nicht bereit, die Punkte 1-3 einzupreisen. Insbesondere Händler haben den Wagen zu einem hohen Preis gekauft und lassen ihn jetzt lieber auf dem Hof stehen statt mit dem Preis runterzugehen. Private orientieren sich an dem Preis und werden die Karre nicht los. Kauft ihnen aber keiner ab, denn der Private garantiert dem Käufer erst recht keinen guten Akku, genau das ist aber wichtig.

        Jeder dieser Punkte steht in Abhängigkeit mit den anderen. Alle zusammen sind der Grund dafür, dass derzeit keiner die Fahrzeuge kauft.

        Bei einem Benziner hast Du bei einem Fehlkauf zähneknirschend nach einem halben Jahr das Getriebe getauscht, der ist halt rettbar. Einen E mit kaputtem Akku kannst Du eigentlich nur noch wegschmeissen oder einen Dümmeren finden.

    • Den Akku eines E-Autos kann man schon testen:
      https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/batteriecheck-elektroauto/
      Wie zuverlässig das ganze ist, weiß ich nicht. Ich sehe es eher wie Peter. Die Gebrauchtwagenpreise sind im Verhältnis zum Neuwagenpreis viel zu hoch.

    • Entschuldigung das ist Bull****. Man kann den Zustand des Akkus messen, auch SoH (State of Health) genannt. Es ist erst so, dass die Autohäuser das nicht immer machen bzw. nicht immer ausweisen. Aber auch ob die Wartung von einem Verbrenner durchgeführt worden ist, kriegt man erst raus, wenn man ins Scheckheft schaut.

      • Im Grunde richtig was du schreibst.
        „Messen“ ist aber das falsche Wort. Im Grunde ist es „Auslesen des Steuergerätes“
        Und das Batterie Management Steuergerät weiß sehr genau, welchen Zustand das gesamte Akkusystem bzw einzelne Teilbereiche haben.
        Die globale Zustand sogenannten „SOH“ Wert das System hat.
        Leider ist diese Schnittstelle aber Fahrzeugabhängig. Man braucht also meist ein Herstellerspezifisches Diagnosegerät. Oder muss dazu in die Werkstatt fahren. Schade das der SOH nicht direkt aus dem ODB II Herstellerübergreifend auszulesen geht. Wäre das einzig vernünftige.

      • Der SoH sagt aber wenig darüber aus, wie lange man den Akku noch nutzen kann und wie schnell die Degradation bis zum Ende des Akkulebens fortschreitet. Der Akkutausch ist wesentlich teurer als ein Austauschmotor für einen Verbrenner.
        Irgendwie habe ich den Blogbeitrag so verstanden, dass man nach Gründen sucht, aus denen der E-Gebrauchtwagenmarkt nicht in dem Maß anspringt, wie man es sich wünschen würde. Ich habe dafür den Akku und dessen Langzeithaltbarkeit als Grund ausgemacht. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren. Das dürfte aber aufgrund fehlender Erfahrungswerte schwierig werden.

        • Der SoH ist ja nur das Kurz Ergebnis. Aber gibt schon eine Info über den gesamtzustand des Akkussystems.
          Bei einigen Fahrzeugen kann man das noch genauer auf einzelne Zellgruppen runterbrechen.
          Auch geben ja die Hersteller entsprechend 5 Jahre, mache 8 Jahre Garantie bis 100.000km auf die Akkus. Somit hat man schon ein wenig Sicherheit.
          Wenn da aber schon der SOH auf unter 80% liegt, und Fahrzeug z.B. 7 Jahre würde ich die Kiste nicht mehr haben wollen.

    • @Mr. T

      Nicht alles glauben was Bild und Co. schreiben.
      Informier dich mal,wie wenig sich die Akkus abnutzen und das selbst bei Fahrleistungen jenseits 150K KM

      • Die Degradation von Akkus ist aber eher nicht als linear zu beschreiben. Hat der Akku beim Gebrauchtwagenkauf schon erste Abnutzungserscheinungen, dann kann man doch davon ausgehen, dass er relativ schnell das Ende seiner Lebenszeit erreicht. Der SoH ist eine Momentaufnahme, die zudem noch schwer zu erstellen ist, weil es dafür keine allgemeingültigen Regeln gibt. Selbst wenn man den Zustand des Akkus auf einzelne Zellgruppen herunterbrechen kann, ist und bleibt der Akku die Schwachstelle beim Gebrauchtwagenkauf.

        • Richtig, die Degradation eines Akkus verläuft nicht linear. Dass davon auszugehen ist, dass er relativ schnell das Ende seiner Lebenszeit erreicht, sobald er die ersten Abnutzungserscheinungen hat, könnte allerdings falscher nicht sein.

          Bei einem Lithium-Ionen Akku geht der SoH zunächst relativ schnell etwas nach unten (das wären dann wohl Deine „ersten Abnutzungserscheinungen“), verbleibt dann dort lange Zeit relativ unverändert und fallen dann irgendwann weiter ab.

    • Du würfelst hier ziemlich viel durcheinander. Welche mehreren nachvollziehbaren Kriterien sollen das denn sein, die belegen ob der Verbrenner regelmäßig gewartet wurde? Und was soll das dann aussagen? Die Stempelchen im Scheckheft? Die sagen leider überhaupt nichts darüber aus, ob sich nächste Woche der Turbolader zerlegt oder nicht und ob er dabei den Rest des Motor mitreißt oder nicht.

      Ob der Verbrenner „von seinem Vorbesitzer vergewaltigt“ wurde, ist noch viel weniger feststellbar (anekdotische Erzählung: eine Kollegin hat ihren neu geleasten Diesel immer vom Hof weg – also kalt – auf viereinhalb geprügelt und sich beklagt, dass der ja gar nicht so toll hochdreht wie die Benziner, die sie sonst hatte – das war ein Kurzzeit-Leasing vom Hersteller und irgendeine arme Sau hat diese Karre danach sicher als top-gepflegten „Jahreswagen“ gekauft). Beim BEV, zumindest bei Tesla, kannst Du auslesen, wieviel kWh AC und wieviel DC geladen worden sind und wieviel kWh rekuperiert worden sind. Zusammen mit der Laufleistung kannst Du da deutlich mehr Schlüsse über die Nutzung/Behandlung draus ziehen als aus irgendwas beim Verbrenner.

      BEV ist für die meisten neu, da ist viel FUD im Spiel – und sei es weil die NiMH Akkus von Onkel Heinz seinem ersten Akku-Rasierer aus den 80ern auch immer total schnell kaputt waren. Die immensen Reparaturrisiken bei halbwegs modernen gebrauchten Verbrennern werden dagegen konsequent nach dem dritten Paragraphen des Kölschen Grundgesetztes („et hätt noch immer jot jejangen“) wegignoriert.

  3. Wenn neue E-Autos schon in 2 Jahren Elektroschrott sind, die technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind, wer wundert sich dann ernsthaft darüber, dass der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos da schwächelt? Und das auch noch bei dem völlig unrealistischen Preisgefüge seit ca. 2 Jahren für Gebrauchte…

  4. Neulich gab es eine News vom großen Autovermieter Hertz. Tenor: Nie wieder Tesla!

    Die haben 35.000 Tesla 3 in der Flotte – viele davon wollen sie jetzt loswerden.
    Die Probleme waren wohl, das die Teslas nicht so gefragt waren wie gedacht, aber auch das die laufenden Kosten für die Fahrzeuge nicht geringer waren, als bei Verbrennern.

    Hauptproblem war aber der Gebrauchtmarkt.

    Gebrauchte Tesla 3 will wohl auch in den USA kaum jemand haben, zumal Tesla ja regelmäßig die Preise der Neuwagen verändert. Da wird ein „junger Gebrauchter“ schnell preislich zum Neuwagen. Buchhaltungstechnisch sind Teslas für Vermieter ein Albtraum, weil jede nachträgliche Preissenkung von Tesla ja den buchhalterischen Wert der Flotte mindert.
    Die Rechnung: „Wir vermieten den 8-12 Monate und verticken ihn dann zum guten Preis weiter“ geht halt nicht auf,

    Bei mir steht ein neuer Außendienst-Firmenwagen an.
    Nach zwei Tesla 3 im Unternehmen war die Ansage an die anderen Kollegen ganz klar: Diesel!

    • Bin ebenfalls im Außendienst. Bei uns gibt es für Vielfahrer nur Verbrenner, keine BEV und auch keine HEV/PHEV.
      BEV und Hybrid gibt es bei uns nur für die, welche einen Firmenwagen als Status zugesprochen bekommen.

    • Die laufenden Kosten waren überwiegend, geringer als bei Verbrennern, die sekundären Kosten aber nicht. Reparaturen und Ersatzteile sind oft teurer als andere Massenfahrzeuge, dazu hohe Versicherungsgebühren. Wegen den Lieferzeiten der Ersatzteile, waren die Standzeiten auch weitaus höher als Verbrenner. Wartung ist günstiger, ist nur Reifen und Bremsen, der Rest funktioniert aber nicht. Ich will nicht sagen, dass du falsch liegst, Hertz hatte die Kostensituation detaillierter aufgeschlüsselt. BEF wäre mir auch lieber, besonders ein Model 3 von Tesla, aber gebraucht Peise sind viel viel zu hoch und die neuen haben einfach zu viel an „Lebensqualität verloren“ (Keine Ultraschall Parkhilfe, kein Radar, deshalb Auto Fernlicht/Wischer-Zwang)

  5. Neben dem bisherigen Umgang mit dem Akku des Gebrauchtwagens fehlt noch generell Erfahrung mit der Nutzungsdauer solcher Akkus. Anzunehmen ist, dass der Akku als DAS zentrale Leistungselement eines E-Autos sehr viel früher untauglich wird als der Motor eines Verbrenners. Bei gleichem Alter ist die Restnutzungsdauer eines E-Autos wahrscheinlich deutlich kürzer als die eines Verbrenners. Falls es (hoffentlich) wesentliche Fortschritte bei neuen Akkugenerationen gibt, sinkt der Restwert und die wirtschaftliche Nutzungsdauer noch weiter.

    • Man kann Akkus auslesen und die Kapazität und Ladevorgänge bestimmen, damit hat man dann sogar mehr informationen als es bei Verbrennern möglich ist.
      Und dass der Akku nicht so lange hält wie ein Verbrenner, ist zu pauschal oder gänzlich falsch.
      Wenn wir von alten E-Autos reden, also älter als 5 Jahre, dann sind die sicherlich bei vielen Herstellern schon etwas durch, bei einem Tesla muss das aber absolut nicht der Fall sein.
      Bei 2-4 Jahre alten Autos ist das kein Problem und man kann die locker mit einem Benziner vergleichen, über 200.000km ist kein Thema. Und selbst wenn der Akku defekt ist, kann man einzelne Zellen/Pakete wechseln.

      • Ein Verbrenner ist im Gegensatz zu einem E-Auto noch lange nicht „durch“, sondern hat normalerweise noch viele Jahre vor sich. Das gilt besonders für Diesel-Fahrzeuge. Desweiteren nimmt die Leistungsfähigkeit eines Verbrenners im Laufe von 10-15 Jahren bei ordentlicher Pflege nicht wesentlich ab, die Leistung eines Akkus aber sehr wohl – selbst wenn man sich an die zahlreichen Vorschriften hält, mit denen die Leistungsabnahme in Grenzen gehalten werden soll.

        • Volle Zustimmung. Ein Auto mit Verbrennermotor rostet dir eher unter dem Allerwertesten weg, bevor es Probleme mit zentralen Leistungselementen gibt, die quasi irreparabel wären.

          • Definiere irreparabel. Technisch irreparabel oder wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll reparabel? Bei einem modernen Verbrenner kommst Du schnell auf sehr deutlich vierstellige Rechnungen bei Defekten an „zentralen Leistungselementen“, die häufig auftreten und von denen es pro Auto nicht nur eins gibt, das zeitnah defekt sein/werden kann.

            • In erster Linie geht es um wirtschaftlich sinnvolle Reparaturen. Dann kommt die Wahrscheinlichkeit, die eine solche Reparatur notwendig macht, hinzu. Allein diese zwei Faktoren spielen in meinen Augen eine große Rolle beim Kauf von Gebrauchtwagen. Das Risiko beim Kauf eines gebrauchten E-Autos einen Fehlgriff zu machen, ist höher als bei den altbekannten Verbrennern. Womit wir beim nächsten Thema, Erfahrungswerte, wären. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gibt es seit mehr als 100 Jahren. Nahezu jede Hinterhofwerkstatt kann sowas reparieren. Wie sieht es bei der Reparatur von E-Autos aus? Wenige qualifizierte Werkstätten bestimmen die hohen Reparaturpreise. Warum sollte sich ein Gebrauchtwagenkäufer für ein gebrauchtes E-Auto entscheiden?

  6. Der Bericht der TS war relativ schlecht.
    Also erstmal die Preisvorstellungen der Händler… wenn Tesla inzwischen die Neuwagenpreise stark gesenkt hat, kann der Händler oft nur mit Verlust den Gebrauchtwagen verkaufen. Das ist dann halt Pech bzw. kaufmännisches Unvermögen. Als Händler würde ich nur im Auftrag verkaufen.
    Und dann mit dem Verkauf ins Ausland… wenn es leichter ist die Autos ins Ausland zu verkaufen, liegt das eher daran, dass dort Autos generell teurer sind und weniger daran, dass dort gebrauchte E-Autos beliebter sind.

  7. Wenn man vorhat, ein Auto über die Garantiezeit des Herstellers hinaus zu halten (Zeitraum ist ja i.d.R. acht Jahre), ist das Akkuthema schon relevant und sorgt zumindest bei mir auch für eine gewisse Unsicherheit beim Kauf eines gebrauchten. Bin an sich für die E-Mobilität sehr aufgeschlossen, aber das Thema kalendarische Alterung ist meiner Meinung noch nicht ganz abgeräumt.

    Ich finde, die Hersteller müssten hier noch besser kommunizieren, inwieweit die Batterien reparierbar sind (ohne gleich das ganze Pack zu tauschen), und welche Kosten das verursacht. Wenn hier mehr Klarheit herrschen würde, dann würde das dem Markt für gebrauchte E-PKW sicher helfen. Eventuell könnte auch eine bezahlbare, kostenpflichtige Anschlussgarantie helfen.

    • >>Eventuell könnte auch eine bezahlbare, kostenpflichtige Anschlussgarantie helfen.

      Wenn sich sowas rechnen würde, dann würde es angeboten. Aber auch da stochert man im Nebel der Langzeithaltbarkeit der Akkus für E-Autos.

      • Anschlussgarantien haben oft oder fast immer Haftungsbegrenzung. Manche bei 100.000 km, ab 150.000km gibt z.B. nur noch 50% ab 200.000 km Laufleistung gibts teilweise nix mehr.
        Batterien, Akkus, Bremsteile, und so gut wie alle Verschleißteile ,sind da in den Anschluss Garantie schon in den AGB direkt ausgeschlossen. Da sollte man vorher genau lesen schauen was da mit drin ist.

  8. Einige setzen Ihre gebrauchten E- Fahrzeuge zu extremen hohen Preisen hinein.
    Ich such auch noch ein zweiten E-PKW. damit ich immer eins zum Laden Tagsüber zu hause lassen kann.
    Die gebraucht Angebote sind aber alle viel zu teuer….

    • Wow! Jemand der 2 E-Autos braucht, um seine individuelle Mobilität zu sichern, ist vermutlich eine Ausnahme. Da würde ich mir schon mal Gedanken machen, ob ich da mit der richtigen Antriebstechnik auf dem Weg bin. Mal ganz davon abgesehen, dass es weder ökologisch noch ökonomisch Sinn stiftet.

      • ökologisch ist mir sowas von egal. Aber ökonomisch macht es bei mir auf jedem Fall sinn.
        Da ich jede Menge eigene PV Überkapazitäten habe. Die Tagsüber anliegen.
        Damit kostenlos das E-Fahrzeug laden, günstiger geht nicht.
        Zusätzlich habe ich durch den 2. PKW Redundanz, ausfallsicherheit, das finde ich gut.

        • Ich würde die PV-Überkapazitäten lieber einem ordentlichen Stromspeicher zuführen, um auch in der Dunkellücke eine autarke Stromversorgung zu gewährleisten. Das Argument der Redundanz zieht irgendwie nicht, den so gesehen müsste man ja Autos immer mind. im Doppelpack kaufen. Wenn mein E-Auto derart störanfällig wäre, dass ich Wert auf Redundanz legen müsste, dann würde ich mich lieber davon trennen und auf ein zuverlässiges Auto umsteigen. Es könnte natürlich auch sein, dass der Wunsch nach Redundanz den Fahrkünsten geschuldet ist. 😉

      • Der Trend geht zum Zweit- und sogar Drittauto. Die Anzahl der PKW ist innerhalb von 10 Jahren um 14 Millionen gestiegen. Das hat nichts mit E-Autos zu tun, sondern mit Bequemlichkeit und mehr Wohlstand.

  9. Gebrauchte „T“ Fahrzeuge sind nach 2 Jahren kein Elektroschrott. Da sollte man eher das Fahrwerk und die Bremsen prüfen lassen. Es ist aber verständlich, dass Käufer etwas zu Batteriegesundheit wissen wollen. Die Daten sind ja durchaus verfügbar. Sie sollten einfach dem Endkunden angezeigt werden. Doch das wäre dann wieder schlecht für die Hersteller, wegen möglicher Garantieforderungen. Zur Akku-Gesundheit gab es kürzlich ein interessantes Video. Der aktuelle Innenwiderstand der Batterie ist wichtig, was kam ein Messverfahren erfasst. Die Fa. aus Kroatien scheint es drauf zu haben. Die reparieren sogar Tesla-Batterien und -Motoren.
    https://www.youtube.com/watch?v=MLYL4L9rjXQ

  10. Kann ich nachvollziehen, ich würde ebenfalls keine 38.000 Euro für ein gebrauchtes Auto bezahlen.

  11. Andreas Schwartmann says:

    Wenn ich mir die Preise, die Reichweite und die Unannehmlichkeiten bei der Suche nach Ladesäulen so anschaue, fällt mir überhaupt kein Grund ein, mich überhaupt für ein E-Auto zu entscheiden. Die interessieren mich auch gebraucht erst, wenn sie gegenüber richtigen Autos überzeugende Vorteile haben – und nicht nur Nachteile.

  12. ich freu mich schon auf die ersten Oldtimer von Tesla! (bittere Ironie)

    War auch lange verärgert, dass ich mir kurz vor Corona nen Diesel zugelegt hatte und dann nicht mehr so viel unterwegs war und lieber Elektro genommen hätte. Aber nun….

    Sorry die Hersteller haben doch den A… offen, welche normale Familie soll sich 2 Elektroautos leisten können, selbst wenn nen Dacia-Spring 20tsd€ Liste kostet!(das aktuelle Angebot mal aussen vor). Und hier bei uns auf dem Land braucht man ZWEI Autos um seinem Erwerb nachgehen zu können!
    Ich will ja nicht die Leier früher war alles besser, aber überlegt mal nen Spring ist für mich Vergleichbar wie damals ein Fiat Panda., sprich unterste Klasse, billiger ist nur noch Laufen und dann 20tsd €, sorry nein.

    Warum gibt es denn jetzt die ganzen Preisreduktionen? Weil die Hersteller Angst haben die Autos zu lange auf Halde zu haben und damit dem Auto/Akku schaden. Nen Verbrenner stellt man trocken hin und kann in einfach nach 2 Jahren wieder reaktivieren….
    Sorry ist für mich eine Industrie die zu lange zu sehr von allen gepampert wurde und nichts in Innovation investiert hat.
    Schön Gewinne abgeschöpft, beschütz von der Politik (und wenn nicht mit Entlassungen gedroht). Da musste man nicht Innovativ sein.

    Auch ein Herr Musk ist das nicht, der hat nur schnell ein Marktfähiges Produkt auf den Markt gebracht und dass auch nur mit vielen (nicht gehaltenen) Versprechen auf angebliche Innovationen.

    Schaut euch mal die Asiaten an, was da bei der Akkutechnologie geht. Da bauen die Amis und die Europäer weiter ihre schlechten Verbrenner Kopie unter E-label und der Chinese denkt das Auto neu.
    Einzig BMW scheint da nen langfristigen Plan zu haben, wie man einen Mix aus „mitnehmen was geht“ und das Unternehmen/Produkt zukunftsfähig zu machen, umsetzt. Leider halt nicht massentauglich, bzw. nicht für Hänschen Müller der auf dem Bau seine Kröten hart verdient.

    Abwrackprämie und E-Autoprämie, sorry alles der selbe Schei… Protektionismus für eine Industrie aber nicht mehr.
    Und ja ich fahre gerne Auto und ich verdiene auch nicht grade nur das was man auf z.B. dem Bau kriegt.
    Aber irgendwann ist mal Schluss mit dem Gepiense der Autoindustrie.
    Wie lange soll das noch gehen, siehe Dieselskandal, belogen und betrogen worden und am Ende haben die Hersteller kaum was abgekriegt und jetzt die nächste Storry mit den Gebrauchtmarkt für E-Autos.
    Das haben etliche schon vorausgesagt und war zu erwarten, welch ein Wunder.

  13. Vor allem gebrauchte ID3 sollen sich ja absolut gar nicht verkaufen, die Leasingrückläufer stapeln sich förmlich auf den Händlerhöfen

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