Dreame T30 im Test: Mit erhöhter Saugkraft voran

Dreame will es wieder einmal wissen: Das Angebot des Herstellers konzentriert sich auf Saugroboter wie den L10 Pro (hier mein Test) und akkubetriebene, beutellose Staubsauger wie den T10 (hier mein Test). Auch mit Xiaomi arbeitet man im Übrigen hinter den Kulissen zusammen, sodass etwa die Roboter des Unternehmens zur Mi-Home-App kompatibel sind. Nun erscheint mit dem Dreame T30 ein neuer Handstaubsauger, der auf den ersten Blick sehr den Vorgängermodellen ähnelt. Im Detail hat sich dann aber doch mehr getan, als man zunächst annehmen könnte.

Beispielsweise hat Dreame beim T30 die Hauptwalze angepasst: Das neue Design soll dafür Sorgen, dass sich Haare nicht so leicht im drehbaren Bürstenkopf verheddern. Zudem verbaut der Hersteller nun auch eine LED an dem Aufsatz zur Reinigung der Ecken. Ebenfalls hat man die Leistung aufgemöbelt: 190 AW erreiche der Dreame T30 nun als Saugleistung.

Dreame T30 – Technische Eckdaten

  • Saugleistung: 27.000 pa / 190 AW
  • Akkulaufzeit: 90 Min. (Eco), 35 Min. (Standard), 7,5 Min. (Turbo)
  • Austauschbarer Akku
  • Automatischer Saugmodus
  • Lautstärke: bis zu 84 dBA
  • Farbiges Display zur Anzeige der Saugmodi
  • Betrieb ohne Gedrückhalten des Powerbuttons möglich
  • Aufsätze: Hauptwalze, Milbenwalze, Eckenreinigungs-Tool mit LED-Licht, Verlängerungsschlauch, Verlängerungsrohr, Bodenbürste
  • Kapazität des Staubbehälters: 0,6 L
  • Gewicht: 1,76 kg
  • Preis: ca. 499,99 US-Dollar

Dreame verspricht dabei, dass man ein High-End-Produkt vom Kaliber von Dyson biete – allerdings zu einem günstigeren Preis. Das sollte man natürlich mit Vorsicht genießen, aber schauen wir uns doch einmal die Ausstattung und die Verarbeitung an.

Ausstattung und Verarbeitung

Mir gefiel an dem Jimmy H8 Pro gut, dass man die Halterung des Handstaubsaugers nicht an die Wand bohren muss, sondern einfach eine Ständerplatte am Boden befestigt. Der Dreame T30 hingegen nutzt eine im Grunde identische Wandhalterung wie bei den Vorgängermodellen. Die Plastikkonstruktion wirkt eher minderwertig und hält das Versprechen der Hochwertigkeit, welche Dreame ja in Bezug auf den T30 abgibt, leider nicht ein.

Dem Gehäuse des Saugers selbst sagt man eine Konstruktion aus Kohlefaser nach. Mag auch irgendwie zum Einsatz kommen, aber reichlich Plastik fällt einem da eher optisch und haptisch auf. Da bin ich also nicht sicher, wo und wie genau Dreame mit dem Material gearbeitet haben will – vermutlich primär am Verlängerungsrohr für den Staubsauger. Positiv: Der Akku ist abnehmbar und dadurch austauschbar. Zum Laden muss er aber leider in der Saugeinheit stecken, denn dort befindet sich der Ladeanschluss.

Im Lieferumfang liegen dabei neben der Haupteinheit und einer Anleitung auch eine Hauptwalze, eine Milbenwalze, ein Eckenreinigungs-Aufsatz mit LED-Licht, ein Verlängerungsschlauch, ein Verlängerungsrohr und eine Bodenbürste bei. Mich wundert etwas, dass Dreame dem länglichen Aufsatz für Ecken eine LED-Beleuchtung spendiert hat, nicht aber der Hauptwalze. Letzteres hätte für mich mehr Sinn ergeben. So ist dies ja etwa auch beim eufy HomeVac S11 Infinity der Fall. Aber besser überhaupt eine LED-Beleuchtung als gar keine.

Auch der Dreame T30 setzt dabei auf ein kleines Display, das euch die ausgewählte Saugstufe und den Akkustand anzeigt. Zudem sitzen ober und unter dem Display Bedienbuttons. Der obere kann im Betrieb eine Sperre aktivieren. Dann bleibt der Sauger eingeschaltet, auch wenn ihr den Abzug am Griff loslasst. Ein zweiter Tastendruck hebt die Sperre wieder auf. Der untere Button schaltet schlichtweg durch die Menüs.

Was die Verarbeitung betrifft, so fällt mir noch die Hauptwalze positiv auf: Dreame hat sie umgestaltet, damit sich Haare nicht so leicht drumherum wickeln. Das wird dadurch zwar nicht komplett verhindert, wie ich im Test erfahren habe, aber es passiert merklich seltener. Ansonsten sind die einzelnen Komponenten eben etwas „von der Stange“ und ähneln in der Qualität anderen Modellen von Dreame, eufy, Jimmy und wie sie eben alle heißen.

Praxistest

Die Lautstärke des Dreame T30 ist trotz der erhöhten Saugleistung in etwa mit der des T20 identisch. Das führt der Hersteller auf Anpassungen am Motor und Maßnahmen zur Geräuschreduktion zurück. Die Frage ist aber nun, ob man die erhöhte Saugleistung denn tatsächlich im Alltag bemerkt? Nun, ich habe ja nun schon einige Modelle von Dreame genutzt und tatsächlich ist es mit dem neuen Modell wesentlich leichter Staub und Schmutz zu entfernen als etwa mit dem T2o oder dem hauseigenen V11 mit jeweils 150 AW. Vergleiche ich aber nun den Dreame T30 mit 190 AW mit dem Jimmy H8 Pro mit „nur“ 160 AW, dann sieht das schon sehr eng aus. Beschwören möchte ich nicht, dass der T30 in meinen Szenarien immer spürbar kräftiger gewesen ist.

Was schon eine Schlappe ist: Wegen der erhöhten Saugleistung schrumpft die Laufzeit im Turbo-Modus, nur hier liegen die 190 AW dann auch tatsächlich an, auf ca. 8 Minuten. Da kommen Konkurrenzmodelle teilweise doppelt so lange bei maximaler Leistung hin. Hier kommt Dreame also mittlerweile an die Grenze: Es ist natürlich schön, dass der T30 Staub und anderen Schmutz zuverlässiger wegsaugt. Aber dafür muss man nun schon ziemlich genau planen, wo man den Staubsauger einsetzt, damit ihm nicht vorzeitig die Puste ausgeht.

Ich kratze mich eben auch bezüglich der LED-Beleuchtung etwas am Kopf: Es hilft mir schon beim Absaugen von Decken und Wandecken, dass der längliche Saugaufsatz nun eine Beleuchtung verbaut hat. Doch öfter setze ich die Walzen zum Absaugen von Möbeln oder eben meines Dielenbodens ein. Da hätte ich also eine Beleuchtung an der Hauptwalze wirklich hilfreicher gefunden.

Was ganz gut gelöst ist: Der Staubbehälter lässt sich geschlossen abnehmen. Der obere Teil ist dann aber nur durch einen Filter bedeckt, kann also nach längerem Gebrauch ebenfalls etwas schmutzig sein. Ist aber dennoch hilfreich, falls ihr den Staubbehälter lieber draußen in der Mülltonne entleert. Denn öffnet ihr den Behälter über einen Knopfdruck, rauscht der unter Plastikdeckel nach unten und der Schmutz saust recht plötzlich nach unten. Da wird zwangsweise auch wieder feiner Dreck aufgewirbelt.

Insgesamt sind die Saugergebnisse des Dreame T30 sehr überzeugend, aber der hohe Preis ist die kurze Laufzeit. Und bis der Akku wieder voll aufgeladen ist, vergehen gut 4 Stunden. Kleines Gimmick übrigens: Das Display zeigte euch auch durch eine kleine Kurve an, wie viel Staub eingesaugt wurde. Soll quasi auch dabei helfen zu erkennen, wenn ein Bereich gründlich gereinigt worden ist. Eher eine Spielerei, aber dennoch ein ganz nettes Detail.

Fazit

Langsam wird es mit den akkubetriebenen Handstaubsaugern im Line-up von Dreame etwas unübersichtlich. So stockt man die Anzahl der Modelle immer weiter auf, während die technischen Unterschiede selbst auf dem Papier und erst recht im alltäglichen Betrieb gering bleiben. Der Dreame T30 ist das nun das neueste Modell und beerbt sozusagen den ebenfalls von mir getesteten T20 bzw. rangiert eine Klasse über jenem.

Preislich steht der Dreame T30 für Early Birds bei 399,99 US-Dollar, wenn ihr über AliExpress bestellt. Da es dort noch einen Coupon über 20 US-Dollar gibt, kommt der Endpreis bei 379,99 US-Doller heraus. Diese Aktion laufe laut dem Hersteller bis 26. Juni 2021. Damit rangiert der T30 beispielsweise über dem Jimmy H8 Pro, dem letzten Modell, das ich hier fürs Blog unter die Lupe genommen hatte. Mir persönlich sagt das Konkurrenzmodell zum geringeren Preis da in Sachen Ergonomie und Handhabe mehr zu, dank seines LED-Lichts an dem Aufsatz für die Eckenreinigung und der etwas besseren Verarbeitung des Gehäuses hat aber auch der T30 seine Daseinsberechtigung.

In Sachen Saugleistung liegt der Dreame T30 vorne, ich empfehle da aber nicht nur auf die AW-Werte zu achten, sondern einen Staubsauger auszusuchen, der euch in Sachen Ergonomie gefällt und die notwendige Ausstattung mitbringt. Ohnehin kann so ein akkubetriebener Staubsauger am besten als Ergänzung zu einem Saugroboter fungieren. Als Ersatz für ein Modell mit Netzstrom sehe ich weder den T30 noch Konkurrenzmodelle. Da macht Dreames neuer T30 seine Sache sehr gut, bei der nächsten Auflage dürfte man beim Design allerdings mehr wagen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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